NaturdrogenGefahren, Rauschund GiftDie typischen Vergiftungsersche<strong>in</strong>ungendurch Nachtschattengewächses<strong>in</strong>dp erweiterte Pupillen,Lichtempf<strong>in</strong>dlichkeit(sehr lang anhaltend),p gerötete Haut,p quälendeMundtrockenheit,p Herzrasen,p allgeme<strong>in</strong>e Erregung,p Halluz<strong>in</strong>ationen,p Tod durch Atemlähmung.GeschichteHexensalbe und Liebestrank:Diese Art desRauscherlebens warauch e<strong>in</strong>e Beson<strong>der</strong>heit<strong>der</strong> mittelalterlichen„Hexensalben“ o<strong>der</strong>„Flugsalben“. In Fetto<strong>der</strong> Öl gemischt wirktendie Nachtschattendrogenzusammen mitdem giftigen Eisenhutüber die Haut. DieFrauen glaubten, sich <strong>in</strong>ihrem Rausch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>enNachtraben zu verwandelnund zum Hexensabbatauf den Blocksbergzu fliegen.Es wird angenommen,dass „Geständnisse“ vonLeuten, die während <strong>der</strong>Inquisition <strong>der</strong> Hexereibeschuldigt waren, e<strong>in</strong>eFolge <strong>der</strong> durch dieSalben hervorgerufenenWahnvorstellungenwaren.Aber auch <strong>in</strong> Liebestränkewurde Nachtschattengemischt, umsich jemanden gefügigzu machen. Das Pilshat se<strong>in</strong>en Namen möglicherweisevon denBilsensamen, die zurVerstärkung <strong>der</strong> berauschendenWirkungzugesetzt wurden.MuskatnussDie Muskatnuss, <strong>der</strong>Same von Myristikafragrans aus West<strong>in</strong>dienund Java, ist e<strong>in</strong> bei unsgebräuchliches Speisegewürz.Es ist schon <strong>in</strong>kle<strong>in</strong>sten Mengen sehraromatisch. Um se<strong>in</strong>eberauschende Wirkungzu entfalten, brauchtman wesentlich größereMengen.Der Black-Muslim-FührerMalcolm X beschreibt <strong>in</strong>se<strong>in</strong>er Autobiographie,wie Muskatnusspulver <strong>in</strong>Wasser aufgeschwemmtim Gefängnis als Haschischersatzkonsumiertwurde.Wirkungund GefahrenDie berauschendenEffekte – Halluz<strong>in</strong>ationen,Trancezustände –s<strong>in</strong>d äußerst unterschiedlich<strong>in</strong> ihrer Intensität.Ebenso die Intensität<strong>der</strong> Vergiftungsersche<strong>in</strong>ungen(Kopfschmerzen,Mundtrockenheit,allgeme<strong>in</strong>es Krankheitsgefühl).Die Vergiftungsersche<strong>in</strong>ungens<strong>in</strong>d imVergleich zum Rauschwesentlich stärker.Pejote-KaktusDer Pejote-Kaktus(Lophophora williamsii)– er wächst <strong>in</strong> Südamerika– gehört wie diePsilocybe-Pilze nurbed<strong>in</strong>gt zu den legalenNaturdrogen. Se<strong>in</strong>Hauptwirkstoff Meskal<strong>in</strong>fällt unter das Verbotdes Betäubungsmittelgesetzes.Auch ist <strong>der</strong>Handel mit Pejote strafbar.In e<strong>in</strong>igen Staaten<strong>der</strong> USA allerd<strong>in</strong>gs istPejote <strong>in</strong> <strong>der</strong> „NativeAmerican Church“ zureligiösen Zweckengeduldet.Wirkungund GefahrenMeskal<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong> typischesHalluz<strong>in</strong>ogen mitden gleichen Auswirkungenauf die Psychewie LSD. Die Pejotistens<strong>in</strong>d untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong>freundlich und friedfertig,aber es kann auchhier zu bad trips undPsychosen kommen.Man braucht für e<strong>in</strong>enRausch im Vergleich zuLSD e<strong>in</strong>e wesentlich größereMenge des sehrbitter schmeckendenStoffs. Vor o<strong>der</strong> zumRausch kommen häufigÜbelkeit und Brechreiz.GeschichteIm Aztekenreich wurdePejote als kultischesRauschmittel verwendet.Die Chichimekenfühlten sich mit ihmstark und ohne Angst.Von den Indianern wirdberichtet, sie könntennach Pejote-Genussweissagen und voraussehen.Im 19. Jahrhun<strong>der</strong>tbreitete sich <strong>der</strong> Pejotegebrauchauch bei dennordamerikanischenIndianern aus (NativeAmerican Church), bish<strong>in</strong>auf nach Kanada.20
ILLEGALE DROGENDrogen s<strong>in</strong>d alle Mittel,die <strong>in</strong> den natürlichenAblauf des Körpers e<strong>in</strong>greifenund Stimmungen,Gefühle und Wahrnehmungenbee<strong>in</strong>flussen.Sie können aus pflanzlicheno<strong>der</strong> chemischenGrundstoffen gewonnenwerden.Drogen werden auchals Suchtmittel, Rauschmittelo<strong>der</strong> Rauschgiftbezeichnet, zu Drogengehören aber auchMedikamente undGenussmittel.Der Besitz, Gebrauchund Vertrieb mancherStoffe ist verboten. Über100 dieser Stoffe s<strong>in</strong>dals illegale Drogen imBetäubungsmittelgesetzaufgelistet (verboteneDrogen). Legale Drogen,also Stoffe, die nicht verbotens<strong>in</strong>d, bee<strong>in</strong>flussennatürlich auch den menschlichenKörper undführen bei Missbrauchzu Abhängigkeit undGesundheitsschäden.Illegale DrogenIllegale Drogen s<strong>in</strong>d alleSuchtmittel, <strong>der</strong>en Herstellung,Anbau, E<strong>in</strong>fuhr,Besitz o<strong>der</strong> Verkauf nachdem Betäubungsmittelgesetzverboten ist.Wer mit illegalen Drogenhandelt, sie herstellt,anbaut, e<strong>in</strong>führt o<strong>der</strong>besitzt, muss mit Geldstrafen– <strong>in</strong> schwerenFällen sogar mit Freiheitsstrafen– rechnen.Das Betäubungsmittelgesetz(BtMG) soll denUmgang mit Rauschmittelnregeln. Im Gesetzwerden über 100 Stoffegenannt, die aus pflanzlicheno<strong>der</strong> chemischenGrundstoffen gewonnenwerden. Dazu gehörenzum Beispiel:p Cannabisp LSDp Koka<strong>in</strong>p Crackp Ecstasyp Speedp Hero<strong>in</strong>/Opium.Wenn von Drogenkonsumgesprochen wird,s<strong>in</strong>d meist die illegalenSuchtmittel geme<strong>in</strong>t.Legale Drogen wie Alkohol,Nikot<strong>in</strong> o<strong>der</strong> Medikamentes<strong>in</strong>d aber nichtweniger gefährlich.Drogen gesternund heuteDrogen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> allenKulturen seit Jahrtausendenbekannt. Sie dienenals Heilpflanzen undGewürze, als Zaubermittelo<strong>der</strong> Gift. Dieberauschende Wirkungmancher Drogen wirdbei religiösen Kultengenutzt.Legale Drogen nimmtfast je<strong>der</strong> Mensch, auchwenn es nur die täglicheTasse Kaffee zum Wachwerdeno<strong>der</strong> das GlasWe<strong>in</strong> <strong>in</strong> Gesellschaft ist.Hier – wie auch bei <strong>der</strong>E<strong>in</strong>nahme notwendigerMedikamente – nutzt<strong>der</strong> Mensch die positiveWirkung <strong>der</strong> Droge.GefahrenDrogenkonsum kannsehr gefährliche Folgenhaben. Entscheidend istdie soziale, körperlicheund seelische Verfassungdes Konsumenten. Entscheidendist auch, wiestark e<strong>in</strong>e Droge auf denmenschlichen Körperwirkt und welche Mengee<strong>in</strong>es Stoffes e<strong>in</strong>genommenwird.Da Drogen Gefühle undStimmungen bee<strong>in</strong>flussenkönnen, besteht dieGefahr, abhängig zuwerden: zum Beispielnicht mehr auf Nikot<strong>in</strong>verzichten zu könneno<strong>der</strong> immer größereMengen e<strong>in</strong>es Medikamentszu benötigen.Dieser Drogenmissbrauchführt langfristigfast immer zu Gesundheitsschäden.Illegale Drogenund Krim<strong>in</strong>alitätAufgrund <strong>der</strong> hohenGew<strong>in</strong>ne wird trotzdes Verbotes überall <strong>in</strong><strong>der</strong> Welt mit illegalenDrogen gehandelt.Schmuggler und Dealer(Händler) lassen sich ihrRisiko teuer bezahlen, sodass Abhängige großeGeldsummen aufbr<strong>in</strong>genmüssen, um ihre Suchtbezahlen zu können. Beschaffungskrim<strong>in</strong>alitätist die Folge. Süchtigebegehen <strong>in</strong> ihrer NotE<strong>in</strong>brüche und Raubüberfälle,prostituieren sicho<strong>der</strong> werden selbst zuDealern, um Geld fürden nächsten Rausch zubekommen.Da jede Kontrolle fehlt,werden Süchtige häufigmit verschmutztemo<strong>der</strong> m<strong>in</strong><strong>der</strong>wertigemStoff betrogen undfügen sich zusätzlicheGesundheitsschäden zu.ErsatzstoffMethadonSeit e<strong>in</strong>igen Jahren gibtes Programme, Hero<strong>in</strong>abhängigenmit demErsatzstoff Methadondie Rückkehr zu e<strong>in</strong>em(fast) normalen Lebenzu ermöglichen.Die Erfahrungen mitMethadon zeigen, dassdas Abgleiten <strong>der</strong> Süchtigen<strong>in</strong> die Krim<strong>in</strong>alitäto<strong>der</strong> Prostitution verh<strong>in</strong><strong>der</strong>twerden kann. DieBetroffenen könnenwie<strong>der</strong> normale sozialeKontakte aufbauen,können wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> dieGesellschaft <strong>in</strong>tegriertwerden. Damit zieht diebelastende Sucht nichtzwangsläufig zusätzlichGeld- o<strong>der</strong> Haftstrafennach sich.Nach positiven Erfahrungen<strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweizwird auch bei uns diskutiert,illegale Drogenkontrolliert an Süchtigeabzugeben, um denSchwarzmarkt trockenzulegen.Damit könntenKrim<strong>in</strong>alität, Prostitutionund schwereGesundheitsschädenvermieden werden.21