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Lexikon der Süchte - Suchtvorbeugung in NRW - Stadt Dortmund

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Koffe<strong>in</strong>LangfristigeGesundheitsschädenBei e<strong>in</strong>em regelmäßigenKoffe<strong>in</strong>konsum von biszu 600 Milligramm proTag, das entspricht etwaacht Tassen Kaffee, s<strong>in</strong>dke<strong>in</strong>e langfristigenGesundheitsschädenfestgestellt worden.Wer mehr konsumiert,muss mit chronischerSchlaflosigkeit, MagenbeschwerdenundDepressionen rechnen.Der Zusammenhangzwischen Koffe<strong>in</strong> und<strong>der</strong> Entstehung verschiedenerKrebsformenist umstritten.Vom Genusszur AbhängigkeitBei e<strong>in</strong>em regelmäßigenKonsum von etwa 35oMilligramm Koffe<strong>in</strong> (5Tassen Kaffee pro Tag)entsteht e<strong>in</strong>e körperlicheAbhängigkeit. BeiEntzug <strong>der</strong> Droge Koffe<strong>in</strong>reagiert <strong>der</strong> Menschmeist mit starken Kopfschmerzen,Reizbarkeitund Müdigkeit.E<strong>in</strong>e seelische Abhängigkeitentsteht nicht.Aktueller Konsum90 Prozent des gesamtenKoffe<strong>in</strong>verbrauchserfolgt durch Kaffeeo<strong>der</strong> Tee. Der durchschnittlicheKoffe<strong>in</strong>verbrauch<strong>der</strong> Weltbevölkerungliegt bei circa50 Milligramm pro Tag.Der jährliche Kaffeeverbrauch<strong>in</strong> Deutschlandliegt bei etwa 6 Kilogrammpro Kopf.Zur Geschichtevon Kaffee und TeeDer Kaffeestrauch (arabischqahwa) stammtursprünglich aus demabess<strong>in</strong>ischen Hochland.An <strong>der</strong> Küste des RotenMeeres wird er zwischendem 11. und 14. Jahrhun<strong>der</strong>tvon Arabern kultiviertund angebaut.Dort lernen ihn 1440e<strong>in</strong>ige Mönche als belebendesGetränk für ihrenächtlichen Gebetekennen. Über den Jemen(Verbot von Kaffeehäusern1511 aus religiösenGründen), Mekka undKairo gelangt <strong>der</strong> Kaffeenach Konstant<strong>in</strong>opel:Das erste Kaffeehausöffnete dort 1554, <strong>in</strong>Venedig um 1650.In den Reiseberichtendes 17. Jahrhun<strong>der</strong>tshäufen sich die Schil<strong>der</strong>ungenüber Kaffeeund se<strong>in</strong>e anregendeWirkung. Vor allem <strong>in</strong>europäischen HafenstädtenentstehenKaffeehäuser. Der Siegeszug<strong>der</strong> schwarzenBohne ist nicht mehraufzuhalten. Zu Beg<strong>in</strong>ndes 18. Jahrhun<strong>der</strong>tskommt mit demUmweg über Java dieerste lebende Kaffeepflanzenach Amsterdam.Um 1770 gibt es alle<strong>in</strong><strong>in</strong> Paris über 800 Kaffeehäuserund e<strong>in</strong>eeigene Zunft.Der Tee (ch<strong>in</strong>esisch tej)hat e<strong>in</strong>e wesentlichältere Geschichte: Schonlange vor unserer Zeitrechnunggalt Tee <strong>in</strong>Ch<strong>in</strong>a als Arznei, späterdann als Genussmittel.Um 2 700 v. Chr. wird<strong>der</strong> Tee zum ersten Malschriftlich erwähnt. DerUrsprung des Teestrauchsliegt wahrsche<strong>in</strong>lich<strong>in</strong> Assam.Die Araber kennen denTee bereits im 9. Jahrhun<strong>der</strong>t.Im 14. Jahrhun<strong>der</strong>t ist<strong>der</strong> Tee Volksgetränk <strong>in</strong>Asien. Mit <strong>der</strong> Zen-Religionentwickelt sich dieTeezeremonie. Reisendebr<strong>in</strong>gen das Wissen überTee nach Europa.1610 landet die ersteSchiffsladung Tee <strong>in</strong> Holland.30 Jahre später istTeetr<strong>in</strong>ken e<strong>in</strong> modischerund teurer Zeitvertreib<strong>in</strong> den großenStädten. Er wird auchgeraucht – aber ohnenachhaltige Wirkung. InDeutschland wird <strong>der</strong>Tee durch den holländischenArztCornelius Decker 1657am Hofe des GroßenKurfürsten <strong>in</strong> Brandenburge<strong>in</strong>geführt, Tee istum diese Zeit <strong>in</strong> deutschenApotheken zukaufen.Die beiden starkenRivalen Kaffee und Schokolademachen demTee Konkurrenz. Kaffeewird bald auf dem Kont<strong>in</strong>entpopulärer. Lediglich<strong>in</strong> Großbritannienentwickeln sich die Konsumgewohnheitendurch Preisdump<strong>in</strong>gan<strong>der</strong>s. E<strong>in</strong>e wichtigeRolle spielt hierbei <strong>der</strong>Handel mit den Herkunftslän<strong>der</strong>n,meistensKolonien <strong>der</strong> Briten.10

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