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Lexikon der Süchte - Suchtvorbeugung in NRW - Stadt Dortmund

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MagersuchtBehandlungMagersüchtige müssenwie alle Süchtigen erste<strong>in</strong>mal begreifen, dasssie krank s<strong>in</strong>d. Sie müssenbegreifen, dass sieke<strong>in</strong>e Macht mehr darüberhaben, ob sie esseno<strong>der</strong> nicht. Gerade die,die so gut wie gar nichtszu sich nehmen, könnenauch nur schwer Hilfeannehmen. Insofern istdie Kapitulation vor <strong>der</strong>Übermacht <strong>der</strong> Essstörung<strong>der</strong> erste Schrittzur Genesung. ExtremesUntergewicht sollte <strong>in</strong><strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik behandeltwerden.Hungern ist e<strong>in</strong>e Verweigerung.In <strong>der</strong>Behandlung geht esdarum, herauszuf<strong>in</strong>den,was eigentlich verweigertwird. Meist gibt ese<strong>in</strong> früheres Erlebniso<strong>der</strong> Gefühl, das mannicht mehr spürenmöchte. Der ständigeSchmerz des Hungernsersetzt dieses ursprünglicheLeiden. Ist dieserursprüngliche Schmerzbekannt und hat mangelernt, ihn sich mitdem Abstand von vielenJahren noch e<strong>in</strong>malanzugucken, kann dasLeben ohne Selbstverzehrungbeg<strong>in</strong>nen.Gruppen für magersüchtigeFrauen gibt esheute schon <strong>in</strong> vielenStädten. Wie an<strong>der</strong>eSuchtgruppen sollteman sie über e<strong>in</strong>en längerenZeitraum besuchen.Neben den therapeutischenBeratungenerkennt man <strong>in</strong> denSelbsthilfegruppendurch die Erzählungenan<strong>der</strong>er, was mit e<strong>in</strong>emselbst geschehen ist.Man kann zuschauen,wie an<strong>der</strong>e damitumgehen, ehe man denrisikoreichen Schritt,sich selbst zu än<strong>der</strong>n,beg<strong>in</strong>nt.Sucht hat immere<strong>in</strong>e GeschichteSucht hat nie e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zigeUrsache: Die Persönlichkeitund die Umwelt,<strong>in</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong> Mensch aufgewachsenist o<strong>der</strong> lebt,entscheiden darüber, ob<strong>der</strong> Mensch e<strong>in</strong>er Suchtgefahrstandhalten kanno<strong>der</strong> nicht. Das Zusammentreffenmehrerernegativer Erlebnisse belastetjeden Menschen.Wer viele Möglichkeitenkennengelernt hat, Problemezu bewältigen, istweniger gefährdet, <strong>in</strong>e<strong>in</strong>e Sucht zu flüchten.Vorbeugung<strong>Suchtvorbeugung</strong> muss<strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong>dheit beg<strong>in</strong>nen.Hier entwickelt sichdas Selbstwertgefühl.Schon das K<strong>in</strong>d kannlernen, mit Problemenangemessen umzugehenund se<strong>in</strong> Leben aktiv zugestalten. So gestärktkann es später e<strong>in</strong>erSuchtgefahr besserstandhalten.<strong>Suchtvorbeugung</strong> heißt:Selbständigkeit, Selbstachtung,Selbstf<strong>in</strong>dungund Lebensfreude beiK<strong>in</strong><strong>der</strong>n för<strong>der</strong>n, Kommunikations-und Konfliktfähigkeitenstärken.Der Aufbau <strong>der</strong> Ich-Stärkeist zentrales Ziel suchtvorbeugen<strong>der</strong>Arbeit <strong>in</strong><strong>NRW</strong>. Damit K<strong>in</strong><strong>der</strong> undJugendliche gerade <strong>in</strong>schwierigen Lebenssituationeneigenständig entscheidenkönnen, „Ne<strong>in</strong>“zu sagen und Verantwortung(für sich undihr Handeln) zu übernehmen.Das elterliche Vorbild istwichtig. Sie sollten Ihreneigenen Umgang mitProblemen kritisch kontrollieren.Reden Sie mitIhrem K<strong>in</strong>d offen überSucht und Suchtgefahren.K<strong>in</strong><strong>der</strong> sollten wissen,wie es zu <strong>Süchte</strong>nkommt und wie diesewirken.56

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