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Lexikon der Süchte - Suchtvorbeugung in NRW - Stadt Dortmund

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TabakDie Geschichtedes TabaksDie ersten H<strong>in</strong>weise aufden Tabakkonsum f<strong>in</strong>densich schon <strong>in</strong> Darstellungen<strong>der</strong> Mayas 600 v.Chr. Bei nordamerikanischenIndianern hattedas Tabakrauchen, zumBeispiel beim Rauchen<strong>der</strong> Friedenspfeife, kultischeBedeutung. Bis zurEntdeckung Amerikaswar Tabak nur dortbekannt.Die Tabakpflanze wurde<strong>in</strong> Mitteleuropa zunächstals Heilpflanze verwandt,später kam sie auch alsGenussmittel <strong>in</strong> Mode.Bald mischten sich dielokalen Regierungen <strong>in</strong>die Tabakwirtschaft e<strong>in</strong>und vergaben Konzessionenund Monopole. Sieerhoben Zölle und Steuern,manchmal, um dieSucht zu bekämpfen,aber auch, weil Tabak alslukrative E<strong>in</strong>nahmequelleerkannt worden war.Zunächst wurde Tabak<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Pfeife geraucht,später <strong>in</strong> Zigarren. Erstseit Ende des 19. Jahrhun<strong>der</strong>tswurden Zigarettenproduziert. Dieerste Zigarettenmasch<strong>in</strong>evon 1881 <strong>in</strong> den USAstellte 200 Zigaretten proM<strong>in</strong>ute her. Damit wurde<strong>der</strong> Tabakkonsum erheblichvere<strong>in</strong>facht.RauchverboteDer Tabak und das Rauchenhatten schon baldzahlreiche Gegner, diediese neue Mode mit teilsdrastischen Gesetzenunterb<strong>in</strong>den wollten. Soverbot zum Beispiel ZarMichael Feodorowitsch1634 das Rauchen beiVerlust <strong>der</strong> Nase. Friedrich<strong>der</strong> Große, selbst Raucher,verbot wegen Feuergefahrdas Rauchen aufoffener Straße. Schon1651 gab es <strong>in</strong> Württemberge<strong>in</strong> Anbauverbotfür Tabak.Jugendlichen ist dasRauchen erst ab dem16. Lebensjahr erlaubt.Tabaksteuernund Gesetze<strong>in</strong> DeutschlandEtwa 11,5 Milliarden Eurowerden jährlich an Tabaksteuerne<strong>in</strong>genommen.Dies ist nach dem Solidaritätszuschlagmitrund 13 Milliarden Eurodie fünftgrößte E<strong>in</strong>nahmeQuelle des Bundeshaushaltes.Pro Packungbeträgt <strong>der</strong> Steueranteilrund 1,80 Euro.Auf je<strong>der</strong> Zigarettenschachtelund <strong>in</strong> <strong>der</strong>Werbung muss die Warnung„Rauchen gefährdetdie Gesundheit“ lautGesetz ersche<strong>in</strong>en. Ebensos<strong>in</strong>d die Herstellerverpflichtet, den Nikot<strong>in</strong>undTeergehalt e<strong>in</strong>erZigarette auf <strong>der</strong> Packunganzugeben. Tabakwarendürfen nicht an Jugendlicheunter 16 Jahrenverkauft und nicht vonihnen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeitkonsumiert werden.Seit 1974 darf <strong>in</strong> Radiound Fernsehen nichtmehr für Tabakerzeugnissegeworben werden.Tabak<strong>in</strong>dustrieund Werbung1990 gab es <strong>in</strong> den altenBundeslän<strong>der</strong>n 725 000Zigarettenautomatenund 450 000 Verkaufsstellenfür Tabak. 30 Prozentaller Zigarettenwerden an Automatengekauft.Circa 300 verschiedeneZigarettenmarken s<strong>in</strong>d<strong>in</strong> Deutschland auf demMarkt. Auf etwa 250 bis350 Millionen Eurowerden die jährlichenAusgaben <strong>der</strong> Tabak<strong>in</strong>dustriefür Werbunggeschätzt. Die Tabakwerbungist sehr umstritten.Die Kosten <strong>der</strong> durchRauchen verursachtenSchäden – zum BeispielKrankheit und Früh<strong>in</strong>validität– betragenlaut Berechnung <strong>der</strong>Bundesregierung jährlichrund 13,5 Milliarden Euro.8

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