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LEASING & FACTODING

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Praxis Factoring<br />

gen ist es selten getan. Gerade in der An-<br />

fangszeit bedeutet das Einschalten eines Factors<br />

auch für das Unternehmen einen<br />

personellen und organisatorischen Mehraufwand,<br />

der sich aber nach einer Einspielzeit<br />

von etwa vier bis sechs Wochen rentiert. In<br />

dieser Zeit will sich der Dienstleister in der<br />

Regel einen genauen Überblick über die Buchhaltung<br />

sowie einen Einblick in den Zahlungsstatus<br />

der offenen Forderungen verschaffen.<br />

VorAbVereinbArungen<br />

Damit die Zusammenarbeit reibungslos<br />

starten kann, ist eine umfangreiche Kontaktpflege<br />

unabdingbar. Dienstleister wie<br />

abcfinance betreuen ihre Neukunden mit speziellen<br />

Teams. Sind die Abläufe soweit angepasst,<br />

erhält der Kunde meist Zugang zu einem<br />

Portal, über das der Rechnungsaustausch<br />

abläuft. In der Regel handelt es sich dabei um<br />

eine Internetplattform, in deren Formulare<br />

die wichtigsten Rechnungsdaten eingepflegt<br />

werden müssen. Oft sind auch automatische<br />

Prozesse möglich.<br />

Wichtig für viele Unternehmen ist zudem,<br />

dass die Zusammenarbeit mit einem Factoringdienstleister<br />

keinen Verlust des Mitspracherechts<br />

bedeutet. So legen die Partner etwa vorab<br />

info<br />

situation ohne Factoring:<br />

g Investitionen in neue Technologien<br />

nur schwer finanzierbar<br />

g aufwendiges und inkonsequentes<br />

Mahnwesen<br />

g Großkunden mit langen Zahlungszielen<br />

nur schwer verkraftbar<br />

g laufende Überziehung des Kontos<br />

g hoher Anteil offener Forderungen<br />

fest, wie im Säumnisfall vorzugehen ist und wie<br />

Mahnungen aussehen. Ebenso lässt sich vereinbaren,<br />

wenn bei bestimmten Kunden ein<br />

besonders sensibles Vorgehen erforderlich ist.<br />

Auch aus diesem Grund gilt Factoring in<br />

der deutschen Wirtschaft längst nicht mehr<br />

als problematisch oder unseriös. So müssen<br />

Unternehmen nicht befürchten, dass ihre<br />

Kunden von rüden Mahnverfahren abgeschreckt<br />

werden – das gilt zumindest für alle<br />

im Deutschen Factoring Verband organisierten<br />

Dienstleister. Geraten beispielsweise<br />

Gläubiger in Verzug, erstellt der Factor üblicherweise<br />

zunächst eine Mahnvorschlagsliste.<br />

Damit ist es dem Unternehmen möglich, bestimmte<br />

Gläubiger aufgrund besonderer Gegebenheiten<br />

zu streichen und sich selbst um<br />

die Beitreibung der Forderung zu kümmern.<br />

In der laufenden Zusammenarbeit erstellen<br />

die meisten Dienstleister wöchentliche Übersichten,<br />

in denen auch säumige Zahler erfasst<br />

sind. Auch in derartigen Fällen können Kunden<br />

beispielsweise über eine Reklamation<br />

oder eine kurzfristige Absprache informieren,<br />

sodass keine Mahnung rausgeht.<br />

Gerade im Mittelstand schlummern häufig<br />

Effizienzreserven, was die Abläufe in Verwaltung<br />

und IT angeht. Viele Untersuchungen<br />

zeigen zudem, dass exakte Auswertungen des<br />

situation mit Factoring:<br />

g Wachstum besser finanzierbar<br />

g zusätzliche Großkunden möglich<br />

g Bereinigung des Debitorenportfolios<br />

g gezielte Ausnutzung von Skonti<br />

g keine Überziehung mehr<br />

g seltener Rückgriff auf Kontokorrentkredite<br />

eigenen Geschäftsverlaufs auch im Bereich der<br />

Debitoren oft Mangelware sind. Im Fall einer<br />

Zusammenarbeit mit einem Factoringdienstleister<br />

können die Unternehmen jedoch auf<br />

eine umfassende Unterstützung im Debitorenmanagement<br />

zählen. Je nach vertraglicher Gestaltung<br />

der Zusammenarbeit übernehmen<br />

die Dienstleister beispielsweise das komplette<br />

kaufmännische Mahnwesen, sie führen Verifikations-<br />

und Mahntelefonate durch und übernehmen<br />

auch Zahlungseingangsüberwachung<br />

und Zahlungsverbuchung.<br />

Diese Auslagerung hat oftmals erhebliche<br />

Vorteile: Weil die Dienstleister über standardisierte<br />

Abläufe verfügen und Zahlungsverzögerungen<br />

unverzüglich auffallen, kann auch<br />

die Beitreibung der fälligen Außenstände<br />

schneller erfolgen. Wo manche Unternehmen<br />

ein Auge zudrücken oder Überprüfungen<br />

schlicht seltener stattfinden, leidet sonst häufig<br />

die Liquidität.<br />

controlling erleichtert<br />

Daneben liefern die Dienstleister in der Regel<br />

umfangreiche betriebswirtschaftliche Auswertungen,<br />

die das Unternehmen regelmäßig<br />

über den Sachstand informieren. Wo bei vielen<br />

kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />

häufig nur die BWA zu Controllingzwecken herangezogen<br />

wird – und das auch nur in Monatsabständen<br />

–, eröffnet die Zusammenarbeit mit<br />

dem Factor die Möglichkeit, die Auswertungen<br />

auf eine weitaus breitere Basis zu stellen. Insbesondere<br />

die Liquidität wird hier genau in Angaben<br />

aufgeschlüsselt, etwa zu Gutschriften, Einbehalten,<br />

Konzentrationen, Leistungsstörungen<br />

oder Zahlungen. Heraus kommen detaillierte<br />

Abrechnungen, die sich nach Debitoren betrachten<br />

lassen und damit genauen Aufschluss<br />

über den Kundenkreis geben.<br />

Je nach Gestaltung der Zusammenarbeit<br />

unterstützt und ergänzt ein Factor also fast alle<br />

klassischen Bereiche des Controllings. Das<br />

geht von der Informationsgewinnung über<br />

Hilfestellungen für die Planung und reicht bis<br />

zur Identifikation von Rationalisierungspotenzialen.<br />

Noch ein Plus: Mithilfe derartiger Berichte<br />

weisen Firmen nach, dass sie über aussagefähige<br />

Steuerungsinstrumente verfügen,<br />

und können damit gegebenenfalls ihre Ratingeinstufung<br />

bei der Hausbank verbessern.<br />

Martin Schwer g<br />

4 FACTS 1/2012<br />

40 FACtS SonderveröFFentliChUng 2/2012<br />

1/2012 FACtS

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