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R<br />
VERPACKUNGS-RUNDSCHAU<br />
Produkte · Technik · Trends<br />
�<br />
WWW.VERPACKUNGSRUNDSCHAU.DE<br />
51. JAHRGANG |D 6935<br />
N o 6 <strong>2000</strong><br />
GETRÄNKE Aufbereitung von<br />
PET-Granulat<br />
NON-FOOD Auf den Zahn gefühlt<br />
HANDEL/LOGISTIK Eine Woche<br />
im Leben eines IBC<br />
IM BLICKFELD UK-Report<br />
Auf Stanzen<br />
und Schneiden<br />
Systemlösungen von Polar Mohr
Editorial<br />
OHNE RECYCLING NACH VORNE SCHAUEN<br />
Willkommen zum VR-Kongress!<br />
Gerade ist die Expo <strong>2000</strong> in Hannover<br />
gestartet. Über ihren wirtschaftlichen<br />
und inhaltlichen Erfolg soll allerdings<br />
an anderer Stelle entschieden<br />
werden. Bis jetzt jedenfalls<br />
bröckeln die von Anfang an nicht dollen<br />
Besucherzahlen täglich. Dies<br />
kann nicht nur am Rückzug der Kamele<br />
aus den Vereinigten Arabischen<br />
Emiraten liegen.<br />
Uns ist aufgefallen, dass die Expo<br />
mindestens drei <strong>Verpackungs</strong>ansätze<br />
parat hält: Wie wir aus der<br />
Berichterstattung erfahren, ist der<br />
wunderschöne japanische Pavillon<br />
vollständig aus recyceltem Papier<br />
erbaut worden. Es dominiert allerdings<br />
Weiß, sodass wir uns die Frage<br />
stellen, ob denn in Japan jetzt erst<br />
die „Weißen“ Handelsmarken entdeckt<br />
wurden, die es bei uns kaum<br />
noch gibt.<br />
Der zweite Ansatz ist ein afrikanischer<br />
Pavillon aus Tausenden von Getränkedosen,<br />
die ein Restaurant darstellen<br />
oder sonstige nützliche Einrichtungen.<br />
Abgerundet, und wegen<br />
der kühnen Architektur der „cyclebowl“<br />
weithin gelobt, wird das <strong>Verpackungs</strong>angebot<br />
durch die „Musterentsorgung“<br />
des gesamten Expo-<strong>Verpackungs</strong>abfalls<br />
durch die Duales<br />
System Deutschland GmbH (wir berichteten<br />
schon in unserer Jubiläumsausgabe<br />
VR 10/1999).<br />
Man ist geneigt zu sagen, bei dieser<br />
Präsenz der Verpackung in Hannover<br />
lässt sich, für unsere Branche jedenfalls,<br />
die Abwesenheit eines US-amerikanischen<br />
Pavillons verkraften. Zumal<br />
es wenigstens McDonald-Restaurants<br />
und Coca-Cola-Stände auf<br />
den reichlich 170 Hektar Ausstellungsfläche<br />
gibt.<br />
Nach rückwärts gewandt?<br />
Recycling von Papier, Wiederverwendung<br />
von Dosen, das komplette Recycling<br />
aller <strong>Verpackungs</strong>-Misch-Fraktionen<br />
– sicherlich ganz wichtige Dinge<br />
in einer „nachhaltigen Bewirtschaftung“<br />
unseres Planeten. Aber<br />
auch nicht mehr der letzte Schrei,<br />
den ich mir als Besucher von einer<br />
Weltausstellung erwarten würde.<br />
Es sind andere, übergeordnete Themen,<br />
die unser Wirtschaftsleben global<br />
auf Trapp halten. Die wahnsinnigen<br />
Zuwachsraten und Börsenwerte<br />
von Internet-Firmen, mit der geballten<br />
Phantasie, die hinter dem Zauberwort<br />
E-Commerce steht. Dies gilt<br />
auch für die Verpackung, auf die im<br />
E-Commerce eine gewaltige und vollkommen<br />
neue Rolle zukommt.<br />
Wir wollen unseren <strong>Verpackungs</strong>kongress<br />
nicht mit einer Weltausstellung<br />
vergleichen, aber wir freuen uns darauf,<br />
am 19. und 20. Juni <strong>2000</strong> in Gravenbruch/Frankfurt<br />
a. M. mit und für<br />
die Branche nach vorne zu schauen.<br />
Vor allen Dingen deshalb, weil wir<br />
viele VR-<strong>Verpackungs</strong>kongresse mit<br />
dem Sinn und Unsinn von <strong>Verpackungs</strong>verordnung<br />
und <strong>Verpackungs</strong>recycling<br />
verbracht haben. Jetzt sind<br />
andere Themen dran!<br />
Neben der Logistik nach einer Bestellung<br />
im Internet und der <strong>Verpackungs</strong>convenience,<br />
soll dies vor<br />
allem die Originalitätssicherung sein,<br />
die uns schon seit Jahren beschäftigt<br />
und die wir immer wieder hintenangestellt<br />
haben, weil betroffene Markenartikler,<br />
Packmittelanbieter und<br />
Händler im Lebensmittelbereich<br />
nicht so recht zu begeistern waren.<br />
Die Erpressungsfälle mit Androhung<br />
von Produktvergiftungen in der Vergangenheit<br />
wirkten hier nicht gerade<br />
förderlich.<br />
Wir versuchen nun auf unserem<br />
Kongress die Thematik hauptsächlich<br />
mit <strong>No</strong>n-Food-Produkten abzudecken.<br />
Dabei lässt sich mancher<br />
Aspekt sicher eins zu eins auf<br />
Lebensmittel oder Getränke übertragen.<br />
Der Spannungsbogen wird dabei von<br />
der Prävention bis hin zum richtigen<br />
Material gehen. Was uns aber mindestens<br />
genauso wichtig ist, ist die<br />
Kommunikation untereinander.<br />
Wir wissen, dass der <strong>Verpackungs</strong>kongress<br />
der <strong>Verpackungs</strong>-Rund-<br />
schau schon lange eine zusätzliche<br />
Diskussionsplattform außerhalb der<br />
Zeitschrift ist. Hier können Interessierte<br />
auch beim „inoffiziellen Talk“<br />
zwischen den Vorträgen Kontakte<br />
knüpfen und Nutzen für sich generieren.<br />
Gerade bei sensiblen Themen<br />
wie der Produktsicherheit und der<br />
Originalitätssicherung.<br />
<strong>No</strong>rbert Sauermann<br />
P.S. Das Programm mit Anmeldeformular<br />
finden Sie auf den Seiten 43<br />
bis 46.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 3
„Umweltbelastung<br />
während der<br />
gesamten<br />
Produktlebenszyklen<br />
verringern.“<br />
Julian Carroll<br />
4<br />
Inhalt <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
„Der Trend<br />
geht zu größeren<br />
Gebinden<br />
bei Flach-,<br />
Stand- oder<br />
Bodenfaltbeuteln.“<br />
Jürgen Speck<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
Titelthema<br />
Auf Stanzen und Schneiden<br />
Großer<br />
Erfolg mit kleinen<br />
Flaschen<br />
Ein Stück Flensburg im Rheinland: Peters<br />
Kölsch in der 0,33-Liter-Bügelverschluss-<br />
Flasche.<br />
Seite 18<br />
Polar Mohr zeigte auf der drupa einen kompletten Querschnitt seines Angebots an<br />
Schnellschneidern, Schneidsystemen sowie als Premiere, Stapelwender und Label<br />
Systems. Das Unternehmen entwickelt sich damit zum Finishing System-Spezialist<br />
für alle Prozesse rund ums Schneiden, Stanzen und Banderolieren.<br />
„Eine Informationsquelle<br />
für die <strong>Verpackungs</strong>branche<br />
sollte aktuell<br />
sein.“<br />
Erich Spencer<br />
Seite 10 Seite 32 Seite 57<br />
Titelthema<br />
12 Auf Stanzen und Schneiden<br />
Systemlösungen von Polar Mohr<br />
Nachrichten<br />
6 Personalien<br />
8 Wirtschaftsinformationen<br />
10 Aus Brüssel<br />
Getränke<br />
14 Aus alt wird neu<br />
Neuer Aufbereitungsweg zu PET-Flaschengranulat<br />
18 Ende einer wunderbaren Feindschaft<br />
Großer Erfolg mit kleinen Flaschen<br />
20 Individuelle Form und Neuner-Kästen<br />
Franken Brunnen setzt schon seit geraumer Zeit<br />
auf PET<br />
24 „Junge Weine in Weißglas abfüllen“<br />
Bocksbeutel zeigen Farbe<br />
Im Blickfeld: UK-Report<br />
26 Very british<br />
<strong>Verpackungs</strong>innovationen aus Großbritannien<br />
<strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />
32 Mit dem richtigen Touch<br />
Intuitives Bedienen direkt über den Bildschirm<br />
Messen/Veranstaltungen<br />
36 Neues aus Italien<br />
Ein Rundgang über die ipack ima in Mailand<br />
Seite12
38 Kekse, Riegel & Co: Bruchsicher in den<br />
Flowpack<br />
40 Jahre Cavanna S.p.A.<br />
<strong>No</strong>n-Food<br />
40 Auf den Zahn gefühlt<br />
Zahnpasta- und Zahnbürstenproduktion bei<br />
Procter & Gamble in Mainz<br />
42 Eine saubere Sache<br />
Waschmitteltabs in Schlauchbeutel verpacken<br />
Handel/Logistik<br />
47 On the road again<br />
Der Lebenskreislauf eines Transportcontainers<br />
50 <strong>Verpackungs</strong>mix auf einer Palette<br />
Automatische Kommissionierung in der Getränkeindustrie<br />
52 Stretchen mit robuster Technik<br />
Für den Übergang von manuellem zu maschinellem<br />
Stretchen von Paletten<br />
53 Alles im Fluss<br />
Geräte und Ersatzteile binnen 24 Stunden liefern<br />
BDVI-Mitteilungen<br />
54 „Fang den Hut“<br />
BDVI zu Gast bei der Ravensburger Spieleverlag<br />
GmbH<br />
Etikettieren/Kennzeichnen<br />
55 Etikettieren ohne Klebstoff<br />
Gerolsteiner schrumpft mit ITW Auto Sleeve<br />
Auf den Zahn gefühlt Zahnpasta- und Zahnbürstenproduktion<br />
bei Procter & Gamble in Mainz<br />
Internet<br />
57 Optimalere Nutzung des Internets<br />
Zeit sparen mit richtiger Strategie<br />
Rubriken<br />
3 Editorial<br />
30 Aus dem Handel<br />
35 Ausgepackt<br />
54 BDVI/DVI-Termine<br />
58 Produkt-<strong>Rundschau</strong><br />
82 Inserentenverzeichnis/Impressum<br />
83 Leser-Service-Seite<br />
Unsere Internetadresse:<br />
http://www.verpackungsrundschau.de<br />
Seite 40<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 5
6<br />
Nachrichten<br />
+++ NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++<br />
BRANGS + HEINRICH Das Unternehmen feierte das 125-jährige Firmenjubiläum * MARIA SOELL Nach Ablauf des ersten<br />
vollen Geschäftsjahres in neuem Besitz vermeldet der Hersteller von Flexiblen Verpackungen sowie Siliconpapieren eine<br />
Steigerung des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent auf 32,5 Mio. DM. * CHEP Pepsi-Cola-Deutschland<br />
testet drei Monate lang ein speziell für PET-Einwegflaschen entwickeltes Getränketray des Logistikspezialisten.<br />
CHANTOVENT S.A.<br />
PET bricht jetzt auch ins Weingeschäft ein<br />
Nach der Traditions-Festung „Bier in Glasflaschen“ schickt sich<br />
der Werkstoff PET an, auch die der Rebensäfte zu schleifen. Dies<br />
zumindest (und wegen des lockeren Umgangs der Franzosen mit<br />
Kunststoff aller Art nicht verwunderlich) bei<br />
unseren Nachbarn im großen Weinerzeugerland<br />
links des Rheins. Dort hat jetzt der in<br />
Bonnières im Westen von Paris ansässige Vermarkter<br />
Chantovent S.A. seine vorher in PVC-<br />
Gebinde abgefüllte Landweinmarke „La Payse“<br />
in einem neuen, kristallin-klaren PET-Gewand<br />
vorgestellt.<br />
Die 1,5-Liter-Flasche wiegt nur 0,04 kg und ist<br />
zehn Gramm leichter als die PVC-Version; optisch<br />
wirkt sie auch wegen des eingeformten<br />
Rebenschmucks weit ansprechender, den ihr<br />
die Designer um den vollschlanken Hals gelegt<br />
haben.<br />
Der Aufsichtsrat der Mannesmann<br />
Dematic AG, Wetter, hat Dr. Dietmar<br />
Straub zum neuen Vorsitzenden des<br />
Vorstandes bestellt. Straub, zurzeit<br />
Mitglied des Vorstands der Mannesmann<br />
Rexroth AG, Lohr, und dort für<br />
das Geschäftsfeld Automation ver-<br />
Dr. Dietmar Straub antwortlich, wird seine Tätigkeit zum<br />
1. Juli aufnehmen. Der gebürtige<br />
Aschaffenburger war nach seinem Studium in Würzburg<br />
zunächst bei IBM in Yorktown, USA, tätig und trat 1986 in<br />
den Mannesmann-Konzern ein, wo er verschiedene Geschäftspositionen<br />
bei Kienzle und VDO innehatte. Vorstandsmitglied<br />
bei Mannesmann Rexroth ist er seit dem<br />
1.10.1997. Straub tritt die Nachfolge von Prof. Dr.-Ing. Rüdiger<br />
Franke an, der zum 31.12.1999 in Ruhestand ging.<br />
Nach über 40 Arbeitsjahren für die Firmengruppe Polar-Mohr trat Manfred Henke, Geschäftsführer des kaufmännischen Bereichs der<br />
Unternehmensgruppe, am 31. Mai <strong>2000</strong> in den Ruhestand. Die Geschäftsführung der Firmengruppe liegt zukünftig in den Händen von<br />
Michael Neugart (Vertrieb und Marketing) und Alfred Henschel (Technik und Produktion). � Katarina Hedback ist neue Entwicklungsleiterin<br />
der Collamat Stralfors AG mit Sitz in Aesch/ Schweiz. Der internationale Lieferant von Etikettiersystemen verstärkt nach<br />
eigenen Angaben mit dieser Beförderung sein Produktentwicklungs-Programm. � Die Geschäftsführung der AR Carton-Werke in<br />
Deutschland und den Niederlanden liegt bei Dr. Wolfram Gaedt. Die neue <strong>Verpackungs</strong>gruppe AR Carton ist im Frühjahr aus den<br />
beiden Unternehmen FCP Europa Carton sowie Akerlund und Rausing Gruppe entstanden.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
Chantovent würde mit der PET-Flasche auch ganz gerne sofort in<br />
Deutschland starten, zieht für den hiesigen Marktauftritt jedoch<br />
zunächst die klassische Glasflasche vor, wie Kohari der VR auf<br />
Nachfrage erklärte. Die Firma, die ausschließlich Land- und Rebsortenweine<br />
aus dem Languedoc vermarktet, führt zurzeit Gespräche<br />
mit einem deutschen Großimporteur.<br />
Für insgesamt rund eine Million Mark hat sich das Unternehmen<br />
komplett für das neue PET-Zeitalter eingedeckt: Gekauft wurde<br />
eine Blasmaschine vom französischen Hersteller ADS, Modell<br />
GG 3, mit drei Formen für das 150-cl-Format und einem Stundendurchsatz<br />
von 3200 Flaschen. Die Abfüllanlage für 9000<br />
Stundendurchläufe verfügt über einen Aufrichter für 12 000 Einheiten/Std.<br />
von d´Posinat, ein Fördersystem, eine Deckelschraubeinheit<br />
Alaska 300 sowie eine Hotmelt-Etikettenklebeeinheit<br />
Canmatic von Krones. Die umlaufende, leicht nach unten<br />
versetzte Etikettenmanschette verschafft die nötige Griffsicherheit.<br />
jb ■<br />
Dr. Gottfried Zaby, Vorstandsmitglied<br />
der Bayer AG, ist neuer Vorsitzender<br />
des Verbands Kunststofferzeugende<br />
Industrie (VKE). Anlässlich<br />
der Mitgliederversammlung des<br />
VKE in Düsseldorf übernahm er den<br />
Vorsitz von Dr. Jürgen Hambrecht<br />
Dr. Gottfried Zaby (BASF). Gleichzeitig übernahm Zaby -<br />
ebenfalls von Hambrecht - den Vorsitz<br />
des Beirates der Beteiligungs- und Kunststoff-Verwertungsgesellschaft<br />
(BKV).<br />
Der promovierte Chemiker trat 1979 in die Bayer AG ein.<br />
1992 wurde Zaby zum Leiter Forschung und Entwicklung<br />
des Geschäftsbereichs Kunststoffe bestellt, dem er seit<br />
1997 alleinverantwortlich vorstand. <strong>2000</strong> wurde er in den<br />
Vorstand der Bayer AG berufen.
Eingehüllt in<br />
1000 m 2 Stoff verwandelte<br />
sich die<br />
FH Stuttgart in einen<br />
großen Getränkekarton.<br />
8<br />
Nachrichten<br />
Verpackte Hochschule<br />
Die Stuttgarter Hochschule für Druck<br />
und Medien (HDM) verwandelte sich<br />
im Mai in einen riesigen Getränkekarton.<br />
Rund 1000 Quadratmeter bedruckter<br />
Stoff verhüllen die Uni, um<br />
zu zeigen, was die Studenten hier lernen:<br />
Verpackung zu organisieren.<br />
Neun Studenten entschieden sich,<br />
das Fach Management praktisch zu<br />
erproben und riefen gemeinsam<br />
mit Prof. Eberhard Wüst das PackmassXXL<br />
genannte Projekt ins<br />
Leben.<br />
Damit das Gebäude sich als Orangensaftpackung<br />
präsentieren konnte,<br />
wurden die fünf Meter breiten<br />
Stoffbahnen auf einem Spezialgerüst<br />
festgespannt, das Wind und Wetter<br />
vier Wochen lang standhalten sollte.<br />
Partnerfirmen des rund 100 000 DM<br />
teuren Projektes waren die Firmen<br />
metocolor GmbH, Digital Color Studio,<br />
Scitex Deutschland GmbH<br />
(Druck), Arnegger (Konfektionierung),<br />
Feig Gerüstbau GmbH (Gerüst)<br />
sowie Verseidag Indutex, SIG combibloc<br />
und der Getränkehersteller<br />
Eckes. bd ■<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
Ergebnis gesteigert<br />
Erste Früchte zeigt nach eigenen Angaben<br />
die Umstrukturierung der<br />
Thimm Gruppe: Das <strong>No</strong>rdheimer Unternehmen<br />
nennt sich seit 1999<br />
Thimm The Highpack Company. Der<br />
neue Vorsitzende der Geschäftsführung,<br />
Mathias Schliep, verkündete<br />
trotz „erheblicher“ Rohstoffkostenerhöhung<br />
eine „deutliche Ergebnissteigerung“<br />
in allen Geschäftsbereichen<br />
(Verpackung/Wellpappe, Display,<br />
Print, Service, Consulting). Der Umsatz<br />
belief sich auf 285,7 Mio. DM<br />
(+6,7 Prozent), die Produktion stieg<br />
auf 378,4 Mio. m 2 (1998: 338, 1 Mio.<br />
m 2 ).<br />
VAW tankt kräftig<br />
Einmal kräftig Luft holen, dabei kräftig<br />
verdienen und sich für die Zukunft<br />
fit machen - so kann man die 99er-<br />
Zahlen der VAW Aluminium AG inter-<br />
pretieren: Der Konzern übertraf den<br />
Angaben nach die Rekordwerte des<br />
Vorjahres mit einem Umsatz von 5,9<br />
Mrd. DM um zwei Prozent. Der Gewinn<br />
von 547 Mio. DM lag sogar um<br />
34 % über dem Vorjahr. Neben Primary<br />
Materials, Rolled Products und<br />
anderen Erzeugnissen trugen die flexiblen<br />
<strong>Verpackungs</strong>produkte mit 994<br />
Mio. DM (+ 9 %) zum Umsatz bei, das<br />
Ergebnis stieg hier auf 50 Mio. DM (+<br />
16 %). VAW will sich von seiner Europalastigkeit<br />
lösen, dafür sei ´99 ein<br />
Jahr zum Luftholen, das Wachstumsspielräume<br />
für <strong>2000</strong> eröffnet, so<br />
VAW-Vorstandsvorsitzender Dr. Helmut<br />
Burmester.<br />
Weichen<br />
auf Wachstum<br />
In den nächsten fünf Jahren peilt die<br />
Unternehmensgruppe unter Firmenchef<br />
Gerhard Schubert (Gerhard<br />
Schubert GmbH, Crailsheim, IPS International<br />
Packaging Systems,<br />
Crailsheim, Schubert Packaging Systems<br />
LLC, USA) nicht weniger als<br />
eine Verdoppelung des Umsatzes von<br />
120 Mio. DM an. G. Schubert sieht<br />
sich als größter Anbieter bei Toploading-Maschinen:<br />
30 Prozent<br />
Marktanteil in Deutschland, 17 Pro-<br />
zent in Europa und in USA schon<br />
4 Prozent mit wachsender Tendenz.<br />
Mittelfristig strebt LLC in USA 100<br />
Mio. DM Umsatz an, nach 30 Mio.<br />
DM in ´99, heißt es aus Crailsheim.<br />
Die Gruppe will in den nächsten acht<br />
Jahren 30 Mio. DM investieren.<br />
G. Schubert denkt auch über den<br />
Bau von Folien-/Beutelmaschinen<br />
nach. Bevor die beiden Töchter<br />
„nicht großgezogen sind“ will er<br />
keine Firmengründungen oder Zukäufe<br />
tätigen.<br />
Umsatzanstieg<br />
bei Bosch<br />
Einen Umsatzanstieg um 4,6 Prozent<br />
im Jahr 1999 auf DM 632 Mio. DM<br />
gab Dr. Dieter Büschelberger, Sprecher<br />
der Geschäftsleitung des Geschäftsbereichs<strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />
der Robert Bosch GmbH, be-<br />
kannt. 86 Prozent davon seien im<br />
Ausland erzielt worden. Das Wachstum<br />
in Deutschland habe bei 21 Prozent<br />
gelegen.<br />
Der Weltmarkt sei um 7,8 Prozent<br />
35,8 Mrd. DM angewachsen –<br />
währungsbereinigt nur um 1,2 Prozent<br />
laufende Jahr rechnet er mit einem<br />
Weltmarktwachstum von drei<br />
Prozent und plant ein Umsatzwachstum<br />
von fünf bis zehn Prozent.
10<br />
Nachrichten<br />
JULIAN CARROLL AUS BRÜSSEL<br />
„Grundlegende Anforderungen“<br />
Julian Carroll,<br />
Managing Director,<br />
EUROPEN<br />
Es kann durchaus sein, dass<br />
Computer, elektrische Toaster<br />
und Kühlschränke mit Verpackungen<br />
nicht viel gemeinsam haben;<br />
neue Vorschläge der Europäischen<br />
Kommission für solche Produkte<br />
könnten jedoch zu einem Durchbruch<br />
in der europäischen Politik<br />
auf dem Gebiet der Verpackungen<br />
und der <strong>Verpackungs</strong>abfälle führen.<br />
Das Unternehmensdirektorat der<br />
EU-Kommission unter der Leitung<br />
vom Kommissar Erik Liikanen hat<br />
einen Vorschlagsentwurf über elektrische<br />
und elektronische Geräte in<br />
Umlauf gegeben, der Hersteller solcher<br />
Waren dazu verpflichten würde,<br />
leistungsorientierte Umweltmanagementsysteme<br />
einzuführen, die<br />
auf eine Verringerung der gesamten<br />
Umweltbelastung während des<br />
ganzen Lebenszyklus des Produktes<br />
abzielen.<br />
Unternehmen müßten die Übereinstimmung<br />
der von ihnen hergestellten<br />
elektrischen und elektronischen<br />
Produkte mit den vereinbarten<br />
Kriterien überprüfen, die in einen<br />
Anhang der vorgesehenen<br />
EU-Richtlinie aufgenommen werden<br />
sollte. Dies wäre dem Anhang<br />
der gegenwärtigen Richtlinie über<br />
CFS tanzt mit Dixie<br />
Die Beschleunigung kundenorientierter<br />
Lösungen stehen hinter dem<br />
Entschluss von Convenience Food<br />
Systems (CFS), Bakel/NL, den Hersteller<br />
von Tiefziehmaschinen, <strong>Verpackungs</strong>material<br />
und Schneidemaschinen<br />
Dixie Union <strong>Verpackungs</strong>systeme,<br />
Kempten, zu kaufen. CFS<br />
machte keine Angaben zum Kaufpreis<br />
an Sulza Foods, Inc., für Dixie.<br />
CFS-Präsident und CEO John-Ole<br />
Hansen will das Potenzial beider Firmen<br />
im Service nutzen und die Produktionskapazität<br />
für Dixie-Packstoffe<br />
(u. a. Schrumpfbeutel, Skinfolie)<br />
erweitern. CFS bietet Maschinen und<br />
Packstoffe für Lebensmittel von<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
Verpackungen und <strong>Verpackungs</strong>abfälle<br />
mit den sogenannten „Grundlegenden<br />
Anforderungen“ ähnlich.<br />
Bisher haben sich die Gespräche in<br />
Brüssel über derartige Produkte auf<br />
die Politik konzentriert, die vom<br />
Umweltdirektorat der Kommission<br />
unter der Leitung von Kommissarin<br />
Margot Wallström erarbeitet wird,<br />
die zur Erstellung einer Richtlinie<br />
über elektrische und elektronische<br />
Geräteabfälle (nach der englischen<br />
Abkürzung „WEEE“ genannt) führen<br />
soll.<br />
Die Vorschläge des Kommissars<br />
Liikanen haben einen kleinen Zuständigkeitsstreit<br />
zwischen den beiden<br />
Direktoraten der Kommission<br />
ausgelöst. Das Umweltdirektorat<br />
behauptet, dass der Vorschlag des<br />
Unternehmensdirektorats den Versuch<br />
darstellt, Machtbefugnisse an<br />
sich zu reißen.<br />
Hier steht allerdings mehr auf dem<br />
Spiel als lediglich ein Zuständigkeitsstreit.<br />
Der seit langem erwartete<br />
Vorschlag der Kommission für<br />
die sogenannte „integrierte Produktpolitik“<br />
(IPP) ist in dieser Diskussion<br />
ein zentrales Thema. Die<br />
laufenden Pläne der Kommission<br />
für die Erstellung eines neuen 6ten<br />
Fleisch bis Käse an und ist durch die<br />
Vereinigung der Marken Krämer +<br />
Grebe, Koppens, Aquarius, Tiromat<br />
und TiroPak entstanden.<br />
Marktplatz für Papier<br />
www.paperexchange.com bietet Käufern<br />
und Verkäufern einen E-Business-Marktplatz,<br />
auf dem Produkte<br />
der Zellstoff- und Papierindustrie gehandelt<br />
werden. Papierangebote und<br />
-anforderungen werden auf dem<br />
NEWS<br />
Umweltaktionsprogramms ist wiederum<br />
ein weiteres Thema, weil die<br />
künftige Ausrichtung der Umweltgesetzgebung<br />
zu den grundlegenden<br />
Bestandteilen des neuen Plans<br />
gehört.<br />
Die Verbindung zwischen diesem<br />
gesamten Sachverhalt und Verpackungen<br />
besteht einfach darin,<br />
dass die politischen Vorgaben für<br />
elektrische und elektronische Geräte,<br />
die nunmehr innerhalb der Kommission<br />
offen diskutiert werden,<br />
dem Ansatz ähneln, für den Europen<br />
seit langem als bessere politische<br />
Lösung für die Regelung von<br />
Verpackungen und <strong>Verpackungs</strong>abfällen<br />
in der EU eintritt.<br />
Es handelt sich beim Europen-Vorschlag<br />
um die Überzeugung, dass<br />
der beste Weg zur Nachhaltigkeit<br />
eine Struktur für die <strong>Verpackungs</strong>politik<br />
wäre, in der die Konstruktion<br />
und Leistung von Verpackungen<br />
durch Umweltnormen oder eine<br />
Produktpolitik (die CEN-<strong>No</strong>rmenentwürfe<br />
und IPP) geregelt werden,<br />
während <strong>Verpackungs</strong>abfälle<br />
in einem anderen gesetzlichen Rahmen<br />
behandelt werden, der alle am<br />
gleichen Standort anfallenden festen<br />
Abfallstoffe abdeckt. ■<br />
„Börsenparkett“ eingetragen. Es finden<br />
dort auch alle Preisgebote und<br />
Transaktionen für sämtliche Papierqualitäten,<br />
einschließlich <strong>Verpackungs</strong>karton,<br />
statt. Die Paper-<br />
Exchange.com, Inc. zählt mittlerweile<br />
3100 Firmen- sowie über 4000 Einzelmitglieder<br />
in über 80 Ländern. Die<br />
Mitgliedschaft ist kostenlos; bei Abschluss<br />
eines Geschäfts wird eine<br />
Gebühr in Höhe von drei Prozent des<br />
Kaufpreises fällig, die der Verkäufer<br />
zahlt.<br />
Mehr wissen mit VR-News im internet<br />
www.verpackungsrundschau.de
Juni<br />
Juli<br />
August<br />
September<br />
Veranstaltungskalender<br />
Extrusionsanwendungen für die Faltschachtel<br />
– Technisches Forum an der Hochschule für Druck<br />
und Medien (HDM)<br />
Fachhochschule Stuttgart, Telefon 0711/685-2888,<br />
Telefax 0711/685-6612<br />
19. 06. <strong>2000</strong>, Stuttgart<br />
Workshop (2-tägig) - Die CTU - Packrichtlinien -<br />
Ladungssicherung: LKW, Bahn, Container<br />
Institut für BFSV, Telefon 040/42891-2756,<br />
Telefax 040/721-6378<br />
22. 06. + 23. 06. <strong>2000</strong>, Hamburg<br />
Entsorga <strong>2000</strong> - Internationale Fachmesse für<br />
Recycling und Entsorgung<br />
KölnMesse, Telefon 0221/8213797 + 3893,<br />
Telefax 0221/8213411<br />
26. 06. bis 19. 06. <strong>2000</strong>, Köln<br />
Labelexpo Asia <strong>2000</strong><br />
Tarsus Exhibitions Limited, Bromley Kent/England,<br />
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Alle Angaben ohne Gewähr<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 11
Titelthema<br />
Ob Schneiden, Stanzen, Banderolieren<br />
oder Stapelwenden; Beladen, Rütteln,<br />
Transportieren oder Entladen – Polar<br />
Mohr präsentierte sich auf der gerade<br />
zu Ende gegangenen Drupa in Düssel-<br />
dorf erstmals als Finishing-System-<br />
Spezialist. Das Unternehmen aus<br />
Hofheim bietet Komplettlösungen für<br />
Etikettenhersteller und Druckereien.<br />
Auf Stanzen und Schneiden<br />
Gestanztes<br />
Flaschenetikett.<br />
12<br />
Systemlösungen von Polar Mohr<br />
Die Karton + Papier AG Muhen (Schweiz) ist Hersteller,<br />
Ausrüster und Teilveredler verschiedener Karton- und<br />
Wellpappenqualitäten. Als nach eigenen Worten „Kartonfabriken-Service-Center“<br />
erbringt das Unternehmen diese<br />
Dienstleistungen sowohl für die eigene Kundschaft als<br />
auch für andere Unternehmen. Pro Jahr verlassen im<br />
Schnitt rund 15 000 t Karton und veredelte Qualitäten<br />
das Werk. Neben Graukarton werden größtenteils veredelte<br />
Qualitäten unter dem Label „Ecoboard“ angeboten.<br />
„Ecoboard“ ist ein durch Laminierung oder Kaschierung<br />
veredelter Karton, der sich für Faltschachteln und Displays<br />
eignet. Der Export dieser Produkte beträgt ca. 30<br />
Prozent und geht hauptsächlich nach Europa.<br />
Seit kurzem setzt das Schweizer Unternehmen neben der<br />
bereits seit einigen Jahren im Einsatz befindlichen<br />
Schneidanlage Polar 155 EM mit Be- und Entlade-System<br />
zusätzlich die Polar 176 ED<br />
ein. Als zentrale Schneid- und Steuereinheit<br />
deckt sie den Bereich der großen<br />
Formate ab. Zusätzlich verfügt die Anlage<br />
über ein Drehgreifersystem, um<br />
Schneidlagen automatisch zu drehen<br />
und anzulegen sowie über automatische<br />
Be- und Entladung.<br />
Da es sich praktisch bei jedem Auftrag,<br />
der auf der Anlage bearbeitet<br />
wird, um Endformate – Rundumbeschnitt,<br />
Trenn- oder Nutzenschnitte –<br />
handelt, stand die Schnittgenauigkeit<br />
bei der Wahl des Anbieters im Vordergrund.<br />
Da die unterschiedlichen Kartonqualitäten<br />
beim Kunden entweder bedruckt<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
oder direkt zu Faltschachteln verarbeitet werden, kam es<br />
zusätzlich nach Angaben der Schweizer auf einen perfekten<br />
Winkelschnitt an.<br />
Die Polar 176 D lässt sich über ein Farb-Display steuern:<br />
K+P zeigte sich begeistert angesichts der kurzen Formatwechselzeiten.<br />
Die Be- und Entlade-Anlagen sowie das<br />
Drehgreifersystem über den Hintertisch sind programmierbar,<br />
so dass die Anlage mit nur einer Person bedient<br />
werden kann.<br />
Produktions-Systeme für Etiketten<br />
Szenenwechsel: Drupa <strong>2000</strong>, Düsseldorf. Werden bei der<br />
Karton + Papier AG hauptsächlich unbedruckte Materialien<br />
verarbeitet, stellt sich der Produktionsablauf bei bedruckten<br />
Sachen etwas anders dar. „Die Druckbögen<br />
müssen kantengenau ausgerichtet werden, damit sie genau<br />
übereinanderliegen und lagenweise geschnitten werden<br />
können“, beschreibt Marketing Manager Erhard Hennemann<br />
den Unterschied. Dazu wird ein Stapel auf Arbeitshöhe<br />
gebracht und in Teillagen einem Rütteltisch<br />
übergeben, der in Verbindung mit einer Zählwaage eine<br />
festgelegte Anzahl Bögen kantengenau ausrichtet.<br />
Erstmals auf der Drupa präsentierte Polar Mohr unter der<br />
Bezeichnung Label-Systems automatische Produktions-<br />
Systeme für Stanz- sowie Schneidetiketten. „In den Messetagen<br />
wurden auf den beiden Linien annähernd 100<br />
Mio. Etiketten verarbeitet“, erklärt Hennemann. Das Besondere:<br />
Die Label-Systems sind in Düsseldorf so aufgebaut<br />
worden, wie sie später in der Oldenburger Druckerei<br />
Haferkamp eingesetzt werden. Druckereieigenes Bedienpersonal<br />
konnte so vor Ort auf der Messe trainiert wer-
den. Die Druckbögen können sowohl<br />
lagen- als auch stapelweise vorbereitet<br />
werden, bevor sie den beiden Labelsystems<br />
DC-10 sowie SC-21 MB<br />
zugeführt werden.<br />
Bei lagenweiser Verarbeitung werden<br />
zwischen einer bestimmten Anzahl<br />
an Bögen sog. Luftbretter eingelegt;<br />
arbeitet man stapelweise, trennen<br />
eingelegte Chip-Marker die Bögen.<br />
„Die von uns entwickelte Chips-Arbeitsweise<br />
arbeitet etwa 20 bis 25<br />
Prozent schneller“, erklärt Hennemann<br />
den kleinen aber feinen Unterschied.<br />
Die so vorbereiteten Stapel<br />
liegen in einer Pufferzone, bevor sie<br />
an den Schnellschneider übergeben<br />
werden.<br />
Das System SC-21 MB ist eine Inline-<br />
Produktionsanlage für Schneidetiketten,<br />
die Streifen schneidet, diese puffert;<br />
anschließend die Streifen in Nutzen<br />
schneidet und diese inline banderoliert.<br />
Über ein Förderband<br />
werden diese Pakete einer <strong>Verpackungs</strong>anlage<br />
zugeführt. Das<br />
ebenfalls gezeigte System DC-10 ist<br />
ein Kombisystem für die Produktion<br />
von Inline-Schneid- als auch Stanzetiketten.<br />
Gezeigt wird die Arbeitsweise<br />
für Stanzetiketten. Mit den gezählten<br />
und vorgerüttelten Lagen wird das<br />
System über die Beschickungsanlage<br />
Transomat beladen. Die Lagen<br />
werden dem Schnellschneider Autotrim<br />
M zugeführt, der die Bögen zu<br />
Nutzen schneidet. Diese werden<br />
dann in einen Nutzenpuffer überge-<br />
ben und anschließend der Stanze zugeführt.<br />
Nach dem Stanzen wird inline<br />
banderoliert. Die Banderoliereinheit<br />
kann wahlweise Stangen als<br />
auch <strong>No</strong>rmal-Nutzen banderolieren.<br />
„Die Etiketten, die auf den beiden<br />
Systemen produziert werden, sind<br />
für Bierflaschen. Das länglich-ovale<br />
Bauchetikett wird gestanzt, das<br />
rechteckige Rückseitenetikett dagegen<br />
geschnitten,“ erklärt Hennemann.<br />
Maschine vs. Mensch<br />
Eine weitere Innovation ist das System<br />
zur Produktion von Stanzetiketten<br />
DC-11: An der Vorschneidmaschine<br />
wird direkt gerüttelt. Die Bögen<br />
werden anschließend in Streifen geschnitten,<br />
in einen Streifenpuffer gegeben<br />
und von dort einem Einzelstreifenschneidautomaten<br />
zugeführt,<br />
der die Streifen zu Etikettennutzen<br />
schneidet. Diese werden dann einer<br />
Stanze zugeführt und inline banderoliert.<br />
Der Trend bei Getränke-Etiketten<br />
gehe immer stärker zum Stanzetikett,<br />
dessen ist sich Hennemann sicher:<br />
„Diese Etiketten besitzen immer aufwendige<br />
Konturen; die äußere Form<br />
arbeitet als Marketinginstrument.“<br />
Ausgefallene Formen können nicht<br />
ausgeschnitten, sondern müssen gestanzt<br />
werden.<br />
Ein weiterer Trend seien immer<br />
kleinere Auflagen, da viele Produ-<br />
Fotos: Polar Mohr<br />
zenten auf die Just-in-time-Vorgaben<br />
reagieren müssen. Hennemann:<br />
„Mit Polar-Compucut in Verbindung<br />
mit der Schnellschneider-Steuerung<br />
sind die gespeicherten Programme<br />
jederzeit abrufbar, sodass sich die<br />
Rüstzeiten um mehr als die Hälfte<br />
verkürzen.“<br />
Auf dem ohnehin gut gefüllten Messestand<br />
wurde es noch ein bisschen<br />
voller, wenn mehrmals täglich eine<br />
Vergleichspräsentation zwischen einer<br />
Soloanlage und einem Schneidsystem<br />
auf dem Programm stand.<br />
Dabei wurde nachgewiesen, dass<br />
durch das Anheben von Material auf<br />
Arbeitshöhe, das automatische Rütteln<br />
am Schnellschneider und das automatische<br />
Entladen eine doppelte<br />
Leistung gegenüber Solomaschinen<br />
erzielt werden kann, bei denen von<br />
Palette auf Palette gearbeitet wird.<br />
Dazu kommt die zukünftige Schneidmaschinensteuerung<br />
Polar Control<br />
Management.<br />
Erstmals zeigte Polar Mohr mit einem<br />
internet- und videokonferenzfähigen<br />
Schnellschneider die Vernetzung<br />
nach außen. Über eine Kamera hat<br />
der Kunde direkten Kontakt zur Service-Sation.<br />
Ein Software-Update<br />
kann somit online vorgenommen<br />
werden, ohne dass ein Techniker den<br />
Kunden besuchen muss. Dazu<br />
kommt eine Online-Betriebsanleitung:<br />
In kurzen Videosequenzen wird<br />
darin beispielsweise ein Messerwechsel<br />
erklärt. mo ■<br />
Foto links: Polar Label<br />
System DC-11.<br />
Foto Mitte: Lagentransport<br />
mit Transomat<br />
B bis an den<br />
Vordertisch des<br />
Schnellschneiders.<br />
Foto rechts: AutomatischesNutzen-Ausrichten<br />
mit Polar<br />
Autocut 115.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 13
14<br />
Getränke<br />
Die Schweizer Bühler AG hat eine um-<br />
fassende und wirtschaftliche Techno-<br />
logie entwickelt, mit der gebrauchte<br />
PET-Flaschen-Schnitzel zu neuem, für<br />
den direkten Lebensmittelkontakt<br />
geeigneten Flaschengranulat aufbe-<br />
reitet werden können. Hervorragende<br />
Produktqualität bei hohem Durchsatz<br />
sind charakteristisch für dieses<br />
System.<br />
Ausaltwirdneu<br />
Neuer Aufbereitungsweg zu PET-Flaschengranulat<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
Grafiken: Bühler<br />
Nicht nur die ökologischen Fakten<br />
sprechen für das Recycling<br />
von gebrauchten Flaschen zu neuen<br />
Flaschen, auch die Produktionskosten<br />
für Flaschenmaterial aus gebrauchtem<br />
PET unter Einsatz der hier<br />
vorgestellten Technologie sind niedriger,<br />
vergleicht man sie mit frischem<br />
PET-Flaschengranulat.<br />
In Europa und auch weltweit nimmt<br />
die Anzahl der verwendeten PET-Flaschen<br />
ständig zu. Die Frage nach einem<br />
wirtschaftlichen und ökologischen<br />
Recycling wird immer brennender.<br />
Bis heute eignete sich die<br />
Qualität von gebrauchtem, recycliertem<br />
PET selten zur Herstellung von<br />
lebensmittelverträglichem Flaschengranulat.<br />
Der Technologiekonzern<br />
Bühler hat deshalb den Flasche-zu-<br />
Flasche-Prozess entwickelt, der den<br />
neuesten Erkenntnissen entspricht.<br />
Bühler ist als weltweit führender Konzern<br />
Spezialist für die Herstellung<br />
von Gesamtanlagen, Systemen und<br />
Maschinen für ausgewählte Segmente<br />
der Nahrungsmittelindustrie, der<br />
chemischen Verfahrenstechnik und<br />
der Druckguss-Industrie. Im Bereich<br />
der chemischen Verfahrenstechnik<br />
ist Bühler weltweit erfolgreich tätig<br />
in der thermischen Veredelung und<br />
Aufbereitung von Polymeren, im<br />
Handling von Rohmaterialien für die<br />
Gummiindustrie und in der Druckfarbenherstellung.<br />
Diese Aktivitäten<br />
sind in der Division ProTech (Process<br />
Technology) zusammengefasst.<br />
Zur Division ProTech gehört der Geschäftsbereich<br />
Thermal Processes.<br />
Er liefert kontinuierliche Anlagen zur<br />
Erwärmung, Kühlung, Kristallisation,<br />
Trocknung und Festphasen-Polykondensation<br />
(SSP). Diese Anlagen werden<br />
sowohl für Massen- und Spezialpolymere<br />
wie auch für recycliertes<br />
Polymer gebraucht. Weiter vertreibt<br />
Bühler Anlagen für die Veredelung<br />
von PET-Flaschen-Schnitzeln zu PET-<br />
Flaschengranulat, das sich auch für<br />
den direkten Lebensmittelkontakt<br />
eignet.<br />
Der Flasche-zu-Flasche-<br />
Prozess<br />
Gebrauchte PET-Flaschen werden<br />
heute hauptsächlich für technische<br />
Anwendungen wiederverwertet. Zunehmende<br />
Sammelmengen wie auch<br />
das Bedürfnis für ein PET-Recycling<br />
im geschlossenen Kreislauf erfordern<br />
aber neue Lösungen. Bühler hat deshalb<br />
einen wirtschaftlichen Prozess<br />
entwickelt, bei dem PET-Schnitzelmaterial<br />
aus gebrauchten Flaschen zu<br />
einem Granulat veredelt wird, das al-<br />
Ziel: PET-Flaschengranulat<br />
aus gewaschenen PET-Flaschen-Schnitzeln<br />
Anforderungen:<br />
● Wirtschaftlicher Prozess<br />
● Dekontamination von Fremdpartikeln<br />
und migrierten Verunreinigungen<br />
● Kleinstmögliche thermische<br />
und oxidative Degradation<br />
● Repolymerisation von Abbauprodukten<br />
● Flexible Erhöhung des Molekulargewichts<br />
● Homogene Produktqualität<br />
(Viskosität, Kristallinität, Größe,<br />
Form)<br />
● Ausgangsprodukt für bestehende<br />
Spritzgussmaschinen<br />
● Keine Nebenprodukte<br />
● Tiefer Acetaldehydgehalt
16<br />
Getränke<br />
Ziele und Anforderungen<br />
an den Flasche-zu-Flasche-Prozess.<br />
ternativ zu Neumaterial in der Herstellung<br />
von lebensmittelverträglichen<br />
Flaschen eingesetzt werden<br />
kann.<br />
Dabei werden mit der Dekontamination<br />
im Ringextruder und der kontinuierlichen<br />
Polykondensation in der<br />
SSP-Anlage die am besten geeigneten<br />
und aufeinander abgestimmten<br />
Technologien miteinander verbunden.<br />
Im Ringextruder wird das Material<br />
ohne Vortrocknung erst in der Festphase<br />
entgast, dann aufgeschmolzen<br />
und anschließend in der Schmelzphase<br />
ein zweites Mal entgast. Dadurch<br />
werden organische Fremdstoffe entfernt,<br />
wie Aromastoffe des Getränkes<br />
oder Lösemittel, Öle und Haushaltschemikalien,<br />
die durch Missbrauch<br />
der PET-Flaschen eindiffundiert sein<br />
können.<br />
Ein kontinuierlicher Schmelzefilter<br />
entfernt unerwünschte Feststoffpartikel<br />
ohne Prozessschwankungen zu<br />
verursachen.<br />
Der Ringextruder besteht aus zwölf<br />
dichtkämmenden, ineinander verzahnenden,<br />
gleichsinnig drehenden<br />
Schnecken, die stationär in einem<br />
Kreis angeordnet sind. Der Ringextruder<br />
zeichnet sich im Vergleich zu<br />
Zweiwellenextrudern durch eine wesentlich<br />
höhere spezifische Oberflächenbildungsrate<br />
und ein besseres<br />
*Dipl.-Chem. Andreas Christel ist Product<br />
Manager bei der Bühler AG in Uzwil,<br />
Schweiz<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
Oberflächen-zu-Volumen-Verhältnis<br />
aus. Dadurch werden eine bessere<br />
Entgasungseffizienz, deutlich höhere<br />
Ausstoßleistungen und kürzere Verweilzeiten<br />
erzielt. Während sich die<br />
höhere Ausstoßleistung in reduzierten<br />
Produktionskosten ausdrückt,<br />
können Abbaureaktionen durch die<br />
kürzere Verweilzeit minimiert werden,<br />
was wiederum die Produktqualität<br />
erhöht und die Kosten der nachfolgenden<br />
Polykondensation senkt.<br />
Direkt nach der Granulation wird das<br />
Material kontinuierlich kristallisiert<br />
und durch Festphasen-Polykondensation<br />
in wenigen Stunden auf das<br />
Viskositätsniveau von Standard-Flaschengranulat<br />
angehoben. Die vollständigeDekontaminationssicherheit<br />
wird durch den Polykondensationsschritt<br />
gewährleistet. Dabei werden<br />
eventuell vorhandene Restkontaminanten<br />
und entstandene Nebenprodukte<br />
entfernt. Abbaureaktionen<br />
aus früheren Erhitzungszyklen<br />
werden rückgängig gemacht. Die<br />
Endviskosität wird durch die Prozessführung<br />
spezifisch für den jeweils gewünschten<br />
Absatzmarkt eingestellt.<br />
Recycling benötigt<br />
Motivation<br />
Die kontinuierliche Polykondensationstechnologie<br />
basiert auf dem<br />
Stand der Technik der von Bühler<br />
auch bei der Herstellung von Neumaterial<br />
eingesetzt wird und ist für den<br />
variablen Viskositätsanstieg und die<br />
niedrigere Kapazität optimiert.<br />
In Europa steigt die Menge an gesammelten<br />
PET-Flaschen jährlich um<br />
ungefähr 25 Prozent, und gesetzliche<br />
Auflagen, wie die EU-Direktive, verlangen<br />
eine Zunahme des Anteils an<br />
recyclierten Kunststoffen. Durch den<br />
Einsatz neuer Prozesse fallen die Gesamtkosten<br />
des aus recyclierten Gebrauchsflaschen<br />
gewonnenen, lebensmittelverträglichenPET-Materials<br />
niedriger aus als die Kosten für<br />
frisches PET-Material.<br />
Auch erfordert das Recyclieren von<br />
gebrauchten PET-Flaschen weniger<br />
Energie als die Herstellung von frischem<br />
PET-Flaschengranulat.<br />
Gleichzeitig bietet das Recyclieren zu<br />
neuen PET-Flaschen klare Vorteile<br />
gegenüber der Verbrennung von gebrauchten<br />
PET-Flaschen, sowohl unter<br />
dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit<br />
wie auch der Ökologie.<br />
Aufgrund der Eigenschaften und des<br />
hohen Reinheitsgrades von gebrauchten<br />
PET-Flaschen drängt sich<br />
diese Kunststoffart für das Recyclieren<br />
geradezu auf. Verglichen mit<br />
Glasflaschen bieten PET-Flaschen bedeutende<br />
Vorteile. Der recyclierte<br />
Anteil gegenüber Glasflaschen ist regional<br />
unterschiedlich, aber insgesamt<br />
gesehen nach wie vor gering.<br />
Andreas Christel* ■<br />
http://www.verpackungsrundschau.de<br />
Kostenlose<br />
Recherche<br />
zum Thema<br />
Verpackung<br />
im Online-<br />
Archiv der<br />
R
18<br />
Getränke<br />
Ein Stück Flensburg im Rheinland: Das Brauhaus Peters & Bambeck<br />
füllt Düssel Alt und Peters Kölsch in die praktischen 0,33-<br />
Liter-Bügelverschluss-Flaschen. Aber – streng getrennt nach<br />
Farben, damit es nicht zu Verwechslungen kommt.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
lichkeit: „Seife und Handtuch dabei?“<br />
Heute nach Jahrzehnten am Rhein<br />
weiß der Gast: Die Höflichkeit ist<br />
nicht unbedingt Sache der Köbese.<br />
Brautradition zwischen den<br />
Metropolen<br />
Monheim liegt am Rhein, ziemlich exakt<br />
zwischen den „Obergärigen-<br />
Hochburgen“ Köln und Düsseldorf –<br />
um es in der Mundart auszudrücken,<br />
genau zwischen Kölsch und Alt. Und<br />
genau an diesem Schnittpunkt steht<br />
seit über 150 Jahren das Brauhaus<br />
von Peters & Bambeck. Der geschäftsführende<br />
Gesellschafter Hans<br />
Peters führt es bereits in der fünften<br />
Generation.<br />
Es ist kein Geheimnis, dass es zwischen<br />
den Metropolen Köln und Düsseldorf<br />
eine herzliche, in aller Freundschaft<br />
zelebrierte Abneigung gibt.<br />
Und nun im Schnittpunkt beider Metropolen<br />
brauen die Peters ihre hochgeschäzten<br />
Biere: „Düssel Alt“ und<br />
„Peters Kölsch“, 40 000 hl im Jahr.<br />
Ihre Werbung gehört deshalb auch<br />
zur Kategorie „Florett“. So trägt ein<br />
Der „Plopp“ beim Öffnen macht Durst<br />
„Ende einer wunderbaren Feindschaft“<br />
Großer Erfolg mit kleinen Flaschen<br />
Als der Verfasser vor vielen<br />
Jahren als Korrespondent<br />
an den Rhein geschickt wurde,<br />
machte er schon anderntags<br />
die erste, respekteinflößende<br />
Bekanntschaft mit dem Altbier.<br />
Gewöhnt an die<br />
bayerischen Maß- und<br />
Halbliterkrüge starrte<br />
er ungläubig auf das<br />
zierliche 0,2-Liter-<br />
Gläschen, das man<br />
ihm servierte. Nach<br />
dem Motto: Es kommt<br />
im Magen wahrscheinlich<br />
gar nicht an, weil<br />
es schon unterwegs<br />
verzischt, bestellte er<br />
sich Glas um Glas bis<br />
er glaubte, das von Zuhause<br />
gewohnte Volumen<br />
erreicht zu haben.<br />
Schnell stieg er auf<br />
Wasser um. Bei der<br />
Bestellung beugte sich<br />
der Kellner – zu ihm<br />
herunter und fragte<br />
mit ausgesuchter Höf-<br />
Peters-Lastzug die unübersehbare<br />
Aufschrift: „Dieser Wagen fährt für<br />
Düssel durchs Dorf“ oder etwa zwei<br />
schmusende 0,33er Bügelflaschen<br />
eine mit Kölsch, die andere mit Düssel-Alt<br />
gefüllt, mit der Sprechblase:<br />
„Das Ende einer wunderbaren Feindschaft“.<br />
Die Renner sind nach Angaben von<br />
Peters die 0,33-l-Flaschen mit Bügelverschluss.<br />
Als Düssel Alt kommt sie<br />
im blauen, als Peters Kölsch im roten<br />
Kasten daher. Die Etikettenfarbe entspricht<br />
jeweils der Farbe des Kastens.<br />
Die 0,33-Liter-Bügelverschlussflasche<br />
sei dort eine Weltneuheit,<br />
heißt es. Nirgendwo sei bislang weder<br />
Kölsch noch Alt in diese <strong>Verpackungs</strong>art<br />
abgefüllt worden. Die<br />
Abfüllung erledigt ein Lohnfüllbetrieb.<br />
Die Gastronomie ist von dem<br />
neuen Gebinde angetan.<br />
Peters Kölsch und Düssel Alt sind die<br />
beiden Biermarken, die nicht nur in<br />
der Region treue Kunden haben, sondern<br />
längst über die Stadtgrenzen<br />
hinaus genossen werden. Über 200<br />
Gaststätten werden mit den Bieren<br />
beliefert. wt ■<br />
Fotos: Peters & Bambeck
Getränke<br />
Die familiengeführte Unternehmensgruppe<br />
„Franken Brunnen“ wird mit einer neuen<br />
PET-<strong>Verpackungs</strong>generation auf den Markt<br />
kommen, „sobald die Lager gefüllt sind“,<br />
wie Günther Schlick, Geschäftsführer<br />
Marketing, jetzt mitteilte.<br />
Individuelle Form und Neuner-Kästen<br />
Franken Brunnen setzt schon seit geraumer Zeit auf PET<br />
Etwa 740 Millionen<br />
Füllungen laufen<br />
über die Bänder.<br />
20<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
Fotos: Franken Brunnen<br />
Abweichend von der gemeinsamen<br />
Form einer PET-Mehrwegflasche<br />
im Verbund der Genossenschaft<br />
Deutscher Brunnen GDB wird<br />
„Franken Brunnen“ eigene Wege gehen.<br />
Die Kunden wünschten „vermehrt<br />
Bequemlichkeit“, fand Franken<br />
Brunnen heraus - deshalb kommt<br />
jetzt ein Neuner-Kasten mit den drei<br />
Sorten „spritzig“, „still“ und „sanft“<br />
auf den Markt. Der Verbraucher wolle<br />
nicht nur kleinere und damit leichtere<br />
Kästen, er wolle auch „mehr Frische“,<br />
was durch kleinere Gebinde,<br />
schnelleren Verzehr und geringere<br />
Lagerzeit zuhause erreicht werden<br />
könne.<br />
PET ist schon seit geraumer Zeit im<br />
Sortiment zu finden. Vor allem im Bereich<br />
Süßgetränke und Erfrischungsgetränke<br />
hat sich das Material Marktanteile<br />
erobert. Die PET-Mehrwegflasche<br />
wird „wie eine Glasflasche<br />
behandelt“, sagt Schlick. Welche Umlaufzahlen<br />
mit PET allerdings erreicht<br />
werden können, ist bisher unbekannt.<br />
„Angestrebt werden 25 Um-<br />
läufe, wir hoffen auf 15, bisher sind<br />
wir noch nicht bei 8, weil das Produkt<br />
noch nicht so lange im Markt ist“, berichtet<br />
der Marketing-Chef.<br />
740 Millionen Füllungen in<br />
Deutschland<br />
Fotos: Franken Brunnen<br />
Mit Produktionsstätten in Neustadt/<br />
Aisch, Bad Windsheim, Bad Kissingen<br />
und Eilenburg bei Leipzig erreicht<br />
„Franken Brunnen“ in Deutschland<br />
etwa 740 Millionen Füllungen. Dazu<br />
kommen die beiden ausländischen<br />
Tochterfirmen IRA im griechischen<br />
Lutraki und Apenta in Budapest (Ungarn).<br />
Stellte sich „Franken Brunnen“<br />
früher als „Bayerns große Frische“<br />
dar, so lautet das Motto heute: „Vom<br />
Wasser das Beste“.<br />
Für die neuen Bundesländer wird in<br />
Eilenburg die Marke „Ileburger Sachsenquelle“<br />
gefahren und seit 1996<br />
rinnt auch die ehemals größte Mitbewerbermarke<br />
„Bad Windsheimer<br />
Residenz-Quelle“ unter der Führung<br />
von Franken Brunnen. Die Marke
22<br />
Getränke<br />
„Sinalco“ wird bundesweit in Lizenz<br />
geführt, die österreichische Kräuterlimonade<br />
„Almdudler“ in den Ländern<br />
Bayern, Baden-Württemberg,<br />
Hessen, Rheinland-Pfalz, Saar, Thüringen,<br />
Sachsen und Sachsen-Anhalt<br />
geliefert.<br />
Wobei dort insbesondere die 0,5-<br />
Liter-PET-Einwegflasche ihren Markt<br />
gefunden hat. Als „Trend-Gebinde<br />
für unterwegs“ stellt sich die wiederverschließbare„Almdudler“-Halbliterflasche<br />
dar und nennt sich doppeldeutig<br />
die „große Erleichterung<br />
für unterwegs“.<br />
„Erfrischend umsatzträchtig“<br />
„Sinalco“ in seinen unterschiedlichen<br />
Geschmacksrichtungen wird in 1-Liter-PET-Gebinden<br />
angeboten, ebenso<br />
die „Residenz“ und „Ileburger“-Ge-<br />
Cranberry-Säfte in Flaschen<br />
Cranberry-Fruchtsaftgetränk<br />
im Glas.<br />
Foto: Oberland Glas AG<br />
Schon die Indianer <strong>No</strong>rdamerikas<br />
kannten und schätzten sie: Die Cranberry,<br />
eine rote Beerenfrucht mit<br />
herbsüßem, erfrischendem Geschmack.<br />
Die Cranberry-Säfte werden<br />
in Deutschland in einer dafür eigens<br />
entworfenen Glasflasche der<br />
Oberland Glas AG, Bad Wurzach, vertrieben.<br />
Heutige Hauptanbaugebiete<br />
der „Kranichbeere“ sind neben den<br />
Neuenglandstaaten Wisconsin, Oregon<br />
und Washington auch die kanadischen<br />
Provinzen Quebec und British<br />
Columbia. Jährlich werden rund<br />
190 000 Tonnen dieser Früchte geerntet.<br />
Sie bilden als frisches Produkt<br />
(mittlerweile auch in Deutschland erhältlich)<br />
die Grundlage für Gebäck,<br />
Kompott, Saucen und Fruchtsaftgetränke.<br />
Die Entscheidung für das Packmittel<br />
Glas fiel nicht zuletzt dank seiner<br />
Schutz- und Barrierefunktion. Die<br />
0,75 l-Glas-Einwegflaschen sollen im<br />
Verkauf durch ihre ungewöhnliche<br />
Ausformung für zusätzliche visuelle<br />
und haptische Anreize sorgen.<br />
Oberland gehört seit 1991 mehrheitlich<br />
zur französischen Gruppe Saint-<br />
Gobain, einem weltweit führenden<br />
Hersteller von Behälterglas. ■<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
Foto: SIG combibloc<br />
tränke. Mit einem neuen Werbeauftritt,<br />
vielen Funkspots, Sampling-Aktionen<br />
und Großflächen-Plakaten soll<br />
bis zum August die Reihe der „limit“-<br />
Getränke in 0,7-Liter-Glas- und 1-Liter-PET-Flaschen<br />
im Markt neu positioniert<br />
werden. „Erfrischend umsatzträchtig“<br />
nennt Franken Brunnen<br />
die Linie, „Setz’ dem Durst ein Limit“<br />
lautet die Botschaft an die durstigen<br />
Verbraucher und „Wir führen Ihre<br />
Kunden zu Limit“ das Versprechen an<br />
den Handel. Die Frische in der PET-<br />
Flasche sei „kein Problem“, beteuert<br />
Schlick, im Oktober-<strong>No</strong>vember werde<br />
man aber verstärkt auch mit einer<br />
0,5-Liter-Flasche kommen, um den<br />
Verbraucherwünschen nach mehr<br />
Vielfalt entsprechen zu können.<br />
Über „neue PET-Generationen reden<br />
wir, wenn sie da sind“, sagt der Marketing-Boss.<br />
Dass die expansions-<br />
„Milli Billi“ macht mobil<br />
Im komplett überarbeiteten Packungsoutfit<br />
präsentiert die Müritz-<br />
Milch, Waren in Mecklenburg-Vorpommern,<br />
ihre Frisch- und H-Milch-<br />
Produkte.<br />
Darüber hinaus wurden die Milchmischgetränke<br />
zielgruppengerecht<br />
designed. Die Sympathiefigur Milli<br />
Billi soll künftig stärker die Aufmerksamkeit<br />
von Kindern und Jugendlichen<br />
finden.<br />
Anlass für den Relaunch war die<br />
Überprüfung des Designs, das bereits<br />
seit acht Jahren unverändert<br />
Bestand hatte. Marktuntersuchun-<br />
Der leichte Almdudler<br />
für unterwegs.<br />
Genau für die Zielgruppe: „Milli Billi“ in 200 ml combiblocCompact.<br />
freudigen Franken<br />
mehr vorhaben,<br />
wurde kürzlich deutlich:<br />
„Neue Herausforderungen<br />
für das Jahr<br />
<strong>2000</strong> sind für uns die<br />
Einführung von PET-Gebinden<br />
sowie der Aufbau einer<br />
nationalen Distribution“<br />
verlautete aus der Zentrale in Neustadt/Aisch.<br />
Das bisher elf Personen<br />
umfassende Marketing-Team solle<br />
„schnellstmöglich“ verstärkt werden,<br />
Zum klassischen Brand Management<br />
geselle sich erneut ein „New Product<br />
Development“ - mit der Neuner-Kiste<br />
wird es also nicht sein Bewenden haben.<br />
Die neue Kiste kommt übrigens<br />
von Oberland. ubi ■<br />
gen hatten ergeben, dass eine<br />
Reihe von Verbrauchern das herkömmliche<br />
Packungsdesign zwar als<br />
zur Marke passend empfanden, allerdings<br />
Verbesserungspotenzial in Sachen<br />
„Fröhlichkeit“ und „Lebendigkeit“<br />
sahen.<br />
Das Ergebnis: Die Range, die in combibloc<br />
angeboten wird, wirkt jetzt frischer,<br />
lebendiger und zeitgemäß. Bei<br />
den Milchmischgetränken wurde der<br />
Schritt zur genauen Ansprache der<br />
Zielgruppe, Kinder und Jugendliche<br />
zwischen Alter sechs und dreizehn<br />
Jahren vollzogen. ■
24<br />
Getränke<br />
„Junge Weine in Weißglas abfüllen“<br />
Bocksbeutel zeigen Farbe<br />
Mit einem ganz neuen „Signalsystem“ für Frankenweine<br />
spielt die Winzergenossenschaft Thüngersheim<br />
den Vorreiter für das gesamte Bocksbeutelgebiet. Die<br />
Winzergenossenschaft Thüngersheim sieht sich als „einen<br />
der größten Erzeuger im Frankenwein-Bereich“ und damit<br />
als Vordenker für zukünftiges und zukunftssicheres Marketing.<br />
„Weltweit ist es fast selbstverständlich, dass junge<br />
Weine wie Pinot Grigio in Weißglas-Flaschen abgefüllt werden“,<br />
sagt Georg Lutz, Winzergenossenschafts-Vorstand<br />
in Thüngersheim. „Nur: Für den Verbraucher ist das gar<br />
nicht erkennbar, weil ihm Flaschenfarbe als Inhalts-Signal<br />
bisher nicht vermittelt wurde“.<br />
Die Farbe der „Weinverpackung“, der Flasche also, soll ab<br />
sofort über Charaktere und Geschmacksrichtungen der<br />
darin abgefüllten Weine Auskunft geben. Seit etwa zehn<br />
Jahren arbeitet der nun 60-jährige Lutz an der Idee, Flaschenfarben<br />
für das Weinprofil zu nutzen. In den letzten<br />
vier Jahren wurde konkret an dem Ziel gearbeitet, wobei<br />
die Hauptlast bei der „Wiegand-Glas“ in Steinbach am<br />
Wald lag, die Farb-Flaschen auch zu produzieren. Wiegand-Sprecher<br />
Bernd Thomas: „Wir mussten schon ziemlich<br />
lange experimentieren, um die gewünschten Farbtöne<br />
zu erzielen“.<br />
Unterschiedliche Glasfarben durch Wannenfärbung<br />
Bei Wiegand-Glas und deren Tochterfirma im thüringischen<br />
Großbreitenbach wird keine Feederfärbung gemacht,<br />
die unterschiedlichen Glasfarben entstehen durch<br />
Wannenfärbung. Die Zusätze - „zum Beispiel Pottasche für<br />
Honiggelb“ - bleiben in Menge und genauer Zusammensetzung<br />
natürlich „ein süßes Geheimnis“ der Glasmacher,<br />
wie Thomas sagt.<br />
Immerhin müssen pro Wanne etwa 200 Tonnen Material<br />
getestet werden. Und es muss mindestens 24 Stunden abgewartet<br />
werden, bis das Ergebnis sichtbar wird. „Sonst<br />
muss man hier noch ein Schräubchen drehen oder etwas<br />
Thüngersheim<br />
Die Flaschenfarbe<br />
als Indikator für<br />
junge Weine (links),<br />
klassische, trockene<br />
Winzergenossenschaft<br />
Frankenweine sowie<br />
Premiumweine. Fotos:<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
mehr Pulver zugeben“. Kein Wunder, dass die so speziell<br />
gefärbten Bocksbeutel „auch einiges teurer“ sind, wie<br />
Thomas sagt. Wie viel teurer, soll aber nicht gesagt werden.<br />
„Ich nenne nicht einmal Prozente“, bleibt der Glassprecher<br />
stur.<br />
Für die Winzergenossenschaft lohnt es sich dennoch.<br />
Denn mit dem neuen Weinprofil-Bild will die Winzergenossenschaft<br />
auch mehr Zuspruch für ihre Weine – und<br />
schließlich für den Frankenwein schlechthin – erreichen.<br />
„Herbstlaub“ für trockene Weine<br />
In der Flaschenfarbe „Halbweiß“ werden jetzt junge Weine<br />
im Geschmack „jung, frisch, herb“ angeboten. In die<br />
Flaschenfarbe „Herbstlaub“ werden die klassischen<br />
Frankenweine im trockenen Bereich abgefüllt, daher auch<br />
der Zusatz „Frankenclassic“ für diese Flaschenfarbe aus<br />
Thüngersheim. In „Antikgrün“ kommen die „edelreif“ und<br />
„milden“ Premium-Weine daher, die laut Lutz dann auch<br />
„bis 100 Jahre lagern können“.<br />
Von den rund 3 Millionen Flaschen jährlich, die in der Winzergenossenschaft<br />
Thüngersheim gefüllt werden, macht<br />
der Bereich „Classic“ in der Farbe „Herbstlaub“ zur Zeit<br />
rund 70 Prozent aus. Je 15 Prozent entfallen auf „Halbweiß“<br />
mit jungem Wein und „Antikgrün“ mit edelreifem<br />
Rebensaft.<br />
In Thüngersheim sind die Weinmacher überzeugt, dass<br />
ihr Flaschenfarbsystem schnell Nachahmer im gesamten<br />
Frankenwein-Gebiet finden wird und schon bald alle jährlich<br />
rund 20 Millionen Bocksbeutel im neuen Farb-Spektrum<br />
auf den Markt kommen. Die Weinsiegel, bisher einziges<br />
Merkmal auf den Flaschen, habe nach Meinung<br />
von Georg Lutz „zu oft zur Verwirrung beim Konsumenten<br />
geführt – zu oft wurden die Siegel als Qualitäts-Kennzeichen<br />
missverstanden, obwohl sie doch Gemacksrichtungen<br />
signalisieren sollten“. Die neuen Glasfarben<br />
der Bocksbeutel-Flaschen sollen da mehr Klarheit<br />
schaffen. ubi ■
Im Blickfeld: UK-Report<br />
„Kunststoffhysterie“ und „intensive Farbig-<br />
keit“ sind zwei Schlagworte, die das britische<br />
Packungsdesign andernorts in Europa häufig<br />
charakterisieren. Wie sieht es aber wirklich<br />
aus? „Event packaging“ – ist ein Stichwort.<br />
Die Briten sind Europameister darin, zu jeder<br />
Gelegenheit eine spezielle Verpackung auf<br />
den Markt zu bringen.<br />
26<br />
Einer Studie der Unternehmensberatung<br />
Frost & Sullivan nach (The<br />
European Packaging Machinery<br />
Market; Report 3767) lag der Umsatz<br />
im Bereich <strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />
1998 in Großbritannien bei 704,8<br />
Mio. $. Bis 2005 soll der Umsatz um<br />
5,6 Prozent steigen.<br />
Faktoren für dieses Wachstum könnten<br />
Umsatz- und Absatzsteigerungen<br />
in den Bereichen Lebensmittel, Getränke<br />
sowie Pharma sein. Von dieser<br />
Entwicklung werden hauptsächlich –<br />
ähnlich wie im gesamten europäi-<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
Verpackung wird zum Spielfeld.<br />
Very british!<br />
<strong>Verpackungs</strong>innovationen aus Großbritannien<br />
schen Raum – Hersteller von FFS-Maschinen<br />
profitieren. Der Grund: Der<br />
Trend gehe zu integrierten Maschinen,<br />
so die Studie.<br />
Die passende Verpackung für jede<br />
Gelegenheit, Stichwort „Event packaging“.<br />
Field Packaging Thatcham, GB,<br />
gehört zu der Field Group plc, nach<br />
eigenen Angaben einem der führenden<br />
<strong>Verpackungs</strong>produzenten Europas.<br />
Zur diesjährigen Europameisterschaft<br />
(UEFA Euro <strong>2000</strong>) hat das Unternehmen<br />
für Nestlé einen neuen<br />
Cerealienkarton entwickelt. Ergeb-<br />
Abbau von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC)<br />
Umweltgesetze, die den Abbau einer<br />
Reihe von VOC-Verbindungen<br />
vorschreiben, stellen eine zunehmende<br />
Herausforderung für die Industrie<br />
dar; wirtschaftliche Lösungen<br />
werden gesucht. Sutcliffe<br />
Croftshaw Ltd – nach eigenen Angaben<br />
seit über 60 Jahren in der<br />
Umwelttechnologie führend – hat<br />
neue biologische Systeme im Bereich<br />
Lösemittelrückgewinnung und<br />
-abbau entwickelt. Diese Systeme<br />
setzen Mikroben ein, um Lösemittel<br />
abzubauen sowie anschließenden<br />
Kohlendioxid und Wasser zu bilden.<br />
Das Verfahren erweist sich nach<br />
Angaben des Unternehmens in <strong>Verpackungs</strong>druckanwendungen<br />
(z.B.<br />
Flexo- und Tiefdruck) als besonders<br />
wirksam, wo die eingesetzten Lösemittel<br />
problemlos biologisch abgebaut<br />
werden können. Der Einsatz<br />
von SC Bioreactor oder SC Bioscrubber<br />
machen Druckmaschinenoptimierungen<br />
überflüssig, die ansonsten<br />
für thermische und katalytische<br />
Oxidationsverfahren häufig<br />
erforderlich sind.<br />
nis: Eine Verpackung mit Zusatznutzen,<br />
denn die Seitenteile der Faltschachtel<br />
sind so perforiert, dass<br />
daraus mit wenigen Handgriffen ein<br />
Miniatur-Fußballfeld entsteht. Zusätzlich<br />
steckt in jeder Packung eine<br />
Fußballspielerfigur. Die „Fußball-Verpackung“<br />
wird für Nestlés Cheerios,<br />
Honey Nut Cheerios, Shreddies,<br />
Frosted Shreddies, Coco Shreddies<br />
und Nesquik eingesetzt.<br />
Field Packaging, East Kilbride, hat dagegen<br />
für United Distillers, und UDV<br />
eine Reihe von Millenniums-Verpackungen<br />
entwickelt. Der Red-Label-Johnnie-Walker-Karton<br />
für UDV<br />
gibt es sowohl für 1 Liter als auch<br />
1,125 Liter. Er ist im 5-Farben-Druck<br />
mit einer glänzenden Lackschicht<br />
veredelt. Die Verpackung für den<br />
Johnnie Walker Black Label wurde zusätzlich<br />
geprägt.<br />
Für jede Gelegenheit<br />
Britvic Soft Drinks suchte nach einem<br />
wirtschaftlichen Sixpack für seine<br />
neu gestalteten 250-ml-Tango-Flaschen,<br />
der mit einem Minimum an<br />
<strong>Verpackungs</strong>aufwand ein Maximum<br />
an Produktdarstellung der Flaschen<br />
erlauben sollte. Die Lösung ist eine<br />
Foto: Nestlé
neuartige Trägerverpackung von<br />
Crest Cartons auf der Basis des Frövi-<br />
Light-Kartons.<br />
Mit dieser <strong>Verpackungs</strong>lösung erfüllte<br />
Crest Cartons die Designvorgaben<br />
für die auf dem englischen Markt<br />
äußerst populäre Marke. Durch die<br />
Kombination aus <strong>Verpackungs</strong>konstruktion<br />
und dem nach Angaben des<br />
Herstellers festen Kartonmaterial<br />
bleiben die Flaschen korrekt positioniert<br />
sowie Etiketten und zusätzliche<br />
Informationen für den Verbraucher<br />
sichtbar. Die Konstruktion wird automatisch<br />
auf der bestehenden <strong>Verpackungs</strong>linie,<br />
die ebenfalls von<br />
Crest geliefert wurde, aufgerichtet.<br />
Bei dem Material handelt es sich um<br />
Frövi Light in 310 g/m 2 von Assi<br />
Domän Frövi, einem Frischfaserkarton<br />
mit einer ungebleichten Schonschicht<br />
auf drei ungebleichten Basislagen.<br />
Das Material zeichnet sich<br />
Herstellerangaben zufolge durch<br />
hohe Festigkeitswerte aus. Diese Ei-<br />
genschaft ist wichtig, um die Flaschen<br />
in ihren Halterungen zu arretieren<br />
und gleichzeitig die Daumenlochausstanzungen<br />
zu unterstützen.<br />
Das Material ist sechsfarbig plus UV-<br />
Lack bedruckt. Die Markteinführung<br />
fand für die Geschmacksrichtungen<br />
Orange, Kirsche und Tropical Mitte<br />
April dieses Jahres in England statt.<br />
Verschluss mit Öffner<br />
Dawson – ein Mitglied der Unternehmensgruppe<br />
IWKA – präsentierte<br />
jüngst sein aktuelles Produktangebot<br />
an Transport- und Befüllanlagen. Die<br />
9/3-„Compact Level Filler“-Anlage<br />
ist mit neuen Präzisionsfüllventilen<br />
sowie drei integrierten Aufsetzköpfen<br />
ausgerüstet und von Dawson speziell<br />
für Applikationen mit niedrigen Füllkapazitäten<br />
entwickelt worden, die<br />
mit bis zu 50 Behältern pro Minute<br />
laufen. Die Maschine verarbeitet<br />
nicht-karbonisierte Flüssigkeiten, wie<br />
Foto: Cookson<br />
zum Beispiel Milch, Saft und Mineralwasser<br />
in leichten Kunststoffbehältern<br />
mit einer Füllkapazität von bis zu<br />
zwei Litern.<br />
Erhältlich im Einzelplatzformat oder<br />
als schlüsselfertiges Paket mit optionalen<br />
Etikettier-, Förder- und Handlingsystemen,<br />
ist die 9/3-Befüllanlage<br />
aus nahrungsmittelechtem rostfreien<br />
Stahl konstruiert. Herstellerangaben<br />
zufolge sind kurze<br />
Umrüstzeiten möglich, da sich die<br />
Recyclingfähige<br />
Kunststoffpaletten.
Foto: Assi Domän Frövi<br />
Tango-Flaschen im<br />
Schulterschluss.<br />
28<br />
Im Blickfeld: UK-Report<br />
Füllventile außen an der Füllschüssel<br />
abnehmen lassen. Der Verschließmechanismus<br />
kann Aluminium-, Kunststoff-<br />
und Metalldeckel verarbeiten,<br />
die – je nach Typ – entweder aufgedrückt<br />
oder – geschraubt werden.<br />
Die „Smoothline“-<strong>Verpackungs</strong>- und<br />
Palletieranlagen von Dawson bestehen<br />
aus modularen Rollen-, Bandund<br />
Palettenfördereinrichtungen, erhältlich<br />
in rostfreiem Stahl oder mit<br />
Lackanstrich. Das System kann u.a.<br />
die Richtung einer Straße komplett<br />
umkehren.<br />
Verschluss-Sache: Der Easitop-Verschluss<br />
von RPC Halstead/Großbritannien<br />
ist kindersicher und durch<br />
seine spezielle Öffnungsvorrichtung<br />
auch für ältere oder behinderte Menschen<br />
geeignet. Der nach Angaben<br />
des Herstellers einfach zu bedienende<br />
Drück- und Drehmechanismus<br />
wurde mit einem hohen Deckel kombiniert,<br />
sodass beim Öffnen lediglich<br />
ein geringer Kraftaufwand benötigt<br />
wird.<br />
Neu entwickelt wurde ein festmontierter<br />
oder tragbarer Öffner. Die<br />
festmontierte Variante kann beispielsweise<br />
an der Unterseite eines<br />
Schrankfaches befestigt werden.<br />
Dort wird der Deckel eingefügt und<br />
durch Drehen der Flasche gelöst. Die<br />
tragbare Variante verfügt dagegen<br />
über ein flaches Oberteil und kann<br />
überall eingesetzt werden.<br />
Easitop ist in den Größen 20 mm, 22<br />
mm, 24 mm, 28 mm, 33 mm und 38<br />
mm mit Standard-R3-Gewinden sowie<br />
in mehreren ROPP-Ausführungen<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
Terry’s Milk Dark & White Collection mit Außeneinschlag<br />
aus antistatischer BOPP-Folie.<br />
erhältlich. Damit das Produkt unversehrt<br />
bleibt, kann der Verschluss<br />
außerdem mit einer Originalitätssicherung<br />
versehen werden.<br />
Laut RPC wurde der Verschluss zwar<br />
in erster Linie für Healthcare-Verpackungen<br />
entwickelt. Er biete sich<br />
aber auch für andere Bereiche, wie<br />
beispielsweise Haushalts- und Heimwerkerprodukte,<br />
an, in denen kindersichere<br />
Verschlüsse immer stärker<br />
an Bedeutung gewinnen.<br />
Etikettieren und<br />
Kennzeichnen<br />
Polestar Hannibal (UK), Hersteller<br />
von selbsthaftenden Etiketten, hat<br />
gerade die vierte Presse von Ko-Pack<br />
International in seiner Niederlassung<br />
in Leicester/GB installiert. Ursprünglich<br />
entwickelt, um ein Standardpressenangebot<br />
zu liefern, hat sich die<br />
Euro 250 Super zu einer Spezialpresse<br />
entwickelt: Sie ist in zwei<br />
Papierbahnbreiten von 250<br />
mm und 400 mm und mit<br />
bis zu zehn Farben als Kombinations-,UV-Kopierpresse<br />
erhältlich, wobei UV-<br />
Flexo-, Rotationssiebdruck<br />
und Heißfoliendruck ebenfalls<br />
möglich sind.<br />
Die modifizierte Presse weist<br />
ein Doppelstapeldesign mit<br />
neun Kopierdruckfarben und<br />
Flexoimprägnierung auf. Zu<br />
den Leistungsmerkmalen<br />
zählen Nasslaminierung, Bedrucken<br />
der Rückseite sowie De-<br />
Foto: UCB Films<br />
und Neulaminierung. Ein sogenannter<br />
Girlandentrockner gehört ebenfalls<br />
dazu, um die Papierbahnbehandlung<br />
beim Rückseitendruck oder Bedrucken<br />
der Haftseite von Folienmaterialien<br />
zu verbessern.<br />
Stichwort Convenience: In die Verpackung<br />
seines Kit-Kat-Chunky-<br />
Schokoriegels integriert Nestlé den<br />
selbstklebenden Aufreißstreifen SupastripXL<br />
von PP Payne. Der Strip<br />
trägt dazu bei, das sich das Produkt,<br />
das in GB Herstellerangaben zu den<br />
meistverkauften zählt, leicht und sauber<br />
öffnen lässt. „Supastrip wird bereits<br />
bei mehreren, in Kartons verpackten<br />
Nestlé-Produkten verwendet,<br />
darunter Black Magic, Dairy Box,<br />
After Eights und Matchmakers“, erklärt<br />
Lance Ward, Verkaufs- und Marketing-Direktor<br />
von PP Payne.<br />
Der Streifen klebt bei Berührung der<br />
Wickelhülle und kann somit problemlos<br />
angebracht werden. Der spezielle<br />
druckempfindliche Klebstoff garantiere<br />
darüber hinaus ein knitterfreies<br />
Aussehen der fertigen Packung. Der<br />
Streifen wird in Rollenlängen bis<br />
150 000 m angeboten<br />
Transportieren, Lagern, Fördern: Die<br />
Duro-Pallets von Cookson Plastic<br />
Moulding sind aus FDA-zugelassenen<br />
HDPE-Polyäthylen hoher Dichte<br />
strukturgeformt. Nach Angaben des<br />
Herstellers kann das Material weder<br />
verfaulen, korrodieren oder splittern,<br />
noch bietet es eine Brutstätte für Mikroben.<br />
Aufgrund ihrer integrierten<br />
Bauweise sowie der hohen Schlagfestigkeit<br />
erfordern die Paletten keine<br />
laufende Wartung. Am Ende ihrer<br />
Lebensdauer sind sie zu 100 Prozent<br />
recyclingfähig. Da die Paletten Gewicht<br />
und Größe beibehalten, eignen<br />
sie sich besonders für automatisierte<br />
Förderung und Kontrollwiegeanwendungen.<br />
In den zwei Größen 1000 ×<br />
1200 mm und 800 × 1200 mm sind<br />
die Paletten in verschiedenen Sonderfarben<br />
erhältlich. Auf Wunsch<br />
können sie mittels eingeformter oder<br />
heißgeprägter Logos individualisiert<br />
werden. Mit der als Sonderausstattung<br />
erhältlichen Pultusionsverstärkung<br />
hat die Duro-Pallette eine Stapelbarkeit<br />
von 1500 kg.<br />
Das neueste Gerät der MET 30+-Reihe<br />
von Lock Inspection Systems ist
der Pipeline-Detektor. Dieser schützt<br />
Herstellerangaben zufolge alle pumpbaren<br />
Produkte, wie z.B. Suppen,<br />
Saucen, Marmelade oder Wurstfüllungen,<br />
vor metallischen Verunreinigungen.<br />
Aufgrund seiner robusten<br />
Bauweise hält der Pipeline-Detektor<br />
auch aggressiven Reinigungsbedingungen<br />
stand.<br />
Für Anwendungsbereiche, bei denen<br />
nur wenig Platz zur Verfügung steht,<br />
wurde MET 30+ Waferthin entwickelt.<br />
Dieses Gerät hat eine Tiefe<br />
von nur 11,5 cm und lässt sich beispielsweise<br />
oberhalb einer Vertikalbeutelmaschine<br />
anbringen. Nach Angaben<br />
des Herstellers eignet es sich<br />
insbesondere zur Überwachung von<br />
frei fließenden Produkten, wie Knusperflocken,<br />
Nüssen, Snacks und gefrorenen<br />
Produkten.<br />
„Glänzende“ Sache<br />
Produktschutz sowie Regalerscheinung<br />
waren die Hauptfaktoren bei<br />
der Entscheidung von Kraft Jacobs<br />
Suchard, die neue Terry’s Milk, Dark<br />
& White Collection außen mit Propafilm<br />
MTX 22 von UCB Films einzuschlagen.<br />
Das „glänzende“ Erscheinungsbild<br />
des Materials sowie die<br />
Feuchtigkeitsbarriere waren nach<br />
Angaben des Herstellers die Hauptgründe,<br />
für diese Wahl. „Transportschutz,<br />
Erkennbarkeit von Sabotage<br />
und optischer Regal-Appeal sind<br />
beim Außeneinschlag dieses Produktes<br />
wichtige Faktoren. Propafilm<br />
schnitt zudem bei unseren Maschinentests<br />
gut ab.” sagt Brain Stow,<br />
Packaging Develop Manager bei KJS.<br />
Propafilm MTX 22 ist eine antistatische<br />
BOPP-(Biaxially Oriented Polypropylen)-Folie,<br />
die beidseitig mit<br />
heißsiegelfähigem Polyolefin-Copolymeren<br />
coextrudiert wird. Sie zeichne<br />
sich zudem aufgrund ihrer antistatischen<br />
Schutzeigenschaften für<br />
schnell ablaufende Einschlaganwendungen<br />
aus und biete gute Durchstoß-<br />
und schlagfestigkeit, so der<br />
Hersteller.<br />
Marktplatz für die <strong>Verpackungs</strong>industrie:<br />
Angel Business Communications,<br />
u.a. Herausgeber der Zeitschriften<br />
Packaging Today International<br />
und Converting Today, hat zusammen<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 29<br />
mit dem E-Commerce-Spezialisten<br />
TradeCell einen Marktplatz für die<br />
<strong>Verpackungs</strong>industrie ins Leben gerufen,<br />
der im Laufe des Juni <strong>2000</strong> online<br />
gehen wird. Der Marktplatz ist<br />
kostenlos, lediglich Verkäufer zahlen<br />
abhängig von dem Umfang der Transaktion<br />
eine Gebühr. Produktbeschreibungen<br />
sowie Lieferanteninformationen<br />
runden das Angebot ab.<br />
Packlinien-Check<br />
Ein perfektes <strong>Verpackungs</strong>design ist<br />
für den heutigen Konsumenten ein<br />
Muss. Aufgrund dessen hat Integral<br />
Vision eine Software zur Überwachung<br />
der Druck- und <strong>Verpackungs</strong>industrie<br />
entwickelt. InteliCheck ist<br />
eine computerbasierende Technologie,<br />
die Verpackungen und Etiketten<br />
kontrolliert. Das System arbeitet Herstellerangaben<br />
zufolge mit einer Geschwindigkeit<br />
von über 1200 Einheiten<br />
pro Minute.<br />
Foto: P P Payne<br />
InteliCheck vergleicht das Abbild des<br />
aktuellen Produktes mit der Vorlage,<br />
die im Computer gespeichert ist und<br />
markiert sofort das Produkt, das<br />
nicht mit den vorgeschriebenen Parametern<br />
übereinstimmt. Die selbstlernende<br />
Funktion und die Fähigkeit,<br />
ein Archiv für Etikettenvorlagen aufbauen<br />
zu können, minimiert die Rüstzeiten<br />
zwischen den Produktionswechseln.<br />
mo ■<br />
In die Verpackung<br />
von Nestlés Kit Kat<br />
Chunky ist ein<br />
selbstklebender SupastripXL-Aufreißfaden<br />
integriert.
Das richtige Tröpfchen<br />
zu Fisch,<br />
Geflügel, Rind oder<br />
Pasta.<br />
30<br />
Aus dem Handel<br />
Weintrinken aus Motivweinflaschen<br />
Pasta...welcher Wein passt da? Fisch<br />
sollte schwimmen, aber in was? Das<br />
französische Unternehmen Vinival<br />
und die Saarbrücker Rolf Herzberger<br />
GmbH & Co. KG helfen ungeübten<br />
Weintrinkern mit Motivweinflaschen:<br />
Nicht Lagen, Sorten, Jahrgänge und<br />
vielerlei Sprachen prägen die Flaschen,<br />
sondern Hauptbestandteile<br />
der Gerichte, zu denen der Wein getrunken<br />
werden sollen, sind abgebildet:<br />
Fisch, Geflügel, Rindfleisch oder<br />
Pasta.<br />
Die Glasflaschen liefert BSN Glasspack,<br />
die Etiketten im <strong>No</strong>-Label-Look<br />
kommen von Sadima ZI du Lézard<br />
und werden auf einer Kosme-Anlage<br />
auf die Flaschen gebracht. Abgefüllt<br />
werden die Weine auf einer Scoma-<br />
Anlage von Socrotec.<br />
Die Verschließmaschine stammt von<br />
der italienischen Firma Arol. Das<br />
Besondere: Die Korken werden auf<br />
einer Anlage von Dewpack mit<br />
schwarzem Wachs dekoriert. Die<br />
Motive auf den Korken sind aufgrund<br />
transparenter Schrumpfkapseln von<br />
außen sichtbar. ■<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
Foto: Herzberger<br />
Futuristische Kunststoffummantelung<br />
Die weiße Kunststoffummantelung<br />
des Grip-Nagellacks von Yell Cosmetics<br />
ist so geformt, das sie zwischen<br />
zwei Finger - oder Zehen - geklemmt<br />
werden kann. Kreisrunde Öffnungen<br />
auf der Vorderseite geben den Blick<br />
auf das innen liegende, bedruckte<br />
Glasfläschchen frei. Als Umverpackung<br />
dient eine Faltschachtel aus<br />
durchsichtigem Kunststoff mit ovaler<br />
Öffnung, sodass die Verpackung<br />
gleichzeitig als praktischer Halter<br />
Milch „Moves“ on<br />
Tuffi Campina emzett, Deutschland,<br />
verwendet seit kurzem für Frischmilch<br />
- zunächst nur im Berliner<br />
Raum - eine Ein-Liter-Mehrwegflasche<br />
aus Kunststoff. Bislang hatte die<br />
Molkerei Glasflaschen verwendet.<br />
Die quadratischen Behälter werden<br />
aus dem Bayer-Kunststoff „Makrolon“<br />
gefertigt; bereits seit den 60er-<br />
Jahren wird dieses Material für Babyflaschen<br />
eingesetzt. Die Poolflasche<br />
„Move“ (abgeleitet von „Mehrwegoffensive“)<br />
bringt mit 80 Gramm<br />
den Angaben nach lediglich ein<br />
Sechstel des Gewichts einer Glasflasche<br />
auf die Waage. Außerdem überstünden<br />
die Gebinde bis zu 50 Umläufe<br />
ebenso wie Reinigungsprozesse<br />
bei 85 Grad Celsius. Für das Mehrweggebinde,<br />
das zu 100 Prozent<br />
recycelt werden kann und sich auf<br />
Foto: Henkel<br />
Foto: emzett Foto: VR<br />
verwendet werden kann. Aufgrund ihrer<br />
individuellen Form wurde die Flasche<br />
in die Design-Kollektion des Museum<br />
of Modern Art in New York aufgenommen.<br />
■<br />
Per Knopfdruck<br />
Aus zwei mach Eins: Pril 2 in 1 ist Geschirrspülmittel<br />
als auch antibakterielle<br />
Handseife in einem. Für die Verpackung<br />
entschied sich Henkel deshalb<br />
für eine PET-Flasche mit Pumpdispenser,<br />
die im <strong>No</strong>-Label-Look mit<br />
PP-Haftetiketten der Firma X-Label,<br />
Gebesee, dekoriert wird. Die durchsichtigen<br />
Behälter liefert Alpla aus<br />
Baesweiler, die Dosierpumpen stellt<br />
die Esslinger Firma Coster her. Abgefüllt<br />
wird das Geschirr-Handwaschmittel<br />
auf einer Füll- und Verschließmaschine<br />
von Rationator. ■<br />
bestehenden Wasch- und Abfüllanlagen<br />
für Glasflaschen einsetzen lässt,<br />
spricht auch die geringe Lärmentwicklung,<br />
wenn Filialen im Innenstadtbereich<br />
mit Frischmilch beliefert<br />
werden. Bis eine ausreichende<br />
Auslastung der Fülllinie garantiert<br />
wird, kommen die fertigen Flaschen<br />
vorerst aus Dänemark. ■<br />
Mehrwegflasche aus Makrolon.
<strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />
Mit dem richtigen Touch<br />
Intuitives Bedienen direkt über den Bildschirm<br />
Dipl.-Inf. (FH)<br />
Jürgen Speck<br />
32<br />
Die Laudenberg <strong>Verpackungs</strong>maschinen GmbH<br />
im bergischen Wipperfürth entwickelt und<br />
fertigt <strong>Verpackungs</strong>maschinen nach Kunden-<br />
spezifikation. Zum Bedienen und Beobachten der<br />
komplexen Anlagen sind immer häufiger Touch<br />
Panels aus dem Simatic HMI-Spektrum von<br />
Siemens im Einsatz.<br />
Laudenberg ist bekannt für seine<br />
<strong>Verpackungs</strong>maschinen, die in<br />
Wipperfürth nach langen Betriebsjahren<br />
auch häufig noch für ein zweites<br />
„Leben“ überholt und modernisiert<br />
werden. Zum Produkt- und Serviceangebot<br />
zählt außerdem maßgeschneidertes<br />
Zubehör, wie modulare<br />
Dosier-, Egalisier- und Fördereinrichtungen.<br />
Das 1981 gegründete Familienunternehmen<br />
beschäftigt heute 150 Mitarbeiter<br />
und gilt im Bereich Flachbeutel-<strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />
als einer<br />
der Marktführer. Wo immer die Anforderungen<br />
besonders hoch sind<br />
und im rauen Dreischichtbetrieb rund<br />
um die Uhr verpackt werden muss,<br />
sind Maschinen mit dem weiß-blauen<br />
„L“ zu finden.<br />
Beutel in allen Variationen<br />
Mit Ausnahme der Antriebs- und<br />
Elektrotechnik werden alle Bauteile<br />
in eigener Regie konstruiert und gefertigt,<br />
sodass man die Qualität<br />
selbst im Griff hat und weltweit innerhalb<br />
von 24 Stunden jedes Ersatzteil<br />
liefern kann. Seit über drei Jahren<br />
ist das Qualitätsmanagementsystem<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
des Unternehmens nach DIN EN ISO<br />
9001 zertifiziert. „Um auch bei der<br />
Automatisierungstechnik einen vergleichbar<br />
hohen Standard zu Gewähr<br />
leisten“, so Jürgen Budeus, Leiter<br />
Elektrik, „arbeiten wir mit weltweit<br />
führenden Herstellern zusammen,<br />
deren globale Präsenz bei einem Exportanteil<br />
von 60 bis 70 Prozent für<br />
uns wichtig ist.“<br />
Man hält sie fast täglich in Händen:<br />
Flach-, Stand- oder Bodenfaltbeutel<br />
in unterschiedlichsten Formen und<br />
Größen, aus Papier, Aluminium,<br />
Kunststoff oder Kombinationen daraus.<br />
Mit flüssigem, pastösem, pulverförmigem<br />
oder körnigem Inhalt,<br />
Snacks, Saatgut oder Erfrischungstüchern<br />
– die Vielzahl der darin verpackten<br />
Produkte ist nahezu grenzenlos:<br />
Lebensmittel, Tiernahrung,<br />
Saatgut, pharmazeutische Artikel<br />
oder Kosmetika.<br />
Alle Beutelarten werden vorwiegend<br />
von der Rolle (alternativ aus Magazinen)<br />
produziert und gefüllt, wobei die<br />
bedruckte Folie zuerst gefaltet, gesiegelt,<br />
geschnitten und dann von<br />
mechanischen Greifern in einen<br />
Rundläufer übergeben wird. Dieser<br />
besteht in den meisten Fällen aus<br />
Herzstück jeder <strong>Verpackungs</strong>anlage: Das <strong>No</strong>ckenschaltwerk,<br />
dessen Einstellung und Bedienung über<br />
eine Bildschirmmaske des TP37 erfolgt.<br />
acht Stationen zum Öffnen, Kontrollieren,<br />
Füllen (bis zu drei Einheiten),<br />
Versiegeln und Ausheben der fertigen<br />
Beutel auf ein Transportband.<br />
Den Gesamtablauf koordiniert und<br />
automatisiert Laudenberg mit der<br />
vom Kunden spezifizierten Technik.<br />
Bedienphilosophie im<br />
Wandel<br />
Aus <strong>No</strong>rdamerika, wo Laudenberg<br />
mit einer Niederlassung in Florida<br />
vertreten ist, kommt nicht nur der<br />
Trend zu immer größeren Gebinden<br />
und damit <strong>Verpackungs</strong>formaten –<br />
dort hat sich auch das Bedienen und<br />
Beobachten mit ergonomischen<br />
Touch Panels schon zum Quasi-Standard<br />
entwickelt. Eine ähnliche Entwicklung<br />
zeichnet sich in Südamerika<br />
und im asiatischen Raum ab. In Europa,<br />
so heißt es in Wipperfürth, sei der<br />
Markt etwas konservativer, werde<br />
aber sicherlich nachziehen. Laudenberg<br />
setzt das Simatic-HMI-Spektrum<br />
von Siemens ein.<br />
Die zu bedienenden und zu beobachtenden<br />
Funktionen, Prozessabläufe,<br />
Zustände etc. lassen sich auf den<br />
vollgrafischen, berührungssensitiven
34<br />
<strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />
Trend zu größeren<br />
Gebinden bei Flach-,<br />
Stand- oder Bodenfaltbeuteln.<br />
Fotos: Siemens<br />
Displays bei relativ geringem Engineeringaufwand<br />
intuitiv projektieren.<br />
Ob Bild oder Text – gezieltes<br />
Berühren der Objekte am Bildschirm<br />
mit dem Finger oder einem stumpfen<br />
Gegenstand löst sofort die gewünschte<br />
Aktion aus. Mechanische<br />
Bedienelemente gibt es nicht.<br />
Laudenberg setzt vorzugsweise das<br />
größere Simatic-Touch-Panel TP37<br />
mit 10,4“ TFT-Farbdisplay und Pentium-Prozessor<br />
in Verbindung mit den<br />
als Standard definierten Steuerungen<br />
Simatic S7-300 und S7-400 ein.<br />
Die Vernetzung der einzelnen Komponenten<br />
über Profibus-DP minimiert<br />
den Verdrahtungsaufwand.<br />
„Anfangs waren wir etwas skeptisch,<br />
was die Zuverlässigkeit von Touch Panels<br />
anbelangt”, räumt Thomas Berger<br />
ein. „Aber mittlerweile hat sich<br />
gezeigt, dass die Bedienung mit<br />
Touch Panels nicht nur ebenbürtig<br />
ist, sondern für unsere Kunden eindeutige<br />
Vorteile mit sich bringt.“<br />
Allen voran nennt Berger das deutlich<br />
schnellere, intuitive „Begreifen“<br />
der programmierten Funktion seitens<br />
der Bediener, die sich in den Bedienebenen<br />
und deren Verzweigungen<br />
besser zurechtfinden. „Die Fehler-<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
häufigkeit“, betont Berger, „ist sehr<br />
viel geringer, weil der Blick auf den<br />
Bildschirm gerichtet bleibt und immer<br />
nur die aktuell wichtigen Funktionen<br />
angezeigt werden.“<br />
Von den Schaltern zur<br />
Komplettlösung<br />
Eine der weltweit ersten Anlagen zum<br />
Umverpacken großformatiger Infusionsbeutel<br />
(35 Stück/Minute) von der<br />
Rolle ist die bisher umfassendste mit<br />
der Projektierungssoftware Simatic-<br />
ProTool realisierten Lösung.<br />
„Ursprünglich wollten wir ja nur die<br />
Schalter der Anlage in ein einfaches<br />
und übersichtliches, Platz sparendes<br />
und zentrales Bedienkonzept integrieren<br />
und das konventionelle Bedienpult<br />
durch ein 360° dreh- und<br />
schwenkbar angeordnetes Touch Panel<br />
ersetzen“, erinnert sich Thomas<br />
Berger. „Mit zunehmender Projektiererfahrung<br />
jedoch wurde uns immer<br />
bewusster, welchen Spielraum wir<br />
hatten, um zahlreiche weitere Bedienfunktionen<br />
ins Touch Panel zu<br />
verlagern, so zum Beispiel die Einstellung<br />
und Überwachung der Bahnkantensteuerung<br />
und der SPS-geregelten<br />
Heizung. Schließlich haben wir<br />
auch noch das <strong>No</strong>ckenschaltwerk –<br />
das Kernstück der Anlage – sowie<br />
Servoantriebe und Frequenzumrichter<br />
integriert.”<br />
Anspruchsvollstes Element war das<br />
<strong>No</strong>ckenschaltwerk, das alle elektrischen<br />
Funktionen zum Hauptantrieb<br />
der Maschine synchronisiert, beispielsweise<br />
Pneumatikzylinder oder<br />
Dosierer bei jeder Rundläuferdrehzahl<br />
exakt zum richtigen Zeitpunkt<br />
schaltet. „Dabei hatten wir einige<br />
Sonderwünsche,“ sagt Berger, „die<br />
im menügeführten Projektieren zwar<br />
so nicht vorgesehen waren, aber<br />
dann doch erfüllt wurden.“<br />
So entstand ein B&B-Konzept, das<br />
sämtliche Funktionen einer komplexen<br />
<strong>Verpackungs</strong>maschine abdeckt.<br />
Ein Konzept, das dem Anwender das<br />
umständliche manuelle Dokumentieren<br />
veränderter Einstellungen für den<br />
nächsten Einsatz erspart und ihm<br />
stattdessen die Möglichkeit gibt, alle<br />
Parameter in „Rezepturen“ abzuspeichern<br />
und diese bei Bedarf auf<br />
Knopfdruck wiedereinzulesen. Letzteres<br />
spart außerdem Kosten, da <strong>Verpackungs</strong>anlagen<br />
nicht nur bei Lohnverpackern<br />
oft mit unterschiedlichen<br />
Dosierungen ausgerüstet werden<br />
und teilweise mehr als 30 verschiedene<br />
Produkte und/oder Formate<br />
verarbeiten.<br />
Dipl.-Inf. (FH) Jürgen Speck* ■<br />
*Der Autor ist Promoter bei Simatic HMI,<br />
Siemens AG in Nürnberg.<br />
http://www.verpackungsrundschau.de<br />
Kostenlose<br />
Recherche<br />
zum Thema<br />
Verpackung<br />
im Online-<br />
Archiv der<br />
R
Dufte Sache<br />
AUSGEPACKT<br />
Meist genügt ein Knopfdruck auf<br />
die moderne <strong>Verpackungs</strong>technik:<br />
Gegen Achselnässe und Körpergerüche<br />
helfen heutzutage zuverlässige<br />
Deodorants, verpackt entweder<br />
in Metall, Kunststoff oder<br />
Glas. Auch unsere Vor-Vor-Vorfahren<br />
haben sich mit Körperausdünstungen<br />
auseinandergesetzt. Das<br />
Ergebnis ist eine über 700 Jahre<br />
alte Duftkugel, die Archäologen<br />
jetzt bei Grabungen auf dem Marktplatz<br />
von Cottbus ans Tageslicht<br />
beförderten. Die durchbrochene<br />
Zinnkugel wurde nach Meinung<br />
der Fachleute mit Duftstoffen gefüllt<br />
unter den Achseln getragen.<br />
mo ■<br />
Schrittmotortechnik<br />
neu definiert<br />
Parker Hannifin, EMD, stellt dem<br />
Anwender von Schrittmotorantriebstechnik<br />
ein neues System zur<br />
Seite: Paragon basiert auf DIN-<br />
Montageschienentechnik. Das Konzept:<br />
Aufsteckbare Anschaltbaugruppen<br />
sowie „Plug-In“-Antriebseinheiten.<br />
Die Installation beschränkt sich auf<br />
das Aufstecken der Paragon-Komponenten<br />
auf DIN-Montageschienen im<br />
Schaltschrank. Die Schienen sind dabei<br />
nach Angaben des Unternehmens<br />
durch ein Verriegelungssystem<br />
untereinander verbunden. Jede<br />
Anschaltbaugruppe ist Träger aller<br />
Leistungs- und Informationsleitungen.<br />
Die Schrittmotorsteuerungen sind<br />
mit vier verschiedenen Endstufen,<br />
2.5A und 5A bei 75V sowie 8A und<br />
12A bei 170V-DC-Busspannung er-<br />
Foto: Parker Hannifin<br />
hältlich. Es können dabei beleibig viele<br />
Schrittmotorantriebe in diesem<br />
System eingesetzt werden. Zur Auswahl<br />
stehen vier Motorauflösungen,<br />
200 bis 4000 Schritte pro Umdrehung.<br />
■<br />
Einfache Handhabung<br />
dank<br />
DIN-Montageschienen<br />
und Anschaltbaugruppen.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 35
Foto: Crocco S.p.A.<br />
36<br />
Messen/Veranstaltungen<br />
Die ipack ima, die alle drei Jahre in Mailand<br />
stattfindet, gehört mittlerweile zu den festen<br />
Terminen der europäischen <strong>Verpackungs</strong>-<br />
branche. 1841 Aussteller waren in diesem<br />
Jahr vertreten, 78432 Besucher informierten<br />
sich an den fünf Messetagen über die Neu-<br />
heiten zum Thema Verpackung. Traditionell<br />
ist die ipack ima das Forum der einheimi-<br />
schen Firmen. Auch in diesem Jahr kamen<br />
über zwei Drittel der Aussteller aus Italien<br />
selbst. Hier ein kurzer Überblick darüber,<br />
was namhafte italienische Firmen auf ihrer<br />
Heimatmesse so alles zur Schau stellten.<br />
Neues ausItalien<br />
Ein Rundgang über die ipack ima in Mailand<br />
Kinderleichtes Öffnen<br />
Er verspricht nicht zu viel, der Name der von der Crocco<br />
S.p.A. angebotenen Mehrschichtfolie „Easy up“. Mit der<br />
Kraft eines Fingers lässt sich an definierten Stellen die<br />
Verpackung einfach öffnen, ohne Messer oder sonstige<br />
Hilfsmittel, wie sie üblicherweise bei festen Schrumpffolienverpackungen<br />
vonnöten sind. Die aus drei Schichten<br />
bestehende Folie (ein Du Pont-Patent) gibt dabei nur in Zugrichtung<br />
nach. Der Hersteller empfiehlt diese Folie insbesondere<br />
für Transitverpackungen und Displaypackaging,<br />
gezeigt wurden jedoch auch Multipack-Beispiele für<br />
den Endverbraucher aus dem Getränkesortiment.<br />
Eine weitere Variante einer leicht zu öffnenden Folie speziell<br />
für Multipacks ist Zipack: Eine oder mehrere perforierte<br />
und durch Bedruckung markierte Nahtstellen<br />
erleichtern es dem Verbraucher, den Multipack zu öffnen.<br />
So kann beispielsweise ein Sixpack problemlos in drei<br />
Zweierpacks aufgeteilt werden. Dadurch falle, so der<br />
Hersteller, auch im Supermarkt nicht so viel Müll an, und<br />
der P.O.S. sehe stets ordentlich und sauber aus.<br />
Die Crocco S.p.A. stellt verschiedene Typen von<br />
Schrumpffolien her, doch auch Stretchfolien, Skin packaging<br />
und Lebensmittelfolien gehören zum Produktspektrum<br />
des seit 1967 tätigen Unternehmens aus Cornedo<br />
Vicentino. ■<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
Multipack, der sich nach Angaben des Herstellers<br />
leicht öffnen lässt<br />
Hitzige Marketingexperimente<br />
Eine verbesserte Technologie zur<br />
Dekoration von Kunststoff- und<br />
Glasflaschen stellte die Finpac S.r.l.<br />
in Mailand vor. Heat Transfer nennt<br />
sich die Methode, Flaschen im<br />
modischen Transparent-Look zu beschriften.<br />
Dank neu entwickelter<br />
Maschinen und verbesserter Tintenqualität<br />
können nun bis zu acht<br />
Farben auf die Flaschen aufgebracht<br />
Fixierung der aufgebrachten<br />
Farbe<br />
bei etwa 200 Grad<br />
Celsius.<br />
werden. Dafür wird eine Glasflasche zunächst erhitzt.<br />
Dann wird die Dekoration aufgetragen und mit einer<br />
nochmals gesteigerten Temperatur fixiert.<br />
Man arbeitet mit rund 200 Grad Celsius, das bedeutet,<br />
dass die Flaschen nach der Verzierung wieder behutsam<br />
gekühlt werden müssen. Bislang wird die Verzierung<br />
hauptsächlich für Bierflaschen und Spirituosen angewandt<br />
und kommt insbesondere für gezielte Marketingaktionen<br />
hochpreisiger Güter in Betracht.<br />
In Deutschland hat bereits Ferrero mit einem Nutellaglas<br />
in Heat-Transfer-Dekoration experimentiert. Da<br />
diese Dekoration recht aufwendig ist, bietet die bislang<br />
als Sleevespezialist bekannte Finpac ihren Kunden<br />
eine Auftragsfertigung im eigenen Bologneser Werk<br />
an. ■<br />
Foto: Finpac S.r.l
Flexibleres Verschließsystems<br />
Die Ronchi Mario S.r.l. zeigte auf der<br />
Messe Weiterentwicklungen bei den<br />
Füll- und Verschließmaschinen. Zentrales<br />
Thema des auch in Deutschland<br />
stark vertretenen Unternehmens<br />
ist es, die Abfüllzeiten noch<br />
weiter zu verkürzen und die Maschinen<br />
noch flexibler für unterschiedliche<br />
Formate zu konstruieren. So wurde<br />
neuerdings für die Monoblocks<br />
der Baureihe Exacta ein neues Verschließsystem<br />
entwickelt, mit dem<br />
die unterschiedlichsten Kappen verarbeitet<br />
werden können. Da alle Verschließköpfe<br />
der Anlage von unabhängigen<br />
Brushless-Motoren angetrieben<br />
werden, kann jeder Kopf für<br />
unterschiedliche Kappen programmiert<br />
werden. Der sonst beim Formatwechsel<br />
übliche Austausch der<br />
gesamten Verschließköpfe entfällt<br />
somit. Das neue System verarbeitet<br />
Schraubkappen bei genauer Einstellung<br />
des Drehmoments, Druckkappen,<br />
Kappen mit Ausrichtposition<br />
oder mit vorgegebener Verschließposition.<br />
Die Füllmaschinen der Reihe Exacta<br />
sind je nach Füllgut in verschiedenen<br />
Varianten lieferbar – für schäumende,<br />
dickflüssige oder korrosive Produkte.<br />
Sie arbeiten alternativ mit magnetischen<br />
oder Massendurchflussmessern<br />
mit einer maximalen Abweichung<br />
von + 0,2 Prozent und<br />
erreichen Geschwindigkeiten von<br />
mehr als 500 Flaschen pro Minute.<br />
Außerdem fertigt Ronchi Flaschenaufrichter,<br />
Ausrichter, Verschließer,<br />
Kartoniermaschinen und Schachtelfüllmaschinen.<br />
■<br />
Füllmaschine Exacta.<br />
Foto: Lameplast<br />
Einzeldosen für Ohrenund<br />
Nasentropfen<br />
Die von Lameplast hergestellten Einzeldosen<br />
aus PE oder PP können sowohl<br />
für pharmazeutische als auch<br />
kosmetische Produkte benutzt werden.<br />
In der Pharmazie werden sie<br />
nicht nur für ophthalmologische Pro-<br />
Einzeldosen aus PP und PE.<br />
dukte, sondern u.a. auch für Impfstoffe<br />
sowie Ohren- und Nasentropfen<br />
eingesetzt. Seren, Cremes oder<br />
Gels werden im kosmetischen Bereich<br />
in Einzeldosen angeboten.<br />
Die Einzeldosen, die mit mittels des<br />
Verschluss-Stiftes mit Flügeln wieder<br />
verschlossen werden können, gibt es<br />
von 0,33 ml bis 10 ml. Der Behälter<br />
samt Öffnungsflügel kann zudem<br />
durch Aufstempeln, Präge- oder<br />
Heißdruck („hot stamping“) individualisiert<br />
werden. ■<br />
Standbeutel unter<br />
Vakuum<br />
Eine automatische Vakuum-<strong>Verpackungs</strong>linie<br />
stand im Mittelpunkt der<br />
Messeexponate der Mailänder Goglio<br />
Luigi S.p.A. Die Gl 90 V, eine Standbeutelmaschine,<br />
die die schon dreiseitig<br />
gesiegelte Folie von der Rolle<br />
zu Beuteln mit Füllgewicht zwischen<br />
100 g und 10 kg verarbeitet. Die Anlage<br />
kann mit mehreren Füllstationen<br />
ausgerüstet werden, um zum Beispiel<br />
zuerst Oliven und dann Flüssigkeit<br />
einzufüllen. Je nach Beutelgröße<br />
erreicht sie eine Geschwindigkeit<br />
zwischen zehn und 60 Packungen pro<br />
Minute.<br />
Es besteht die Möglichkeit, die Beutel<br />
mit Griffen oder anderen Verarbeitungsvariationen<br />
auszustatten. Insbesondere<br />
für große Standbeutel<br />
schaffe die gezeigte Verarbeitung<br />
eine bessere Standsicherheit, so das<br />
Unternehmen.<br />
Goglio liefert sowohl das vorbereitete<br />
<strong>Verpackungs</strong>material (Werk Varese)<br />
als auch die Maschinen, auf<br />
denen die flexiblen Mehrschichtverpackungen<br />
verarbeitet werden<br />
(Werk Zeccone). Als Innovation aus<br />
dem Bereich <strong>Verpackungs</strong>material<br />
wurde eine weiterentwickelte Variante<br />
des mit Ventil versehenen Vakuumstandbeutels<br />
gezeigt, wie er insbesondere<br />
für Kaffee zum Einsatz<br />
kommt. bd ■<br />
Fotos: Gruppo Goglio<br />
Zeigt Kontur: Standbodenbeutel<br />
mit<br />
Wiederverschluss.<br />
Foto: Ronchi<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 37
Messen/Veranstaltungen<br />
Kekse, Riegel & Co: Bruchsicher in den Flowpack<br />
40 Jahre Cavanna S.p.A.<br />
Elektronische <strong>Verpackungs</strong>maschine<br />
Zero 5.<br />
38<br />
Abfüllen im Reinraum<br />
Die Sterifill F 200 der IMA S.p.A. ist<br />
speziell für die Abfüllung im Reinraum<br />
konstruiert worden. Sie befüllt<br />
und verschließt Flaschen bis zu 500<br />
ml Füllmenge und erreicht Geschwindigkeiten<br />
von rund 300 Flaschen pro<br />
Minute. Die Kontrolle der Füllgenauigkeit<br />
erfolgt bei laufender Produktion.<br />
Jede einzelne Flasche wird an<br />
zwei Stationen, einmal leer, dann gefüllt,<br />
gewogen. Zu den weiteren Exponaten<br />
aus dem Pharmabereich zählten<br />
die Blistermaschine Win.Pack TR<br />
135 mit nachgeschaltetem Kartonierer<br />
A 83, die Tablettenpresse der erst<br />
kürzlich erworbenen Firma Kilian T<br />
300 V sowie Etikettierer und Kartonierer<br />
aus der Firmengruppe. bd ■<br />
Mit unternehmerischem Weitblick<br />
erkannte Mario Cavanna<br />
bereits 1960, dass dem Flowpack<br />
eine große Zukunft beschieden sein<br />
würde. Ob Kekse, Knabbereien, Waffeln,<br />
Müsli- oder Schokoriegel -<br />
Snacks aller Arten wurden in den<br />
letzten Jahrzehnten kreiert und sind<br />
seither immer zahlreicher und beliebter<br />
geworden. Und fast alle werden in<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
Foto: IMA S.p.A<br />
Flowpacks verpackt, einzeln oder im<br />
Multipack. In jedem Fall muss es<br />
beim Verpacken behutsam zugehen,<br />
damit die oft fragilen Köstlichkeiten<br />
bruch- und bröselfrei und ohne dass<br />
die Schokolade beim Siegeln<br />
schmilzt in die Verpackung kommen.<br />
Dafür hat Cavanna die geeigneten<br />
<strong>Verpackungs</strong>linien entwickelt. Die<br />
Geschäftsidee erwies sich somit als<br />
Fotos: Cavanna<br />
Sterifill F 200.<br />
großer Erfolg: Zwischen Ofen und<br />
Kartonierer arbeiten die Anlagen aus<br />
dem Hause Cavanna, vereinzeln,<br />
gruppieren und umhüllen die<br />
Leckereien mit einer in den letzten<br />
40 Jahren kontinuierlich weiterentwickelten<br />
Technik. In letzter Zeit werden<br />
immer mehr <strong>No</strong>n-Food-Artikel<br />
aus dem Haushalts- und Kosmetiksektor<br />
auf Cavanna-Linien verpackt.<br />
Siegelnähte mit spezieller<br />
Faltung<br />
Zur neuesten Maschinengeneration<br />
gehören die modular konzipierten<br />
Zero 5 und die Zero 5 CKWD, die<br />
jüngst auf der ipack ima in Mailand zu<br />
sehen waren. Letztere wurde speziell<br />
für Waffeln entwickelt, schließt direkt<br />
an die Schneidevorrichtung an, entnimmt<br />
die Portionen im 90-Grad-Winkel<br />
und führt sie der <strong>Verpackungs</strong>linie<br />
zu. Ausgestattet mit einem<br />
Brushless-Servomotor erreicht<br />
sie 45 Takte pro Minute und ist damit<br />
nach Angaben des Herstellers derzeit<br />
die schnellste Waffelabpackmaschine<br />
auf dem Markt.
Die Variante Zero 5-105 wurde speziell<br />
für einzeln abzupackende Riegel<br />
entworfen. Das Design der komplett<br />
in Edelstahl gebauten Maschine wurde<br />
kompakt und funktional ausgestaltet,<br />
um den strengen Hygieneanforderungen<br />
der Branche standzuhalten.<br />
Wenngleich auf außereuropäischen<br />
Märkten halbautomatische Maschinen<br />
noch gefragt sind, so geht der<br />
Trend auch bei Cavanna zu automatischen,<br />
vollelektronischen Anlagen.<br />
Strenge Hygienevorschriften, möglichst<br />
einfache Wartung und bedienerfreundliche<br />
Bauweise stehen neben<br />
der stets besseren Leistungsfähigkeit<br />
bei der Konstruktion der An-<br />
lagen im Vordergrund. Auch am<br />
Erscheinungsbild der fertigen Flowpacks<br />
wird heute gefeilt: So kann der<br />
Zero 5 CKWD noch ein Modul nachgeschaltet<br />
werden, das den Flügeln<br />
der Siegelnähte noch eine spezielle<br />
Faltung verpasst. Damit in Zukunft<br />
die Verpackungen hinsichtlich Verarbeitung<br />
und Produktschutz noch wei-<br />
Waffeltransport der Zero 5 CKWD.<br />
Firmengründer Mario Cavanna (li.) mit seinen<br />
Kindern Riccardo (IT-Manager) und Alessandra<br />
(Managing Director).<br />
ter optimiert werden, hat die Maschinenbaufirma<br />
jüngst eine eigene Abteilung<br />
zur Prüfung und Weiterentwicklung<br />
von <strong>Verpackungs</strong>materialien<br />
bei flexiblen Verpackungen ins Leben<br />
gerufen.<br />
Weltweit tätiges Unternehmen<br />
Der Familienbetrieb ist inzwischen zu<br />
einem weltweit tätigen Unternehmen<br />
mit 162 Mitarbeitern und einem Umsatz<br />
von 40,7 Mrd. Lire (rund 40,7<br />
Mio. DM) angewachsen und ist heute<br />
praktisch rund um den Globus aktiv.<br />
Produziert wird allerdings nach wie<br />
vor ausschließlich in Italien, im Werk<br />
Prato Sesia. Und noch immer wird<br />
Cavanna als Familienbetrieb geführt.<br />
Alessandra Cavanna, die Tochter des<br />
Unternehmensgründers Mario Cavanna,<br />
hat jüngst die Geschäftsführung<br />
übernommen, und ihr Bruder<br />
Riccardo ist in diesem Monat als Leiter<br />
der IT-Abteilung in die Firma eingetreten.<br />
bd ■<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 39
Mundpflegeprodukte:<br />
Blendax<br />
und blend-a-med-<br />
Zahnpasten und<br />
Zahnbürsten.<br />
40<br />
<strong>No</strong>n-Food<br />
Fotos: Procter & Gamble<br />
Wie kommen die Streifen in die<br />
Zahnpasta? Oder die Borsten in<br />
die Bürste? Warum steckt die<br />
Bürste im Blister? Antworten lie-<br />
fert ein Blick in die Produktion<br />
und das Packaging bei Procter &<br />
Gamble in Mainz.<br />
Auf den Zahn gefühlt<br />
Zahnpasta- und Zahnbürstenproduktion bei Procter & Gamble in Mainz<br />
Seit über 50 Jahren werden in Mainz Zahnpasten und<br />
Zahnbürsten produziert und verpackt. Und das für<br />
mittlerweile 18 Länder weltweit.<br />
„Immerhin acht Prozent aller Deutschen besitzen überhaupt<br />
keine Zahnbürste,“ beschreibt Reinhart Wesp die<br />
Mundhygiene-Trends in Deutschland. Und derjenige, der<br />
zumindest eine zu Hause im Zahnputzbecher stehen hat,<br />
wechselt sie im Durchschnitt alle sechs Monate. Zu selten<br />
- ist natürlich die Meinung der Zahnbürstenspezialisten<br />
von Procter & Gamble. Denn: Dieses - noch brachliegende<br />
- Potenzial gilt es, zu erobern.<br />
Im Werk Mainz / Groß Gerau fertigt Procter & Gamble im<br />
Bereich Oral Care neben Zahnbürsten und Zahncremes<br />
auch Prothesenhaftcremes sowie Prothesenreiniger. Die<br />
Zahncremes und Zahnbürsten aus dem Standort Mainz<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
werden unter den Marken Blend-a-med, Blend-a-dent, AZ<br />
und Crest in mittlerweile 18 Länder exportiert und stehen<br />
im Konzern P&G neben der in den USA sehr bekannten<br />
Marke Crest. Diese Marke war die erste Zahncreme auf<br />
dem Markt, welche nachweislich eine medizinische Wirksamkeit<br />
vorweisen konnte.<br />
Mit Niederlassungen in über 70 Ländern erwirtschaftete<br />
der Konzern im Geschäftsjahr 1998/99 einen Umsatz in<br />
Höhe von 38,13 Mrd. US $. Über 300 unterschiedliche<br />
Markennamen werden weltweit vertrieben. Die Marken<br />
Ariel, Wick, Pantene, Pringles, Punica, Tempo, Pampers<br />
und Always zeigen, dass das 1837 in den USA gegründete<br />
Unternehmen ein ausgesprochener Markenartikler ist und<br />
als solcher auf Diversifikation setzt.<br />
„Die P&G-<strong>Verpackungs</strong>-Entwicklung für den Oral Care Bereich<br />
in Europa ist zentral in GB bei London angesiedelt“,<br />
erklärt Hauke Schormair, Technology Manager bei P&G. In<br />
den einzelnen Fertigungsstandorten werden jedoch Entwicklungsaufgaben<br />
rund um die existierenden Verpackungen<br />
von Spezialisten in eigenständigen Abteilungen<br />
betreut.<br />
Ab in die Tube<br />
Zahncreme für den euroasiatischen Raum und im Besonderen<br />
für die Länder Deutschland, Italien und die Osteuropäischen<br />
Länder wird in Mainz produziert und verpackt.<br />
Die Tuben für die Zahncremeverpackung werden dazu inhouse<br />
hergestellt. Auf den Linien wird aus Folie von der<br />
Rolle zunächst der Tubenkörper geformt, die Längsnaht<br />
gesiegelt und der Tubenkörper in der richtigen Länge abgeschnitten.<br />
Anschließend wird die Tubenschulter aufgesiegelt,<br />
die ebenfalls in einer eigenen Spritzgussfertigung<br />
hergestellt wird. Als Originalitätsverschluss wird auf die<br />
Öffnung eine Alu-Folie aufgesiegelt und zum Schluss die<br />
Kappe aufgeschraubt.<br />
„Wir verarbeiten ausschließlich Folienlaminate“, erklärt<br />
Schormair, „All-Plastic-Laminate für den Großteil der
Märkte, und Alu-Laminate für den<br />
osteuropäischen Markt.“ Um die Formatwechselzeiten<br />
möglichst kurz zu<br />
halten, besitzen die meisten der 50<br />
bis 125 ml großen Tuben denselben<br />
Durchmesser, sie variieren lediglich<br />
in der Höhe.<br />
Duft aus Minze und<br />
Eukalyptus<br />
Die noch oben offenen Tuben werden<br />
in Kartons verpackt zur Abfüllung gebracht.<br />
In dieser Abteilung strömt<br />
dem Besucher sofort eine angenehme<br />
Duftmischung aus Minze und Eukalyptus<br />
entgegen. In Silos, den sog.<br />
Batches, wartet die Masse streng getrennt<br />
nach Farbe und Sorte darauf,<br />
in benutzerfreundliche Portionen abgefüllt<br />
zu werden.<br />
„Theoretisch könnte Zahnpasta 8-farbig<br />
sein“, erklärt Thomas Schwarz,<br />
Technical Packaging bei P & G. In der<br />
Praxis ist sie aber maximal dreifarbig.<br />
Hinter dem Ergebnis, dass die Streifen<br />
gleichmäßig aus der Tube kommen,<br />
steht keine komplizierte Technik.<br />
Schwarz: „Die unterschiedlichen<br />
Pasten werden zu den Füll- und Verschließmaschinen<br />
gepumpt, wo die<br />
hochviskose Masse gleichmäßig nebeneinander<br />
in die Tuben eingefüllt<br />
wird. Fertig sind die Streifen.“<br />
Mittels einer Maschine werden die<br />
noch offenen Laminattuben aus den<br />
Transportkisten in die Füllmaschinen<br />
gespendet. Jeweils zwei Tuben werden<br />
in den Rundläufer eingesetzt und<br />
anschließend ausgerichtet, damit<br />
nach der Siegelung der Quernaht<br />
Vorder- sowie Rückseiten auch als<br />
solche zu erkennen sind.<br />
Gleichzeitig mit der Siegelung wird<br />
ein Produktionscode auf die Quernaht<br />
geprägt. Über ein Transportband<br />
gelangen die Tuben aus dem<br />
Füller zu dem Kartonierer, der sie in<br />
Faltschachteln verpackt. Diese werden<br />
auf dem nachgeschalteten Bündelpacker<br />
mittels Schrumpffolie zu<br />
Multipacks gebündelt. Eine zwischengeschaltete<br />
Waage gibt sofort<br />
Alarm und sortiert das Paket aus,<br />
wenn das Gewicht der Tuben außerhalb<br />
der knapp bemessenen Toleranz<br />
liegt. Die Pakete werden weiter zu<br />
den Case-Packern geführt, wo jeweils<br />
die Bündel in Transportkartons verpackt<br />
werden.<br />
„Voll allem der Osteuropäische Markt<br />
verlangt die zusätzliche Faltschachtel”,<br />
erklärt Schwarz, „in Westeuropa<br />
verzichten wir aus umwelttechnischen<br />
Gründen größtenteils auf diese<br />
zusätzliche Verpackung“. Um beiden<br />
Anforderungen gerecht zu werden,<br />
laufen von den Linien mehr als die<br />
Hälfte ,cartonless’, d.h. ohne Faltschachtel.<br />
Die gefüllten Tuben werden<br />
hierbei in Trays gestellt , die später<br />
auch im Handel als solche dienen.<br />
Ein Stempel richtet dazu einen Zuschnitt<br />
auf und es wird ein permanent<br />
haftender Klebstoff auf die Innenseite<br />
dieses Trays gespritzt, damit<br />
die Tuben später im Geschäft<br />
nicht kreuz und quer liegen.<br />
Von Borsten in Bürsten<br />
Gleich nebenan fertigen Spritzgussmaschinen<br />
Zahnbürstengriffe, die<br />
sich meist aus 2 Kunststoffmaterialien<br />
zusammensetzen. In diese werden<br />
in einer Stopfmaschine zunächst die<br />
Borsten mit kleinen Metallplättchen<br />
in den Bohrungen im Zahnbürstenkopf<br />
arretiert. Anschließend wird das<br />
Profil der Zahnbürste geschnitten<br />
und die Endrundung der Borstenenden<br />
hergestellt. Sodann werden die<br />
Bürsten verpackt. „Das große Problem<br />
ist hier, dass die Stopfmaschine<br />
die Stiele präzise vereinzeln und ausrichten<br />
muss, bevor diese dem Stopfwerkzeug<br />
zugeführt werden können.“<br />
erklärt Reinhart Wesp, Line Manager.<br />
Nur wenige Maschinenhersteller hätten<br />
dieses Problem im Griff.<br />
Die Bürsten gelangen anschließend<br />
zu der Blisterstation, wo das PET-Material<br />
sowohl positiv als auch negativ<br />
geformt wird. „Letzteres“, so Wesp,<br />
„wird für eine Blisterbreite von nur einem<br />
Inch (=25,4 mm) für den USamerikanischen<br />
LEH verwendet.“ In<br />
die geformte Mulde wird ein Etikett<br />
gespendet und die Bürste eingelegt.<br />
Anschließend wird ein Offset-bedruckter<br />
Karton von oben aufgesiegelt.<br />
Diese Blister werden dann in<br />
eine Wellpappenkiste verpackt, die<br />
- mit einer Aufreißperforation versehen<br />
- gleichzeitig als Shelf-Display genutzt<br />
werden kann. mo ■<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 41
<strong>No</strong>n-Food<br />
Eine saubere Sache<br />
Waschmitteltabs in Schlauchbeutel verpacken<br />
Etwa ein Viertel der<br />
gesamten Waschmittelproduktion<br />
wird in Westeuropa<br />
mittlerweile in Tabs-<br />
Form verkauft.<br />
42<br />
Der Waschmittelmarkt ist im Umbruch,<br />
Waschmittel für Kleiderund<br />
Geschirrwäsche werden in<br />
jüngster Zeit von den Herstellern<br />
nicht mehr in Pulverform, sondern<br />
immer häufiger in Tablettenform<br />
(Tabs) auf den Markt gebracht. Die<br />
Linien für den komplexen <strong>Verpackungs</strong>prozess<br />
liefert die Schweizer<br />
SIG Pack Systems AG.<br />
„Beim <strong>Verpackungs</strong>prozess ist das<br />
schonende Produkthandling, auch<br />
bei hoher Leistung im Dauerbetrieb<br />
von über 1000 Tabs pro Minute“, sagt<br />
Bernard Fenner, Produktmanager bei<br />
SIG Pack Systems. Dazu komme,<br />
„dass trotz der auf die Anlagen aggressiv<br />
einwirkenden Produkte eine<br />
störungsfreie Produktion gewährleistet<br />
werden muss.“ Immer häufiger<br />
würden daher Schritte aus dem<br />
Herstellungsprozess in den <strong>Verpackungs</strong>ablauf<br />
integriert.<br />
Praktische Balkonbauweise<br />
Die Maschinenlager der Zuführung<br />
Sigzil sind in geschlossener Ausführung<br />
montiert. Die Trägermaterialien<br />
werden in rostfreiem Stahl gefertigt,<br />
um einer Korrosion der Maschinenkomponenten<br />
vorzubeugen. Die<br />
Zuführbänder können ohne Werkzeug<br />
gewechselt sowie einfach gereinigt<br />
werden.<br />
Produktreste sowie Produktabrieb<br />
bleiben auf Grund der Balkonbauweise<br />
nicht auf der Mitnehmerkette<br />
hängen und fallen direkt in Auffang-<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
Foto: SIG Pack Systems<br />
wannen. Letztlich liegen gebliebene<br />
Produktreste werden im Eintaktbereich<br />
abgesaugt, sodass die Tabs<br />
staubfrei der Schlauchpackmaschine<br />
übergeben werden. Mit der Geschwindigkeitskontrolle,<br />
die sich proportional<br />
der Anzahl der ankommenden<br />
Stücke anpasst, werden die Tabs<br />
eingetaktet.<br />
Die nachfolgenden <strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />
SIGhbm und SIGhsm sind<br />
mit geschlossenen Lagern, rostfreien<br />
Stahl-Komponenten und Fallräumen<br />
für Rückstände ausgestattet. Je<br />
nach eingesetzter Folie können die<br />
Schlauchpackungen entweder kalt<br />
oder heiß versiegelt werden.<br />
Eine Luftabsaugung vor der Siegelstation<br />
verhindert „Luftballons“ und<br />
sichert die reibungslose Weiterverpackung<br />
in Multipacks auf einer weiteren<br />
Schlauchpackmaschine, oder<br />
den Weitertransport via SIGar-Rad<br />
zu den angeschlossenen Zweitverpackungs-Robotern.<br />
Die am Bildschirm<br />
konfigurierbare Packungsart -<br />
ein bis zehn Produkte je Beutel mit<br />
Zwischensiegelung - bringe Flexibilität<br />
in der Gestaltung der Zweitverpackungen,<br />
so Fenner.<br />
Inline mit der Erstverpackung benötigt<br />
das Zweitverpackungs-System<br />
relativ wenig Platz. Es besteht aus<br />
der Zuführung SIGar, dem TopLoader<br />
SIGltb als Füllstation, einem Schachtelaufrichter<br />
SIGosa, Staubändern für<br />
die Trays sowie einem Schachtelverschliesser.<br />
„Vor allem besticht die<br />
Möglichkeit, auf ein und derselben<br />
Anlage unterschiedliche Packungsgrößen<br />
herzustellen“, meint Bernard<br />
Fenner.<br />
Die Übergabe der Schlauchpackungen<br />
von der Erst- zur Zweitverpackung<br />
erfolgt mit dem SIGar-Rad,<br />
das dafür sorgt, dass die Produkte<br />
schonend bei hoher Leistung in<br />
die Gruppierkette des Top-Loaders<br />
SIGlgb eingelegt werden. 1100 Tabs<br />
in 2er-Schlauchpackungen werden<br />
so mittels eines flexiblen Greifers in<br />
eine Verkaufseinheit gebracht. Dieser<br />
füllt je nach Schachtelformat pro<br />
Minute vier bis zwölf Schachteln<br />
gleichzeitig und pickt somit bis zu 24<br />
Schlauchpackungen pro Takt. Bereits<br />
über 30 Zweitverpackungs-Systeme<br />
wurden bei Kunden in aller Welt installiert.<br />
Speziell für ein japanisches Unternehmen<br />
statteten die Schweizer<br />
zwei Linien mit einem sogenannten<br />
Speed-Up aus, sodass pro <strong>Verpackungs</strong>ast<br />
eine Leistung von 1400<br />
Tabs erreicht werden konnte.<br />
„Luftballons“ nicht<br />
erwünscht<br />
Um die erforderlichen hohen Foliengeschwindigkeiten<br />
zu erreichen, werden<br />
vollflächig kaltsiegelbeschichtete<br />
- meistens acryllackierte - OPP-Folien<br />
eingesetzt.<br />
Zunehmend kommen aber auch heißsiegelfähige<br />
Hochgeschwindigkeits-<br />
OPP-Folien zum Einsatz. Durch die<br />
Reduzierung der Mindestsiegeltemperatur<br />
(LTS = Low Temperature Sealing)<br />
seien mittlerweile Foliengeschwindigkeiten<br />
bis zu 80 m/min<br />
möglich. ■
Handel/Logistik<br />
Sie kommen ganz schön herum, die<br />
IBC. Quer durch die Republik trans-<br />
portieren die extrusionsgeblasenen<br />
Container flüssige, viskose und<br />
pastöse Güter - zum Beispiel im Auf-<br />
trag von DuPont Automotive Coatings.<br />
Eine Woche im Leben eines IBC.<br />
On the road again<br />
Der Lebenskreislauf eines Transportcontainers<br />
Um 7.30 Uhr, Montagmorgen im saarländischen Hanweiler:<br />
Mit einem für die markante Industriekulisse<br />
relativ leisen, aber doch deutlich vernehmbaren Zischen<br />
öffnet sich die metallene Form der Extrusionsblasanlage.<br />
Eine von zahlreichen Hydraulikschläuchen gespiesene,<br />
unsichtbare Kraft drückt die beiden blau-grauen Hälften<br />
der Form auseinander. Wie aus einem aufbrechenden<br />
stählernen Kokon schiebt sich ein weißer Korpus auf ein<br />
Rollband und wird anschließend von den noch heißen,<br />
überstehenden Nähten und Butzen befreit.<br />
In der Produktionshalle der Roth Werk GmbH und Co. sind<br />
die automatisierten Maschinenabläufe seit Jahren schon<br />
Tagesgeschäft. Schließlich ist hier nichts anderes passiert<br />
als an jedem anderen Tag auch: Aus ursprünglich etwa 19<br />
Kilogramm hochmolekularem Polyethylengranulat ist der<br />
Innenbehälter eines Transportcontainers, genauer: eines<br />
IBC, entstanden – mit einem Fassungsvermögen von<br />
1000 Litern sowie in diesem Fall einer 475 mm großen<br />
Einfüllöffnung und einem seitlichen Auslauf. Ein Vorgang,<br />
den die selbst gefertigte Extrusionsanlage vollautomatisch<br />
alle drei Minuten wiederholt.<br />
Elektrostatische Wirkung durch Gitterkorb<br />
Szenenwechsel: Es ist inzwischen kurz nach 8.00 Uhr.<br />
Wochenanfang für Jürgen Maas. Das Telefon klingelt. Am<br />
anderen Ende der Leitung meldet sich der DuPont Automotive<br />
Coatings. Im Rahmen eines zwischen den Unternehmen<br />
vereinbarten Trip-Leasing-Vertrages, dem ein<br />
spezielles und in dieser Form für die IBC-Branche bislang<br />
Fotos:Roth<br />
einmaliges Service- und Logistikkonzept zu Grunde liegt,<br />
ruft DuPont eine neue Ladung Container ab.<br />
Für Jürgen Maas bedeutet das, seinen Kaffee zunächst<br />
einmal sich selbst zu überlassen. Zuerst wird der Computer<br />
gestartet. Der Blick in ein eigens entwickeltes Programm<br />
ermöglicht dem Vertriebler im Abgleich mit der<br />
Pool-Nummer des Kunden jede gewünschte Information.<br />
Wie ist der exakt nach Kundenwünschen konfigurierte<br />
IBC-Pool derzeit genutzt; welchen Status hat der Stand<br />
der geplanten Umläufe innerhalb des speziellen Multitrip-<br />
Angebotes; wie viele der gemeinsam mit DuPont entwickelten<br />
Miet-Container mit Gefahrgutzulassung und<br />
elektrostatischer Ausrüstung für den Einsatz in Ex-1 ge-<br />
In drei Minuten fertig<br />
= 1000-l-IBC mit<br />
seitlichem Auslauf.
Beim Roth-Kunden<br />
DuPont werden die<br />
IBC zunächst erfasst<br />
und zwischengelagert,<br />
bevor sie abgeholt<br />
und innerhalb<br />
des Werkgeländes<br />
zur Abfüllanlage<br />
transportiert werden<br />
. Dort werden<br />
sie befüllt und für<br />
den Weiterversand<br />
zusammengestellt.<br />
48<br />
Handel/Logistik<br />
schützten Bereichen stehen abrufbereit<br />
zur Verfügung; wann kann in Absprache<br />
mit dem Spediteur die<br />
schnellstmögliche Lieferung zum<br />
Kunden erfolgen? – Fragen die<br />
zunächst geklärt werden müssen, bevor<br />
Jürgen Maas rund 15 Minuten<br />
später dem Kunden bestätigen kann,<br />
dass der Lkw mit der gewünschten<br />
Containerladung noch am selben<br />
Nachmittag des Werk verlassen und<br />
bereits am Abend, spätestens aber<br />
am nächsten Morgen eintreffen wird.<br />
Der eine knappe dreiviertel Stunde<br />
zuvor produzierte Innenbehälter hat<br />
inzwischen seinen Weg zur Fertigungslinie<br />
gefunden, wo er in Kürze<br />
in den speziellen Gitterkorb eingepasst<br />
wird, der konstruktionsbedingt<br />
mit seinen engen Drahtmaschen die<br />
gewünschte elektrostatische Wirkung<br />
entwickelt.<br />
Lückenlose Überwachung<br />
der Container<br />
Nach der Bestückung mit Auslaufarmatur<br />
und Einlaufdeckel, einem<br />
Drucktest mit Blick auf das Dichtverhalten,<br />
der Komplettierung des Gitterkorbes<br />
mit einer Abdeckung auf<br />
der Oberseite sowie einer akribischen<br />
Endkontrolle ist ein neuer IBC<br />
„Standard verstärkt spezial“ entstanden.<br />
Er kann nach Angaben des Unternehmens<br />
mit seinen speziellen<br />
Eigenschaften als Substitutionsprodukt<br />
für Edelstahlcontainer eingesetzt<br />
werden und bietet dem- gegenüber<br />
eine Reihe von Vorteilen –<br />
von preislichen Aspekten bis hin zur<br />
absoluten Reinheitsgarantie für die<br />
Füllstoffe, da nach jedem Containerumlauf<br />
jeweils immer wieder eine<br />
neue Innenblase inklusive Auslaufarmatur<br />
und Einlaufdeckel eingesetzt<br />
wird.<br />
Im Zwischenlager werden die diversen<br />
IBC-Varianten, die an diesem<br />
Morgen unter Just-in-time-Auflagen<br />
noch produziert wurden, nach distributiven<br />
Maßgaben sortiert und zusammengestellt.<br />
Kaum acht Stunden nach dem Anruf<br />
von DuPont bei Jürgen Maas wartet<br />
unter anderem auch unser Spezial-<br />
IBC gemeinsam mit einer Wagenladung<br />
„Artgenossen“ auf die Abho-<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
lung und damit auf seine nächsten<br />
Lebensabschnitte. Kurz vor 17 Uhr ist<br />
es schließlich so weit. Vorsichtig<br />
schieben sich die Gabeln des Staplers<br />
unter die Stahlpalette des Gitterkorbs<br />
und liften den IBC für den rund<br />
400 km weiten Transport zum Kunden<br />
unter die schützende Abdeckplane<br />
der Lkw-Ladefläche. –<br />
Jürgen Maas hat inzwischen bereits<br />
sein Computerprogramm auf den<br />
neuesten Stand gebracht: Das sowohl<br />
bei Roth als auch beim<br />
Kunden eingerichtete und Barcodeunterstützte<br />
System ermöglicht ein<br />
lückenloses Trekking und verrät: Eine<br />
neue Ladung Trip-Leasing-IBC ist auf<br />
dem Weg .<br />
Knapp 24 Stunden nach dem Abruf<br />
erreicht der Lkw mit den Containern<br />
das Firmengelände von DuPont. Es<br />
ist Dienstag, Punkt 7.45 Uhr. Der<br />
nächste Lebensabschnitt hat begonnen.<br />
Der Transporter darf wegen der hohen<br />
Sicherheitsauflagen das Firmengelände<br />
in unmittelbarer Nähe der<br />
Produktionsanlagen nicht befahren.<br />
Schilder, Absperrungen und Wegekennzeichnungen<br />
weisen auf das<br />
hohe Gefahrenpotenzial hin, das hier<br />
bei dem Farben- und Lackspezialisten<br />
herrscht und über das mit<br />
Argusaugen gewacht wird.<br />
Erst von einem eigens eingerichteten<br />
und unproblematischen Entladebereich<br />
aus, in den der Lkw umgeleitet<br />
wird, können die IBCs ihrem nächsten<br />
Verwendungszweck zugeführt<br />
werden.<br />
Betriebseigene Gabelstapler mit verkapseltem<br />
Elektroantrieb – auf diese<br />
Weise ebenfalls ex-geschützt – bergen<br />
die Container von der Ladefläche<br />
des Lkw, passieren mit ihrer Fracht<br />
die Sicherheitsschleusen und bringen<br />
die Transportverpackungen zunächst<br />
in einen geschützten Lagerbereich.<br />
Einfüllöffnung millimetergenau<br />
positionieren<br />
Wiederum wenige Stunden später<br />
wird der IBC, der noch am Vortag in<br />
Form von Polyethylengranulat und<br />
Metalldraht im rohstoffbedingten<br />
Dornröschenschlaf keinerlei Hinwei-<br />
se auf Form und Funktion erahnen<br />
ließ, seiner eigentlichen Bestimmung<br />
zugeführt. Vom aus – mittlerweile<br />
wieder per Stapler und am Ende per<br />
Hubwagen mit der Einfüllöffnung millimetergenau<br />
unter den entsprechenden<br />
Abfüllanlagen positioniert –<br />
strömt langsam, weil mit leicht viskosen<br />
Eigenschaften versehen, eine für<br />
den Betrachter zunächst nicht bestimmbare<br />
Flüssigkeit in den Trip-<br />
Leasing-IBC.<br />
Die Innenblase füllt sich langsam,<br />
aber mit konstanter Regelmäßigkeit.<br />
Der unverwechselbare Geruch, der<br />
die Raumluft dominiert, der Ort des<br />
Geschehens und schließlich die inzwischen<br />
am IBC angebrachte Produktbeschriftung<br />
lassen die Ahnung<br />
schnell zur Gewissheit werden: Metallic-Rot<br />
schimmert es durch die Polyethylenblase,<br />
deren Bestimmungsort<br />
unschwer auf den Endabnehmer –<br />
einen der führenden deutschen Automobilhersteller<br />
– schließen lässt.<br />
Automatisch beendet die Anlage den<br />
Abfüllvorgang bei Erreichen der IBC-<br />
Kapazität. Der Einfülldeckel wird verschlossen,<br />
der Container zu einer<br />
Rampe gefahren und vom Gabelstabler<br />
unverzüglich zu einem bereits<br />
wartenden Lkw gebracht. Wenig später<br />
warten mehrere Kubikmeter Autolack,<br />
verpackt im 1000-Liter-Gebinde<br />
auf den Weitertransport und schließlich<br />
auf die optische Verschönerung<br />
nagelneuer Autos.<br />
In diesem Fall hat sorgt DuPont<br />
selbst für den Weg der Container zum<br />
Bestimmungsort des Endabnehmers.<br />
In anderen Fällen ist wieder der IBC-<br />
Produzent gefragt: Zum Trip-Leasing-<br />
Konzept gehört ein Logistikangebot,<br />
das für den Kunden unter anderem<br />
sämtliche Transport- und Rückholfragen<br />
bis hin zur Rekonditionierung<br />
übernimmt.<br />
Kaum 50 Stunden sind inzwischen<br />
seit der „Geburt“ des IBC vergangen,<br />
als sich die Transportverpackung unversehens<br />
in einer völlig neuen Welt<br />
wieder findet: Auf einem Rollentransportband<br />
und auf dem Weg in einen<br />
der allerheiligsten Fertigungsbereiche<br />
des Fahrzeugherstellers. Klinisch<br />
rein geht es hier in der Lackiererei zu.<br />
Schließlich darf kein Staubkorn die<br />
saubere Farbe trüben.
Die Innenblase garantiert neutrales Verhalten gegenüber<br />
dem Füllgut, die Gefahr von Restrückständen – bei gereinigten<br />
Edelstahlcontainern nie ganz auszuschließen – ist<br />
ebenfalls nicht gegeben. Das Siegel des Auslaufs wird gebrochen,<br />
der Hebel der Klappenarmatur umgelegt der Inhalt<br />
in die Kammern der Spritzanlagen entleert.<br />
Nur noch marginale Lackreste bleiben im Bauch des Containers<br />
zurück. Das Rentenalter hat begonnen, zumindest<br />
jedenfalls das der Innenblase – im Ausgangslager der<br />
Lackierstraße für gebrauchte Behälter.<br />
Mittlerweile ist Donnerstag, 9.15 Uhr. Bei Jürgen Maas<br />
klingelt das Telefon. Diesmal ist es die Lagerverwaltung<br />
des Autoherstellers. Eine weitere Ladung IBC hat sich angesammelt.<br />
Unter Angabe der Pool-Kunden-Nummer werden<br />
sie nunmehr zur Abholung freigemeldet. Das heißt,<br />
checken, welche Tour des Spediteurs sich für die Abholung<br />
welcher und wie vieler Container am besten eignet;<br />
ggf. neue und zusätzliche Touren planen und in Auftrag geben;<br />
Pool des Kunden aktualisieren, Trip-Leasing-Umläufe<br />
mit Hilfe des Barcode-Systems auf den neuesten Stand<br />
bringen; Rekonditionierungen planen; die Produktion auf<br />
neue Umläufe vorbereiten.<br />
Farbreste schimmern durch die „Haut“<br />
In der Zwischenzeit warten die Container bei dem Fahrzeughersteller<br />
auf ihre erneute Abholung. Wieder vergehen<br />
kaum 24 Stunden, bis sie sich auf dem Rückweg in<br />
Richtung Saarland befinden. Dieses Mal schimmern<br />
Farbreste durch die Polyethylenwand.<br />
Mittlerweile ist eine Woche vergangen. Am frühen Montagmorgen<br />
findet Jürgen Maas die Eingangsbescheinigung<br />
für die Container-Rücklieferung auf seinem Schreibtisch.<br />
<strong>No</strong>ch am Freitagabend zuvor hat der Spediteur die Container<br />
in Hanweiler abgeladen.<br />
Die Innenblasen werden samt Armatur und Einlaufdeckel<br />
aus dem Gitterkorb entfernt und einem Recyclingprozess<br />
zugeführt. Aus ihnen können beispielweise Kunststoffpaletten<br />
entstehen. Die Gitterkörbe indes werden auf ihre<br />
Wiederverwendbarkeit geprüft, Transportschäden beseitigt<br />
und mit komplett neuen Innenblasen bestückt.<br />
Wie an jedem Tag arbeiten kaum 50 Meter entfernt die<br />
Extrusionsblasanlagen und ein neuer IBC entsteht.<br />
Der Hersteller übernimmt auch den Transport.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 49
Grafische Darstellung<br />
der Kommissionierungsanlage.<br />
50<br />
Handel/Logistik<br />
Während die Abfüllung und Konfektionierung<br />
innerhalb der Getränkeproduktion tummeln sich in<br />
der Kommissionierung häufig Scharen von Hilfs-<br />
kräften und verrichten Schwerstarbeit. Ein neu-<br />
artiges Lösungskonzept von ro-ber Industrieroboter<br />
unterstützt bei der Warendistribution.<br />
<strong>Verpackungs</strong>mix auf einer Palette<br />
Automatische Kommissionierung in der Getränkeindustrie<br />
In einem Verteillager für Getränkeprodukte sollen kundenbezogene<br />
Auftragspaletten sowohl aus Mehrwegals<br />
auch aus Einwegprodukten gebildet werden. Um die<br />
Investitionskosten im Rahmen und die Anlagenkomplexität<br />
überschaubar zu halten, werden schwer zu integrierende<br />
Gebinde, wie Getränkebehälter und Sonderverpackungen,<br />
von der Automatisierung ausgeschlossen und<br />
weiterhin manuell zukommissioniert.<br />
Da sich die Mengengerüste ständig ändern, muss die<br />
Nutzung der Anlage auf Wunsch des Kunden für unterschiedliche<br />
Produkte und Mengenverhältnisse flexibel anpassbar<br />
sein. Ebenso sollte die Anlage im Hinblick auf<br />
steigenden Kommissionierbedarf problemlos erweitert<br />
werden können.<br />
Mehrweg oder Einweg?<br />
Als Anlagenleistung in der Grundausbaustufe wurden 15<br />
Kundenpaletten pro Stunde spezifiziert. Wesentliche Bedeutung<br />
wurde der Einbindung des Systems in die Auftragsverwaltung<br />
mit integriertem Staplerleitsystem und<br />
Tourenplanung für die effiziente Nachschubsteuerung<br />
und Bereitstellung herausgehender Lkw-Ladungen beigemessen.<br />
Zur Lösung der Aufgabenstellung werden die<br />
Artikelpaletten (Quellpaletten) in Doppelreihe aufgestellt<br />
und die Kundenpaletten (Zielpaletten) durch die gebildete<br />
Gasse hindurchgefördert. An definierten Punkten wird die<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
Zielpalette angehalten und die in der Nachbarschaft stehenden<br />
Produkte übergesetzt.<br />
Die Anlage ist in zwei Bereiche, einen für Mehrweg- und<br />
einen für Einwegprodukte, geteilt. Während die Mehrwegartikel<br />
durchweg in weitgehend modulgerechten<br />
Kästen stecken, werden die Einwegprodukte (Dosen, PET-,<br />
aber auch Glas-Flaschen) in unterschiedlichen <strong>Verpackungs</strong>formen<br />
vorgelegt.<br />
Das Spektrum reicht von losen Dosen in offenen Trays<br />
über Schrumpfgebinde bis zu in Faltkartons eingeschlagene<br />
Dosen und Flaschen. Die Bereichseinteilung der Anlage<br />
ergibt sich also nicht nur aus Leistungsgründen, sondern<br />
auch, weil die völlig unterschiedlichen <strong>Verpackungs</strong>formen<br />
angepasste Greifer erforderlich machen.<br />
Die Anfangskonfiguration der Anlage mit 16 Quellpalettenplätzen<br />
definiert den Aktionsbereich der Portalroboter,<br />
die sich für die vorliegende Aufgabenstellung als geeignet<br />
erwiesen haben. Da diese z.T. überlappende Arbeitsbereiche<br />
besitzen, ergibt sich eine wünschenswerte Systemredundanz<br />
sowie die Möglichkeit, die Kommissionierleistung<br />
bedarfsgerecht an die Auftragserfordernisse<br />
anzupassen.<br />
Auf Grund ihrer translatorischen Bewegungscharakteristik<br />
erreichen Portalroboter hohe Umsetzgeschwindigkeiten.<br />
Da die gesamte Robotermechanik oberhalb des<br />
Arbeitsbereiches angeordnet ist, stehen sie sich „nicht<br />
selbst im Weg“.
Greifer mit umfangreicher<br />
Sensorik<br />
Im ersten Schritt muss eine Depalettierung<br />
vorgenommen werden. Diese<br />
geht von einem definierten Lagenbild<br />
auf der jeweiligen Produktpalette<br />
aus, das in den Produkt-Stammdaten<br />
abgespeichert wurde und ständig gepflegt<br />
wird. Auf der Basis dieses<br />
Packbildes und der bekannten Stückzahl<br />
auf der Palette wird die Abnahmepositionen<br />
errechnet und das<br />
Produkt gezielt angefahren.<br />
Da Ladung wie Palette nie ganz exakt<br />
positioniert sind, ist der Greifer mit<br />
umfangreicher Sensorik ausgestattet,<br />
um über Suchfahrten Koordinatenkorrekturen<br />
vorzunehmen bzw.<br />
über weitergehende Abfragen den<br />
Prozess abzusichern.<br />
Während für die Depalettierung der<br />
Mehrwegprodukte ein mechanisch<br />
klemmender Greifer eingesetzt wird,<br />
findet für die Einwegprodukte ein<br />
Kombinationsgreifer Einsatz, der die<br />
Produkte zunächst saugend anhebt,<br />
um sie dann vertikal zu klammern<br />
und abstreifend positionsgenau auf<br />
der Zielpalette abzusetzen. Wichtig<br />
ist, dass die Produkte einwandfrei auf<br />
der Zielpalette abgesetzt werden, da<br />
nur so ein stabiler Aufbau möglich ist.<br />
In einer Nebenfunktion entsorgt der<br />
Greifer die bei der Depalettierung<br />
anfallenden Leerpaletten. Diejenigen,<br />
die im System keine Verwen-<br />
dung als Zielpalette finden, werden<br />
ausgeschleust und in einem Sammler<br />
außerhalb der Anlage gestapelt.<br />
Produktmix<br />
Bevor eine Mischpalette aus Artikeln<br />
mit unterschiedlichen Abmessungen<br />
gebildet werden kann, muss ein optimales<br />
Palettenlagenbild errechnet<br />
werden. ro-ber hat zusammen mit<br />
Multiscience (Hoya) die Software<br />
„RO-Mix“ entwickelt, die die Lagenbildung<br />
optimieren soll.<br />
Besonderes Augenmerk muss dabei<br />
nach Angaben des Unternehmens auf<br />
Einwegprodukte gerichtet werden,<br />
damit ein stabiles Stapelbild erzeugt<br />
wird. Behälter, die zusätzlich manuell<br />
zukommissioniert werden, müssen<br />
bei der Lagenbildberechnung ebenfalls<br />
berücksichtigt werden. Das übernimmt<br />
der „große Bruder“ von RO-<br />
Mix, Multi-Mix im Zusammenhang<br />
Blick auf den Mehrwegbereich<br />
der Anlage.<br />
Grafiken: IWK<br />
mit der Tourenplanung und der Zusammenstellung<br />
der Lkw-Ladungen.<br />
Das Kommissioniersystem arbeitet<br />
eingebettet in eine Datenwelt, die<br />
alle Auftrags- und Kundendaten erfasst<br />
und verwaltet. Ausgehend von<br />
den zur Lieferung anstehenden Aufträgen<br />
werden zunächst die Touren<br />
zusammengestellt und in einer ersten<br />
Berechnung die Zahl der erforderlichen<br />
Ladeeinheiten und Lkws<br />
ermittelt. Im nächsten Schritt fällt<br />
die Entscheidung, welche Auftragsbestandteile<br />
nicht durch das Kommissioniersystem<br />
zusammengestellt<br />
werden, weil es sich entweder um<br />
sortenreine Palettenladungen handelt<br />
oder um Sendungen, die vorwiegend<br />
aus nicht automatisch handelbaren<br />
Produkten bestehen. Für die<br />
restlichen Palettenladungen wird ein<br />
„Palettenticket“ – also ein Kommissionierauftrag<br />
– erteilt, der die Palettenzusammensetzung<br />
enthält. ➔<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 51
52<br />
Handel/Logistik<br />
Datenintegration der Kommissionieranlage<br />
Dieses Ticket wird einer Beladungsoptimierung<br />
durch RO-Mix unterzogen<br />
und so die Verfahrbefehle und<br />
Anfahrkoordinaten für den Roboter<br />
errechnet. Falls zu dieser Palette<br />
noch manuelle Zukommissionierungen<br />
erforderlich sein sollten, werden<br />
diese beim Auslauf aus der Anlage<br />
einem separaten Förderer zugeführt<br />
und ein Kommissionierbeleg am Abnahmepunkt<br />
ausgedruckt, der alle<br />
Auftragsinformationen für den Kommissionierer<br />
enthält.<br />
Der Transport fertiger Auftragspaletten<br />
und auch die Nachschubsteuerung<br />
für die Artikelpaletten wird von<br />
einem Staplerleitsystem über Funk<br />
realisiert. Die Kommunikation mit der<br />
überlagerten Datenebene wird über<br />
einen Zellenrechner abgewickelt, der<br />
auch die Koordinierung der beiden<br />
Roboter übernimmt. Insofern verwaltet<br />
er die Belegung der Artikelpalettenbahnen<br />
und die Bestände.<br />
Die Steuerungen der Roboter sind<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
Depalletiergreifer für Mehrwegprodukte. Depalletiergreifer für Einwegprodukte.<br />
also vergleichsweise „dumm“ gehalten,<br />
um eine leichte und zentral<br />
durchführbare Anpassung der Anlage<br />
an neue Anforderungen zu ermöglichen.<br />
Das vorgestellte System ist ein Beispiel<br />
für die auftragsbezogene Kommissionierung<br />
unter Robotereinsatz.<br />
Es ist modular erweiterbar und kann<br />
bedarfsgerecht angepasst werden.<br />
Durch Modifikationen des Konzeptes<br />
erschließen sich Anwendungsberei-<br />
Stretchen mit robuster Technik<br />
Für den Übergang von manuellem zu maschinellem Stretchen von Paletten<br />
P 500 ab einem Aufkommen von 20 bis 30 Paletten am Tag.<br />
Foto: Ratiopac<br />
Speziell für Betriebe mit kleinerem<br />
Palettenaufkommen bietet Ratiopac<br />
Systemverpackung GmbH einen<br />
neuartigen Stretchautomaten. Bereits<br />
bei einem Palettenaufkommen<br />
von 20 bis 30 Paletten pro Tag<br />
mache sich diese Anlage bezahlt -<br />
insbesondere wenn im Versand<br />
die Palettensicherung per Stretchfolie<br />
zeitsparend erfolgen soll.<br />
Der unter der Bezeichnung Ratio<br />
P500 angebotene Stretchautomat<br />
wickelt Palettenladungen unterschiedlichster<br />
Größe.<br />
Die Steuerung durch einen Zwei-<br />
Wege-Schalter ermöglicht eine beliebige<br />
Art der Folienwicklung um<br />
die Palette, so dass ein auf das<br />
jeweilige Packgut abgestimmter<br />
Stretchvorgang möglich ist. Durch<br />
eine externe mechanische Bremse<br />
lässt sich der Abroll-Widerstand<br />
der Folie und damit die Spannkraft<br />
beim Palettenwickeln regeln,<br />
che mit anderen Ausgangssituationen.<br />
So kann man z.B. die Artikelpaletten<br />
durch eine Gasse von Kundenpaletten<br />
fahren, wenn ein breit<br />
gefächertes Produktspektrum die<br />
ständige Bereitstellung aller Artikel<br />
nicht erlaubt. Dr. Hans G. Severin ■<br />
Der Autor ist Geschäftsführer der ro-ber<br />
Industrieroboter GmbH.<br />
sodass sogar Sparstretchfolien von<br />
weniger als 13 µm Gesamtstärke verarbeitet<br />
werden können. Außerdem<br />
können sämtliche handelsüblichen<br />
Stretchfolien in gängigen Stärken<br />
auf der neuen Anlagen verarbeitet<br />
werden.<br />
P500 verfügt über einen am Drehteller<br />
angebrachten Folienhalter. Er<br />
dient der Befestigung der Stretchfolie<br />
beim Beginn des Stretchablaufs<br />
und macht das lästige Anknoten<br />
der Folie am Palettenfuß<br />
überflüssig.<br />
Der Stretchautomat Ratio P500 kostet<br />
6960 DM. Als zusätzliches Extra<br />
ist eine Auffahrrampe für Handhubwagen<br />
möglich. ■<br />
Mit der Redaktion schnell<br />
verbunden!<br />
Tel. (06104) 606-379, -314, -316<br />
E-Mail: vr@kepplermediengruppe.de
Alles im Fluss<br />
Geräte und Ersatzteile binnen 24 Stunden liefern<br />
Damit möglichst jede Reparatur<br />
rasch erledigt werden kann, hat<br />
Junkers Bosch Thermotechnik in Zusammenarbeit<br />
mit seinem Logistik-<br />
Partner, der Spedition Betz in Reutlingen,<br />
ein ausgeklügeltes Konzept<br />
entwickelt. „Wegen der Spezialisierungsvorteile<br />
haben wir Zentrallager<br />
und Logistik für Geräte und Ersatzteile<br />
komplett ausgelagert. Das macht<br />
alles die Spedition als Dienstleister<br />
für uns“, erklärt Bernd Fischer, Leiter<br />
der Logistik-Abteilung von Junkers,<br />
„damit bringen wir jedes Gerät und<br />
Ersatzteil binnen 24 Stunden an den<br />
gewünschten Ort.“<br />
Bis zu zehn Mal täglich verlässt ein<br />
vollbeladener LKW das Junkers-Werk<br />
Wernau in Richtung Reutlingen. Dort<br />
angekommen, wird der LKW automatisch<br />
entladen. Palette für Palette<br />
rollt die Ladung vom Fahrzeug, wird<br />
vermessen, über Scanner und Barcode<br />
am Karton registriert und über<br />
Fließbänder, Aufzüge und Regalfahrzeuge<br />
an den richtigen Platz im Hochregallager<br />
gebracht – alles vollautomatisch.<br />
Das System weiß genau,<br />
welche Teile sich wo befinden und<br />
wann sie eingelagert wurden. Dies ist<br />
Voraussetzung für das First-in-Firstout-Prinzip,<br />
nach dem die Teile auszuliefern<br />
sind: Was als Erstes eingelagert<br />
wurde, muss als Erstes raus. So<br />
wird vermieden, dass der Bestand<br />
veraltet.<br />
Die Auslieferung des Materials ist dagegen<br />
ebenfalls weitgehend automatisiert.<br />
Ist der Auftrag angekommen,<br />
machen sich Fachpacker an dessen<br />
Ausführung. Automatisch weist das<br />
Lagersystem einen Kommissionierplatz<br />
für die Auftragsbearbeitung zu<br />
und druckt eine Pickzettel aus. Darauf<br />
sind für alle Teile des Bestellauftrags<br />
die Plätze verzeichnet, an denen<br />
sie in der großen Lagerhalle mit<br />
insgesamt 38 000 Palettenplätzen zu<br />
finden sind.<br />
Mittlere und große Teile bringen die<br />
Regalbediengeräte automatisch an<br />
bestimmte Stellen, wo sie die Packer<br />
mit Gabelstaplern abholen und an die<br />
Kommissionierplätze bringen.<br />
Bis in eine Höhe von<br />
20 Metern ragen<br />
die Regale mit den<br />
Junkers-Geräten auf.<br />
Foto: Junkers<br />
Ein ausgeklügeltes System beugt<br />
dabei Fehlern vor. Am jeweiligen<br />
Pickplatz wird jedes Teil mit einem<br />
Barcode-Etikett versehen und am<br />
Kommissionierplatz mit einem Scanner<br />
erfasst. Das System vergleicht<br />
die kommissionierten Teile mit dem<br />
Auftrag und meldet, wenn die Lieferung<br />
vollständig ist. Dass dieses Konzept<br />
funktioniert, belegt Unternehmensangaben<br />
zufolge die geringe<br />
Fehlerquote: Durchschnittlich nur<br />
drei von 1000 Bestellungen werden<br />
unvollständig ausgeführt. Ist der Auftrag<br />
komplett kommissioniert, wird<br />
er verladen und per Spedition oder<br />
Paket- und Expressdienst auf den<br />
Weg gebracht. ■<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 53
54<br />
BDVI-Mitteilungen<br />
„Fang den Hut!“<br />
BDVI zu Gast bei der Ravensburger Spieleverlag GmbH<br />
Was wären sie ohne<br />
die Faltschachtel:<br />
Spieleklassiker von<br />
Ravensburger.<br />
Wer hat nicht in seinem Leben<br />
schon Stunden damit verbracht,<br />
im Kreise der Familie oder mit<br />
Freunden klassische Spiele wie<br />
„Mensch ärgere Dich nicht“, „Halma“<br />
oder „Fang den Hut“ zu spielen? Nur<br />
wenige werden sich dabei Gedanken<br />
darüber gemacht haben, wie so ein<br />
Spiel entsteht und inwieweit Bereiche<br />
der <strong>Verpackungs</strong>technologie in<br />
dieser „Entstehungsgeschichte“ eine<br />
Rolle spielen.<br />
Die Ravensburger Spieleverlag GmbH<br />
ist eine Tochter der Holding Ravensburger<br />
AG, die etwa <strong>2000</strong> Mitarbeiter<br />
beschäftigt. Weitere Tochtergesellschaften<br />
sind der Ravensburger<br />
Buchverlag Otto Maier GmbH, die Ravensburger<br />
Spieleland AG, die Freizeit-<br />
und Promotion-Service GmbH<br />
und auch die Ravensburger Interactive<br />
Media GmbH.<br />
„Von der Spiel-Idee bis zur fertigen<br />
Spiele-Packung“ lautete das Motto<br />
der Besichtigung, zu der sich BDVI-<br />
Mitglieder und Gäste in Ravensburg<br />
trafen. Ein Teil der Spiel-Ideen<br />
stammt aus der Bevölkerung: „Erfinder“<br />
schicken ihre Ideen an den Verlag,<br />
der anschließend prüft, ob sich<br />
die Idee realisieren und vermarkten<br />
lässt.<br />
Die Besuchergruppe zeigte sich angesichts<br />
der Tatsache überrascht,<br />
dass die Ravensburger Spieleverlag<br />
GmbH als größte Tochter der Ravens-<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
Fotos: Ravensburger<br />
burger AG mit einem Umsatz von<br />
rund 475 Mio. DM (1999) keine Lagerhaltung<br />
im Sinne einer Bevorratung<br />
betreibt, sondern nur die Mengen<br />
an Spielen aus ihrem Fertigungsprogramm<br />
herstellt, die vom Fachhandel<br />
innerhalb eines bestimmten<br />
Zeitintervalls bestellt werden. Das<br />
bedeutet für die Druckerei, dass die<br />
Auflagen nicht sehr groß sind und daher<br />
ein häufiger Druckwechsel vorgenommen<br />
werden muss. Die vollabgekapselte<br />
Druckmaschine der Firma<br />
MAN Roland ermöglicht dies in wenigen<br />
Minuten, inklusive Druckfarben<br />
und Klischees.<br />
Just-in-time-Produktion<br />
Das Film-Archiv ist in einem brandgeschützten<br />
Raum untergebracht. In<br />
feuersicheren Schränken lagern<br />
mehrere tausend Filme für die später<br />
daraus zu fertigenden Druckklischees.<br />
Im Laufe dieses Jahres soll<br />
von diesem CTF-System (Computer<br />
to Film) auf ein CTP-System (Computer<br />
to Plate) umgestellt werden, so<br />
das Unternehmen.<br />
In der Vorfertigung werden die eigentlichen<br />
Spiele mitsamt den Verpackungen<br />
hergestellt und beklebt.<br />
Über Konfektionierungsbänder gelangen<br />
alle Einzelteile, die zu einem<br />
Spiel gehören, zur Endmontage, wo<br />
sie manuell in die jeweilige Schachtel<br />
gelegt werden.<br />
Nach dem vollautomatischen Aufsetzen<br />
des Deckels wird das fertige<br />
Spiel in Folie eingeschrumpft und<br />
wiederum automatisch auf einer Palette<br />
abgestapelt. Die fertige Palette<br />
wird in Stretchfolie geschrumpft und<br />
gleitet anschließend über endlose<br />
Rollenbänder und automatische Aufzüge<br />
bis in das Hochregallager, von<br />
dem aus die Distributionszentren versorgt<br />
werden, die wiederum die<br />
Fachgeschäfte beliefern.<br />
Frank Landwehr ■<br />
BDVI/DVI-Termine<br />
Anmeldungen an die jeweils<br />
angegebene Adresse oder<br />
an Fax 030 – 46 307 400;<br />
info@verpackung.org<br />
Gäste und Nichtmitglieder sind<br />
herzlich willkommen.<br />
Regionalgruppe Berlin:<br />
Storck Schokoladenwerke,<br />
Berlin<br />
Thema: Verpackung von Süßwaren<br />
Treffpunkt bei Anmeldung – Mitglieder<br />
der RG Berlin werden direkt<br />
von Herrn Müller eingeladen<br />
Termin: 16.06.00<br />
Mitgliederversammlung des Deutschen<br />
<strong>Verpackungs</strong>instituts e.V.<br />
Hotel Kempinski Gravenbruch bei<br />
Frankfurt<br />
Termin: 19.06.00, 12.30 Uhr
Etikettieren/Kennzeichnen<br />
Etikettieren ohne Klebstoff<br />
Gerolsteiner schrumpft mit ITW Auto Sleeve<br />
Als Deutschlands größter Mineralwasserbrunnen<br />
im <strong>No</strong>vember<br />
1998 erstmals PET-Mehrwegflaschen<br />
auf den Markt brachte, fiel die<br />
Wahl auf Etiketten von ITW Auto Sleeve.<br />
„Wir entschieden uns für diesen<br />
Lieferanten, da er uns zusammen mit<br />
einem Etikettiermaschinenhersteller<br />
eine Paketlösung anbot“, erklärt<br />
Stefan Goebel von Gerolsteiner<br />
Brunnen.<br />
Die 1-Liter-PET-Mehrwegflasche ist<br />
das Hauptprodukt bei Gerolsteiner.<br />
Wurden 1999 bereits über 70 Millionen<br />
Flaschen mit dem gesunden<br />
Quellwasser befüllt, erwartet das Unternehmen<br />
für <strong>2000</strong> einen Flaschenverbrauch<br />
von annähernd 130 Millionen<br />
Stück.<br />
Etikettiert wird das 49 g leichte 1-Liter-Gebinde,<br />
das durchschnittlich<br />
acht bis zehn Umläufe schafft, mittelsPolyethylen-Stretch-Sleeve-Etiketten.<br />
Bei der Applikation benötigen<br />
die Etiketten weder Klebstoff noch<br />
Hitze. Das bringt Vorteile, wenn die<br />
Flaschen für die Wiederbefüllung vorbereitet<br />
werden: Mechanisch wird<br />
das Etikett von der Flasche getrennt,<br />
weder Klebstoff noch Papier müssen<br />
so beim Waschprozess entfernt werden.<br />
Die Hochgeschwindigkeits-REF/PET-<br />
Linie (verwendet wird die Maschine<br />
PDC HC-28 stretch labeller) hat eine<br />
Kapazität von 36 000 Flaschen/<br />
Stunde. Zusätzlich zu Produktionseinsparungen<br />
tragen die Schrumpfetiketten<br />
nach Angaben von ITW zu<br />
Vorteilen in der Produktpräsentation<br />
bei: Die Etiketten können auf weißem<br />
oder transparentem Material ge-<br />
Foto: ITW<br />
druckt werden, wobei insgesamt<br />
zehn Farben zur Auswahl stehen.<br />
Spezialfarben sowie Hochglanzlacke<br />
können zusätzlich verwendet werden.<br />
Weitere Effekte werden dadurch<br />
erzeugt, dass die Innenseite der Etiketten<br />
bedruckt wird. Im Trend liegen<br />
auch Veredelungen durch metallisierende<br />
Farben, die auf die Folien aufgebracht<br />
werden. ■<br />
ITW gehört der Illinois-Tool-Works-Gruppe mit Sitz in Glenview (USA) an. Das Unternehmen ist<br />
eigenen Angaben zufolge im Bereich Consumer Packaging & Systems tätig. Im englischen<br />
Bracknell hat das Verkaufszentrum für den Europäischen Markt seinen Sitz, die gesamte Etikettenproduktion<br />
sowie die Qualitätsabwicklung erfolgt in Völkermarkt, Österreich. ITW Auto-<br />
Sleeve extrudiert den widerstandsfähigen und klaren Polyethylen-Film. Weil während des Etikettierprozesses<br />
auf Klebstoff verzichtet werden kann, lassen sich Stretchsleeve-Etiketten problemlos<br />
recyceln.<br />
Schrumpfetiketten<br />
aus Polyethylen.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 55
Heißleim-Etikettiermaschine<br />
RF25.<br />
Weiße Schrift auf<br />
dunklem Tonträger.<br />
56<br />
Etikettieren/Kennzeichnen<br />
Etiketten von der Rolle<br />
Das Etikettierverfahren von der Rolle<br />
ist etikettenschonend und zuverlässig.<br />
Ausschlaggebend dafür ist u.a.<br />
der Einsatz einer Vakuumtrommel zur<br />
sanften und sicheren Übergabe der<br />
Etiketten. Ein wesentlicher Vorteil<br />
des Vakuumtransfers insbesondere<br />
bei Kunststofffolien ist das flächige<br />
Führen des Etiketts, wodurch eine<br />
Beschädigung, wie sie bei punktuell<br />
arbeitenden Greifern auftreten können,<br />
ausgeschlossen ist.<br />
Bestechend an den beiden kompakten<br />
Versionen RG15 bzw. RF25 ist<br />
vor allem die große Bandbreite an<br />
Applikationen. Die zwei KHS-Etikettiermaschinen<br />
können sowohl runde<br />
Strahlend weiße Tinte<br />
Dominos Ink-Jet-System, die A-Serie,<br />
ist um den Printer Opaque, ergänzt<br />
worden. Er ist in nahezu jeder Industrie<br />
einsetzbar, besonders aber dort,<br />
wo hohe Ansprüche an Qualität und<br />
Lesbarkeit der Codierung gestellt<br />
werden.<br />
Neue Tinten, d.h. eine Auswahl an<br />
weißen Tinten eingeschlossen, ermöglicht<br />
dem Anwender einen guten<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
Foto: KHS<br />
Foto: Domino<br />
als auch – durch ihre Auslegung<br />
als Kurvenbahnenmaschine – eckige<br />
Behälter verarbeiten, und zwar ebenso<br />
Glas- oder PET-Flaschen wie<br />
Dosen. Auch das Etikettieren gewölbter<br />
Behälterbereiche mit einem daran<br />
anschließenden Schrumpfen der Etiketten<br />
auf dem Transport ist eine<br />
mögliche Variante. Selbst die Leerflaschenetikettierung<br />
von PET-Flaschen<br />
bereitet keine Schwierigkeiten.<br />
An Etikettenmaterial kann bei der Innoket<br />
RF15 bzw. 25 sowohl Papier als<br />
auch HDPE- oder OPP-Folien und<br />
geschäumtes Polystyrol eingesetzt<br />
werden. Die RF15 verarbeitet Behälterdurchmesser<br />
von 40 bis 120 mm,<br />
die RF25 von 50 bis105 mm. Die Aufbringung<br />
von Polystyroletiketten<br />
kann als Sonderausführung auch mittels<br />
Lösungsmittelverklebung (Glue<br />
Solvent Application) geschehen. ■<br />
RF 25<br />
Leistung<br />
Behälterdurchmesser<br />
Etikettenmaterial<br />
bis 24 000 Fl/h<br />
50-105 mm<br />
Papier; HDPE- oder<br />
OPP-Folien; geschäumtes<br />
Polystyrol<br />
Kontrast zu erzielen. Das Opaque-<br />
System ist zur Identifikation bzw.<br />
Nachverfolgbarkeit von Codierungen<br />
auf dunklen Oberflächen gedacht.<br />
Die „Wake up Software“ testet automatisch<br />
die Tintenzirkulation zur<br />
gleichmäßigen Verteilung der Pigmentteilchen,<br />
damit die Druckqualität<br />
gewahrt bleibt.<br />
Das Start/Stopp-Prozedere ist denkbar<br />
einfach und das einzigartige automatische<br />
Düsenverschlusssystem<br />
von Domino sorgt für verzögerungsfreies<br />
Starten.<br />
Die Eingabe von Informationen ist<br />
unkompliziert, beispielsweise sind<br />
über Hot-Key-Tasten häufig benutzte<br />
Texte speicher- und abrufbar. Codes<br />
können verarbeitet und gespeichert<br />
werden. ■<br />
Foto: Synrad Inc<br />
Markierkits<br />
Synrad Inc, nach eigenen Angaben einer<br />
der größten Laserproduzenten im<br />
Bereich der abgeschlossenen (sealed-off)<br />
CO 2 -Laser stellt seine neueste<br />
Produktlinie, die Markierkits auf<br />
Basis der neuen Galvoscanner-Köpfe<br />
vor. Die FH-Serie ist die Weiterentwicklung<br />
der digitalen Scanköpfe aus<br />
Markierhits auf Basis der Galvoscanner-Köpfe.<br />
dem Hause Synrad. Zusammen mit<br />
vorjustierten mechanischen Aufnahmen<br />
für den Laser und den<br />
Scankopf erhält man die Funktion<br />
„Lasermarkieren“ sozusagen durch<br />
Plug & Play. Ausgestattet mit Markiersoftware<br />
werden alle Anforderungen<br />
wie Losnummern, Datum,<br />
Seriennummern, Logos oder Barcodes<br />
erfüllt.<br />
Mittels Lasermarkierung werden die<br />
unterschiedlichsten Materialien mit<br />
dauerhaften Markierungen versehen<br />
ohne die hinlänglich bekannten Probleme<br />
von InkJet-Markierungen in<br />
Kauf nehmen zu müssen. Kompak-<br />
te und wartungsfreie Lasermarkierkomponenten<br />
erlauben den Einsatz<br />
in nahezu jeder Produktionsumgebung.<br />
■
Internet<br />
Optimalere Nutzung des Internets<br />
Zeit sparen mit richtiger Strategie<br />
Wenn man für die Suche nach<br />
<strong>Verpackungs</strong>maschinen und<br />
-materialien im Internet die richtigen<br />
Strategien entwickeln, kann man viel<br />
Zeit sparen. Erich Spencer, Präsident<br />
von packexpo.com, eine der führenden<br />
Internet Communities der <strong>Verpackungs</strong>branche,<br />
fasst die wichtigsten<br />
Methoden für eine schnelle und<br />
gezielte Suche im Internet zusammen.<br />
Beginnen sollte man die Suche<br />
mit einer Website, die sich ausschließlich<br />
auf die <strong>Verpackungs</strong>branche<br />
spezialisiert. Allgemeine Suchmaschinen<br />
suchen das gesamte<br />
World Wide Web ab und erbringen oft<br />
nur ungenaue Ergebnisse. Man kann<br />
das Überangebot an Informationen<br />
und den damit verbundenen hohen<br />
Zeitaufwand einschränken, wenn<br />
man eine Website wählt, die ein breites<br />
Spektrum an Informationen zu<br />
Herstellern von <strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />
und -materialien bietet.<br />
Eine Informationsquelle für die <strong>Verpackungs</strong>branche<br />
sollte jedoch nicht<br />
nur umfassend, sondern auch aktuell<br />
sein. Ein großer Vorteil des Internets<br />
liegt in der Möglichkeit, Informationen<br />
schnell und einfach auf den neuesten<br />
Stand zu bringen. Die Website<br />
von Packexpo.com beispielsweise<br />
zeichnet sich durch den Service zur<br />
Aktualisierung von Informationen<br />
aus. Jeder aufgelistete Hersteller erhält<br />
einen Sicherheitscode, mit dem<br />
autorisierte Mitarbeiter rund um die<br />
Uhr Informationen zu Produkten,<br />
Technologien, Anwendungen und<br />
Serviceleistungen aktualisieren können.<br />
Dieser Prozess beseitigt Informationslücken<br />
und liefert die letzten<br />
Neuigkeiten direkt vom Hersteller.<br />
Bevor man Informationen aus dem Internet<br />
weiterverwendet, sollte man<br />
deren Herkunft überprüfen. Angesichts<br />
des boomenden Geschäfts im<br />
Internet lässt sich nicht immer sofort<br />
feststellen, welche Internet-Firma<br />
wirklich vertrauenswürdig ist. Daher<br />
sollte man sich für eine Website entscheiden,<br />
die auf erfahrene <strong>Verpackungs</strong>experten<br />
mit nachweislich<br />
umfangreichen Branchenkenntnissen<br />
zurückgreift. Das Packaging<br />
Machinery Manufacturers Institute<br />
(PMMI) steht den Nutzern von packexpo.com<br />
mit seiner Kompetenz und<br />
langjährigen Erfahrung zur Seite.<br />
Erweiterte Suche<br />
Ein wichtiges Hilfsmittel ist die Möglichkeit<br />
der „Advanced Search“ (erweiterte<br />
Suche). Durch die Anwendung<br />
dieser Option werden nur die<br />
Informationen herausgefiltert, die<br />
den spezifischen Eingaben entsprechen.<br />
Wenn beispielsweise nach einem<br />
System gesucht wird, mit dem<br />
man automatisch Weinflaschen etikettieren<br />
kann, und die Liste möglicher<br />
Hersteller auf Kalifornien begrenzt<br />
werden soll, so hilft Ihnen die<br />
„Advanced Search“ bei der Auswahl<br />
von Herstellern nach den gewünschten<br />
Kriterien.<br />
„Advanced Search“ stellt nicht nur<br />
eine Liste von Herstellern zusammen,<br />
sondern liefert zusätzliche Informationen,<br />
die bei der Abwicklung<br />
eines Projekts behilflich sein können.<br />
Zum Beispiel relevante Nachrichten<br />
und Websites.<br />
Nachdem die Suchergebnisse das<br />
Spektrum potenzieller Hersteller ein-<br />
geengt haben,<br />
kann eine effektive<br />
Website diese<br />
Informationen für<br />
eine bestmögliche Auswahl weiter<br />
eingrenzen. Die Funktion „Request<br />
for Information (RFI)“ mit deren Hilfe<br />
spezifisches Informationsmaterial<br />
wie Broschüren, Informationsblätter<br />
und Anwendungsprofile direkt beim<br />
Hersteller bestellt werden können,<br />
unterstützt die weitere Bearbeitung<br />
und erspart zeitaufwendige Telefonanrufe<br />
und Faxe. In vielen Fällen erhält<br />
man binnen weniger Minuten die<br />
gewünschten Informationen per E-<br />
Mail und kann sie oft sogar direkt auf<br />
den Computer laden.<br />
Mit „Request for Quote (RFQ)“<br />
(Preisanfrage), einer weiteren zeitsparenden<br />
Funktion, könne man<br />
Preise und Lieferbedingungen für<br />
bestimmte Produkte direkt vom Hersteller<br />
holen.<br />
Den richtigen Anbieter finden<br />
Durch das Angebot zusätzlicher Informationen<br />
und Kostenvoranschläge<br />
hilft eine professionelle Website,<br />
die Auswahl weiter einzuengen und<br />
schließlich den richtigen Anbieter für<br />
einen Auftrag zu finden. Auch hier<br />
kann das Internet zur Seite stehen:<br />
man wähle eine Website, die mit<br />
einem umfassenden Terminkalender<br />
über in- und ausländische <strong>Verpackungs</strong>kongresse<br />
und -messen informiert.<br />
Auf einer Messe kann der<br />
Suchende die Produkte der unter einem<br />
Dach versammelten Hersteller<br />
beurteilen und weitere Informationen<br />
aus erster Hand einholen. ■<br />
Erich Spencer, Präsident<br />
der packexpo.com.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 57<br />
Foto: packexpo
Produkt-<strong>Rundschau</strong><br />
ENEMAC<br />
Rostfreie Überlastkupplungen für Lebensmitteltechnik<br />
ECR für Ketten- und<br />
Riemenantriebe.<br />
Runde, ovale oder<br />
rechteckige Flaschen<br />
können bedruckt<br />
werden.<br />
58<br />
Für die Drehmomentbegrenzung in<br />
Ketten- und Zahnriemenantrieben<br />
von Abfüll- und Reinigungsanlagen,<br />
<strong>Verpackungs</strong>maschinen, etc. bietet<br />
Enemac neue rostfreie Überlastkupplungen<br />
an. Sie erfüllen spezielle Anforderungen<br />
an die Hygiene der Lebensmittelverarbeitung.<br />
Die neuen Typen ECI und ECR sind<br />
Weiterentwicklungen der bewährten<br />
Baureihen ECA und ECG. Sie arbeiten<br />
nach dem Kugelrastprinzip und un-<br />
ISIMAT<br />
Neuer Flaschendruckautomat<br />
Mit dem neuen Flaschendruckautomaten<br />
Isimat 1016 U bietet das Unternehmen<br />
einen universellen Siebdruckautomaten<br />
für unterschiedliche<br />
Kunststoffbehälter an. Typische<br />
Artikel sind runde, ovale oder rechteckige<br />
Flaschen mit zentrischem<br />
oder auch nicht-zentrischem Hals<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
Foto: Enemac<br />
Foto: Isimat<br />
terbrechen innerhalb weniger Winkelgrade<br />
den Antriebsstrang zwischen<br />
Motor und Maschine. Die ECI hat eine<br />
extra breite Lagerung für den Anbau<br />
von Zahnscheiben. So ergibt sich<br />
eine Einheit, die nur noch auf die Maschinenwelle<br />
aufgesteckt werden<br />
muss.<br />
Die EC-Überlastkupplungen sind<br />
funktionssicher und bieten Wiederholgenauigkeit<br />
bezüglich des Ausrückmomentes.<br />
Dies wird durch eine<br />
Konstruktion erreicht, die mit nur wenigen<br />
bewegten Teilen auskommt,<br />
sowie durch die konsequente Anwendung<br />
qualitätssichernder Maßnahmen.<br />
Außerdem ist eine <strong>No</strong>tstopp-Schaltung<br />
mittels mechanischem Endschalter<br />
oder Näherungsschalter<br />
möglich. Ebenfalls Synchronschaltung<br />
(nur 1 Rastpunkt pro Umdrehung)<br />
und ein geringes Durchrastmoment.<br />
Auch kundenspezifische Variationen<br />
(mehrere Rastpunkte, andere<br />
Einstellbereiche und Anschlussmaße)<br />
sind machbar. Die Einstellbereiche<br />
für die Überlastsicherung reichen<br />
von 2 bis 630 Nm. ■<br />
sowie Dosen, Hülsen und Kartuschen.<br />
Der Automat ist jederzeit<br />
modular auf bis zu sechs Druckstationen<br />
aufrüstbar.<br />
Dank des mechanisch angetriebenen<br />
Transportsystems und der ebenfalls<br />
mechanisch gesteuerten Druckwerke<br />
ist eine Produktionsleistung von<br />
6000 Teilen/h möglich. Flamm-Vorbehandlung<br />
und eine moderne SPS<br />
sind Standard. Die Zuführung der<br />
Behälter kann manuell über ein Beschickungsband<br />
(z. B. für kratzempfindliche<br />
Teile) oder aus einem automatischen<br />
Sortierer erfolgen. In der<br />
ersten Station erfolgt die Ausrichtung<br />
der zu bedruckenden Teile, bevor<br />
sie an das mechanische Fördersystem<br />
der Maschine übergeben<br />
werden. Vor dem ersten Druckwerk<br />
durchlaufen die Behälter u. a. folgen-<br />
Foto: Schur<br />
SCHUR<br />
Block Bottom<br />
Das Schur-Star-<strong>Verpackungs</strong>system<br />
arbeitet mit einer breiten Palette von<br />
vorgefertigten Beuteln verschiedener<br />
Folientypen wie Polyethylen, Polypropylen<br />
und Laminatkombinationen.<br />
Eine sehr große Auswahl an<br />
Konstruktionen, u. a. Bodenfalte,<br />
Die Star-<strong>Verpackungs</strong>maschine.<br />
Tragegriff, Euro-Loch und Wiederverschluss,<br />
steht zur Verfügung.<br />
Exklusiv für dieses System wurde<br />
der Block Bottom, eine neue Standbodenkonstruktion<br />
entwickelt. Die<br />
Stabilität des Standbodens ist auf<br />
seine vollständig viereckige Basis<br />
zurückzuführen. Der Block Bottom<br />
ist mit allen herkömmlichen Konstruktionen<br />
wie Wiederverschluss<br />
oder Tragegriff kombinierbar. ■<br />
de Arbeitsstationen: Ausrichtung auf<br />
die zu bedruckende Seite, Staubreinigung<br />
mit ionisierter Luft, Flammvorbehandlung,<br />
Rakelsperre-System,<br />
welches den Druck verhindert, falls<br />
kein Behälter in der Druckstation<br />
bereit steht, Vorpasserung. In der<br />
Druckstation werden die Teile in einer<br />
Hals-Bodenaufnahme gepassert,<br />
die zur Druckstabilisierung mit einer<br />
Aufblasvorrichtung ausgestattet ist.<br />
Anschließend werden die Artikel<br />
zum UV-Trockner transportiert und<br />
unter dem UV-Strahler gedreht und<br />
anschließend abgeführt. ■<br />
Flaschenautomat<br />
Leistung 6000 Teile/h<br />
Trocknung UV
REIPACK VERSCHLUSSSYSTEME GMBH<br />
Langer Schraubverschluss für Weinflaschen<br />
Mit dem Aluminiumschraubverschluss<br />
für Weinflaschen mit MCA-<br />
Schraubmündung und spezieller<br />
Halsform „Weincap“ wird ein ähnlicher<br />
optischer Effekt erreicht, wie<br />
mit den bisher üblichen, zusätzlichen<br />
Schrumpfkapseln.<br />
Die Vorteile von Schraubverschlüssen<br />
für Weinflaschen sind Herstellerangaben<br />
zufolge absolut dichtes<br />
Verschließen, auch bei stehender<br />
Lagerung der Flaschen, dass kein<br />
Eigengeschmack des Verschlussmaterials<br />
an den kostbaren Inhalt<br />
abgegeben werden kann; Qualitätssicherung<br />
durch den bekannten<br />
Sprengring sowie leichtes Öffnen<br />
HOHLGLAS GMBH P.+H.<br />
Griffi serviert Getränkeverpackungen<br />
Die Hohlglas GmbH P.+H. (Produktion<br />
und Handel) betreibt ein vielseitiges<br />
Geschäft rund um Glasbehältnisse<br />
für Labor und Haushalt. Im Rahmen<br />
der Konzentration auf die Kernkompetenzen<br />
des Unternehmens<br />
gliedern sich die Aktivitäten der Hohlglas<br />
GmbH in drei strategische Geschäftsbereiche.<br />
Gut im Griff sind Getränke mit „Griffi“<br />
ohne zusätzliches Werkzeug. Vorteile<br />
seien ebenso einfaches und dichtes<br />
Wiederverschließen bei Teilentnahme<br />
des Inhalts, vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten<br />
der neuen<br />
Verschlüsse durch mehrfarbige<br />
Bedruckung und/oder angeschliffene<br />
Prägung sowie geringere Kosten<br />
gegenüber der Kombination von<br />
Korken und Kapseln, so das Unternehmen.<br />
Für den Einsatz des „Weincap“ auf<br />
Mehrwegflaschen stehen neben dem<br />
Entschrauber auch Spezialmaschinen<br />
zum Entfernen des langen Restaluverschlussteils<br />
von der Flasche<br />
zur Verfügung. ■<br />
Geldo – „Heiße Ware“ steht für<br />
das endverbraucherorientierte Programm<br />
von Glaskannen, Heißgetränkegläsern<br />
und ausgesuchten Glasund<br />
Haushaltsartikeln.<br />
Besser lautet die Marke für die Kundenzielgruppe<br />
Apotheken. Das Lieferprogramm<br />
umfasst die verschiedensten<br />
Arzneimittelverpackungen<br />
nebst entsprechendem Zubehör. Das<br />
Unternehmensziel ist es, von den<br />
22 000 in Deutschland existierenden<br />
Apotheken mittelfristig 30Prozent<br />
als Kunden für dieses Versandhandelsgeschäft<br />
zu gewinnen.<br />
Das Laborglasgeschäft wird unter der<br />
Traditionsmarke Gelsdorf betrieben.<br />
Kunden sind in diesem Marktsegment<br />
sowohl der klassische Laborfachhandel<br />
als auch große Laboratorien<br />
und Hersteller der chemischen<br />
Industrie. „Griffi“ ist im Programm<br />
Geldo eingegliedert – es handelt sich<br />
um einen Ausgießer für 1-Liter-Ge-<br />
tränkeverpackungen. Folgende Punkte<br />
zeichnen diesen Artikel aus: leichte<br />
Handhabung; geschirrspülmaschinenfest;<br />
Geldo-Griffi ist aus SAN-<br />
Spezialkunststoff hergestellt und lebensmittelecht;<br />
der Deckel verhindert<br />
Verunreinigungen und das Eindringen<br />
von Insekten; das System ist<br />
in drei Farbkominationen lieferbar. ■<br />
Foto: Reipack<br />
Fotos: Hohlglas<br />
Sieht auf den ersten<br />
Blick wie eine<br />
Schrumpfkapsel<br />
aus: Der Alu-Schraubenverschluss<br />
für<br />
Weinflaschen ist<br />
44 mm lang bei<br />
28 mm Durchmesser.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 59
Kleinmaschine der<br />
Serie S: Die Spritzeinheit<br />
arbeitet mit<br />
Schneckenantrieb<br />
ohne Hohlwelle.<br />
60<br />
Produkt-<strong>Rundschau</strong><br />
HUSKY<br />
Kleinmaschinen<br />
Ab sofort liefert Husky seine Kleinmaschinen<br />
der Serie S mit Schließkräften<br />
von 900, 1200 und 1600 kN<br />
auch an Kunden aus der europäischen<br />
Spritzgießindustrie. Die S-Maschinen<br />
richten sich vor allem an<br />
Hersteller von Verschlüssen, Kosmetikartikeln,<br />
Medizintechnik, Verpackungen<br />
und technischen Teilen.<br />
Die Schließeinheiten sind auf mehrereSchneckenkolben-Spritzeinheiten<br />
mit Schneckendurchmessern von<br />
15 bis 18 mm und Plastifizierzylindern<br />
unterschiedlicher Baugröße<br />
abgestimmt. Die zum Patent angemeldete<br />
hydromechanische Schließeinheit<br />
hat eine bajonettähnliche Verriegelungsvorrichtung<br />
am Schließkolben,<br />
die das Einstellen der Werkzeugeinbauhöhe<br />
erübrigt. Das vereinfacht<br />
die Maschinenkonstruktion<br />
und verringert den Wartungsaufwand.<br />
Die Einbauhöhe wird von<br />
der Schließeinheit automatisch ermittelt.<br />
Die patentierten Reflex-<br />
Clamp-Platten sorgen für präzise<br />
Parallelität der aufgespannten Werkzeughälften.<br />
Die bewegliche Aufspannplatte<br />
wird von einem steif<br />
ausgelegten Maschinenbett unterstützt<br />
und läuft dabei unabhängig von<br />
den Holmen auf Linearlagern. Die<br />
Spritzeinheit zeichnet sich durch einen<br />
Schneckenantrieb ohne Hohlwelle<br />
aus. Das ergibt eine engere Verbindung<br />
zum hydraulischen Radialkolbenmotor,<br />
spart bewegliche Teile<br />
und verringert die Baulänge der<br />
Spritzeinheit. Das Hydrauliksystem<br />
umfasst proportional angesteuerte<br />
Servoventile für kurze Ansprechzeiten<br />
und Präzision. ■<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
Foto: Husky<br />
ISIMAT<br />
Automatische Siebdruckanlage<br />
Die automatische Siebdruckanlage<br />
2015 ZK des Unternehmens bedruckt<br />
zylindrische oder konische Artikel<br />
wie Kannen, Gläser und Behälter.<br />
Die Anlage umfasst eine Beschickungs-<br />
und eine Entnahmestation,<br />
eine Passer-, eine Runddruckund<br />
eine Kegeldruckstation, die an<br />
Siebdruckautomat für zylindrische und konische<br />
Behälter.<br />
einem Rundtisch angeordnet sind.<br />
Die Behälter werden auf Aufnahmen<br />
gesteckt und mit Vakuum festgehalten.<br />
Durch dieses Produktionsprinzip<br />
wird sowohl die Produktionsleistung<br />
als auch die Druckpräzision erreicht,<br />
SYNAPS<br />
Software kontrolliert Druckqualität<br />
Die Hersteller von <strong>Verpackungs</strong>materialien,<br />
grafische Betriebe und<br />
Druckereien müssen sicher gehen,<br />
dass die Druckqualität ihrer Erzeugnisse<br />
den Anforderungen der Auftraggeber<br />
entspricht. Die bisweilen<br />
sogar gesetzlich vorgeschriebene<br />
Überprüfung erfolgt vielfach noch<br />
manuell, wodurch eine hohe Fehlergefahr<br />
gegeben ist. Die von Synaps,<br />
einem Spezialisten für automatische<br />
Qualitätskontrollsysteme, entwickelte<br />
Software ExaScan besteht aus<br />
mehreren Einzelprogrammen und<br />
deckt zahlreiche Funktionen ab. Die<br />
Prüftechnik beruht prinzipiell darauf,<br />
das Druckbild mit der von einem<br />
Grafiker geschaffenen Vorlage oder<br />
eine Probe aus einem Lieferlos mit<br />
einem Muster zu vergleichen. Das<br />
System überprüft die Anwesenheit,<br />
die Position und die Lesbarkeit von<br />
Zeichen, Symbolen, Logos und Buchstaben,<br />
gleich, aus welchem Alphabet<br />
sie stammen.<br />
Foto: Isimat<br />
da die Artikel nach der Beschickung<br />
die Aufnahmen nicht mehr verlassen.<br />
Die Produkte werden von einem<br />
Transportband entnommen und automatisch<br />
mit Hilfe eines programmierbaren<br />
Roboters auf die Aufnahmen<br />
der Druckmaschine gesteckt.<br />
Vor der Beschickungsstation werden<br />
die Behältnisse auf den Ausgießer gepassert.<br />
Hierzu werden sie mit vier<br />
Rollen angehoben, mit einem elektrischen<br />
Antrieb gedreht und dabei mit<br />
einem optischen Sensor auf den Ausgießer<br />
gepassert.<br />
Für die automatische Beschickung<br />
und Entnahme werden zwei programmierbare<br />
Roboter eingesetzt.<br />
Insgesamt sieht Isimat in den kurzen<br />
Rüstzeiten hohe Produktivitätsvorteile<br />
dieser Anlage, da nur die Greiferbacken<br />
der Roboter und sechs Aufnahmen<br />
zu wechseln sind. Alle<br />
Druckparameter sind in der Steuerung<br />
abgespeichert und damit reproduzierbar.<br />
■<br />
Die Prüfparameter werden durch<br />
Kalibrieren oder durch Eingabe einer<br />
Empfindlichkeit eingestellt: In einem<br />
Fall werden Farbkontraste zwischen<br />
dem Aufdruck und dem Untergrund,<br />
im anderen Fall wird das Ausmaß des<br />
kleinsten aufzuspürenden Fehlers<br />
festgestellt. Die Software steuert<br />
dazu einen Scanner, der die Proben<br />
digitalisiert, und vergleicht diese Aufnahmen<br />
mit den aufgezeichneten<br />
Mustern. Auf einem Bildschirm werden<br />
Unterschiede zwischen Vorlage<br />
und Druckbild sichtbar. Der Bediener<br />
markiert aufgespürte Fehler mit einer<br />
Maus und speichert die Ergebnisse<br />
seiner Inspektion in einer Datenbank.<br />
Die Aufzeichnung und der<br />
Ausdruck der Prüfberichte erfolgen<br />
automatisch, wobei mehrere Darstellungsmöglichkeiten<br />
bestehen.<br />
ExaScan lässt sich darüber hinaus in<br />
integrierte Kontrollsysteme einbauen.<br />
Synaps sucht noch nach weiteren<br />
Vertriebspartnern. ■
GEBHARD BALLUFF GMBH & CO.<br />
Analog-Wegsensor<br />
mit 3 Schaltausgängen<br />
Dank miniaturisierter Controller bietet<br />
die Gebhard Balluff GmbH & Co.<br />
einen induktiven Analog-Wegsensor,<br />
in den drei programmierbare Schaltausgänge<br />
integriert sind. die Einstellung<br />
erfolgt im Teach-in-Verfahren.<br />
Die Sensoren werden für Abstandsund<br />
Dickenmessung, Zähl- und Überwachungsaufgaben,<br />
Portionierung<br />
oder Sortierung eingesetzt. Da sie oft<br />
in Kombination mit einem Schaltgerät<br />
eingesetzt werden, hat Balluff<br />
einen Analog-Sensor mit integrierten<br />
Schaltausgängen entwickelt.<br />
Das separate Schaltgerät wird somit<br />
nicht mehr benötigt. Möglich wurde<br />
dies durch die Miniaturisierung der<br />
BAW-Basisschaltung und der Controller.<br />
Die neuen Geräte werden derzeit in<br />
der gängigsten Größe in einem M18-<br />
Gehäuse (76,5 mm Länge) angeboten.<br />
Neben der Spannungsversorgung<br />
verfügen sie über drei programmierbare<br />
Schaltausgänge und einen<br />
zusätzlichen Analogausgang von 0<br />
bis 10 V im bereich bis 5 mA. Der<br />
Messbereich beträgt 1 bis 5 mm, bei<br />
einer Linearität des Signals von<br />
< ±3 Prozent. Nach Angaben des<br />
Unternehmens bietet dieser Sensor<br />
vielen Anwendern, die ihre Wegsensoren<br />
bislang über die Steuerung<br />
programmiert haben, eine Alternative,<br />
um Steuerungseingänge einzusparen.<br />
■<br />
Induktiver Analog-Wegsensor mit drei programmierbaren Schaltausgängen.<br />
Foto:Balluff<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 61
Verifizierung der<br />
Chargennummer<br />
auf einer Weißblech-<br />
Spraydose.<br />
Die Robo-Maschine<br />
ist speziell in der<br />
Kosmetik- und Pharma-Industrie<br />
sowie<br />
in der Parfümeriebranche<br />
einsetzbar.<br />
62<br />
Produkt-<strong>Rundschau</strong><br />
VITRONIC<br />
Inkjet-Beschriftungen auf Spraydosen und Tablettenröhrchen<br />
In unterschiedlichsten Industriezweigen,<br />
wie z. B. der chemischen und der<br />
pharmazeutischen Industrie, werden<br />
Produktionsdaten im Inkjetverfahren<br />
aufgebracht. Zur Qualitätssicherung<br />
werden diese Aufschriften auf Vorhandensein<br />
und Lesbarkeit geprüft.<br />
Das System Vicode wird jeweils mithilfe<br />
einer speziellen Sensorik an die<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
Foto: Vicode<br />
unterschiedlichen Objekteigenschaften<br />
angepasst.<br />
Für die Aerosolspraydosen soll auf<br />
dem gewölbten Boden der Dosen<br />
eine ein- oder zweizeilige Chargennummer<br />
gelesen und mit der Benutzervorgabe<br />
verglichen werden.<br />
Die Spraydosen bestehen aus Weißblech<br />
bzw. Aluminium.<br />
Um störende Spiegelungen auf den<br />
Spraydosenböden zu verhindern, die<br />
das Schriftbild zerstören könnten,<br />
wurde eine spezielle hochdiffuse Beleuchtung<br />
entwickelt und gebaut.<br />
Als Lichtquellen sind Leuchtdioden<br />
(LED) verwendet, die geblitzt werden,<br />
um eine Bewegungsunschärfe der<br />
mit max. 40 cm/s bewegten Dosen<br />
auszuschließen. Da die Kamera hier<br />
durch die Lichtquelle hindurch sieht,<br />
wurden Kamera und Lichtquelle in<br />
ein IP-66 taugliches Gehäuse integriert.<br />
Für die Verifikation der Beschriftung<br />
auf Arzneimittelröhrchen<br />
PKB-VERPACKUNGSMASCHINEN<br />
Füll- und Verschließmaschinen für Flakons<br />
Seit 50 Jahren fertigt das Unternehmen<br />
Füll- und Verschließmaschinen<br />
für Flakons mit flüssigem und halbflüssigem<br />
Inhalt, darunter die Robo-Maschine,<br />
die speziell in der Parfümeriebranche,<br />
der Kosmetik- und<br />
der Pharmaindustrie eingesetzt wird.<br />
Foto: PKB<br />
Sie führt Dreh- und Umkehrbewegungen<br />
aus und besitzt einen zentralen<br />
Arbeitskopf, der 16 verschiedene mechanische<br />
Arbeitsgänge ausführen<br />
kann. Durch schnell auswechselbare,<br />
werkzeuglose Vorrichtungen, ist sie<br />
flexibel einsetzbar: Sie füllt und verschließt<br />
Flakons von 1 bis 500 ml<br />
Inhalt. Das Arbeitsfeld ist über ein<br />
Securit-Glas-Schutzgehäuse rundherum<br />
zugänglich. Die Füll- und Verschließmaschine<br />
gibt es sowohl in<br />
einer halbautomatischen als auch<br />
vollautomatischen Ausführung. Die<br />
Leistung liegt dabei zwischen 1000-<br />
2400 bzw. 1500-8000 Stück/h. Die<br />
Flakons werden automatisch mittels<br />
Förderern, rotierenden Aufgebern<br />
und Beschickungseinrichtungen zugeführt.<br />
Bei flexiblen Flakons werden<br />
verstellbare Becher und Förderwerke<br />
mit Becherrücklauf eingesetzt. Nach<br />
dem Abfüllen der Flüssigkeiten werden<br />
die Flakons ausgeblasen, die Verschlüsse<br />
aufgesetzt und der Füllstand<br />
kontrolliert. ■<br />
Foto: Plysu<br />
sollte nur das Vorhandensein bzw.<br />
Fehlen des Aufdrucks mit Chargennummer<br />
und Verfallsdatum auf<br />
Kunststoffröhrchen zweifelsfrei festgestellt<br />
werden. Für diese Aufgabe<br />
kann eine LED-Standardbeleuchtung<br />
eingesetzt werden, die ebenfalls geblitzt<br />
wird.<br />
Bei beiden Anwendungen liegt die<br />
Taktzeit bei max. 130 Stück/min.<br />
Das Klarschriftlesesystem Vicode<br />
trennt zunächst die einzelnen Zeichen<br />
voneinander. Gelingt dies, dann<br />
ist Schrift vorhanden und die Aufgabe<br />
für die Anwesenheitskontrolle ist<br />
bereits beendet. Beim Lesen bzw. Verifizieren<br />
folgt auf diesen Schritt noch<br />
die Zuordnung der Zeichen zu eingelernten<br />
Mustern und der Vergleich<br />
zwischen gelesener und Sollzeichenkette.<br />
Bei einer fehlerhaften Beschriftung<br />
wird die Dose bzw. das Röhrchen<br />
von einem versetzt angebrachten<br />
Ausstoßer vom Band entfernt. ■<br />
PLYSU<br />
Ei aus der Flasche<br />
Die kleine Kunststoffflasche aus<br />
HDPE ist in der Form von zwei aufeinander<br />
gestapelten Eiern gestaltet.<br />
Die 250-ml-Flasche von Plysu enthält<br />
die Menge von rund fünf großen<br />
Eiern. Die Kunststoffverpackung mit<br />
dem integrierten Label ist zu 100<br />
Prozent recyclingfähig und somit<br />
nach Angaben des Herstellers umweltfreundlicher<br />
als die herkömmlichen<br />
Eierverpackungen. „Ready Egg“<br />
steht seit Ende letzten Jahres in den<br />
Verkaufsregalen von Tesco, einer der<br />
größten Supermarktketten in U.K. ■<br />
Kunststoffflasche für Flüssigei.
KOMORI<br />
Trio für den <strong>Verpackungs</strong>druck<br />
Komoris mittelformatige 29“ (71 cm)<br />
Lithrone mit Lackierwerk wurde von<br />
drei Druckereien bevorzugt, die alle<br />
auf Faltschachteln spezialisiert sind.<br />
August Faller, in Waldkirch und<br />
Druck-Produktionen Reithmayer in<br />
Mohenbrunn, zeigten sich nach Angaben<br />
des Herstellers von der Möglichkeit<br />
beeindruckt, auf der Lithrone<br />
kleine Auflagen im Halbformat wirtschaftlich<br />
zu drucken. Geschäftsführer<br />
Michael Faller kommentiert: „Die<br />
Lithrone 28 kann sogar auf 0,8 mm<br />
starkem Karton in kleineren Formaten<br />
drucken. Auflagenhöhen in der<br />
pharmazeutischen Industrie sinken<br />
und 70 × 100 Bogen sind nicht mehr<br />
wirtschaftlich.“ Mit CIP3 Verbindungen<br />
zwischen den einzelnen Produktionsstadien<br />
kann die 117 Jahre alte<br />
Firma Kleinauflagen im Halbformat<br />
wirtschaftlich herstellen.<br />
Die Lithrone 28 ist für Reithmayer,<br />
der auf Präsentationsmappen spezia-<br />
UCB FILMS<br />
Erste metallisierte Etikettenfolie<br />
UCB Films hat eine neue, gebrauchsfertige<br />
Etikettenfolie auf den Markt<br />
gebracht, bei deren Herstellung eigenen<br />
Angaben zufolge, moderne Beschichtungstechnologien<br />
zum Einsatz<br />
kommen. Rayofoil stellt für<br />
Folienverarbeitungsunternehmen,<br />
die bislang transparente Folie einkauften<br />
und die Metallisierung ausgelagert<br />
hatten, eine bedeutende<br />
Entwicklung dar.<br />
Indem UCB Films eine komplette Folienstruktur<br />
anbietet, wird ein Glied<br />
aus der Produktionskette entfernt<br />
und so der gesamte Produktionsprozess<br />
erheblich vereinfacht.<br />
Bei Rayofoil handelt es sich um eine<br />
biaxial orientierte Polypropylenfolie<br />
(BOPP) mit einer bedruckbaren Beschichtung<br />
auf einer Seite sowie einer<br />
Metallbeschichtung auf der anderen<br />
Seite.<br />
Die patentrechtlich geschützte Beschichtung<br />
wurde speziell für die Verwendung<br />
mit den verschiedensten<br />
Druckverfahren entwickelt, wie zum<br />
Foto: Komori<br />
lisiert ist, die erste Komoridruckmaschine,<br />
und bei Raggl Digital Graphics<br />
and Print in Tirol, ersetzt die<br />
Lithrone 28 eine Vierfarben-Heidelberg.<br />
Das doppeltgroße Zylindersystem<br />
ist auch für dickere Bedruckstoffe<br />
mit weniger Übergabepunkten geeignet.<br />
Der Anleger ist verstärkt, um<br />
eine breite Palette von Bedruckstoffen<br />
annehmen zu können und Bogenstabilität<br />
bei hohen Geschwindigkeiten<br />
zu erreichen. ■<br />
Lithrone 28 mit Lackierwerk für wirtschaftliches<br />
Drucken..<br />
Beispiel Siebdruck, Flexodruck,<br />
Hoch- und Tiefdruck, und eignet sich<br />
für UV – sowie thermoreaktive Druckfarben.<br />
Unabhängig vom Druckverfahren<br />
biete sich gleichbleibend gute Farbhaftung,<br />
die selbst nach längerem<br />
Kontakt mit warmem oder kaltem<br />
Wasser nicht beeinträchtigt werde,<br />
so das Unternehmen.<br />
Da Rayofoil im Blasverfahren hergestellt<br />
wird, besitzt die Folie<br />
eine hohe Steifheit und Zugfestigkeit,<br />
was eine ausgezeichnete Kontrolle<br />
des Druckbildes beim Stanzen<br />
gewährleistet.<br />
Die beidseitig ausgewogene Verstreckung<br />
hat zur Folge, dass komplizierte<br />
Formen ausgestanzt werden<br />
können, ohne dass dabei die Ecken<br />
oder Kanten des Etiketts ausgefranst<br />
aussehen.<br />
Aufgrund ihrer hohen Steifheit lösen<br />
sich die Etiketten beim Hochgeschwindigkeitsspenden<br />
gleichmäßig<br />
und sauber vom Liner. Rayofoil ist<br />
Foto: UCB Films<br />
LANDERER<br />
Zweisam im Karton<br />
Doppelt passt besser. Dieses Motto<br />
stand Pate bei der neuen Entwicklung<br />
der A. Landerer GmbH & Co.<br />
KG/Neckarsulm. „Two-Pac“ ist der<br />
Name der Faltschachtel für zwei Tuben,<br />
die sich einreiht in die <strong>Verpackungs</strong>-Serie<br />
„millennium pharmaceutical“<br />
von Landerer.<br />
Der Name ist Programm. „Two-Pac“<br />
packt zwei Tuben in eine Faltschachtel.<br />
Blieb in früheren <strong>Verpackungs</strong>formen<br />
durch die Keilform der Tuben viel<br />
Leerraum bestehen, nutzt Landerer<br />
mit Two-Pac das Innere der Faltschachtel<br />
optimal aus. Zwei Tuben<br />
werden einfach gegenseitig versetzt<br />
von rechts und links in die Verpackung<br />
eingeschoben. Stabilen Halt<br />
bekommen sie durch eine Gefachteilung,<br />
die das Packungsinnere<br />
diagonal in zwei Kammern unterteilt.<br />
Jede Tube liegt damit sicher in ihrem<br />
eigenen Fach, optimal geschützt gegen<br />
Zerdrücken und gegen Stöße. ■<br />
chemikalien-, salz- und ölbeständig<br />
und eignet sich somit ideal für Produkte,<br />
deren Markenidentität ein<br />
glänzendes, metallisches Aussehen<br />
verlangt. ■<br />
Foto: Landerer<br />
Für Kombinationspräparate:<br />
Zwei<br />
Tuben in einer Verpackung.<br />
Metallisierte BOPP-<br />
Folie.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 63
Produkt-<strong>Rundschau</strong><br />
CHRONOS RICHARDSON<br />
Füllsystem als mobile Testeinheit<br />
Zeitgleich zum Befüllvorgang<br />
wird der<br />
Sack entsprechend<br />
seinen Befüllungsgrad<br />
abgesenkt.<br />
64<br />
Um ihre Absackanlagen auf die Bedürfnisse<br />
ihrer Kunden abzustimmen,<br />
führt die Chronos Richardson<br />
GmbH je nach Anwendungsfall umfangreiche<br />
Untersuchungen in ihrem<br />
hauseigenen Testcenter durch.<br />
Kunden und Interessenten können<br />
sich auf Wunsch das Bottom-up-Füllsystem<br />
als mobile Testeinheit „ins<br />
Haus“ kommen lassen. Chronos<br />
Richardson liefert das System an den<br />
gewünschten Betrieb und schließt es<br />
an die vorhandenen Produktionseinrichtung<br />
der Kunden an: Auf diese<br />
Weise kann der Abfüllprozess nach<br />
Angaben des Unternehmens noch<br />
praxisnaher getestet und Leistung<br />
und Genauigkeit des Bottom-up-Füllsystems<br />
beim Abfüllen des Original-<br />
Schüttgutes exakt ermittelt werden.<br />
Nach Abschluss des Tests, die auch<br />
Mitarbeiter der Kunden selbst durchführen<br />
können, werden die Daten<br />
systematisch ausgewertet und bei<br />
der künftigen Anlagenkonfiguration<br />
berücksichtigt. So werden nicht nur<br />
technische Risiken beim Schüttgut-<br />
Handling schon im Vorfeld minimiert,<br />
sondern auch die Investitionsrisiken<br />
der Kunden beim Kauf einer Abfüllanlage.<br />
■<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
Foto: Chronos Richardson
ISSN 0341–7131<br />
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82<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
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