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Lexikon der Süchte - Suchtvorbeugung in NRW - Stadt Dortmund

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SchnüffelstoffeMissbrauch<strong>in</strong>dustriellerLösungsmittelAls sogenannte Schnüffelstoffewerden <strong>in</strong>dustrielleLösungsmittelunterschiedlicher chemischerStruktur missbraucht.Es handelt sichhauptsächlich um Benz<strong>in</strong>,Aceton, Toluol, Trichlorethylenund an<strong>der</strong>eFluorkohlewasserstoffe.Verglichen mit denan<strong>der</strong>en Suchtmittelnliegt hier e<strong>in</strong>e Beson<strong>der</strong>heitvor: Diese Mittels<strong>in</strong>d nicht für denmenschlichen Gebrauchgedacht. Sie dienen vielmehrdazu, bestimmtechemische Werkstoffewie beispielsweise Farben,Kleber, Kautschukund Kosmetika für dievere<strong>in</strong>fachte Verarbeitungaufzubereiten. DieLösungsmittel werden<strong>in</strong> aufwendigen chemischenIndustrieverfahrenhergestellt undzeichnen sich durche<strong>in</strong>en <strong>in</strong>tensiven charakteristischenGeruchund durch e<strong>in</strong>e hoheFlüchtigkeit aus. Dasführt dazu, dass die Luftüber dem Mittel mitdem Gas dieser Stoffeangereichert ist.Schnelle Wirkungnachdem SchnüffelnDie Süchtigen schüttendie Flüssigkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>ePlastiktüte o<strong>der</strong> auf e<strong>in</strong>Taschentuch und atmendas Gas e<strong>in</strong>. Auf dieseWeise gelangt dasLösungsmittel sehrschnell <strong>in</strong> die Blutbahn.Bereits nach Sekundentritt <strong>der</strong> kurze Rauschauf. Bei wie<strong>der</strong>holtemE<strong>in</strong>atmen (Schnüffeln,Inhalation) könnenRauschzustände stundenlangaufrechterhaltenwerden.E<strong>in</strong>e direkte Aufnahmedieser Stoffe gespritzt(<strong>in</strong>travenös) o<strong>der</strong>geschluckt (oral) würdee<strong>in</strong>e lebensgefährlicheVergiftung zur Folgehaben.Aufgrund se<strong>in</strong>er chemischenBeschaffenheitlagern sich die so <strong>in</strong> denKörper gelangten Substanzenbevorzugt imfettreichen Hirngewebeund <strong>in</strong> den Nervenfasernab. Die Wirkung auf denKörper ist zu vergleichenmit <strong>der</strong> früher angewandtenÄthernarkose.Zum Wirkungsbeg<strong>in</strong>n istdas Bewusstse<strong>in</strong> nocherhalten. Deutlich verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ts<strong>in</strong>d jedochp das Schmerzempf<strong>in</strong>denundp die Wirklichkeitswahrnehmung.Wunschvorstellungen,aber auch Angstträumewerden für wirklichgehalten. So kommt eszu den von den Süchtigenbeschriebenenp Allmachtsgefühlenundp Traumerlebnissen.Der Süchtige fühlt sichnach e<strong>in</strong>er anfänglichenBenommenheitp leichtp sorglosp weniger gehemmt.Verlust<strong>der</strong> KontrolleIm zweiten Stadiumdes Narkoserausches istdas Bewusstse<strong>in</strong> deutliche<strong>in</strong>geschränkt. DerSüchtige nimmt se<strong>in</strong>eUmgebung fast nichtmehr wahr und ist auchnicht mehr ansprechbar.Die gesamte Körpermuskulaturmacht unruhigeBewegungen(Exzitationsstadium).Im dritten und viertenStadium <strong>der</strong> Äthernarkosekommt es erst zurvölligen Bewusstlosigkeitmit Erschlaffung<strong>der</strong> Körpermuskulaturund dann zum Atemstillstand.Häufig treten beimInhalierenp Erbrechenp Schnupfenp Husten undp Nasenblutenauf.16

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