1 Einleitung/Zielsetzung - Lehrstuhl Verbrennungskraftmaschinen ...
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3.Alternative Kraftstoffen <strong>Lehrstuhl</strong> VFA<br />
Die Umwandlung von CO, CO2 und H2 in Methanol und Wasser ist ein exothermer Prozess,<br />
der bei Temperaturen von 220-280 °C und einen Druck von 40-110 bar abläuft. Am Ende des<br />
Prozesses wird aus dem Rohmethanol durch Destillation Reinmethanol gewonnen.<br />
3.2.3 Aktuelle Einsatz von Alkoholkraftstoffen<br />
Schon zu Beginn der 80er Jahre wurden Motoren entwickelt, die mit Methanol-Benzin-<br />
Mischkraftstoffen betrieben werden konnten. Am Anfang erhielten diese Kraftstoffe bis 15%<br />
Methanolgehalt (M15); später wurde der Methanolanteil gesteigert. Unter bestimmten<br />
Bedingungen und in Abhängigkeit vom Wassergehalt des Methanols sind zusätzliche<br />
Lösungsmittler erforderlich. Bis zu einem Methanolanteil von ca. 3% sind keine<br />
Veränderungen am Motor nötig. Eine Beimischung von 3 %-15 % Methanol erfordert eine<br />
Anpassung der Materialien des Kraftstoffsystems (Kunststoffe), die mit Methanol direkt in<br />
Kontakt kommen. Für den Einsatz im Fahrzeug war Reinmethanol zunächst nicht geeignet, da<br />
sein geringer Dampfdruck Kaltstartprobleme zur Folge hatte. Aus diesem Grund wurden dem<br />
Methanol 10-15 % Benzin beigemischt. Um die Kraftstoffeigenschaften von M85 besser<br />
nutzen zu können, war eine Modifikationen der bestehenden Motorenkonzepte nötig.<br />
Die erste Versuchen mit M85 wurden mit umgerüsteten Ottomotoren durchgeführt. Dabei<br />
ermöglichten die hohen Oktanzahlen eine Erhöhung des Verdichtungsverhältnisses gegenüber<br />
dem Benzinbetrieb. Schon 1982 konnten Methanolfahrzeuge ECE-Zyklus günstigere<br />
Verbrauchswerte gegenüber vergleichbaren Benzinfahrzeugen erzielen. Bedingt durch den<br />
Magerbetrieb, die geringe Flammentemperatur und die hohe Verdampfungswärme der<br />
Methanolkraftstoffe zeigten die Methanolfahrzeuge darüber hinaus niedrige NOx-<br />
Emissionswerte.<br />
Optimierte Konzepte für M85 wurden weltweit getestet und nahezu bis zur Serienreife<br />
entwickelt. Wegen der fehlenden großflächigen Versorgungsinfrastruktur wurde der<br />
Schwerpunkt der Entwicklung zunehmend auf universellere Flexible Fuel Vehicles ( FFV)<br />
gelegt, die mit M85, mit Benzin und Anderen betrieben werden konnten.<br />
In Kalifornien und einigen Städten der USA waren FFV für den Betrieb mit<br />
Verbrennungsmotor und Methanol-Benzin-Gemischen im Einsatz. Die Fahrzeuge führten nur<br />
einen Tank mit sich, verfügten aber über einen Kraftstoffsensor. Von den etwa 20.000<br />
Fahrzeugen entfielen ca. 15.000 auf Kalifornien. An diesem Projekt waren die Firmen Ford,<br />
GM, Chrysler, VW, Nissan, Toyota und Mercedes beteiligt. 15<br />
15 vergleiche auch Höhlein, B./Grube, T./Biedermann, P : Methanol als Energieträger, Schriften des<br />
Forschungszentrum Jülich GmbH, Reihe Energietechnik, Band 28,S.10<br />
Erstellt von Rodion Wagner 30