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Lexikon der Süchte - Suchtvorbeugung in NRW - Stadt Dortmund

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Koka<strong>in</strong>Koka<strong>in</strong>lieferantKokastrauchKoka<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong> weißes,bitter schmeckendesPulver. Es ist <strong>der</strong> Suchtstoff,<strong>der</strong> aus den Blätterndes Kokastrauchsgewonnen wird. DerKokastrauch wird <strong>in</strong>Südamerika, <strong>in</strong> denAnden, angebaut. Mittedes letzten Jahrhun<strong>der</strong>tswurde aus importiertenKokablättern erstmalsauf chemische Weise<strong>der</strong> Wirkstoff Koka<strong>in</strong>gewonnen und als Arzneimittelauf den Marktgebracht. Koka<strong>in</strong> galtzeitweilig als Wun<strong>der</strong>mittel.Sigmund Freudzum Beispiel empfahlKoka<strong>in</strong> gegen Kopfschmerzenund Müdigkeit.Auch Colagetränke enthieltenKoka<strong>in</strong>, bis dieSuchtwirkung desKoka<strong>in</strong>s bekannt wurde.Koka<strong>in</strong> ist heute e<strong>in</strong>eillegale Droge, <strong>der</strong>enGebrauch, E<strong>in</strong>fuhr,Handel und Anbau <strong>in</strong>Deutschland verboten ist.KoksenKoka<strong>in</strong>konsum wirdauch als Koksenbezeichnet. Meist wirddas Pulver geschnupft,seltener gespritzt.Die WirkungDie Wirkung von Koka<strong>in</strong>ist je nach Art des Konsumsunterschiedlich.Gespritztes Koka<strong>in</strong> wirktstärker als geschnupftes,die Suchtgefahr unddie Gefahr e<strong>in</strong>er Überdosierungerhöht sich.Koka<strong>in</strong> regt an, bee<strong>in</strong>flusstdas Gehirn undNervensystem und beschleunigtden Kreislauf.Koka<strong>in</strong> hat zunächstfolgende Wirkungen:p stark aufputschendp leistungssteigerndp Überaktivität, Rededrangp Selbstüberschätzungp Hemmungslosigkeit.Bei längerer E<strong>in</strong>nahmeund höherer Dosierungkönnen auchp Aggressionenp Verfolgungswahnp Depressionenauftreten.Akute GefahrenZu hohe Koka<strong>in</strong>dosierungenkönnen zup Kreislaufüberlastungp Herzversagenp Atemstillstand undp Todführen. In Komb<strong>in</strong>ationmit Alkohol erhöht sichdiese Gefahr. Wegen <strong>der</strong>Selbstüberschätzungdes Koka<strong>in</strong>konsumentens<strong>in</strong>d auch gefährlicheKurzschlusshandlungenmöglich.Koka<strong>in</strong> verursacht hoheseelische Abhängigkeit.Beim Koka<strong>in</strong>schnupfenentsteht ke<strong>in</strong>e körperlicheAbhängigkeit.Schickeria-Drogemit negativensozialen FolgenKoka<strong>in</strong> ist wegen se<strong>in</strong>eshohen Preises vor allem<strong>in</strong> Schickeria-Kreisenkonsumiert worden.Die Wirkung des Koka<strong>in</strong>ssche<strong>in</strong>t gut <strong>in</strong> e<strong>in</strong>eGesellschaft zu passen,<strong>in</strong> <strong>der</strong> Leistung, DurchsetzungsvermögenundSelbstsicherheit bestimmends<strong>in</strong>d. Koka<strong>in</strong>konsumentenwerden jedochzunehmend unsensiblerfür ihre Mitmenschenund entwickeln e<strong>in</strong>größenwahns<strong>in</strong>nigesVerhalten.Die nervliche Überlastungkann zu M<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<strong>der</strong> Selbstkontrolle,Aggressionen undGewalt führen.LangfristigeGesundheitsschädenKoka<strong>in</strong>missbrauch durchSpritzen kann langfristigzu e<strong>in</strong>er Schwächung desImmunsystems und zuLeberschäden führen.Koka<strong>in</strong>schnupfenschädigt die Nasenschleimhautund führtzu Entzündungen <strong>der</strong>Nasenscheidewand. Esentwickeln sich Schlaflosigkeit,Appetitstörungenund daraus folgendeMangelersche<strong>in</strong>ungen.Das Gefühlsleben verkümmert,zwischenmenschlicheBeziehungenerfolgen nur nochzur Beschaffung desRauschmittels.Aktueller Konsum20 000 bis 50 000 Koka<strong>in</strong>konsumentenwerden<strong>in</strong> Deutschland vermutet.Dies entsprichte<strong>in</strong>er Jahresmenge von4 bis 12 Tonnen Koka<strong>in</strong>.Der hohe Preis – e<strong>in</strong>Gramm kostet rund 75bis 100 Euro – hat denKonsum zunächst aufe<strong>in</strong>kommensstarkePersonengruppenbeschränkt.Inzwischen breitet sichdie Droge jedoch aus,beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> ihrer nochgefährlicheren BilligvarianteCrack. Siehe auch:Crack.Zur Geschichtedes Koka<strong>in</strong>sDie Blätter des Kokastrauchswurden schonvon den Inkas gekaut.Auch heute noch werdenvon den Bewohnern<strong>der</strong> Anden die Blätter alsAlltagsdroge konsumiert.Nach dem Import <strong>der</strong>Blätter nach Deutschlandund <strong>der</strong> chemischenVerarbeitung zuPulver kam das Koka<strong>in</strong>als Arznei- und Genussmittel<strong>in</strong> Mode. In den20er Jahren wurde esverboten und entwickeltesich dann zur teurenillegalen Droge <strong>der</strong>„Schönen undReichen“.25

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