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Lexikon der Süchte - Suchtvorbeugung in NRW - Stadt Dortmund

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MedikamentensuchtDop<strong>in</strong>g – höher,weiter, schnellerHöher, weiter, schnellerheißt die Devise imLeistungssport. Die Versuchung,bei nicht ausreichendenLeistungenzu leistungssteigerndenMitteln zu greifen, isthoch – beson<strong>der</strong>s beiehrgeizigen Menschen.Die E<strong>in</strong>nahme vonMedikamenten zurLeistungssteigerung(Dop<strong>in</strong>g) ist verboten.Nach Wettkämpfenmüssen sich die Sportlere<strong>in</strong>er Kontrolle unterziehen,bei <strong>der</strong> nach Spurenverbotener Medikamenteim Ur<strong>in</strong> gesuchtwird. Es gibt jedochimmer wie<strong>der</strong> neueMittel, die zunächstnicht nachweisbar s<strong>in</strong>d.Sportler gehen durchdie E<strong>in</strong>nahme leistungssteigern<strong>der</strong>Mittel hoheGesundheitsrisiken e<strong>in</strong>,sogar den plötzlichenTod, da die normalenWarnfunktionen desKörpers (Ermüdung,Schwäche) außer Kraftgesetzt s<strong>in</strong>d und <strong>der</strong>Körper weit über se<strong>in</strong>eGrenzen belastet wird.Das Bedürfnis, die eigenenLeistungsgrenzenzu überschreiten, habennicht nur Sportler, son<strong>der</strong>nauch an<strong>der</strong>e Menschen,die sich fortlaufendüberfor<strong>der</strong>n undihren eigenen hohenAnsprüche nur mit Hilfevon Drogen genügenkönnen.BehandlungMedikamentenabhängigkeitbzw. -sucht istals Krankheit anerkannt.Deshalb übernehmendie Krankenkassen dieBehandlung.Ohne fachliche Unterstützungfällt es nichtleicht, sich von e<strong>in</strong>erSucht zu befreien. Diemeisten Abhängigentäuschen sich undan<strong>der</strong>e. Sie verleugnenihre Sucht und gestehensich selbst nicht e<strong>in</strong>,dass sie ihre Medikamentedr<strong>in</strong>gend brauchen.Häufig endet <strong>der</strong>Versuch, die Abhängigkeitselbst zu bewältigen,<strong>in</strong> entmutigendenRückfällen.Der ersteSchritt aus <strong>der</strong>AbhängigkeitDie E<strong>in</strong>sicht „Ich b<strong>in</strong>süchtig. Ich will so nichtweitermachen. Ich braucheHilfe“ ist <strong>der</strong> ersteSchritt aus <strong>der</strong> Abhängigkeit.Jetzt kann <strong>der</strong>Süchtige Hilfe suchen,Kontakt zu Beratungsstellenaufnehmen unddas erste Mal offen überse<strong>in</strong> Problem mit Fachleutenreden. 240 Suchtberatungsstellen<strong>in</strong>Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalenbieten Unterstützungund klären geme<strong>in</strong>sammit dem Betroffenen dieweiteren Schritte <strong>der</strong>Behandlung.Der EntzugBei <strong>der</strong> Behandlungsteht zunächst die körperlicheAbhängigkeitvon <strong>der</strong> Droge imVor<strong>der</strong>grund. Dem Körperwird die Droge entzogen,er wird entgiftet.Dieser Entzug ist meistmit starken, unangenehmenEntzugsersche<strong>in</strong>ungenverbunden. Erdauert 2 bis 3 Wochenund sollte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Fachkl<strong>in</strong>ikdurchgeführt werden.Die professionellemediz<strong>in</strong>ische Versorgung,e<strong>in</strong>e drogenfreieUmgebung und <strong>der</strong>Kontakt zu Leidensgenossenerleichtern dieHeilung.Entwöhnungdurch TherapieNachdem <strong>der</strong> Körpervon <strong>der</strong> Droge unabhängiggeworden ist, kanndie seelische Abhängigkeitbehandelt werden.Um Rückfälle zu vermeiden,muss <strong>der</strong> Krankelernen, ohne Medikamentauszukommen. Ermuss die tieferen Ursachense<strong>in</strong>er Abhängigkeiterkennen und an<strong>der</strong>eWege f<strong>in</strong>den, mit Problemenumzugehen.E<strong>in</strong>e solche Therapiekann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Fachkl<strong>in</strong>iko<strong>der</strong> aber ambulant <strong>in</strong>E<strong>in</strong>zel- o<strong>der</strong> Gruppentherapiedurchgeführtwerden.Vorbeugung<strong>Suchtvorbeugung</strong> muss<strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong>dheit beg<strong>in</strong>nen.Hier entwickelt sich dasSelbstwertgefühl. Schondas K<strong>in</strong>d kann lernen, mitProblemen angemessenumzugehen und se<strong>in</strong>Leben aktiv zu gestalten.So gestärkt kann esspäter e<strong>in</strong>er Suchtgefahrbesser standhalten.<strong>Suchtvorbeugung</strong> heißt:Selbständigkeit, Selbstachtung,Selbstf<strong>in</strong>dungund Lebensfreude beiK<strong>in</strong><strong>der</strong>n för<strong>der</strong>n, Kommunikations-und Konfliktfähigkeitenstärken.Der Aufbau <strong>der</strong> Ich-Stärkeist zentrales Ziel suchtvorbeugen<strong>der</strong>Arbeit <strong>in</strong><strong>NRW</strong>. Damit K<strong>in</strong><strong>der</strong> undJugendliche gerade <strong>in</strong>schwierigen Lebenssituationeneigenständigentscheiden können,„Ne<strong>in</strong>“ zu sagen undVerantwortung (für sichund ihr Handeln) zuübernehmen.Beim Umgang mitMedikamenten ist daselterliche Vorbild allerd<strong>in</strong>gsauch wichtig.Eltern sollten ihreneigenen Medikamentenkonsumkritisch kontrollieren.Reden Sie offenmit Ihrem K<strong>in</strong>d überSucht und Suchtgefahren.K<strong>in</strong><strong>der</strong> solltenwissen, wie Medikamentewirken und wieschädlich Medikamentese<strong>in</strong> können.45

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