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en, vor allem für land- und forstwirtschaftliche<br />

Erzeugnisse, erhöht, um die Arbeitsund<br />

Wirtschaftsleistung zum Wohle aller<br />

Bolivianer und Bolivianerinnen zu steigern.<br />

Die Herausforderungen für staatliche und<br />

nichtstaatliche Einrichtungen, die Privatwirtschaft<br />

und die internationale Gebergemeinschaft<br />

bestehen laut Studie darin,<br />

nachhaltige Wirtschaftsformen zu entwickeln<br />

und zu fördern. Eine fundamentale<br />

Rolle zur Umsetzung der Agenda spielen<br />

Klein-, Mittel-, aber auch Großproduzenten,<br />

die in ihren Regionen angepasste Wirtschaftsmodelle<br />

entwickeln. Produzentenvereinigungen<br />

und Dachverbände wiederum sind<br />

wichtige Pfeiler zur Entwicklung von Sozialstandards,<br />

Zertifizierung von Bioprodukten,<br />

für nachhaltige Waldwirtschaft und Biokommerz.<br />

Die gewonnenen Erfahrungen<br />

der Akteure können zur Breitenwirksamkeit<br />

in anderen Regionen des Landes führen.<br />

Hierzu zählen auch Maßnahmen zur Anpassung<br />

an den Klimawandel.<br />

Gute Praxisbeispiele<br />

Eine nachhaltige landwirtschaftliche Entwicklung<br />

trägt zum Schutz der Umwelt, zu<br />

einer Entwicklung und Diversifizierung der<br />

Wirtschaft, zur Schaffung von Arbeitplätzen<br />

und somit zur Armutsreduzierung bei, das<br />

stellt die Studie eindrucksvoll dar. Alternative<br />

nachhaltige Wirtschafsformen schaffen<br />

bereits heute in den Bereichen Umweltdienstleistungen,<br />

nachhaltige Forstwirtschaft,<br />

Technologien zur CO2-Reduzierung, Biokommerz<br />

und Tourismus neue Arbeitsplätze.<br />

Die Exporterlöse angepasster<br />

Wirtschaftsformen in den verschiedenen<br />

Regionen des Landes (u.a. Kaffee, Kakao,<br />

Paranuss, Quinoa, Vikunjawolle, Leder,<br />

nachhaltige Waldwirtschaft und Gemeindetourismus)<br />

belaufen sich auf 300 Millionen<br />

Dollar pro Jahr. Das entspricht zehn Prozent<br />

der Exporteinnahmen des Landes.<br />

Trotz der räumlichen Zersplitterung und<br />

des noch geringen Umfangs stellen diese<br />

© Anja Bursche<br />

Modellcharakter hat zum Beispiel<br />

der ökologische Kakaoanbau:<br />

Eine Kakaofrucht und die<br />

getrockneten Kakaobohnen.<br />

neuen Marktformen ein enormes Potenzial<br />

für die Entwicklung der bolivianischen<br />

Wirtschaft dar.<br />

In der Studie La otra frontera sind auch Projekte<br />

mit Modellcharakter dargestellt, die<br />

der DED in Bolivien seit Jahren fördert.<br />

Zu den good practice-Beispielen zählen das<br />

Engagement des Dachverbandes ökologischer<br />

Produzenten Boliviens AOPEB, der<br />

Kakaoproduzenten-Kooperative El Ceibo,<br />

des Verbandes der Kaffeeexporteure Boliviens<br />

FECAFEB und der Kaffeeproduzentenkooperative<br />

MINGA. Im Fokus dieser<br />

Produzentenvereinigungen steht die nachhaltige<br />

ländliche Entwicklung. Sie tragen<br />

dazu bei, nachhaltige Landnutzungssysteme<br />

(Agroforstsysteme) zu etablieren und Bioprodukte<br />

(etwa Kaffee, Kakao, Quinoa,<br />

tropische Früchte) und deren Qualität für<br />

den lokalen, nationalen und internationalen<br />

Markt zu entwickeln. Durch die Umsetzung<br />

erster Verarbeitungsschritte bleibt die Wertschöpfung<br />

in steigendem Maße im Lande.<br />

Fazit für den DED in Bolivien<br />

Die Studie betont vor allem, dass die Kapazitäten<br />

in leistungsfähigen Organisationen<br />

auf regionaler und nationaler Ebene zu fördern<br />

sind. Der Beratungsansatz des DED<br />

in Bolivien sieht genau dies vor. Regionale<br />

Organisationen werden dabei unterstützt,<br />

ihre Mitglieder und die kleinbäuerlichen<br />

Familien so zu beraten, dass sie ihre forstund<br />

landwirtschaftlichen Produktionsgrundlagen<br />

nachhaltig bewirtschaften,<br />

qualitativ hochwertige Produkte ernten<br />

und vermarkten und damit ihre Lebenssituation<br />

verbessern.<br />

Doch Entwicklungsprozesse müssen längerfristig<br />

angelegt sein, Organisationsentwicklung<br />

braucht Zeit. Die prozessbegleitende<br />

Beratung des DED in Bolivien führt zu<br />

Aufbau und Entwicklung von Kompetenzen<br />

und Kapazitäten in Nichtregierungsorganisationen,<br />

Produzentenvereinigungen und<br />

Kommunen, so dass sich entwicklungsrelevante<br />

Strukturen nachhaltig festigen und<br />

armutsmindernd wirksam werden können.<br />

UNDP Studie:<br />

La otra frontera.<br />

Usos alternativos<br />

6 7<br />

Im Sinne einer Breitenwirkung alternativer<br />

Wirtschaftsformen ist es jedoch unerlässlich,<br />

gute Ansätze nicht nur auf der lokalen<br />

Ebene zu fördern. Vielmehr ist es sinnvoll,<br />

Synergien zwischen lokalen Initiativen und<br />

staatlichen Einrichtungen (Ministerien und<br />

Präfekturen) herzustellen. Nur so lassen sich<br />

Strategien, Instrumente und Standards für<br />

eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung<br />

zum Wohle für Mensch und Umwelt verbreiten.<br />

Über die Vernetzung der verschiedenen<br />

Ebenen (lokal bis national) kann der<br />

DED mit seinen Partnerorganisationen<br />

künftig einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen<br />

Entwicklung des Landes leisten<br />

und seine regionale wie fachliche Expertise<br />

einbringen.<br />

Martin Jovanov<br />

Martin Jovanov ist Umweltwissenschaftler<br />

und war von 2005 bis 2009 DED-Fachkoordinator<br />

für ländliche Entwicklung in Bolivien.<br />

de recursos natu-<br />

rales en Bolivia.<br />

PNUD Bolivia.<br />

La Paz.<br />

November 2008<br />

Das Dokument finden Sie unter: idh.pnud.bo<br />

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