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LEASING & FACTODING

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Dabei steht Factoring grundsätzlich Unter-<br />

nehmen jeder Größe offen. Schon ab einem<br />

Jahresumsatz von 100.000 Euro bieten sich<br />

Möglichkeiten des Rechnungsverkaufs. Voraussetzung<br />

dafür sind automatisierte, internetbasierte<br />

Abläufe, wie sie etwa die Kölner<br />

abcfinance mit ihrem Angebot fastfactoring<br />

bietet (siehe Artikel in FACTS 12/2011). Diese<br />

halten die Kosten sowohl für den Factor als<br />

auch für das Unternehmen im erträglichen<br />

Rahmen und kommen daher insbesondere<br />

kleinen Unternehmen zugute.<br />

Ob die eigene Firma auf fastfactoring zurückgreifen<br />

kann, lässt sich im Internet leicht,<br />

schnell und anonym testen, der „fastfactoring-<br />

Check“ zeigt dies innerhalb weniger Minuten.<br />

Abgefragt werden dabei Angaben wie Jahresumsatz,<br />

Kundenzahl und Höhe der Betriebsrendite.<br />

Erst wenn die grundsätzliche Eignung<br />

bestätigt ist und ein Unternehmen sich für eine<br />

genauere Prüfung des Angebots entscheidet,<br />

benötigt abcfinance Firmendaten und<br />

genaue Umsätze, Umsatzerwartungen, Außenstände<br />

oder Forderungsausfälle. Finanzierungsentscheidungen<br />

ergehen in der Regel<br />

binnen 48 Stunden.<br />

AusnAhmen beAchten<br />

Punktabzug beim Check gibt es im Fall sogenannter<br />

Risikobranchen. Häufig nicht möglich<br />

ist Factoring beispielsweise im Bau- oder<br />

Immobiliengewerbe, denn dort erfolgt die Abrechnung<br />

vielfach nach VOB (Vergabe- und<br />

Vertragsordnung für Bauleistungen) oder VOL<br />

(Vergabe- und Vertragsordnung für Leistungen).<br />

Ähnliche Einschränkungen gelten bei<br />

Vermietung und Verpachtung, wo bevorschusste<br />

Zahlungen nicht noch per Factoring<br />

zusätzlich bevorschusst werden können. Aber<br />

auch im Fall einer ungünstigen Kundenstruktur<br />

schrecken viele Dienstleister zurück. Die<br />

Risiken wären zu hoch und damit auch die<br />

Kosten für die Unternehmen. Problematisch<br />

sind mitunter zudem ein hoher Auslandsanteil,<br />

eine magere Betriebsrendite oder eine<br />

extrem kurze Unternehmensgeschichte.<br />

Und wie rechnet sich Factoring? Wie bei<br />

jeder Finanzierungsform heißt es auch in<br />

diesem Fall, die Kosten vorab genau zu kalkulieren.<br />

Diese hängen ab von vielfältigen Voraussetzungen<br />

und lassen sich nicht pauschal<br />

beziffern.<br />

Eine Faustregel besagt, dass mindestens 2<br />

bis 3 Prozent des Rechnungswerts an den<br />

Dienstleister gehen. Diese Kosten setzen sich<br />

zusammen aus der Factoringgebühr, den Zinsen<br />

für den Zeitraum der Bevorschussung und<br />

weiteren Kosten. Wie viel ein Unternehmen<br />

tatsächlich bezahlt, hängt von den bereits genannten<br />

Faktoren ab, aber auch von der<br />

durchschnittlichen Rechnungshöhe, der Anzahl<br />

von Kunden und Rechnungen, von Zahlungsbedingungen<br />

oder durchschnittlichen<br />

Forderungslaufzeiten. Als Extremfall kann ein<br />

Unternehmen gelten, das über einen hohen<br />

Anteil von Einmalkäufern verfügt, mit vielen<br />

Reklamationen rechnet und einen geringen<br />

Jahresumsatz aufweist. Hier werden vergleichsweise<br />

hohe Gebühren fällig. Umgekehrt<br />

gilt jedoch auch, dass die Kosten sehr überschaubar<br />

bleiben können. Das gilt beispielsweise<br />

bei Unternehmen, deren Kundenportfolio<br />

homogen ist mit gut verteilten Risiken. Im<br />

Idealfall gleichen sich Kosten und Gewinn sogar<br />

aus. Das gilt beispielsweise dann, wenn<br />

sich vermehrt Skonti ausnutzen lassen und<br />

keine Überziehungszinsen mehr bei der Hausbank<br />

anfallen.<br />

einspArungen gegenrechnen<br />

Überhaupt stehen den Kosten diverse Einsparungen<br />

gegenüber. Denn je nach Modell<br />

der Zusammenarbeit fallen weite Teile des eigenen<br />

Forderungsmanagements weg. Kosten<br />

lassen sich in der Regel jedoch nicht ganz vermeiden,<br />

denn kaum ein Unternehmen legt das<br />

Rechnungswesen komplett in die Hände des<br />

Factors. Mit Kunden, die ohnehin sehr schnell<br />

zahlen oder mit denen ein besonders gutes<br />

Verhältnis besteht, wollen die meisten Verant-<br />

wortlichen weiterhin in Eigenregie zusammenarbeiten.<br />

Auch die Rechnungserstellung<br />

bleibt immer Aufgabe des Unternehmens.<br />

Dagegen übernehmen Factoringdienstleister<br />

Aufgaben wie Anschriftenprüfung, Rechnungskontrolle<br />

und -versand, das kaufmännische<br />

und das gerichtliche Mahnwesen oder die<br />

Vereinbarung und Abwicklung von Ratenzahlungsplänen.<br />

Ein belastbares Ergebnis über<br />

den betriebswirtschaftlichen Nutzen des Factorings<br />

für das eigene Unternehmen erhält<br />

daher nur, wer den Gesamtaufwand je Rechnung<br />

mit und ohne Factoring vergleicht. Und<br />

zu diesem Vergleich gehören eben nicht nur<br />

die internen Prozesskosten, sondern beispielsweise<br />

auch der Zinsaufwand für die teilweise<br />

langen Zahlungszeiträume der Kunden.<br />

Ein Rechenbeispiel: Erzielt ein Unternehmen<br />

einen Jahresumsatz von 6 Millionen Euro<br />

und übernimmt es das Forderungsmanagement<br />

weiterhin selbst, können die Gesamtkosten<br />

bei nur circa einem Prozent liegen.<br />

Dies ist der Fall, wenn der Factor eine Gebühr<br />

von etwa 0,35 Prozent verlangt (ergibt 21.000<br />

Euro bei 6 Millionen Euro Rechnungssumme)<br />

und die Bevorschussung der Forderungen<br />

über jeweils einen Monat mit einem Zins von<br />

etwa 4 Prozent berechnet – der erforderliche<br />

Finanzierungsbedarf von 1 Million ergibt Kosten<br />

von 40.000 Euro. Dazu kommen geringe<br />

Bearbeitungsgebühren pro Debitor.<br />

gut für die Abläufe<br />

Kommt eine Zusammenarbeit mit einem<br />

Factor infrage, heißt dies für ein Unternehmen<br />

zunächst einmal, interne Abläufe darauf<br />

auszurichten. Denn mit der Übergabe eines<br />

Ordners mit den gesammelten Rechnun-<br />

FACtS 1/2012 2/2012 SonderveröFFentliChUng 1/2012 FACtS FACTS 393

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