SCHUFA Kredit-Kompass 2012
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Entwicklung der Verbraucherinsolvenzen<br />
Seit dem 1. Januar 1999 können Verbraucher in<br />
der Bundesrepublik Deutschland nach der Insolvenzordnung<br />
in Konkurs gehen. Der Schuldner kann<br />
nach einer sechsjährigen Wohlverhaltensphase von<br />
den im Insolvenz verfahren nicht erfüllten Verbindlichkeiten<br />
befreit werden. Ohne Verbraucherinsolvenz<br />
würden Forderungstitel erst nach 30 Jahren<br />
verjähren.<br />
Das mehrstufige Verbraucherinsolvenzverfahren<br />
gilt:<br />
� für natürliche Personen, die keine selbständige<br />
wirtschaftliche Tätigkeit ausüben oder ausgeübt<br />
haben und<br />
� für solche ehemaligen Selbständigen, die weniger<br />
als 20 Gläubiger und keine Verbindlichkeiten aus<br />
Beschäftigungsverhältnissen mit Arbeitnehmern<br />
haben.<br />
Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen lag im Jahr<br />
2011 mit 103.289 Fällen um 5,1 Prozent unter dem<br />
vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Bei den ehemals<br />
selbständigen Personen war ein weiterer Rückgang<br />
der Insolvenzen um 6,5 Prozent auf 21.558 Verfahren<br />
zu verzeichnen.<br />
Entwicklung der Verbraucherinsolvenzen<br />
von 2009 bis 2011<br />
Jahr Anzahl Veränderung gegenüber<br />
dem Vorjahreszeitraum<br />
2011 103.289 –5,1 %<br />
2010 108.798 +7,6 %<br />
2009 101.102 +3,0 %<br />
Entwicklung der Insolvenzen ehemals selbständiger<br />
Personen von 2009 bis 2011<br />
Jahr Anzahl Veränderung gegenüber<br />
dem Vorjahreszeitraum<br />
2011 21.558 –6,5 %<br />
2010 23.065 –6,4 %<br />
2009 24.634 +3,0 %<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt.<br />
Hessen, Sachsen, Hamburg und Rheinland-Pfalz.<br />
In der Rangfolge aller Bundesländer belegen sie<br />
wie schon im Jahr 2010 auch 2011 die Plätze 3<br />
bis 6. Die Veränderungen der PVI-Werte gegenüber<br />
dem Vorjahr liegen in diesen Bundesländern<br />
in einem Schwankungsbereich von weniger<br />
als 1,2 Prozent.<br />
Private <strong>Kredit</strong>aufnahme in Deutschland 29<br />
Die Bundesländer Brandenburg, Saarland,<br />
Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Nordrhein-<br />
Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-<br />
Anhalt und Thüringen – in der Karte 2.4 orange<br />
eingefärbt – weisen PVI-Werte auf, die auf eine<br />
höhere private Überschuldungsgefahr hinweisen.<br />
Sie belegen die Plätze 8 bis 14 in der Rangfolge<br />
der Bundesländer (siehe Tabelle 2.2).<br />
Die größte Verbesserung erreichte Niedersachsen,<br />
dessen PVI um knapp 1 Prozent sank und<br />
sich damit von 1.175 auf 1.164 Punkte<br />
bewegte. Damit rückte Niedersachsen in der<br />
Rangfolge der Länder von Platz 11 im Jahr 2010<br />
auf Platz 10 vor. Die <strong>SCHUFA</strong>-Prognosen für<br />
<strong>2012</strong> gehen davon aus, dass das Land dieses<br />
Niveau im laufenden Jahr noch etwas<br />
verbessern wird.<br />
Dagegen haben sich Nordrhein-Westfalen und<br />
Bremen mit einem Anstieg von 1,58 bzw. 1,44<br />
Prozent deutlich verschlechtert. Bremen ist so in<br />
den Bereich einer sehr starken Verschuldungs -<br />
gefahr gerutscht und damit, wie auch bereits<br />
Berlin, in der Karte rot eingefärbt.<br />
Fazit<br />
Zusammenfassend zeigt die Entwicklung der<br />
Indikatoren für die private <strong>Kredit</strong>aufnahme ein<br />
beständiges Bild. Die Zahl der laufenden Ratenkredite<br />
ist bis Ende 2011 auf 17,2 Millionen<br />
gesunken. Im Jahr zuvor waren es 17,3 Millionen<br />
und im Jahr 2009 16,8 Millionen.<br />
Das Interesse an <strong>Kredit</strong>en – gemessen an der<br />
Anzahl der <strong>SCHUFA</strong>-Anfragen durch die Banken<br />
– ist gestiegen. Die Verbraucher schlossen 2011<br />
aber etwas weniger neue Ratenkreditverträge<br />
ab als 2010 und deutlich weniger als 2009.<br />
Da 2009 von Sondereffekten, etwa durch die<br />
sogenannte „Abwrackprämie“, geprägt war,<br />
ist die Entwicklung als Normalisierung zu<br />
werten.<br />
Demgegenüber erhöhten sich die <strong>Kredit</strong>volumen.<br />
So stieg die durchschnittliche Höhe neu<br />
aufgenommener <strong>Kredit</strong>e zwischen 2010 und