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Lexikon der Süchte - Suchtvorbeugung in NRW - Stadt Dortmund

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MedikamentensuchtAbhängig vonMedikamentenMedikamentensuchtbzw. -abhängigkeit istdie Suchtform, bei <strong>der</strong><strong>der</strong> Mensch nicht mehr<strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage ist, auf e<strong>in</strong>o<strong>der</strong> mehrere Medikamentezu verzichten –auch wenn er es gernemöchte und die E<strong>in</strong>nahmemediz<strong>in</strong>isch nichtnötig ist.Medikamentenabhängigenutzen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel dieWirkungen und Nebenwirkungene<strong>in</strong>es Arzneimittels,um ihrep Wahrnehmungenp Gefühlep Stimmungenzu bee<strong>in</strong>flussen. Derursprüngliche Anlass zurE<strong>in</strong>nahme des Medikamenteskann dabei oftganz <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrundtreten. Um immer wie<strong>der</strong>die gewünschte Wirkungzu erzielen, mussmeistens die Dosis gesteigertwerden. Manchmalmuss e<strong>in</strong> weiteresSuchtmittel e<strong>in</strong>genommenwerden, um e<strong>in</strong>e zustarke Wirkung wie<strong>der</strong>auszugleichen.Die E<strong>in</strong>nahme im Handelerhältlicher Medikamenteist legal. Medikamentene<strong>in</strong>nahmeistgesellschaftlich akzeptiert.Dies erschwert dieUnterscheidung zwischendem notwendigen Medikamentenkonsumund<strong>der</strong> Sucht.Medikamentensucht istals Krankheit anerkanntund kann erfolgreichbehandelt werden.Medikamente –hilfreich im NotfallNicht je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Medikamentenimmt, ist süchtig.Ke<strong>in</strong>e Medikamentensuchtliegt vor beiMenschen mit chronischenKrankheiten o<strong>der</strong>Schmerzen. Also Menschen,<strong>der</strong>en Leben o<strong>der</strong>Lebensqualität nurdurch die ständige E<strong>in</strong>nahmespezieller Mittelerhalten o<strong>der</strong> verbessertwerden kann. Wichtigist dabei die ständigeÜberwachung desMedikamentenkonsumsdurch den Arzt und e<strong>in</strong>ekritische Selbste<strong>in</strong>schätzung.Denn auch bei <strong>der</strong>E<strong>in</strong>nahme notwendigerMedikamente sollte siche<strong>in</strong> Patient von Zeit zuZeit fragen, ob se<strong>in</strong>eBeschwerden nicht auchohne o<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>erger<strong>in</strong>geren Dosierungzu ertragen s<strong>in</strong>d.Bei manchen Beschwerdengenügt auch dieSelbstbeobachtungund die Frage, woherzum Beispiel die Schlaflosigkeito<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kopfschmerzkommt. E<strong>in</strong>Wechsel im Lebensstilo<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Klärung vonKonflikten hilft hier oftbesser. Gerade dies fälltMedikamentenabhängigenbeson<strong>der</strong>s schwer.Sie greifen lieber zue<strong>in</strong>er schnell wirkendenTablette, als ihre Gewohnheitenzu än<strong>der</strong>n.Wer jedoch unkontrolliertMedikamentewegen ihrer seelischenWirkung e<strong>in</strong>nimmt, istsüchtig.Anregend,beruhigend,schmerzstillendDrei große Medikamentengruppenwerden vonAbhängigen am häufigstenals Droge konsumiert:p Anregungs- undAufputschmittel(Weckam<strong>in</strong>e)p BeruhigungsundSchlafmittel(Sedativa, Tranquilizer)p Schmerzmittel.Trotz des H<strong>in</strong>weiseszu Risiken und Nebenwirkungenist vielenMenschen nichtbewusst, dass jedeswirksame Medikamentauch Nebenwirkungenhat.Viele Medikamentebe<strong>in</strong>flussen das seelischeEmpf<strong>in</strong>den und die körperlichenFunktionen.Über längeren Zeitraume<strong>in</strong>genommen, könnensie schwere Gesundheitsschädenverursachen.Alle oben genanntenMittel können zu e<strong>in</strong>erseelischen und körperlichenAbhängigkeitführen.Siehe auch:Aufputschmittel, SchlafundBeruhigungsmittel,Schmerzmittel.Zahlen und Fakten205 000 verschiedeneMedikamente werdenweltweit angeboten.Laut Weltgesundheitsorganisation(WHO)würden für die mediz<strong>in</strong>ischeVersorgung <strong>in</strong>allen Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Welt200 (zweihun<strong>der</strong>t!) verschiedeneMedikamentegenügen.Auf dem deutschenMarkt gibt es 22 000verschiedene Medikamente.Die meistverkauftens<strong>in</strong>d Schlafmittelund Beruhigungsmittel.E<strong>in</strong> Drittel allerDeutschen hat schone<strong>in</strong>mal vom Arzt e<strong>in</strong>Medikament verschriebenbekommen, beidem Suchtgefahrbesteht.43

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