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Lexikon der Süchte - Suchtvorbeugung in NRW - Stadt Dortmund

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SpeedGesundheitsschädenauf lange SichtBei Speedkonsum werdendie natürlichen Leistungsgrenzenh<strong>in</strong>ausgeschoben,Warnsignalewie Ermüdung undErschöpfung nicht mehrwahrgenommen.Die Folgen:p totale Erschöpfungp Schlafstörungenp Depressionen.Dies wie<strong>der</strong>um kann zu<strong>der</strong> vermehrten E<strong>in</strong>nahmevon Speed führen.Außer körperlichenNebenwirkungen wiep Herz- und Glie<strong>der</strong>schmerzenp Leberschädenp Kreislaufproblemenp Auszehrung undKrampfanfällenkönnen bei starkemDauerkonsum psychischeVerän<strong>der</strong>ungenauftreten: Es kommt zup Stimmungsschwankungenp starken Halluz<strong>in</strong>ationenp Angstzuständenp Verfolgungswahnp Selbstmordgedanken.Speedkonsum kannpsychische Krankheitenzum Ausbruch br<strong>in</strong>gen.Depressive Zuständenach häufigem Speedkonsumkönnen Selbstmordgedankenauslösen.Bei starkem und häufigenSpeedkonsum wird dieMenstruation bei Mädchenund Frauen gestörtund setzt eventuell ganzaus. Beson<strong>der</strong>s gefährdets<strong>in</strong>d außerdemMenschen mit Herzrhythmus-o<strong>der</strong> Leberfunktionsstörungen,Zuckerkrankheit, Schilddrüsenüberfunktion,Bluthochdruck o<strong>der</strong>erhöhtem Augen<strong>in</strong>nendruck.Vom Missbrauchzur AbhängigkeitAmphetam<strong>in</strong>e machenschnell seelisch abhängig.Es ist anzunehmen,dass es auch zu e<strong>in</strong>erkörperlichen Abhängigkeitkommt. Um immerwie<strong>der</strong> die gleiche Wirkungzu erleben, mussdie Dosis immer weitergesteigert werden, biszu Mengen, die für Erstkonsumentenbereitstödlich se<strong>in</strong> können.Um schlafen zu können,werden dann Beruhigungsmittelgenommen.E<strong>in</strong> Teufelskreis. DerSchlaf-Wach-Rhythmusgerät völlig aus demTakt. Körper und Geistgeraten unter e<strong>in</strong>enDauerstress, dem <strong>der</strong>Konsument schließlichnicht mehr gewachsen ist.Der EntzugDie körperlichen Abst<strong>in</strong>enzersche<strong>in</strong>ungennachEntzug von Amphetam<strong>in</strong>s<strong>in</strong>d schwächer als beiOpiatentzug. Dennochist <strong>der</strong> Entzug nicht e<strong>in</strong>fach:Die Merkmalee<strong>in</strong>er akuten Geisteskrankheitkl<strong>in</strong>gen spätestensnach e<strong>in</strong>igenWochen ab. Nie<strong>der</strong>geschlagenheit,Depressionen,allgeme<strong>in</strong>e Schlappheitund e<strong>in</strong> enormesSchlafbedürfnis s<strong>in</strong>dtypisch. Dies kann zue<strong>in</strong>er erneuten E<strong>in</strong>nahmevon Speed führen. DieGefahr, rückfällig zuwerden, ist groß.Die Geschichte desAmphetam<strong>in</strong>sNach <strong>der</strong> Laborentwicklung1887 dauerte esnoch über zwei Jahrzehnte,bis die psychischeWirkung des Amphetam<strong>in</strong>sentdeckt wurde.In den 20er Jahrenunseres Jahrhun<strong>der</strong>tsgalt Amphetam<strong>in</strong> alsWun<strong>der</strong>mittel, das zuallerlei Behandlungene<strong>in</strong>gesetzt werdenkonnte. Es wurde beiNeurosen und Depressionenals Stimmungsaufheller,auch bei Alkoholismusund Epilepsie,bei Fettleibigkeit alsAppetitzügler verwendet.Nach dem Verbotvon Koka<strong>in</strong> Ende <strong>der</strong>20er Jahre wurdeAmphetam<strong>in</strong> zur Ersatzdrogefür Kokser.Im Zweiten Weltkriegwurde Speed zur Aufputschdroge,die <strong>in</strong>großen Mengen <strong>in</strong>verschiedenen Armeenvor allem bei Fliegerne<strong>in</strong>gesetzt wurde.Schließlich machte dieDroge für Stunden hellwachund waghalsig.Noch <strong>in</strong> den 60er Jahrenwaren Amphetam<strong>in</strong>e <strong>in</strong><strong>der</strong> amerikanischenArmee üblich. Mit <strong>der</strong>Rock’n’Roll-Welle <strong>in</strong> den50er Jahren wurdenAmphetam<strong>in</strong>e meist <strong>in</strong>Verb<strong>in</strong>dung mit Alkoholpopulär, später dann alsleistungssteigerndesMittel bei Schülern undStudenten.Amphetam<strong>in</strong>e geltenals Dop<strong>in</strong>gmittel beiAusdauersportlern wieRadfahrern und Langstreckenläufern,um jedesGefühl von Müdigkeitzu unterdrücken und diekörperlichen Reservenvoll auszuschöpfen.RechtAmphetam<strong>in</strong>e undMethamphetam<strong>in</strong>e fallenunter das Betäubungsmittelgesetzund s<strong>in</strong>dverschreibungs- undrezeptpflichtig.30

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