Nierenkrebs - Roche in Deutschland
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Spezifische Immuntherapie<br />
Die spezifische Stimulation der körpereigenen Abwehr wird unter der<br />
Annahme durchgeführt, dass sich körpereigene Abwehrzellen durch <strong>in</strong>aktivierte<br />
Tumorzellen auf die Tumorzelle „abrichten“ lassen. Diese sollen<br />
sich dann gegen die eigentlichen Tumorzellen richten. Mit den bisher e<strong>in</strong>gesetzten<br />
Konzepten als l<strong>in</strong>dernder Therapieansatz konnten nur ger<strong>in</strong>ge<br />
Ansprechraten (1-2%) und ke<strong>in</strong> Überlebensvorteil erreicht werden. Diese<br />
„Tumorimmunisierungen“, die noch an der Laborbank große Hoffnungen<br />
geweckt hatten, verliefen bisher <strong>in</strong> kl<strong>in</strong>ischen Studien leider enttäuschend.<br />
Systemische unspezifische Immunchemotherapie<br />
Diese Form der Immunchemotherapie wird mit so genannten Zytok<strong>in</strong>en<br />
durchgeführt. Zytok<strong>in</strong>e werden auch natürlicherweise im menschlichen<br />
Körper von e<strong>in</strong>er Vielzahl unterschiedlicher Zellen gebildet und haben e<strong>in</strong>e<br />
hormonähnliche Wirkung. Insbesondere aktivieren sie auch Immunzellen.<br />
In der Behandlung des <strong>Nierenkrebs</strong>es werden seit mehr als 15 Jahren<br />
hauptsächlich Interferone, Interleuk<strong>in</strong>e als Zytok<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zeln, <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation<br />
mite<strong>in</strong>ander oder <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit e<strong>in</strong>em Chemotherapeutikum e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Es gibt <strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>e große Zahl unterschiedlicher Behandlungsprotokolle.<br />
Die Zytok<strong>in</strong>e werden mittlerweile überwiegend nach e<strong>in</strong>em festgeschriebenen<br />
Zeitplan unter die Haut gespritzt. In Teilen kann dies von den Patienten<br />
nach e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>weisung selbst zu Hause bewerkstelligt werden. E<strong>in</strong> längerer<br />
stationärer Aufenthalt ist <strong>in</strong> der Regel nicht Voraussetzung.<br />
Alle Formen der Behandlung mit Zytok<strong>in</strong>en, <strong>in</strong> welcher Komb<strong>in</strong>ation auch<br />
immer, haben nur e<strong>in</strong>e behördliche Zulassung als l<strong>in</strong>dernde Therapie beim<br />
fortgeschrittenen <strong>Nierenkrebs</strong> mit Fernabsiedlungen. E<strong>in</strong>e Immunchemotherapie<br />
bei e<strong>in</strong>em lokal fortgeschrittenen, aber nicht metastasierten<br />
Nierentumor (Stadium T3, T4) sowie bei e<strong>in</strong>em re<strong>in</strong> auf die Niere begrenzten<br />
Tumor (Stadium T1, T2) wird nicht durchgeführt. H<strong>in</strong>tergrund dieser<br />
Beschränkung s<strong>in</strong>d Ergebnisse aus kl<strong>in</strong>ischen Studien, die ke<strong>in</strong>e<br />
ausreichenden Effekte zu diesem Zeitpunkt der Erkrankung durch Zytok<strong>in</strong>e<br />
nachweisen konnten.<br />
Fragen vor der Medikamentengabe<br />
Welche Wirkung hat e<strong>in</strong>e Immuntherapie auf den<br />
Krankheitsverlauf im Krankheitsstadium mit Fernabsiedlungen?<br />
In der Bevölkerung ist die Me<strong>in</strong>ung weit verbreitet, dass Chemotherapien<br />
viele Nebenwirkungen haben und meist nur begrenzt helfen- also mehr<br />
schaden als nutzen. Es sollte daher vor e<strong>in</strong>er solchen geplanten Therapie<br />
jedem Therapeuten die Frage gestellt werden, was man bezogen auf se<strong>in</strong><br />
Krankheitsstadium von der Behandlung erwarten darf und kann. Hierbei<br />
geht es natürlich um die Frage, wie lebensverlängernd, aber auch wie<br />
verträglich die Therapie ist. Dabei ist zu berücksichtigen, dass diese<br />
Therapie nicht bei allen Patienten gleich gut wirksam ist. In der Tendenz<br />
greift sie bei Patienten mit Lungenabsiedlungen besser als bei Patienten mit<br />
Knochenabsiedlungen.<br />
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