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Nierenkrebs - Roche in Deutschland

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Wann werden größere Tumore organerhaltend operiert ?<br />

Von der Regel, möglichst nur Tumore, die kle<strong>in</strong>er als 4 cm s<strong>in</strong>d, organerhaltend<br />

zu operieren, gibt es Ausnahmen. Sie gelten <strong>in</strong>sbesondere für 1)<br />

Patienten mit bereits vorgeschädigten Nieren (e<strong>in</strong>geschränkte Nierenfunktion),<br />

2) für Patienten, die nur noch e<strong>in</strong>e Niere haben (E<strong>in</strong>zelniere) und<br />

3) für Patienten, bei denen auf beiden Nieren Nierentumore festgestellt<br />

worden s<strong>in</strong>d (bilateraler Organbefall).<br />

Bei dieser Patientengruppe droht bei der sofortigen Entfernung der<br />

tumortragenden Niere e<strong>in</strong>e so starke Funktionse<strong>in</strong>schränkung der Niere,<br />

dass e<strong>in</strong>e Dialyse wahrsche<strong>in</strong>lich nötig wird. Andererseits muss der Tumor<br />

auch im gesunden Gewebe entfernt werden können, damit e<strong>in</strong> wirksamer<br />

therapeutischer Effekt erzielt wird. In solchen Fällen s<strong>in</strong>d vielschichtige<br />

Gespräche im Vorfeld auch unter E<strong>in</strong>beziehung von Familienangehörigen<br />

und weiterer Fachgruppen (durchführender Dialysearzt) notwendig, um die<br />

möglichen Vorgehensweisen und damit verbundenen Risiken gegene<strong>in</strong>ander<br />

abzuwägen.<br />

Ist e<strong>in</strong>e Teilresektion gefährlicher als e<strong>in</strong>e Totalentfernung<br />

der Niere?<br />

Die operative Sterblichkeit liegt bei Nierenteilresektionen mit 1,5% nicht<br />

höher als bei der kompletten Tumorentfernung. Nachblutungen werden <strong>in</strong><br />

3% angegeben, während das Austreten von Ur<strong>in</strong> aus dem Nierenbecken<br />

(Ur<strong>in</strong>fistel) durch e<strong>in</strong> unbemerktes Öffnen des Nierenbeckenhohlsystems <strong>in</strong><br />

7-20% der Fälle die häufigste Komplikation darstellt.<br />

Die endoskopische Nierenentfernung<br />

Die endoskopische Nierenentfernung ist die jüngste Technik <strong>in</strong> der operativen<br />

Behandlung des <strong>Nierenkrebs</strong>es. Dabei wird die Bauchdecke nicht<br />

geöffnet, sondern über kle<strong>in</strong>e Schnitte Arbeitskanäle für e<strong>in</strong>e Kamera und<br />

die Operations<strong>in</strong>strumente <strong>in</strong> die Nierenregion geschaffen. Die Anwendung<br />

bleibt gegenwärtig noch auf kle<strong>in</strong>ere Tumore beschränkt. Vor der Operation<br />

wird man darüber aufgeklärt, dass man möglicherweise während des<br />

E<strong>in</strong>griffes zur offenen Operationstechnik wechseln muss. Dieser Wechsel<br />

dient Ihrer Sicherheit.<br />

Nach bisher veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten sche<strong>in</strong>t diese<br />

Technik zur Krebsentfernung den klassischen operativen Behandlungsmöglichkeiten<br />

gleichgestellt zu se<strong>in</strong>. Lokalrezidive, Gesamt- und tumorspezifisches<br />

Überleben s<strong>in</strong>d vergleichbar. Als Vorteile der endoskopischen<br />

Nierenentfernung s<strong>in</strong>d die ger<strong>in</strong>geren postoperativen Schmerzen, e<strong>in</strong>e<br />

schnellere Erholung des Patienten sowie e<strong>in</strong>e verbesserte Narbenkosmetik<br />

zu nennen. Vermutet wird auch e<strong>in</strong> Vorteil für die Abwehrlage des Körpers<br />

(Immunsystem), belegt ist dies durch Studien bisher aber noch nicht. Die<br />

endoskopische Nierenentfernung ist bisher nur auf spezialisierte Kl<strong>in</strong>iken<br />

beschränkt. Fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie für diese Technik <strong>in</strong> Frage kommen.<br />

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