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No 6 2000 - Verpackungs-Rundschau

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R<br />

VERPACKUNGS-RUNDSCHAU<br />

Produkte · Technik · Trends<br />

�<br />

WWW.VERPACKUNGSRUNDSCHAU.DE<br />

51. JAHRGANG |D 6935<br />

N o 6 <strong>2000</strong><br />

GETRÄNKE Aufbereitung von<br />

PET-Granulat<br />

NON-FOOD Auf den Zahn gefühlt<br />

HANDEL/LOGISTIK Eine Woche<br />

im Leben eines IBC<br />

IM BLICKFELD UK-Report<br />

Auf Stanzen<br />

und Schneiden<br />

Systemlösungen von Polar Mohr


Editorial<br />

OHNE RECYCLING NACH VORNE SCHAUEN<br />

Willkommen zum VR-Kongress!<br />

Gerade ist die Expo <strong>2000</strong> in Hannover<br />

gestartet. Über ihren wirtschaftlichen<br />

und inhaltlichen Erfolg soll allerdings<br />

an anderer Stelle entschieden<br />

werden. Bis jetzt jedenfalls<br />

bröckeln die von Anfang an nicht dollen<br />

Besucherzahlen täglich. Dies<br />

kann nicht nur am Rückzug der Kamele<br />

aus den Vereinigten Arabischen<br />

Emiraten liegen.<br />

Uns ist aufgefallen, dass die Expo<br />

mindestens drei <strong>Verpackungs</strong>ansätze<br />

parat hält: Wie wir aus der<br />

Berichterstattung erfahren, ist der<br />

wunderschöne japanische Pavillon<br />

vollständig aus recyceltem Papier<br />

erbaut worden. Es dominiert allerdings<br />

Weiß, sodass wir uns die Frage<br />

stellen, ob denn in Japan jetzt erst<br />

die „Weißen“ Handelsmarken entdeckt<br />

wurden, die es bei uns kaum<br />

noch gibt.<br />

Der zweite Ansatz ist ein afrikanischer<br />

Pavillon aus Tausenden von Getränkedosen,<br />

die ein Restaurant darstellen<br />

oder sonstige nützliche Einrichtungen.<br />

Abgerundet, und wegen<br />

der kühnen Architektur der „cyclebowl“<br />

weithin gelobt, wird das <strong>Verpackungs</strong>angebot<br />

durch die „Musterentsorgung“<br />

des gesamten Expo-<strong>Verpackungs</strong>abfalls<br />

durch die Duales<br />

System Deutschland GmbH (wir berichteten<br />

schon in unserer Jubiläumsausgabe<br />

VR 10/1999).<br />

Man ist geneigt zu sagen, bei dieser<br />

Präsenz der Verpackung in Hannover<br />

lässt sich, für unsere Branche jedenfalls,<br />

die Abwesenheit eines US-amerikanischen<br />

Pavillons verkraften. Zumal<br />

es wenigstens McDonald-Restaurants<br />

und Coca-Cola-Stände auf<br />

den reichlich 170 Hektar Ausstellungsfläche<br />

gibt.<br />

Nach rückwärts gewandt?<br />

Recycling von Papier, Wiederverwendung<br />

von Dosen, das komplette Recycling<br />

aller <strong>Verpackungs</strong>-Misch-Fraktionen<br />

– sicherlich ganz wichtige Dinge<br />

in einer „nachhaltigen Bewirtschaftung“<br />

unseres Planeten. Aber<br />

auch nicht mehr der letzte Schrei,<br />

den ich mir als Besucher von einer<br />

Weltausstellung erwarten würde.<br />

Es sind andere, übergeordnete Themen,<br />

die unser Wirtschaftsleben global<br />

auf Trapp halten. Die wahnsinnigen<br />

Zuwachsraten und Börsenwerte<br />

von Internet-Firmen, mit der geballten<br />

Phantasie, die hinter dem Zauberwort<br />

E-Commerce steht. Dies gilt<br />

auch für die Verpackung, auf die im<br />

E-Commerce eine gewaltige und vollkommen<br />

neue Rolle zukommt.<br />

Wir wollen unseren <strong>Verpackungs</strong>kongress<br />

nicht mit einer Weltausstellung<br />

vergleichen, aber wir freuen uns darauf,<br />

am 19. und 20. Juni <strong>2000</strong> in Gravenbruch/Frankfurt<br />

a. M. mit und für<br />

die Branche nach vorne zu schauen.<br />

Vor allen Dingen deshalb, weil wir<br />

viele VR-<strong>Verpackungs</strong>kongresse mit<br />

dem Sinn und Unsinn von <strong>Verpackungs</strong>verordnung<br />

und <strong>Verpackungs</strong>recycling<br />

verbracht haben. Jetzt sind<br />

andere Themen dran!<br />

Neben der Logistik nach einer Bestellung<br />

im Internet und der <strong>Verpackungs</strong>convenience,<br />

soll dies vor<br />

allem die Originalitätssicherung sein,<br />

die uns schon seit Jahren beschäftigt<br />

und die wir immer wieder hintenangestellt<br />

haben, weil betroffene Markenartikler,<br />

Packmittelanbieter und<br />

Händler im Lebensmittelbereich<br />

nicht so recht zu begeistern waren.<br />

Die Erpressungsfälle mit Androhung<br />

von Produktvergiftungen in der Vergangenheit<br />

wirkten hier nicht gerade<br />

förderlich.<br />

Wir versuchen nun auf unserem<br />

Kongress die Thematik hauptsächlich<br />

mit <strong>No</strong>n-Food-Produkten abzudecken.<br />

Dabei lässt sich mancher<br />

Aspekt sicher eins zu eins auf<br />

Lebensmittel oder Getränke übertragen.<br />

Der Spannungsbogen wird dabei von<br />

der Prävention bis hin zum richtigen<br />

Material gehen. Was uns aber mindestens<br />

genauso wichtig ist, ist die<br />

Kommunikation untereinander.<br />

Wir wissen, dass der <strong>Verpackungs</strong>kongress<br />

der <strong>Verpackungs</strong>-Rund-<br />

schau schon lange eine zusätzliche<br />

Diskussionsplattform außerhalb der<br />

Zeitschrift ist. Hier können Interessierte<br />

auch beim „inoffiziellen Talk“<br />

zwischen den Vorträgen Kontakte<br />

knüpfen und Nutzen für sich generieren.<br />

Gerade bei sensiblen Themen<br />

wie der Produktsicherheit und der<br />

Originalitätssicherung.<br />

<strong>No</strong>rbert Sauermann<br />

P.S. Das Programm mit Anmeldeformular<br />

finden Sie auf den Seiten 43<br />

bis 46.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 3


„Umweltbelastung<br />

während der<br />

gesamten<br />

Produktlebenszyklen<br />

verringern.“<br />

Julian Carroll<br />

4<br />

Inhalt <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

„Der Trend<br />

geht zu größeren<br />

Gebinden<br />

bei Flach-,<br />

Stand- oder<br />

Bodenfaltbeuteln.“<br />

Jürgen Speck<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

Titelthema<br />

Auf Stanzen und Schneiden<br />

Großer<br />

Erfolg mit kleinen<br />

Flaschen<br />

Ein Stück Flensburg im Rheinland: Peters<br />

Kölsch in der 0,33-Liter-Bügelverschluss-<br />

Flasche.<br />

Seite 18<br />

Polar Mohr zeigte auf der drupa einen kompletten Querschnitt seines Angebots an<br />

Schnellschneidern, Schneidsystemen sowie als Premiere, Stapelwender und Label<br />

Systems. Das Unternehmen entwickelt sich damit zum Finishing System-Spezialist<br />

für alle Prozesse rund ums Schneiden, Stanzen und Banderolieren.<br />

„Eine Informationsquelle<br />

für die <strong>Verpackungs</strong>branche<br />

sollte aktuell<br />

sein.“<br />

Erich Spencer<br />

Seite 10 Seite 32 Seite 57<br />

Titelthema<br />

12 Auf Stanzen und Schneiden<br />

Systemlösungen von Polar Mohr<br />

Nachrichten<br />

6 Personalien<br />

8 Wirtschaftsinformationen<br />

10 Aus Brüssel<br />

Getränke<br />

14 Aus alt wird neu<br />

Neuer Aufbereitungsweg zu PET-Flaschengranulat<br />

18 Ende einer wunderbaren Feindschaft<br />

Großer Erfolg mit kleinen Flaschen<br />

20 Individuelle Form und Neuner-Kästen<br />

Franken Brunnen setzt schon seit geraumer Zeit<br />

auf PET<br />

24 „Junge Weine in Weißglas abfüllen“<br />

Bocksbeutel zeigen Farbe<br />

Im Blickfeld: UK-Report<br />

26 Very british<br />

<strong>Verpackungs</strong>innovationen aus Großbritannien<br />

<strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />

32 Mit dem richtigen Touch<br />

Intuitives Bedienen direkt über den Bildschirm<br />

Messen/Veranstaltungen<br />

36 Neues aus Italien<br />

Ein Rundgang über die ipack ima in Mailand<br />

Seite12


38 Kekse, Riegel & Co: Bruchsicher in den<br />

Flowpack<br />

40 Jahre Cavanna S.p.A.<br />

<strong>No</strong>n-Food<br />

40 Auf den Zahn gefühlt<br />

Zahnpasta- und Zahnbürstenproduktion bei<br />

Procter & Gamble in Mainz<br />

42 Eine saubere Sache<br />

Waschmitteltabs in Schlauchbeutel verpacken<br />

Handel/Logistik<br />

47 On the road again<br />

Der Lebenskreislauf eines Transportcontainers<br />

50 <strong>Verpackungs</strong>mix auf einer Palette<br />

Automatische Kommissionierung in der Getränkeindustrie<br />

52 Stretchen mit robuster Technik<br />

Für den Übergang von manuellem zu maschinellem<br />

Stretchen von Paletten<br />

53 Alles im Fluss<br />

Geräte und Ersatzteile binnen 24 Stunden liefern<br />

BDVI-Mitteilungen<br />

54 „Fang den Hut“<br />

BDVI zu Gast bei der Ravensburger Spieleverlag<br />

GmbH<br />

Etikettieren/Kennzeichnen<br />

55 Etikettieren ohne Klebstoff<br />

Gerolsteiner schrumpft mit ITW Auto Sleeve<br />

Auf den Zahn gefühlt Zahnpasta- und Zahnbürstenproduktion<br />

bei Procter & Gamble in Mainz<br />

Internet<br />

57 Optimalere Nutzung des Internets<br />

Zeit sparen mit richtiger Strategie<br />

Rubriken<br />

3 Editorial<br />

30 Aus dem Handel<br />

35 Ausgepackt<br />

54 BDVI/DVI-Termine<br />

58 Produkt-<strong>Rundschau</strong><br />

82 Inserentenverzeichnis/Impressum<br />

83 Leser-Service-Seite<br />

Unsere Internetadresse:<br />

http://www.verpackungsrundschau.de<br />

Seite 40<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 5


6<br />

Nachrichten<br />

+++ NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++<br />

BRANGS + HEINRICH Das Unternehmen feierte das 125-jährige Firmenjubiläum * MARIA SOELL Nach Ablauf des ersten<br />

vollen Geschäftsjahres in neuem Besitz vermeldet der Hersteller von Flexiblen Verpackungen sowie Siliconpapieren eine<br />

Steigerung des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent auf 32,5 Mio. DM. * CHEP Pepsi-Cola-Deutschland<br />

testet drei Monate lang ein speziell für PET-Einwegflaschen entwickeltes Getränketray des Logistikspezialisten.<br />

CHANTOVENT S.A.<br />

PET bricht jetzt auch ins Weingeschäft ein<br />

Nach der Traditions-Festung „Bier in Glasflaschen“ schickt sich<br />

der Werkstoff PET an, auch die der Rebensäfte zu schleifen. Dies<br />

zumindest (und wegen des lockeren Umgangs der Franzosen mit<br />

Kunststoff aller Art nicht verwunderlich) bei<br />

unseren Nachbarn im großen Weinerzeugerland<br />

links des Rheins. Dort hat jetzt der in<br />

Bonnières im Westen von Paris ansässige Vermarkter<br />

Chantovent S.A. seine vorher in PVC-<br />

Gebinde abgefüllte Landweinmarke „La Payse“<br />

in einem neuen, kristallin-klaren PET-Gewand<br />

vorgestellt.<br />

Die 1,5-Liter-Flasche wiegt nur 0,04 kg und ist<br />

zehn Gramm leichter als die PVC-Version; optisch<br />

wirkt sie auch wegen des eingeformten<br />

Rebenschmucks weit ansprechender, den ihr<br />

die Designer um den vollschlanken Hals gelegt<br />

haben.<br />

Der Aufsichtsrat der Mannesmann<br />

Dematic AG, Wetter, hat Dr. Dietmar<br />

Straub zum neuen Vorsitzenden des<br />

Vorstandes bestellt. Straub, zurzeit<br />

Mitglied des Vorstands der Mannesmann<br />

Rexroth AG, Lohr, und dort für<br />

das Geschäftsfeld Automation ver-<br />

Dr. Dietmar Straub antwortlich, wird seine Tätigkeit zum<br />

1. Juli aufnehmen. Der gebürtige<br />

Aschaffenburger war nach seinem Studium in Würzburg<br />

zunächst bei IBM in Yorktown, USA, tätig und trat 1986 in<br />

den Mannesmann-Konzern ein, wo er verschiedene Geschäftspositionen<br />

bei Kienzle und VDO innehatte. Vorstandsmitglied<br />

bei Mannesmann Rexroth ist er seit dem<br />

1.10.1997. Straub tritt die Nachfolge von Prof. Dr.-Ing. Rüdiger<br />

Franke an, der zum 31.12.1999 in Ruhestand ging.<br />

Nach über 40 Arbeitsjahren für die Firmengruppe Polar-Mohr trat Manfred Henke, Geschäftsführer des kaufmännischen Bereichs der<br />

Unternehmensgruppe, am 31. Mai <strong>2000</strong> in den Ruhestand. Die Geschäftsführung der Firmengruppe liegt zukünftig in den Händen von<br />

Michael Neugart (Vertrieb und Marketing) und Alfred Henschel (Technik und Produktion). � Katarina Hedback ist neue Entwicklungsleiterin<br />

der Collamat Stralfors AG mit Sitz in Aesch/ Schweiz. Der internationale Lieferant von Etikettiersystemen verstärkt nach<br />

eigenen Angaben mit dieser Beförderung sein Produktentwicklungs-Programm. � Die Geschäftsführung der AR Carton-Werke in<br />

Deutschland und den Niederlanden liegt bei Dr. Wolfram Gaedt. Die neue <strong>Verpackungs</strong>gruppe AR Carton ist im Frühjahr aus den<br />

beiden Unternehmen FCP Europa Carton sowie Akerlund und Rausing Gruppe entstanden.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

Chantovent würde mit der PET-Flasche auch ganz gerne sofort in<br />

Deutschland starten, zieht für den hiesigen Marktauftritt jedoch<br />

zunächst die klassische Glasflasche vor, wie Kohari der VR auf<br />

Nachfrage erklärte. Die Firma, die ausschließlich Land- und Rebsortenweine<br />

aus dem Languedoc vermarktet, führt zurzeit Gespräche<br />

mit einem deutschen Großimporteur.<br />

Für insgesamt rund eine Million Mark hat sich das Unternehmen<br />

komplett für das neue PET-Zeitalter eingedeckt: Gekauft wurde<br />

eine Blasmaschine vom französischen Hersteller ADS, Modell<br />

GG 3, mit drei Formen für das 150-cl-Format und einem Stundendurchsatz<br />

von 3200 Flaschen. Die Abfüllanlage für 9000<br />

Stundendurchläufe verfügt über einen Aufrichter für 12 000 Einheiten/Std.<br />

von d´Posinat, ein Fördersystem, eine Deckelschraubeinheit<br />

Alaska 300 sowie eine Hotmelt-Etikettenklebeeinheit<br />

Canmatic von Krones. Die umlaufende, leicht nach unten<br />

versetzte Etikettenmanschette verschafft die nötige Griffsicherheit.<br />

jb ■<br />

Dr. Gottfried Zaby, Vorstandsmitglied<br />

der Bayer AG, ist neuer Vorsitzender<br />

des Verbands Kunststofferzeugende<br />

Industrie (VKE). Anlässlich<br />

der Mitgliederversammlung des<br />

VKE in Düsseldorf übernahm er den<br />

Vorsitz von Dr. Jürgen Hambrecht<br />

Dr. Gottfried Zaby (BASF). Gleichzeitig übernahm Zaby -<br />

ebenfalls von Hambrecht - den Vorsitz<br />

des Beirates der Beteiligungs- und Kunststoff-Verwertungsgesellschaft<br />

(BKV).<br />

Der promovierte Chemiker trat 1979 in die Bayer AG ein.<br />

1992 wurde Zaby zum Leiter Forschung und Entwicklung<br />

des Geschäftsbereichs Kunststoffe bestellt, dem er seit<br />

1997 alleinverantwortlich vorstand. <strong>2000</strong> wurde er in den<br />

Vorstand der Bayer AG berufen.


Eingehüllt in<br />

1000 m 2 Stoff verwandelte<br />

sich die<br />

FH Stuttgart in einen<br />

großen Getränkekarton.<br />

8<br />

Nachrichten<br />

Verpackte Hochschule<br />

Die Stuttgarter Hochschule für Druck<br />

und Medien (HDM) verwandelte sich<br />

im Mai in einen riesigen Getränkekarton.<br />

Rund 1000 Quadratmeter bedruckter<br />

Stoff verhüllen die Uni, um<br />

zu zeigen, was die Studenten hier lernen:<br />

Verpackung zu organisieren.<br />

Neun Studenten entschieden sich,<br />

das Fach Management praktisch zu<br />

erproben und riefen gemeinsam<br />

mit Prof. Eberhard Wüst das PackmassXXL<br />

genannte Projekt ins<br />

Leben.<br />

Damit das Gebäude sich als Orangensaftpackung<br />

präsentieren konnte,<br />

wurden die fünf Meter breiten<br />

Stoffbahnen auf einem Spezialgerüst<br />

festgespannt, das Wind und Wetter<br />

vier Wochen lang standhalten sollte.<br />

Partnerfirmen des rund 100 000 DM<br />

teuren Projektes waren die Firmen<br />

metocolor GmbH, Digital Color Studio,<br />

Scitex Deutschland GmbH<br />

(Druck), Arnegger (Konfektionierung),<br />

Feig Gerüstbau GmbH (Gerüst)<br />

sowie Verseidag Indutex, SIG combibloc<br />

und der Getränkehersteller<br />

Eckes. bd ■<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

Ergebnis gesteigert<br />

Erste Früchte zeigt nach eigenen Angaben<br />

die Umstrukturierung der<br />

Thimm Gruppe: Das <strong>No</strong>rdheimer Unternehmen<br />

nennt sich seit 1999<br />

Thimm The Highpack Company. Der<br />

neue Vorsitzende der Geschäftsführung,<br />

Mathias Schliep, verkündete<br />

trotz „erheblicher“ Rohstoffkostenerhöhung<br />

eine „deutliche Ergebnissteigerung“<br />

in allen Geschäftsbereichen<br />

(Verpackung/Wellpappe, Display,<br />

Print, Service, Consulting). Der Umsatz<br />

belief sich auf 285,7 Mio. DM<br />

(+6,7 Prozent), die Produktion stieg<br />

auf 378,4 Mio. m 2 (1998: 338, 1 Mio.<br />

m 2 ).<br />

VAW tankt kräftig<br />

Einmal kräftig Luft holen, dabei kräftig<br />

verdienen und sich für die Zukunft<br />

fit machen - so kann man die 99er-<br />

Zahlen der VAW Aluminium AG inter-<br />

pretieren: Der Konzern übertraf den<br />

Angaben nach die Rekordwerte des<br />

Vorjahres mit einem Umsatz von 5,9<br />

Mrd. DM um zwei Prozent. Der Gewinn<br />

von 547 Mio. DM lag sogar um<br />

34 % über dem Vorjahr. Neben Primary<br />

Materials, Rolled Products und<br />

anderen Erzeugnissen trugen die flexiblen<br />

<strong>Verpackungs</strong>produkte mit 994<br />

Mio. DM (+ 9 %) zum Umsatz bei, das<br />

Ergebnis stieg hier auf 50 Mio. DM (+<br />

16 %). VAW will sich von seiner Europalastigkeit<br />

lösen, dafür sei ´99 ein<br />

Jahr zum Luftholen, das Wachstumsspielräume<br />

für <strong>2000</strong> eröffnet, so<br />

VAW-Vorstandsvorsitzender Dr. Helmut<br />

Burmester.<br />

Weichen<br />

auf Wachstum<br />

In den nächsten fünf Jahren peilt die<br />

Unternehmensgruppe unter Firmenchef<br />

Gerhard Schubert (Gerhard<br />

Schubert GmbH, Crailsheim, IPS International<br />

Packaging Systems,<br />

Crailsheim, Schubert Packaging Systems<br />

LLC, USA) nicht weniger als<br />

eine Verdoppelung des Umsatzes von<br />

120 Mio. DM an. G. Schubert sieht<br />

sich als größter Anbieter bei Toploading-Maschinen:<br />

30 Prozent<br />

Marktanteil in Deutschland, 17 Pro-<br />

zent in Europa und in USA schon<br />

4 Prozent mit wachsender Tendenz.<br />

Mittelfristig strebt LLC in USA 100<br />

Mio. DM Umsatz an, nach 30 Mio.<br />

DM in ´99, heißt es aus Crailsheim.<br />

Die Gruppe will in den nächsten acht<br />

Jahren 30 Mio. DM investieren.<br />

G. Schubert denkt auch über den<br />

Bau von Folien-/Beutelmaschinen<br />

nach. Bevor die beiden Töchter<br />

„nicht großgezogen sind“ will er<br />

keine Firmengründungen oder Zukäufe<br />

tätigen.<br />

Umsatzanstieg<br />

bei Bosch<br />

Einen Umsatzanstieg um 4,6 Prozent<br />

im Jahr 1999 auf DM 632 Mio. DM<br />

gab Dr. Dieter Büschelberger, Sprecher<br />

der Geschäftsleitung des Geschäftsbereichs<strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />

der Robert Bosch GmbH, be-<br />

kannt. 86 Prozent davon seien im<br />

Ausland erzielt worden. Das Wachstum<br />

in Deutschland habe bei 21 Prozent<br />

gelegen.<br />

Der Weltmarkt sei um 7,8 Prozent<br />

35,8 Mrd. DM angewachsen –<br />

währungsbereinigt nur um 1,2 Prozent<br />

laufende Jahr rechnet er mit einem<br />

Weltmarktwachstum von drei<br />

Prozent und plant ein Umsatzwachstum<br />

von fünf bis zehn Prozent.


10<br />

Nachrichten<br />

JULIAN CARROLL AUS BRÜSSEL<br />

„Grundlegende Anforderungen“<br />

Julian Carroll,<br />

Managing Director,<br />

EUROPEN<br />

Es kann durchaus sein, dass<br />

Computer, elektrische Toaster<br />

und Kühlschränke mit Verpackungen<br />

nicht viel gemeinsam haben;<br />

neue Vorschläge der Europäischen<br />

Kommission für solche Produkte<br />

könnten jedoch zu einem Durchbruch<br />

in der europäischen Politik<br />

auf dem Gebiet der Verpackungen<br />

und der <strong>Verpackungs</strong>abfälle führen.<br />

Das Unternehmensdirektorat der<br />

EU-Kommission unter der Leitung<br />

vom Kommissar Erik Liikanen hat<br />

einen Vorschlagsentwurf über elektrische<br />

und elektronische Geräte in<br />

Umlauf gegeben, der Hersteller solcher<br />

Waren dazu verpflichten würde,<br />

leistungsorientierte Umweltmanagementsysteme<br />

einzuführen, die<br />

auf eine Verringerung der gesamten<br />

Umweltbelastung während des<br />

ganzen Lebenszyklus des Produktes<br />

abzielen.<br />

Unternehmen müßten die Übereinstimmung<br />

der von ihnen hergestellten<br />

elektrischen und elektronischen<br />

Produkte mit den vereinbarten<br />

Kriterien überprüfen, die in einen<br />

Anhang der vorgesehenen<br />

EU-Richtlinie aufgenommen werden<br />

sollte. Dies wäre dem Anhang<br />

der gegenwärtigen Richtlinie über<br />

CFS tanzt mit Dixie<br />

Die Beschleunigung kundenorientierter<br />

Lösungen stehen hinter dem<br />

Entschluss von Convenience Food<br />

Systems (CFS), Bakel/NL, den Hersteller<br />

von Tiefziehmaschinen, <strong>Verpackungs</strong>material<br />

und Schneidemaschinen<br />

Dixie Union <strong>Verpackungs</strong>systeme,<br />

Kempten, zu kaufen. CFS<br />

machte keine Angaben zum Kaufpreis<br />

an Sulza Foods, Inc., für Dixie.<br />

CFS-Präsident und CEO John-Ole<br />

Hansen will das Potenzial beider Firmen<br />

im Service nutzen und die Produktionskapazität<br />

für Dixie-Packstoffe<br />

(u. a. Schrumpfbeutel, Skinfolie)<br />

erweitern. CFS bietet Maschinen und<br />

Packstoffe für Lebensmittel von<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

Verpackungen und <strong>Verpackungs</strong>abfälle<br />

mit den sogenannten „Grundlegenden<br />

Anforderungen“ ähnlich.<br />

Bisher haben sich die Gespräche in<br />

Brüssel über derartige Produkte auf<br />

die Politik konzentriert, die vom<br />

Umweltdirektorat der Kommission<br />

unter der Leitung von Kommissarin<br />

Margot Wallström erarbeitet wird,<br />

die zur Erstellung einer Richtlinie<br />

über elektrische und elektronische<br />

Geräteabfälle (nach der englischen<br />

Abkürzung „WEEE“ genannt) führen<br />

soll.<br />

Die Vorschläge des Kommissars<br />

Liikanen haben einen kleinen Zuständigkeitsstreit<br />

zwischen den beiden<br />

Direktoraten der Kommission<br />

ausgelöst. Das Umweltdirektorat<br />

behauptet, dass der Vorschlag des<br />

Unternehmensdirektorats den Versuch<br />

darstellt, Machtbefugnisse an<br />

sich zu reißen.<br />

Hier steht allerdings mehr auf dem<br />

Spiel als lediglich ein Zuständigkeitsstreit.<br />

Der seit langem erwartete<br />

Vorschlag der Kommission für<br />

die sogenannte „integrierte Produktpolitik“<br />

(IPP) ist in dieser Diskussion<br />

ein zentrales Thema. Die<br />

laufenden Pläne der Kommission<br />

für die Erstellung eines neuen 6ten<br />

Fleisch bis Käse an und ist durch die<br />

Vereinigung der Marken Krämer +<br />

Grebe, Koppens, Aquarius, Tiromat<br />

und TiroPak entstanden.<br />

Marktplatz für Papier<br />

www.paperexchange.com bietet Käufern<br />

und Verkäufern einen E-Business-Marktplatz,<br />

auf dem Produkte<br />

der Zellstoff- und Papierindustrie gehandelt<br />

werden. Papierangebote und<br />

-anforderungen werden auf dem<br />

NEWS<br />

Umweltaktionsprogramms ist wiederum<br />

ein weiteres Thema, weil die<br />

künftige Ausrichtung der Umweltgesetzgebung<br />

zu den grundlegenden<br />

Bestandteilen des neuen Plans<br />

gehört.<br />

Die Verbindung zwischen diesem<br />

gesamten Sachverhalt und Verpackungen<br />

besteht einfach darin,<br />

dass die politischen Vorgaben für<br />

elektrische und elektronische Geräte,<br />

die nunmehr innerhalb der Kommission<br />

offen diskutiert werden,<br />

dem Ansatz ähneln, für den Europen<br />

seit langem als bessere politische<br />

Lösung für die Regelung von<br />

Verpackungen und <strong>Verpackungs</strong>abfällen<br />

in der EU eintritt.<br />

Es handelt sich beim Europen-Vorschlag<br />

um die Überzeugung, dass<br />

der beste Weg zur Nachhaltigkeit<br />

eine Struktur für die <strong>Verpackungs</strong>politik<br />

wäre, in der die Konstruktion<br />

und Leistung von Verpackungen<br />

durch Umweltnormen oder eine<br />

Produktpolitik (die CEN-<strong>No</strong>rmenentwürfe<br />

und IPP) geregelt werden,<br />

während <strong>Verpackungs</strong>abfälle<br />

in einem anderen gesetzlichen Rahmen<br />

behandelt werden, der alle am<br />

gleichen Standort anfallenden festen<br />

Abfallstoffe abdeckt. ■<br />

„Börsenparkett“ eingetragen. Es finden<br />

dort auch alle Preisgebote und<br />

Transaktionen für sämtliche Papierqualitäten,<br />

einschließlich <strong>Verpackungs</strong>karton,<br />

statt. Die Paper-<br />

Exchange.com, Inc. zählt mittlerweile<br />

3100 Firmen- sowie über 4000 Einzelmitglieder<br />

in über 80 Ländern. Die<br />

Mitgliedschaft ist kostenlos; bei Abschluss<br />

eines Geschäfts wird eine<br />

Gebühr in Höhe von drei Prozent des<br />

Kaufpreises fällig, die der Verkäufer<br />

zahlt.<br />

Mehr wissen mit VR-News im internet<br />

www.verpackungsrundschau.de


Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Veranstaltungskalender<br />

Extrusionsanwendungen für die Faltschachtel<br />

– Technisches Forum an der Hochschule für Druck<br />

und Medien (HDM)<br />

Fachhochschule Stuttgart, Telefon 0711/685-2888,<br />

Telefax 0711/685-6612<br />

19. 06. <strong>2000</strong>, Stuttgart<br />

Workshop (2-tägig) - Die CTU - Packrichtlinien -<br />

Ladungssicherung: LKW, Bahn, Container<br />

Institut für BFSV, Telefon 040/42891-2756,<br />

Telefax 040/721-6378<br />

22. 06. + 23. 06. <strong>2000</strong>, Hamburg<br />

Entsorga <strong>2000</strong> - Internationale Fachmesse für<br />

Recycling und Entsorgung<br />

KölnMesse, Telefon 0221/8213797 + 3893,<br />

Telefax 0221/8213411<br />

26. 06. bis 19. 06. <strong>2000</strong>, Köln<br />

Labelexpo Asia <strong>2000</strong><br />

Tarsus Exhibitions Limited, Bromley Kent/England,<br />

Telefon 0044/181/3133535,<br />

Telefax 0044/181/4687472<br />

27. 06. bis 29. 06. <strong>2000</strong>, Singapur, Singapur<br />

„Sensorische Qualitätssicherung“ – Seminar und<br />

Workshop<br />

Fraunhofer-Institut (IVV), Telefon: 08161/491120,<br />

Telefax: 08161/491222<br />

04. 07. + 05. 07. <strong>2000</strong>, Freising<br />

Asian Industrial Expo <strong>2000</strong> - Print and Pack,<br />

Machine Components, Mould and Die<br />

merebo Messe Marketing, Hamburg,<br />

Telefon 040/60876926, Telefax 040/60876927<br />

23. 08. bis 26. 08. <strong>2000</strong>, Hongkong/China<br />

Taropak <strong>2000</strong> - Internationale Fachausstellung für<br />

<strong>Verpackungs</strong>technik und Logistik<br />

Intern. Messe Poznan GmbH,<br />

Telefon 004861/8692592,<br />

Telefax 004861/8665827<br />

19. 09. bis 22. 09. <strong>2000</strong>, Poznan, Polen<br />

InterMopro/InterCool/InterMeat -<br />

Internationale Fachmessen - Molkereiprodukte -<br />

Tiefkühlkost, Speiseeis, Kältetechnik - Fleisch und<br />

Wurst<br />

Messe Düsseldorf GmbH, Telefon 0211/4560-01,<br />

Telefax 0211/4560668<br />

24. 09. bis 27. 09. <strong>2000</strong>, Düsseldorf<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 11


Titelthema<br />

Ob Schneiden, Stanzen, Banderolieren<br />

oder Stapelwenden; Beladen, Rütteln,<br />

Transportieren oder Entladen – Polar<br />

Mohr präsentierte sich auf der gerade<br />

zu Ende gegangenen Drupa in Düssel-<br />

dorf erstmals als Finishing-System-<br />

Spezialist. Das Unternehmen aus<br />

Hofheim bietet Komplettlösungen für<br />

Etikettenhersteller und Druckereien.<br />

Auf Stanzen und Schneiden<br />

Gestanztes<br />

Flaschenetikett.<br />

12<br />

Systemlösungen von Polar Mohr<br />

Die Karton + Papier AG Muhen (Schweiz) ist Hersteller,<br />

Ausrüster und Teilveredler verschiedener Karton- und<br />

Wellpappenqualitäten. Als nach eigenen Worten „Kartonfabriken-Service-Center“<br />

erbringt das Unternehmen diese<br />

Dienstleistungen sowohl für die eigene Kundschaft als<br />

auch für andere Unternehmen. Pro Jahr verlassen im<br />

Schnitt rund 15 000 t Karton und veredelte Qualitäten<br />

das Werk. Neben Graukarton werden größtenteils veredelte<br />

Qualitäten unter dem Label „Ecoboard“ angeboten.<br />

„Ecoboard“ ist ein durch Laminierung oder Kaschierung<br />

veredelter Karton, der sich für Faltschachteln und Displays<br />

eignet. Der Export dieser Produkte beträgt ca. 30<br />

Prozent und geht hauptsächlich nach Europa.<br />

Seit kurzem setzt das Schweizer Unternehmen neben der<br />

bereits seit einigen Jahren im Einsatz befindlichen<br />

Schneidanlage Polar 155 EM mit Be- und Entlade-System<br />

zusätzlich die Polar 176 ED<br />

ein. Als zentrale Schneid- und Steuereinheit<br />

deckt sie den Bereich der großen<br />

Formate ab. Zusätzlich verfügt die Anlage<br />

über ein Drehgreifersystem, um<br />

Schneidlagen automatisch zu drehen<br />

und anzulegen sowie über automatische<br />

Be- und Entladung.<br />

Da es sich praktisch bei jedem Auftrag,<br />

der auf der Anlage bearbeitet<br />

wird, um Endformate – Rundumbeschnitt,<br />

Trenn- oder Nutzenschnitte –<br />

handelt, stand die Schnittgenauigkeit<br />

bei der Wahl des Anbieters im Vordergrund.<br />

Da die unterschiedlichen Kartonqualitäten<br />

beim Kunden entweder bedruckt<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

oder direkt zu Faltschachteln verarbeitet werden, kam es<br />

zusätzlich nach Angaben der Schweizer auf einen perfekten<br />

Winkelschnitt an.<br />

Die Polar 176 D lässt sich über ein Farb-Display steuern:<br />

K+P zeigte sich begeistert angesichts der kurzen Formatwechselzeiten.<br />

Die Be- und Entlade-Anlagen sowie das<br />

Drehgreifersystem über den Hintertisch sind programmierbar,<br />

so dass die Anlage mit nur einer Person bedient<br />

werden kann.<br />

Produktions-Systeme für Etiketten<br />

Szenenwechsel: Drupa <strong>2000</strong>, Düsseldorf. Werden bei der<br />

Karton + Papier AG hauptsächlich unbedruckte Materialien<br />

verarbeitet, stellt sich der Produktionsablauf bei bedruckten<br />

Sachen etwas anders dar. „Die Druckbögen<br />

müssen kantengenau ausgerichtet werden, damit sie genau<br />

übereinanderliegen und lagenweise geschnitten werden<br />

können“, beschreibt Marketing Manager Erhard Hennemann<br />

den Unterschied. Dazu wird ein Stapel auf Arbeitshöhe<br />

gebracht und in Teillagen einem Rütteltisch<br />

übergeben, der in Verbindung mit einer Zählwaage eine<br />

festgelegte Anzahl Bögen kantengenau ausrichtet.<br />

Erstmals auf der Drupa präsentierte Polar Mohr unter der<br />

Bezeichnung Label-Systems automatische Produktions-<br />

Systeme für Stanz- sowie Schneidetiketten. „In den Messetagen<br />

wurden auf den beiden Linien annähernd 100<br />

Mio. Etiketten verarbeitet“, erklärt Hennemann. Das Besondere:<br />

Die Label-Systems sind in Düsseldorf so aufgebaut<br />

worden, wie sie später in der Oldenburger Druckerei<br />

Haferkamp eingesetzt werden. Druckereieigenes Bedienpersonal<br />

konnte so vor Ort auf der Messe trainiert wer-


den. Die Druckbögen können sowohl<br />

lagen- als auch stapelweise vorbereitet<br />

werden, bevor sie den beiden Labelsystems<br />

DC-10 sowie SC-21 MB<br />

zugeführt werden.<br />

Bei lagenweiser Verarbeitung werden<br />

zwischen einer bestimmten Anzahl<br />

an Bögen sog. Luftbretter eingelegt;<br />

arbeitet man stapelweise, trennen<br />

eingelegte Chip-Marker die Bögen.<br />

„Die von uns entwickelte Chips-Arbeitsweise<br />

arbeitet etwa 20 bis 25<br />

Prozent schneller“, erklärt Hennemann<br />

den kleinen aber feinen Unterschied.<br />

Die so vorbereiteten Stapel<br />

liegen in einer Pufferzone, bevor sie<br />

an den Schnellschneider übergeben<br />

werden.<br />

Das System SC-21 MB ist eine Inline-<br />

Produktionsanlage für Schneidetiketten,<br />

die Streifen schneidet, diese puffert;<br />

anschließend die Streifen in Nutzen<br />

schneidet und diese inline banderoliert.<br />

Über ein Förderband<br />

werden diese Pakete einer <strong>Verpackungs</strong>anlage<br />

zugeführt. Das<br />

ebenfalls gezeigte System DC-10 ist<br />

ein Kombisystem für die Produktion<br />

von Inline-Schneid- als auch Stanzetiketten.<br />

Gezeigt wird die Arbeitsweise<br />

für Stanzetiketten. Mit den gezählten<br />

und vorgerüttelten Lagen wird das<br />

System über die Beschickungsanlage<br />

Transomat beladen. Die Lagen<br />

werden dem Schnellschneider Autotrim<br />

M zugeführt, der die Bögen zu<br />

Nutzen schneidet. Diese werden<br />

dann in einen Nutzenpuffer überge-<br />

ben und anschließend der Stanze zugeführt.<br />

Nach dem Stanzen wird inline<br />

banderoliert. Die Banderoliereinheit<br />

kann wahlweise Stangen als<br />

auch <strong>No</strong>rmal-Nutzen banderolieren.<br />

„Die Etiketten, die auf den beiden<br />

Systemen produziert werden, sind<br />

für Bierflaschen. Das länglich-ovale<br />

Bauchetikett wird gestanzt, das<br />

rechteckige Rückseitenetikett dagegen<br />

geschnitten,“ erklärt Hennemann.<br />

Maschine vs. Mensch<br />

Eine weitere Innovation ist das System<br />

zur Produktion von Stanzetiketten<br />

DC-11: An der Vorschneidmaschine<br />

wird direkt gerüttelt. Die Bögen<br />

werden anschließend in Streifen geschnitten,<br />

in einen Streifenpuffer gegeben<br />

und von dort einem Einzelstreifenschneidautomaten<br />

zugeführt,<br />

der die Streifen zu Etikettennutzen<br />

schneidet. Diese werden dann einer<br />

Stanze zugeführt und inline banderoliert.<br />

Der Trend bei Getränke-Etiketten<br />

gehe immer stärker zum Stanzetikett,<br />

dessen ist sich Hennemann sicher:<br />

„Diese Etiketten besitzen immer aufwendige<br />

Konturen; die äußere Form<br />

arbeitet als Marketinginstrument.“<br />

Ausgefallene Formen können nicht<br />

ausgeschnitten, sondern müssen gestanzt<br />

werden.<br />

Ein weiterer Trend seien immer<br />

kleinere Auflagen, da viele Produ-<br />

Fotos: Polar Mohr<br />

zenten auf die Just-in-time-Vorgaben<br />

reagieren müssen. Hennemann:<br />

„Mit Polar-Compucut in Verbindung<br />

mit der Schnellschneider-Steuerung<br />

sind die gespeicherten Programme<br />

jederzeit abrufbar, sodass sich die<br />

Rüstzeiten um mehr als die Hälfte<br />

verkürzen.“<br />

Auf dem ohnehin gut gefüllten Messestand<br />

wurde es noch ein bisschen<br />

voller, wenn mehrmals täglich eine<br />

Vergleichspräsentation zwischen einer<br />

Soloanlage und einem Schneidsystem<br />

auf dem Programm stand.<br />

Dabei wurde nachgewiesen, dass<br />

durch das Anheben von Material auf<br />

Arbeitshöhe, das automatische Rütteln<br />

am Schnellschneider und das automatische<br />

Entladen eine doppelte<br />

Leistung gegenüber Solomaschinen<br />

erzielt werden kann, bei denen von<br />

Palette auf Palette gearbeitet wird.<br />

Dazu kommt die zukünftige Schneidmaschinensteuerung<br />

Polar Control<br />

Management.<br />

Erstmals zeigte Polar Mohr mit einem<br />

internet- und videokonferenzfähigen<br />

Schnellschneider die Vernetzung<br />

nach außen. Über eine Kamera hat<br />

der Kunde direkten Kontakt zur Service-Sation.<br />

Ein Software-Update<br />

kann somit online vorgenommen<br />

werden, ohne dass ein Techniker den<br />

Kunden besuchen muss. Dazu<br />

kommt eine Online-Betriebsanleitung:<br />

In kurzen Videosequenzen wird<br />

darin beispielsweise ein Messerwechsel<br />

erklärt. mo ■<br />

Foto links: Polar Label<br />

System DC-11.<br />

Foto Mitte: Lagentransport<br />

mit Transomat<br />

B bis an den<br />

Vordertisch des<br />

Schnellschneiders.<br />

Foto rechts: AutomatischesNutzen-Ausrichten<br />

mit Polar<br />

Autocut 115.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 13


14<br />

Getränke<br />

Die Schweizer Bühler AG hat eine um-<br />

fassende und wirtschaftliche Techno-<br />

logie entwickelt, mit der gebrauchte<br />

PET-Flaschen-Schnitzel zu neuem, für<br />

den direkten Lebensmittelkontakt<br />

geeigneten Flaschengranulat aufbe-<br />

reitet werden können. Hervorragende<br />

Produktqualität bei hohem Durchsatz<br />

sind charakteristisch für dieses<br />

System.<br />

Ausaltwirdneu<br />

Neuer Aufbereitungsweg zu PET-Flaschengranulat<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

Grafiken: Bühler<br />

Nicht nur die ökologischen Fakten<br />

sprechen für das Recycling<br />

von gebrauchten Flaschen zu neuen<br />

Flaschen, auch die Produktionskosten<br />

für Flaschenmaterial aus gebrauchtem<br />

PET unter Einsatz der hier<br />

vorgestellten Technologie sind niedriger,<br />

vergleicht man sie mit frischem<br />

PET-Flaschengranulat.<br />

In Europa und auch weltweit nimmt<br />

die Anzahl der verwendeten PET-Flaschen<br />

ständig zu. Die Frage nach einem<br />

wirtschaftlichen und ökologischen<br />

Recycling wird immer brennender.<br />

Bis heute eignete sich die<br />

Qualität von gebrauchtem, recycliertem<br />

PET selten zur Herstellung von<br />

lebensmittelverträglichem Flaschengranulat.<br />

Der Technologiekonzern<br />

Bühler hat deshalb den Flasche-zu-<br />

Flasche-Prozess entwickelt, der den<br />

neuesten Erkenntnissen entspricht.<br />

Bühler ist als weltweit führender Konzern<br />

Spezialist für die Herstellung<br />

von Gesamtanlagen, Systemen und<br />

Maschinen für ausgewählte Segmente<br />

der Nahrungsmittelindustrie, der<br />

chemischen Verfahrenstechnik und<br />

der Druckguss-Industrie. Im Bereich<br />

der chemischen Verfahrenstechnik<br />

ist Bühler weltweit erfolgreich tätig<br />

in der thermischen Veredelung und<br />

Aufbereitung von Polymeren, im<br />

Handling von Rohmaterialien für die<br />

Gummiindustrie und in der Druckfarbenherstellung.<br />

Diese Aktivitäten<br />

sind in der Division ProTech (Process<br />

Technology) zusammengefasst.<br />

Zur Division ProTech gehört der Geschäftsbereich<br />

Thermal Processes.<br />

Er liefert kontinuierliche Anlagen zur<br />

Erwärmung, Kühlung, Kristallisation,<br />

Trocknung und Festphasen-Polykondensation<br />

(SSP). Diese Anlagen werden<br />

sowohl für Massen- und Spezialpolymere<br />

wie auch für recycliertes<br />

Polymer gebraucht. Weiter vertreibt<br />

Bühler Anlagen für die Veredelung<br />

von PET-Flaschen-Schnitzeln zu PET-<br />

Flaschengranulat, das sich auch für<br />

den direkten Lebensmittelkontakt<br />

eignet.<br />

Der Flasche-zu-Flasche-<br />

Prozess<br />

Gebrauchte PET-Flaschen werden<br />

heute hauptsächlich für technische<br />

Anwendungen wiederverwertet. Zunehmende<br />

Sammelmengen wie auch<br />

das Bedürfnis für ein PET-Recycling<br />

im geschlossenen Kreislauf erfordern<br />

aber neue Lösungen. Bühler hat deshalb<br />

einen wirtschaftlichen Prozess<br />

entwickelt, bei dem PET-Schnitzelmaterial<br />

aus gebrauchten Flaschen zu<br />

einem Granulat veredelt wird, das al-<br />

Ziel: PET-Flaschengranulat<br />

aus gewaschenen PET-Flaschen-Schnitzeln<br />

Anforderungen:<br />

● Wirtschaftlicher Prozess<br />

● Dekontamination von Fremdpartikeln<br />

und migrierten Verunreinigungen<br />

● Kleinstmögliche thermische<br />

und oxidative Degradation<br />

● Repolymerisation von Abbauprodukten<br />

● Flexible Erhöhung des Molekulargewichts<br />

● Homogene Produktqualität<br />

(Viskosität, Kristallinität, Größe,<br />

Form)<br />

● Ausgangsprodukt für bestehende<br />

Spritzgussmaschinen<br />

● Keine Nebenprodukte<br />

● Tiefer Acetaldehydgehalt


16<br />

Getränke<br />

Ziele und Anforderungen<br />

an den Flasche-zu-Flasche-Prozess.<br />

ternativ zu Neumaterial in der Herstellung<br />

von lebensmittelverträglichen<br />

Flaschen eingesetzt werden<br />

kann.<br />

Dabei werden mit der Dekontamination<br />

im Ringextruder und der kontinuierlichen<br />

Polykondensation in der<br />

SSP-Anlage die am besten geeigneten<br />

und aufeinander abgestimmten<br />

Technologien miteinander verbunden.<br />

Im Ringextruder wird das Material<br />

ohne Vortrocknung erst in der Festphase<br />

entgast, dann aufgeschmolzen<br />

und anschließend in der Schmelzphase<br />

ein zweites Mal entgast. Dadurch<br />

werden organische Fremdstoffe entfernt,<br />

wie Aromastoffe des Getränkes<br />

oder Lösemittel, Öle und Haushaltschemikalien,<br />

die durch Missbrauch<br />

der PET-Flaschen eindiffundiert sein<br />

können.<br />

Ein kontinuierlicher Schmelzefilter<br />

entfernt unerwünschte Feststoffpartikel<br />

ohne Prozessschwankungen zu<br />

verursachen.<br />

Der Ringextruder besteht aus zwölf<br />

dichtkämmenden, ineinander verzahnenden,<br />

gleichsinnig drehenden<br />

Schnecken, die stationär in einem<br />

Kreis angeordnet sind. Der Ringextruder<br />

zeichnet sich im Vergleich zu<br />

Zweiwellenextrudern durch eine wesentlich<br />

höhere spezifische Oberflächenbildungsrate<br />

und ein besseres<br />

*Dipl.-Chem. Andreas Christel ist Product<br />

Manager bei der Bühler AG in Uzwil,<br />

Schweiz<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

Oberflächen-zu-Volumen-Verhältnis<br />

aus. Dadurch werden eine bessere<br />

Entgasungseffizienz, deutlich höhere<br />

Ausstoßleistungen und kürzere Verweilzeiten<br />

erzielt. Während sich die<br />

höhere Ausstoßleistung in reduzierten<br />

Produktionskosten ausdrückt,<br />

können Abbaureaktionen durch die<br />

kürzere Verweilzeit minimiert werden,<br />

was wiederum die Produktqualität<br />

erhöht und die Kosten der nachfolgenden<br />

Polykondensation senkt.<br />

Direkt nach der Granulation wird das<br />

Material kontinuierlich kristallisiert<br />

und durch Festphasen-Polykondensation<br />

in wenigen Stunden auf das<br />

Viskositätsniveau von Standard-Flaschengranulat<br />

angehoben. Die vollständigeDekontaminationssicherheit<br />

wird durch den Polykondensationsschritt<br />

gewährleistet. Dabei werden<br />

eventuell vorhandene Restkontaminanten<br />

und entstandene Nebenprodukte<br />

entfernt. Abbaureaktionen<br />

aus früheren Erhitzungszyklen<br />

werden rückgängig gemacht. Die<br />

Endviskosität wird durch die Prozessführung<br />

spezifisch für den jeweils gewünschten<br />

Absatzmarkt eingestellt.<br />

Recycling benötigt<br />

Motivation<br />

Die kontinuierliche Polykondensationstechnologie<br />

basiert auf dem<br />

Stand der Technik der von Bühler<br />

auch bei der Herstellung von Neumaterial<br />

eingesetzt wird und ist für den<br />

variablen Viskositätsanstieg und die<br />

niedrigere Kapazität optimiert.<br />

In Europa steigt die Menge an gesammelten<br />

PET-Flaschen jährlich um<br />

ungefähr 25 Prozent, und gesetzliche<br />

Auflagen, wie die EU-Direktive, verlangen<br />

eine Zunahme des Anteils an<br />

recyclierten Kunststoffen. Durch den<br />

Einsatz neuer Prozesse fallen die Gesamtkosten<br />

des aus recyclierten Gebrauchsflaschen<br />

gewonnenen, lebensmittelverträglichenPET-Materials<br />

niedriger aus als die Kosten für<br />

frisches PET-Material.<br />

Auch erfordert das Recyclieren von<br />

gebrauchten PET-Flaschen weniger<br />

Energie als die Herstellung von frischem<br />

PET-Flaschengranulat.<br />

Gleichzeitig bietet das Recyclieren zu<br />

neuen PET-Flaschen klare Vorteile<br />

gegenüber der Verbrennung von gebrauchten<br />

PET-Flaschen, sowohl unter<br />

dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit<br />

wie auch der Ökologie.<br />

Aufgrund der Eigenschaften und des<br />

hohen Reinheitsgrades von gebrauchten<br />

PET-Flaschen drängt sich<br />

diese Kunststoffart für das Recyclieren<br />

geradezu auf. Verglichen mit<br />

Glasflaschen bieten PET-Flaschen bedeutende<br />

Vorteile. Der recyclierte<br />

Anteil gegenüber Glasflaschen ist regional<br />

unterschiedlich, aber insgesamt<br />

gesehen nach wie vor gering.<br />

Andreas Christel* ■<br />

http://www.verpackungsrundschau.de<br />

Kostenlose<br />

Recherche<br />

zum Thema<br />

Verpackung<br />

im Online-<br />

Archiv der<br />

R


18<br />

Getränke<br />

Ein Stück Flensburg im Rheinland: Das Brauhaus Peters & Bambeck<br />

füllt Düssel Alt und Peters Kölsch in die praktischen 0,33-<br />

Liter-Bügelverschluss-Flaschen. Aber – streng getrennt nach<br />

Farben, damit es nicht zu Verwechslungen kommt.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

lichkeit: „Seife und Handtuch dabei?“<br />

Heute nach Jahrzehnten am Rhein<br />

weiß der Gast: Die Höflichkeit ist<br />

nicht unbedingt Sache der Köbese.<br />

Brautradition zwischen den<br />

Metropolen<br />

Monheim liegt am Rhein, ziemlich exakt<br />

zwischen den „Obergärigen-<br />

Hochburgen“ Köln und Düsseldorf –<br />

um es in der Mundart auszudrücken,<br />

genau zwischen Kölsch und Alt. Und<br />

genau an diesem Schnittpunkt steht<br />

seit über 150 Jahren das Brauhaus<br />

von Peters & Bambeck. Der geschäftsführende<br />

Gesellschafter Hans<br />

Peters führt es bereits in der fünften<br />

Generation.<br />

Es ist kein Geheimnis, dass es zwischen<br />

den Metropolen Köln und Düsseldorf<br />

eine herzliche, in aller Freundschaft<br />

zelebrierte Abneigung gibt.<br />

Und nun im Schnittpunkt beider Metropolen<br />

brauen die Peters ihre hochgeschäzten<br />

Biere: „Düssel Alt“ und<br />

„Peters Kölsch“, 40 000 hl im Jahr.<br />

Ihre Werbung gehört deshalb auch<br />

zur Kategorie „Florett“. So trägt ein<br />

Der „Plopp“ beim Öffnen macht Durst<br />

„Ende einer wunderbaren Feindschaft“<br />

Großer Erfolg mit kleinen Flaschen<br />

Als der Verfasser vor vielen<br />

Jahren als Korrespondent<br />

an den Rhein geschickt wurde,<br />

machte er schon anderntags<br />

die erste, respekteinflößende<br />

Bekanntschaft mit dem Altbier.<br />

Gewöhnt an die<br />

bayerischen Maß- und<br />

Halbliterkrüge starrte<br />

er ungläubig auf das<br />

zierliche 0,2-Liter-<br />

Gläschen, das man<br />

ihm servierte. Nach<br />

dem Motto: Es kommt<br />

im Magen wahrscheinlich<br />

gar nicht an, weil<br />

es schon unterwegs<br />

verzischt, bestellte er<br />

sich Glas um Glas bis<br />

er glaubte, das von Zuhause<br />

gewohnte Volumen<br />

erreicht zu haben.<br />

Schnell stieg er auf<br />

Wasser um. Bei der<br />

Bestellung beugte sich<br />

der Kellner – zu ihm<br />

herunter und fragte<br />

mit ausgesuchter Höf-<br />

Peters-Lastzug die unübersehbare<br />

Aufschrift: „Dieser Wagen fährt für<br />

Düssel durchs Dorf“ oder etwa zwei<br />

schmusende 0,33er Bügelflaschen<br />

eine mit Kölsch, die andere mit Düssel-Alt<br />

gefüllt, mit der Sprechblase:<br />

„Das Ende einer wunderbaren Feindschaft“.<br />

Die Renner sind nach Angaben von<br />

Peters die 0,33-l-Flaschen mit Bügelverschluss.<br />

Als Düssel Alt kommt sie<br />

im blauen, als Peters Kölsch im roten<br />

Kasten daher. Die Etikettenfarbe entspricht<br />

jeweils der Farbe des Kastens.<br />

Die 0,33-Liter-Bügelverschlussflasche<br />

sei dort eine Weltneuheit,<br />

heißt es. Nirgendwo sei bislang weder<br />

Kölsch noch Alt in diese <strong>Verpackungs</strong>art<br />

abgefüllt worden. Die<br />

Abfüllung erledigt ein Lohnfüllbetrieb.<br />

Die Gastronomie ist von dem<br />

neuen Gebinde angetan.<br />

Peters Kölsch und Düssel Alt sind die<br />

beiden Biermarken, die nicht nur in<br />

der Region treue Kunden haben, sondern<br />

längst über die Stadtgrenzen<br />

hinaus genossen werden. Über 200<br />

Gaststätten werden mit den Bieren<br />

beliefert. wt ■<br />

Fotos: Peters & Bambeck


Getränke<br />

Die familiengeführte Unternehmensgruppe<br />

„Franken Brunnen“ wird mit einer neuen<br />

PET-<strong>Verpackungs</strong>generation auf den Markt<br />

kommen, „sobald die Lager gefüllt sind“,<br />

wie Günther Schlick, Geschäftsführer<br />

Marketing, jetzt mitteilte.<br />

Individuelle Form und Neuner-Kästen<br />

Franken Brunnen setzt schon seit geraumer Zeit auf PET<br />

Etwa 740 Millionen<br />

Füllungen laufen<br />

über die Bänder.<br />

20<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

Fotos: Franken Brunnen<br />

Abweichend von der gemeinsamen<br />

Form einer PET-Mehrwegflasche<br />

im Verbund der Genossenschaft<br />

Deutscher Brunnen GDB wird<br />

„Franken Brunnen“ eigene Wege gehen.<br />

Die Kunden wünschten „vermehrt<br />

Bequemlichkeit“, fand Franken<br />

Brunnen heraus - deshalb kommt<br />

jetzt ein Neuner-Kasten mit den drei<br />

Sorten „spritzig“, „still“ und „sanft“<br />

auf den Markt. Der Verbraucher wolle<br />

nicht nur kleinere und damit leichtere<br />

Kästen, er wolle auch „mehr Frische“,<br />

was durch kleinere Gebinde,<br />

schnelleren Verzehr und geringere<br />

Lagerzeit zuhause erreicht werden<br />

könne.<br />

PET ist schon seit geraumer Zeit im<br />

Sortiment zu finden. Vor allem im Bereich<br />

Süßgetränke und Erfrischungsgetränke<br />

hat sich das Material Marktanteile<br />

erobert. Die PET-Mehrwegflasche<br />

wird „wie eine Glasflasche<br />

behandelt“, sagt Schlick. Welche Umlaufzahlen<br />

mit PET allerdings erreicht<br />

werden können, ist bisher unbekannt.<br />

„Angestrebt werden 25 Um-<br />

läufe, wir hoffen auf 15, bisher sind<br />

wir noch nicht bei 8, weil das Produkt<br />

noch nicht so lange im Markt ist“, berichtet<br />

der Marketing-Chef.<br />

740 Millionen Füllungen in<br />

Deutschland<br />

Fotos: Franken Brunnen<br />

Mit Produktionsstätten in Neustadt/<br />

Aisch, Bad Windsheim, Bad Kissingen<br />

und Eilenburg bei Leipzig erreicht<br />

„Franken Brunnen“ in Deutschland<br />

etwa 740 Millionen Füllungen. Dazu<br />

kommen die beiden ausländischen<br />

Tochterfirmen IRA im griechischen<br />

Lutraki und Apenta in Budapest (Ungarn).<br />

Stellte sich „Franken Brunnen“<br />

früher als „Bayerns große Frische“<br />

dar, so lautet das Motto heute: „Vom<br />

Wasser das Beste“.<br />

Für die neuen Bundesländer wird in<br />

Eilenburg die Marke „Ileburger Sachsenquelle“<br />

gefahren und seit 1996<br />

rinnt auch die ehemals größte Mitbewerbermarke<br />

„Bad Windsheimer<br />

Residenz-Quelle“ unter der Führung<br />

von Franken Brunnen. Die Marke


22<br />

Getränke<br />

„Sinalco“ wird bundesweit in Lizenz<br />

geführt, die österreichische Kräuterlimonade<br />

„Almdudler“ in den Ländern<br />

Bayern, Baden-Württemberg,<br />

Hessen, Rheinland-Pfalz, Saar, Thüringen,<br />

Sachsen und Sachsen-Anhalt<br />

geliefert.<br />

Wobei dort insbesondere die 0,5-<br />

Liter-PET-Einwegflasche ihren Markt<br />

gefunden hat. Als „Trend-Gebinde<br />

für unterwegs“ stellt sich die wiederverschließbare„Almdudler“-Halbliterflasche<br />

dar und nennt sich doppeldeutig<br />

die „große Erleichterung<br />

für unterwegs“.<br />

„Erfrischend umsatzträchtig“<br />

„Sinalco“ in seinen unterschiedlichen<br />

Geschmacksrichtungen wird in 1-Liter-PET-Gebinden<br />

angeboten, ebenso<br />

die „Residenz“ und „Ileburger“-Ge-<br />

Cranberry-Säfte in Flaschen<br />

Cranberry-Fruchtsaftgetränk<br />

im Glas.<br />

Foto: Oberland Glas AG<br />

Schon die Indianer <strong>No</strong>rdamerikas<br />

kannten und schätzten sie: Die Cranberry,<br />

eine rote Beerenfrucht mit<br />

herbsüßem, erfrischendem Geschmack.<br />

Die Cranberry-Säfte werden<br />

in Deutschland in einer dafür eigens<br />

entworfenen Glasflasche der<br />

Oberland Glas AG, Bad Wurzach, vertrieben.<br />

Heutige Hauptanbaugebiete<br />

der „Kranichbeere“ sind neben den<br />

Neuenglandstaaten Wisconsin, Oregon<br />

und Washington auch die kanadischen<br />

Provinzen Quebec und British<br />

Columbia. Jährlich werden rund<br />

190 000 Tonnen dieser Früchte geerntet.<br />

Sie bilden als frisches Produkt<br />

(mittlerweile auch in Deutschland erhältlich)<br />

die Grundlage für Gebäck,<br />

Kompott, Saucen und Fruchtsaftgetränke.<br />

Die Entscheidung für das Packmittel<br />

Glas fiel nicht zuletzt dank seiner<br />

Schutz- und Barrierefunktion. Die<br />

0,75 l-Glas-Einwegflaschen sollen im<br />

Verkauf durch ihre ungewöhnliche<br />

Ausformung für zusätzliche visuelle<br />

und haptische Anreize sorgen.<br />

Oberland gehört seit 1991 mehrheitlich<br />

zur französischen Gruppe Saint-<br />

Gobain, einem weltweit führenden<br />

Hersteller von Behälterglas. ■<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

Foto: SIG combibloc<br />

tränke. Mit einem neuen Werbeauftritt,<br />

vielen Funkspots, Sampling-Aktionen<br />

und Großflächen-Plakaten soll<br />

bis zum August die Reihe der „limit“-<br />

Getränke in 0,7-Liter-Glas- und 1-Liter-PET-Flaschen<br />

im Markt neu positioniert<br />

werden. „Erfrischend umsatzträchtig“<br />

nennt Franken Brunnen<br />

die Linie, „Setz’ dem Durst ein Limit“<br />

lautet die Botschaft an die durstigen<br />

Verbraucher und „Wir führen Ihre<br />

Kunden zu Limit“ das Versprechen an<br />

den Handel. Die Frische in der PET-<br />

Flasche sei „kein Problem“, beteuert<br />

Schlick, im Oktober-<strong>No</strong>vember werde<br />

man aber verstärkt auch mit einer<br />

0,5-Liter-Flasche kommen, um den<br />

Verbraucherwünschen nach mehr<br />

Vielfalt entsprechen zu können.<br />

Über „neue PET-Generationen reden<br />

wir, wenn sie da sind“, sagt der Marketing-Boss.<br />

Dass die expansions-<br />

„Milli Billi“ macht mobil<br />

Im komplett überarbeiteten Packungsoutfit<br />

präsentiert die Müritz-<br />

Milch, Waren in Mecklenburg-Vorpommern,<br />

ihre Frisch- und H-Milch-<br />

Produkte.<br />

Darüber hinaus wurden die Milchmischgetränke<br />

zielgruppengerecht<br />

designed. Die Sympathiefigur Milli<br />

Billi soll künftig stärker die Aufmerksamkeit<br />

von Kindern und Jugendlichen<br />

finden.<br />

Anlass für den Relaunch war die<br />

Überprüfung des Designs, das bereits<br />

seit acht Jahren unverändert<br />

Bestand hatte. Marktuntersuchun-<br />

Der leichte Almdudler<br />

für unterwegs.<br />

Genau für die Zielgruppe: „Milli Billi“ in 200 ml combiblocCompact.<br />

freudigen Franken<br />

mehr vorhaben,<br />

wurde kürzlich deutlich:<br />

„Neue Herausforderungen<br />

für das Jahr<br />

<strong>2000</strong> sind für uns die<br />

Einführung von PET-Gebinden<br />

sowie der Aufbau einer<br />

nationalen Distribution“<br />

verlautete aus der Zentrale in Neustadt/Aisch.<br />

Das bisher elf Personen<br />

umfassende Marketing-Team solle<br />

„schnellstmöglich“ verstärkt werden,<br />

Zum klassischen Brand Management<br />

geselle sich erneut ein „New Product<br />

Development“ - mit der Neuner-Kiste<br />

wird es also nicht sein Bewenden haben.<br />

Die neue Kiste kommt übrigens<br />

von Oberland. ubi ■<br />

gen hatten ergeben, dass eine<br />

Reihe von Verbrauchern das herkömmliche<br />

Packungsdesign zwar als<br />

zur Marke passend empfanden, allerdings<br />

Verbesserungspotenzial in Sachen<br />

„Fröhlichkeit“ und „Lebendigkeit“<br />

sahen.<br />

Das Ergebnis: Die Range, die in combibloc<br />

angeboten wird, wirkt jetzt frischer,<br />

lebendiger und zeitgemäß. Bei<br />

den Milchmischgetränken wurde der<br />

Schritt zur genauen Ansprache der<br />

Zielgruppe, Kinder und Jugendliche<br />

zwischen Alter sechs und dreizehn<br />

Jahren vollzogen. ■


24<br />

Getränke<br />

„Junge Weine in Weißglas abfüllen“<br />

Bocksbeutel zeigen Farbe<br />

Mit einem ganz neuen „Signalsystem“ für Frankenweine<br />

spielt die Winzergenossenschaft Thüngersheim<br />

den Vorreiter für das gesamte Bocksbeutelgebiet. Die<br />

Winzergenossenschaft Thüngersheim sieht sich als „einen<br />

der größten Erzeuger im Frankenwein-Bereich“ und damit<br />

als Vordenker für zukünftiges und zukunftssicheres Marketing.<br />

„Weltweit ist es fast selbstverständlich, dass junge<br />

Weine wie Pinot Grigio in Weißglas-Flaschen abgefüllt werden“,<br />

sagt Georg Lutz, Winzergenossenschafts-Vorstand<br />

in Thüngersheim. „Nur: Für den Verbraucher ist das gar<br />

nicht erkennbar, weil ihm Flaschenfarbe als Inhalts-Signal<br />

bisher nicht vermittelt wurde“.<br />

Die Farbe der „Weinverpackung“, der Flasche also, soll ab<br />

sofort über Charaktere und Geschmacksrichtungen der<br />

darin abgefüllten Weine Auskunft geben. Seit etwa zehn<br />

Jahren arbeitet der nun 60-jährige Lutz an der Idee, Flaschenfarben<br />

für das Weinprofil zu nutzen. In den letzten<br />

vier Jahren wurde konkret an dem Ziel gearbeitet, wobei<br />

die Hauptlast bei der „Wiegand-Glas“ in Steinbach am<br />

Wald lag, die Farb-Flaschen auch zu produzieren. Wiegand-Sprecher<br />

Bernd Thomas: „Wir mussten schon ziemlich<br />

lange experimentieren, um die gewünschten Farbtöne<br />

zu erzielen“.<br />

Unterschiedliche Glasfarben durch Wannenfärbung<br />

Bei Wiegand-Glas und deren Tochterfirma im thüringischen<br />

Großbreitenbach wird keine Feederfärbung gemacht,<br />

die unterschiedlichen Glasfarben entstehen durch<br />

Wannenfärbung. Die Zusätze - „zum Beispiel Pottasche für<br />

Honiggelb“ - bleiben in Menge und genauer Zusammensetzung<br />

natürlich „ein süßes Geheimnis“ der Glasmacher,<br />

wie Thomas sagt.<br />

Immerhin müssen pro Wanne etwa 200 Tonnen Material<br />

getestet werden. Und es muss mindestens 24 Stunden abgewartet<br />

werden, bis das Ergebnis sichtbar wird. „Sonst<br />

muss man hier noch ein Schräubchen drehen oder etwas<br />

Thüngersheim<br />

Die Flaschenfarbe<br />

als Indikator für<br />

junge Weine (links),<br />

klassische, trockene<br />

Winzergenossenschaft<br />

Frankenweine sowie<br />

Premiumweine. Fotos:<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

mehr Pulver zugeben“. Kein Wunder, dass die so speziell<br />

gefärbten Bocksbeutel „auch einiges teurer“ sind, wie<br />

Thomas sagt. Wie viel teurer, soll aber nicht gesagt werden.<br />

„Ich nenne nicht einmal Prozente“, bleibt der Glassprecher<br />

stur.<br />

Für die Winzergenossenschaft lohnt es sich dennoch.<br />

Denn mit dem neuen Weinprofil-Bild will die Winzergenossenschaft<br />

auch mehr Zuspruch für ihre Weine – und<br />

schließlich für den Frankenwein schlechthin – erreichen.<br />

„Herbstlaub“ für trockene Weine<br />

In der Flaschenfarbe „Halbweiß“ werden jetzt junge Weine<br />

im Geschmack „jung, frisch, herb“ angeboten. In die<br />

Flaschenfarbe „Herbstlaub“ werden die klassischen<br />

Frankenweine im trockenen Bereich abgefüllt, daher auch<br />

der Zusatz „Frankenclassic“ für diese Flaschenfarbe aus<br />

Thüngersheim. In „Antikgrün“ kommen die „edelreif“ und<br />

„milden“ Premium-Weine daher, die laut Lutz dann auch<br />

„bis 100 Jahre lagern können“.<br />

Von den rund 3 Millionen Flaschen jährlich, die in der Winzergenossenschaft<br />

Thüngersheim gefüllt werden, macht<br />

der Bereich „Classic“ in der Farbe „Herbstlaub“ zur Zeit<br />

rund 70 Prozent aus. Je 15 Prozent entfallen auf „Halbweiß“<br />

mit jungem Wein und „Antikgrün“ mit edelreifem<br />

Rebensaft.<br />

In Thüngersheim sind die Weinmacher überzeugt, dass<br />

ihr Flaschenfarbsystem schnell Nachahmer im gesamten<br />

Frankenwein-Gebiet finden wird und schon bald alle jährlich<br />

rund 20 Millionen Bocksbeutel im neuen Farb-Spektrum<br />

auf den Markt kommen. Die Weinsiegel, bisher einziges<br />

Merkmal auf den Flaschen, habe nach Meinung<br />

von Georg Lutz „zu oft zur Verwirrung beim Konsumenten<br />

geführt – zu oft wurden die Siegel als Qualitäts-Kennzeichen<br />

missverstanden, obwohl sie doch Gemacksrichtungen<br />

signalisieren sollten“. Die neuen Glasfarben<br />

der Bocksbeutel-Flaschen sollen da mehr Klarheit<br />

schaffen. ubi ■


Im Blickfeld: UK-Report<br />

„Kunststoffhysterie“ und „intensive Farbig-<br />

keit“ sind zwei Schlagworte, die das britische<br />

Packungsdesign andernorts in Europa häufig<br />

charakterisieren. Wie sieht es aber wirklich<br />

aus? „Event packaging“ – ist ein Stichwort.<br />

Die Briten sind Europameister darin, zu jeder<br />

Gelegenheit eine spezielle Verpackung auf<br />

den Markt zu bringen.<br />

26<br />

Einer Studie der Unternehmensberatung<br />

Frost & Sullivan nach (The<br />

European Packaging Machinery<br />

Market; Report 3767) lag der Umsatz<br />

im Bereich <strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />

1998 in Großbritannien bei 704,8<br />

Mio. $. Bis 2005 soll der Umsatz um<br />

5,6 Prozent steigen.<br />

Faktoren für dieses Wachstum könnten<br />

Umsatz- und Absatzsteigerungen<br />

in den Bereichen Lebensmittel, Getränke<br />

sowie Pharma sein. Von dieser<br />

Entwicklung werden hauptsächlich –<br />

ähnlich wie im gesamten europäi-<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

Verpackung wird zum Spielfeld.<br />

Very british!<br />

<strong>Verpackungs</strong>innovationen aus Großbritannien<br />

schen Raum – Hersteller von FFS-Maschinen<br />

profitieren. Der Grund: Der<br />

Trend gehe zu integrierten Maschinen,<br />

so die Studie.<br />

Die passende Verpackung für jede<br />

Gelegenheit, Stichwort „Event packaging“.<br />

Field Packaging Thatcham, GB,<br />

gehört zu der Field Group plc, nach<br />

eigenen Angaben einem der führenden<br />

<strong>Verpackungs</strong>produzenten Europas.<br />

Zur diesjährigen Europameisterschaft<br />

(UEFA Euro <strong>2000</strong>) hat das Unternehmen<br />

für Nestlé einen neuen<br />

Cerealienkarton entwickelt. Ergeb-<br />

Abbau von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC)<br />

Umweltgesetze, die den Abbau einer<br />

Reihe von VOC-Verbindungen<br />

vorschreiben, stellen eine zunehmende<br />

Herausforderung für die Industrie<br />

dar; wirtschaftliche Lösungen<br />

werden gesucht. Sutcliffe<br />

Croftshaw Ltd – nach eigenen Angaben<br />

seit über 60 Jahren in der<br />

Umwelttechnologie führend – hat<br />

neue biologische Systeme im Bereich<br />

Lösemittelrückgewinnung und<br />

-abbau entwickelt. Diese Systeme<br />

setzen Mikroben ein, um Lösemittel<br />

abzubauen sowie anschließenden<br />

Kohlendioxid und Wasser zu bilden.<br />

Das Verfahren erweist sich nach<br />

Angaben des Unternehmens in <strong>Verpackungs</strong>druckanwendungen<br />

(z.B.<br />

Flexo- und Tiefdruck) als besonders<br />

wirksam, wo die eingesetzten Lösemittel<br />

problemlos biologisch abgebaut<br />

werden können. Der Einsatz<br />

von SC Bioreactor oder SC Bioscrubber<br />

machen Druckmaschinenoptimierungen<br />

überflüssig, die ansonsten<br />

für thermische und katalytische<br />

Oxidationsverfahren häufig<br />

erforderlich sind.<br />

nis: Eine Verpackung mit Zusatznutzen,<br />

denn die Seitenteile der Faltschachtel<br />

sind so perforiert, dass<br />

daraus mit wenigen Handgriffen ein<br />

Miniatur-Fußballfeld entsteht. Zusätzlich<br />

steckt in jeder Packung eine<br />

Fußballspielerfigur. Die „Fußball-Verpackung“<br />

wird für Nestlés Cheerios,<br />

Honey Nut Cheerios, Shreddies,<br />

Frosted Shreddies, Coco Shreddies<br />

und Nesquik eingesetzt.<br />

Field Packaging, East Kilbride, hat dagegen<br />

für United Distillers, und UDV<br />

eine Reihe von Millenniums-Verpackungen<br />

entwickelt. Der Red-Label-Johnnie-Walker-Karton<br />

für UDV<br />

gibt es sowohl für 1 Liter als auch<br />

1,125 Liter. Er ist im 5-Farben-Druck<br />

mit einer glänzenden Lackschicht<br />

veredelt. Die Verpackung für den<br />

Johnnie Walker Black Label wurde zusätzlich<br />

geprägt.<br />

Für jede Gelegenheit<br />

Britvic Soft Drinks suchte nach einem<br />

wirtschaftlichen Sixpack für seine<br />

neu gestalteten 250-ml-Tango-Flaschen,<br />

der mit einem Minimum an<br />

<strong>Verpackungs</strong>aufwand ein Maximum<br />

an Produktdarstellung der Flaschen<br />

erlauben sollte. Die Lösung ist eine<br />

Foto: Nestlé


neuartige Trägerverpackung von<br />

Crest Cartons auf der Basis des Frövi-<br />

Light-Kartons.<br />

Mit dieser <strong>Verpackungs</strong>lösung erfüllte<br />

Crest Cartons die Designvorgaben<br />

für die auf dem englischen Markt<br />

äußerst populäre Marke. Durch die<br />

Kombination aus <strong>Verpackungs</strong>konstruktion<br />

und dem nach Angaben des<br />

Herstellers festen Kartonmaterial<br />

bleiben die Flaschen korrekt positioniert<br />

sowie Etiketten und zusätzliche<br />

Informationen für den Verbraucher<br />

sichtbar. Die Konstruktion wird automatisch<br />

auf der bestehenden <strong>Verpackungs</strong>linie,<br />

die ebenfalls von<br />

Crest geliefert wurde, aufgerichtet.<br />

Bei dem Material handelt es sich um<br />

Frövi Light in 310 g/m 2 von Assi<br />

Domän Frövi, einem Frischfaserkarton<br />

mit einer ungebleichten Schonschicht<br />

auf drei ungebleichten Basislagen.<br />

Das Material zeichnet sich<br />

Herstellerangaben zufolge durch<br />

hohe Festigkeitswerte aus. Diese Ei-<br />

genschaft ist wichtig, um die Flaschen<br />

in ihren Halterungen zu arretieren<br />

und gleichzeitig die Daumenlochausstanzungen<br />

zu unterstützen.<br />

Das Material ist sechsfarbig plus UV-<br />

Lack bedruckt. Die Markteinführung<br />

fand für die Geschmacksrichtungen<br />

Orange, Kirsche und Tropical Mitte<br />

April dieses Jahres in England statt.<br />

Verschluss mit Öffner<br />

Dawson – ein Mitglied der Unternehmensgruppe<br />

IWKA – präsentierte<br />

jüngst sein aktuelles Produktangebot<br />

an Transport- und Befüllanlagen. Die<br />

9/3-„Compact Level Filler“-Anlage<br />

ist mit neuen Präzisionsfüllventilen<br />

sowie drei integrierten Aufsetzköpfen<br />

ausgerüstet und von Dawson speziell<br />

für Applikationen mit niedrigen Füllkapazitäten<br />

entwickelt worden, die<br />

mit bis zu 50 Behältern pro Minute<br />

laufen. Die Maschine verarbeitet<br />

nicht-karbonisierte Flüssigkeiten, wie<br />

Foto: Cookson<br />

zum Beispiel Milch, Saft und Mineralwasser<br />

in leichten Kunststoffbehältern<br />

mit einer Füllkapazität von bis zu<br />

zwei Litern.<br />

Erhältlich im Einzelplatzformat oder<br />

als schlüsselfertiges Paket mit optionalen<br />

Etikettier-, Förder- und Handlingsystemen,<br />

ist die 9/3-Befüllanlage<br />

aus nahrungsmittelechtem rostfreien<br />

Stahl konstruiert. Herstellerangaben<br />

zufolge sind kurze<br />

Umrüstzeiten möglich, da sich die<br />

Recyclingfähige<br />

Kunststoffpaletten.


Foto: Assi Domän Frövi<br />

Tango-Flaschen im<br />

Schulterschluss.<br />

28<br />

Im Blickfeld: UK-Report<br />

Füllventile außen an der Füllschüssel<br />

abnehmen lassen. Der Verschließmechanismus<br />

kann Aluminium-, Kunststoff-<br />

und Metalldeckel verarbeiten,<br />

die – je nach Typ – entweder aufgedrückt<br />

oder – geschraubt werden.<br />

Die „Smoothline“-<strong>Verpackungs</strong>- und<br />

Palletieranlagen von Dawson bestehen<br />

aus modularen Rollen-, Bandund<br />

Palettenfördereinrichtungen, erhältlich<br />

in rostfreiem Stahl oder mit<br />

Lackanstrich. Das System kann u.a.<br />

die Richtung einer Straße komplett<br />

umkehren.<br />

Verschluss-Sache: Der Easitop-Verschluss<br />

von RPC Halstead/Großbritannien<br />

ist kindersicher und durch<br />

seine spezielle Öffnungsvorrichtung<br />

auch für ältere oder behinderte Menschen<br />

geeignet. Der nach Angaben<br />

des Herstellers einfach zu bedienende<br />

Drück- und Drehmechanismus<br />

wurde mit einem hohen Deckel kombiniert,<br />

sodass beim Öffnen lediglich<br />

ein geringer Kraftaufwand benötigt<br />

wird.<br />

Neu entwickelt wurde ein festmontierter<br />

oder tragbarer Öffner. Die<br />

festmontierte Variante kann beispielsweise<br />

an der Unterseite eines<br />

Schrankfaches befestigt werden.<br />

Dort wird der Deckel eingefügt und<br />

durch Drehen der Flasche gelöst. Die<br />

tragbare Variante verfügt dagegen<br />

über ein flaches Oberteil und kann<br />

überall eingesetzt werden.<br />

Easitop ist in den Größen 20 mm, 22<br />

mm, 24 mm, 28 mm, 33 mm und 38<br />

mm mit Standard-R3-Gewinden sowie<br />

in mehreren ROPP-Ausführungen<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

Terry’s Milk Dark & White Collection mit Außeneinschlag<br />

aus antistatischer BOPP-Folie.<br />

erhältlich. Damit das Produkt unversehrt<br />

bleibt, kann der Verschluss<br />

außerdem mit einer Originalitätssicherung<br />

versehen werden.<br />

Laut RPC wurde der Verschluss zwar<br />

in erster Linie für Healthcare-Verpackungen<br />

entwickelt. Er biete sich<br />

aber auch für andere Bereiche, wie<br />

beispielsweise Haushalts- und Heimwerkerprodukte,<br />

an, in denen kindersichere<br />

Verschlüsse immer stärker<br />

an Bedeutung gewinnen.<br />

Etikettieren und<br />

Kennzeichnen<br />

Polestar Hannibal (UK), Hersteller<br />

von selbsthaftenden Etiketten, hat<br />

gerade die vierte Presse von Ko-Pack<br />

International in seiner Niederlassung<br />

in Leicester/GB installiert. Ursprünglich<br />

entwickelt, um ein Standardpressenangebot<br />

zu liefern, hat sich die<br />

Euro 250 Super zu einer Spezialpresse<br />

entwickelt: Sie ist in zwei<br />

Papierbahnbreiten von 250<br />

mm und 400 mm und mit<br />

bis zu zehn Farben als Kombinations-,UV-Kopierpresse<br />

erhältlich, wobei UV-<br />

Flexo-, Rotationssiebdruck<br />

und Heißfoliendruck ebenfalls<br />

möglich sind.<br />

Die modifizierte Presse weist<br />

ein Doppelstapeldesign mit<br />

neun Kopierdruckfarben und<br />

Flexoimprägnierung auf. Zu<br />

den Leistungsmerkmalen<br />

zählen Nasslaminierung, Bedrucken<br />

der Rückseite sowie De-<br />

Foto: UCB Films<br />

und Neulaminierung. Ein sogenannter<br />

Girlandentrockner gehört ebenfalls<br />

dazu, um die Papierbahnbehandlung<br />

beim Rückseitendruck oder Bedrucken<br />

der Haftseite von Folienmaterialien<br />

zu verbessern.<br />

Stichwort Convenience: In die Verpackung<br />

seines Kit-Kat-Chunky-<br />

Schokoriegels integriert Nestlé den<br />

selbstklebenden Aufreißstreifen SupastripXL<br />

von PP Payne. Der Strip<br />

trägt dazu bei, das sich das Produkt,<br />

das in GB Herstellerangaben zu den<br />

meistverkauften zählt, leicht und sauber<br />

öffnen lässt. „Supastrip wird bereits<br />

bei mehreren, in Kartons verpackten<br />

Nestlé-Produkten verwendet,<br />

darunter Black Magic, Dairy Box,<br />

After Eights und Matchmakers“, erklärt<br />

Lance Ward, Verkaufs- und Marketing-Direktor<br />

von PP Payne.<br />

Der Streifen klebt bei Berührung der<br />

Wickelhülle und kann somit problemlos<br />

angebracht werden. Der spezielle<br />

druckempfindliche Klebstoff garantiere<br />

darüber hinaus ein knitterfreies<br />

Aussehen der fertigen Packung. Der<br />

Streifen wird in Rollenlängen bis<br />

150 000 m angeboten<br />

Transportieren, Lagern, Fördern: Die<br />

Duro-Pallets von Cookson Plastic<br />

Moulding sind aus FDA-zugelassenen<br />

HDPE-Polyäthylen hoher Dichte<br />

strukturgeformt. Nach Angaben des<br />

Herstellers kann das Material weder<br />

verfaulen, korrodieren oder splittern,<br />

noch bietet es eine Brutstätte für Mikroben.<br />

Aufgrund ihrer integrierten<br />

Bauweise sowie der hohen Schlagfestigkeit<br />

erfordern die Paletten keine<br />

laufende Wartung. Am Ende ihrer<br />

Lebensdauer sind sie zu 100 Prozent<br />

recyclingfähig. Da die Paletten Gewicht<br />

und Größe beibehalten, eignen<br />

sie sich besonders für automatisierte<br />

Förderung und Kontrollwiegeanwendungen.<br />

In den zwei Größen 1000 ×<br />

1200 mm und 800 × 1200 mm sind<br />

die Paletten in verschiedenen Sonderfarben<br />

erhältlich. Auf Wunsch<br />

können sie mittels eingeformter oder<br />

heißgeprägter Logos individualisiert<br />

werden. Mit der als Sonderausstattung<br />

erhältlichen Pultusionsverstärkung<br />

hat die Duro-Pallette eine Stapelbarkeit<br />

von 1500 kg.<br />

Das neueste Gerät der MET 30+-Reihe<br />

von Lock Inspection Systems ist


der Pipeline-Detektor. Dieser schützt<br />

Herstellerangaben zufolge alle pumpbaren<br />

Produkte, wie z.B. Suppen,<br />

Saucen, Marmelade oder Wurstfüllungen,<br />

vor metallischen Verunreinigungen.<br />

Aufgrund seiner robusten<br />

Bauweise hält der Pipeline-Detektor<br />

auch aggressiven Reinigungsbedingungen<br />

stand.<br />

Für Anwendungsbereiche, bei denen<br />

nur wenig Platz zur Verfügung steht,<br />

wurde MET 30+ Waferthin entwickelt.<br />

Dieses Gerät hat eine Tiefe<br />

von nur 11,5 cm und lässt sich beispielsweise<br />

oberhalb einer Vertikalbeutelmaschine<br />

anbringen. Nach Angaben<br />

des Herstellers eignet es sich<br />

insbesondere zur Überwachung von<br />

frei fließenden Produkten, wie Knusperflocken,<br />

Nüssen, Snacks und gefrorenen<br />

Produkten.<br />

„Glänzende“ Sache<br />

Produktschutz sowie Regalerscheinung<br />

waren die Hauptfaktoren bei<br />

der Entscheidung von Kraft Jacobs<br />

Suchard, die neue Terry’s Milk, Dark<br />

& White Collection außen mit Propafilm<br />

MTX 22 von UCB Films einzuschlagen.<br />

Das „glänzende“ Erscheinungsbild<br />

des Materials sowie die<br />

Feuchtigkeitsbarriere waren nach<br />

Angaben des Herstellers die Hauptgründe,<br />

für diese Wahl. „Transportschutz,<br />

Erkennbarkeit von Sabotage<br />

und optischer Regal-Appeal sind<br />

beim Außeneinschlag dieses Produktes<br />

wichtige Faktoren. Propafilm<br />

schnitt zudem bei unseren Maschinentests<br />

gut ab.” sagt Brain Stow,<br />

Packaging Develop Manager bei KJS.<br />

Propafilm MTX 22 ist eine antistatische<br />

BOPP-(Biaxially Oriented Polypropylen)-Folie,<br />

die beidseitig mit<br />

heißsiegelfähigem Polyolefin-Copolymeren<br />

coextrudiert wird. Sie zeichne<br />

sich zudem aufgrund ihrer antistatischen<br />

Schutzeigenschaften für<br />

schnell ablaufende Einschlaganwendungen<br />

aus und biete gute Durchstoß-<br />

und schlagfestigkeit, so der<br />

Hersteller.<br />

Marktplatz für die <strong>Verpackungs</strong>industrie:<br />

Angel Business Communications,<br />

u.a. Herausgeber der Zeitschriften<br />

Packaging Today International<br />

und Converting Today, hat zusammen<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 29<br />

mit dem E-Commerce-Spezialisten<br />

TradeCell einen Marktplatz für die<br />

<strong>Verpackungs</strong>industrie ins Leben gerufen,<br />

der im Laufe des Juni <strong>2000</strong> online<br />

gehen wird. Der Marktplatz ist<br />

kostenlos, lediglich Verkäufer zahlen<br />

abhängig von dem Umfang der Transaktion<br />

eine Gebühr. Produktbeschreibungen<br />

sowie Lieferanteninformationen<br />

runden das Angebot ab.<br />

Packlinien-Check<br />

Ein perfektes <strong>Verpackungs</strong>design ist<br />

für den heutigen Konsumenten ein<br />

Muss. Aufgrund dessen hat Integral<br />

Vision eine Software zur Überwachung<br />

der Druck- und <strong>Verpackungs</strong>industrie<br />

entwickelt. InteliCheck ist<br />

eine computerbasierende Technologie,<br />

die Verpackungen und Etiketten<br />

kontrolliert. Das System arbeitet Herstellerangaben<br />

zufolge mit einer Geschwindigkeit<br />

von über 1200 Einheiten<br />

pro Minute.<br />

Foto: P P Payne<br />

InteliCheck vergleicht das Abbild des<br />

aktuellen Produktes mit der Vorlage,<br />

die im Computer gespeichert ist und<br />

markiert sofort das Produkt, das<br />

nicht mit den vorgeschriebenen Parametern<br />

übereinstimmt. Die selbstlernende<br />

Funktion und die Fähigkeit,<br />

ein Archiv für Etikettenvorlagen aufbauen<br />

zu können, minimiert die Rüstzeiten<br />

zwischen den Produktionswechseln.<br />

mo ■<br />

In die Verpackung<br />

von Nestlés Kit Kat<br />

Chunky ist ein<br />

selbstklebender SupastripXL-Aufreißfaden<br />

integriert.


Das richtige Tröpfchen<br />

zu Fisch,<br />

Geflügel, Rind oder<br />

Pasta.<br />

30<br />

Aus dem Handel<br />

Weintrinken aus Motivweinflaschen<br />

Pasta...welcher Wein passt da? Fisch<br />

sollte schwimmen, aber in was? Das<br />

französische Unternehmen Vinival<br />

und die Saarbrücker Rolf Herzberger<br />

GmbH & Co. KG helfen ungeübten<br />

Weintrinkern mit Motivweinflaschen:<br />

Nicht Lagen, Sorten, Jahrgänge und<br />

vielerlei Sprachen prägen die Flaschen,<br />

sondern Hauptbestandteile<br />

der Gerichte, zu denen der Wein getrunken<br />

werden sollen, sind abgebildet:<br />

Fisch, Geflügel, Rindfleisch oder<br />

Pasta.<br />

Die Glasflaschen liefert BSN Glasspack,<br />

die Etiketten im <strong>No</strong>-Label-Look<br />

kommen von Sadima ZI du Lézard<br />

und werden auf einer Kosme-Anlage<br />

auf die Flaschen gebracht. Abgefüllt<br />

werden die Weine auf einer Scoma-<br />

Anlage von Socrotec.<br />

Die Verschließmaschine stammt von<br />

der italienischen Firma Arol. Das<br />

Besondere: Die Korken werden auf<br />

einer Anlage von Dewpack mit<br />

schwarzem Wachs dekoriert. Die<br />

Motive auf den Korken sind aufgrund<br />

transparenter Schrumpfkapseln von<br />

außen sichtbar. ■<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

Foto: Herzberger<br />

Futuristische Kunststoffummantelung<br />

Die weiße Kunststoffummantelung<br />

des Grip-Nagellacks von Yell Cosmetics<br />

ist so geformt, das sie zwischen<br />

zwei Finger - oder Zehen - geklemmt<br />

werden kann. Kreisrunde Öffnungen<br />

auf der Vorderseite geben den Blick<br />

auf das innen liegende, bedruckte<br />

Glasfläschchen frei. Als Umverpackung<br />

dient eine Faltschachtel aus<br />

durchsichtigem Kunststoff mit ovaler<br />

Öffnung, sodass die Verpackung<br />

gleichzeitig als praktischer Halter<br />

Milch „Moves“ on<br />

Tuffi Campina emzett, Deutschland,<br />

verwendet seit kurzem für Frischmilch<br />

- zunächst nur im Berliner<br />

Raum - eine Ein-Liter-Mehrwegflasche<br />

aus Kunststoff. Bislang hatte die<br />

Molkerei Glasflaschen verwendet.<br />

Die quadratischen Behälter werden<br />

aus dem Bayer-Kunststoff „Makrolon“<br />

gefertigt; bereits seit den 60er-<br />

Jahren wird dieses Material für Babyflaschen<br />

eingesetzt. Die Poolflasche<br />

„Move“ (abgeleitet von „Mehrwegoffensive“)<br />

bringt mit 80 Gramm<br />

den Angaben nach lediglich ein<br />

Sechstel des Gewichts einer Glasflasche<br />

auf die Waage. Außerdem überstünden<br />

die Gebinde bis zu 50 Umläufe<br />

ebenso wie Reinigungsprozesse<br />

bei 85 Grad Celsius. Für das Mehrweggebinde,<br />

das zu 100 Prozent<br />

recycelt werden kann und sich auf<br />

Foto: Henkel<br />

Foto: emzett Foto: VR<br />

verwendet werden kann. Aufgrund ihrer<br />

individuellen Form wurde die Flasche<br />

in die Design-Kollektion des Museum<br />

of Modern Art in New York aufgenommen.<br />

■<br />

Per Knopfdruck<br />

Aus zwei mach Eins: Pril 2 in 1 ist Geschirrspülmittel<br />

als auch antibakterielle<br />

Handseife in einem. Für die Verpackung<br />

entschied sich Henkel deshalb<br />

für eine PET-Flasche mit Pumpdispenser,<br />

die im <strong>No</strong>-Label-Look mit<br />

PP-Haftetiketten der Firma X-Label,<br />

Gebesee, dekoriert wird. Die durchsichtigen<br />

Behälter liefert Alpla aus<br />

Baesweiler, die Dosierpumpen stellt<br />

die Esslinger Firma Coster her. Abgefüllt<br />

wird das Geschirr-Handwaschmittel<br />

auf einer Füll- und Verschließmaschine<br />

von Rationator. ■<br />

bestehenden Wasch- und Abfüllanlagen<br />

für Glasflaschen einsetzen lässt,<br />

spricht auch die geringe Lärmentwicklung,<br />

wenn Filialen im Innenstadtbereich<br />

mit Frischmilch beliefert<br />

werden. Bis eine ausreichende<br />

Auslastung der Fülllinie garantiert<br />

wird, kommen die fertigen Flaschen<br />

vorerst aus Dänemark. ■<br />

Mehrwegflasche aus Makrolon.


<strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />

Mit dem richtigen Touch<br />

Intuitives Bedienen direkt über den Bildschirm<br />

Dipl.-Inf. (FH)<br />

Jürgen Speck<br />

32<br />

Die Laudenberg <strong>Verpackungs</strong>maschinen GmbH<br />

im bergischen Wipperfürth entwickelt und<br />

fertigt <strong>Verpackungs</strong>maschinen nach Kunden-<br />

spezifikation. Zum Bedienen und Beobachten der<br />

komplexen Anlagen sind immer häufiger Touch<br />

Panels aus dem Simatic HMI-Spektrum von<br />

Siemens im Einsatz.<br />

Laudenberg ist bekannt für seine<br />

<strong>Verpackungs</strong>maschinen, die in<br />

Wipperfürth nach langen Betriebsjahren<br />

auch häufig noch für ein zweites<br />

„Leben“ überholt und modernisiert<br />

werden. Zum Produkt- und Serviceangebot<br />

zählt außerdem maßgeschneidertes<br />

Zubehör, wie modulare<br />

Dosier-, Egalisier- und Fördereinrichtungen.<br />

Das 1981 gegründete Familienunternehmen<br />

beschäftigt heute 150 Mitarbeiter<br />

und gilt im Bereich Flachbeutel-<strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />

als einer<br />

der Marktführer. Wo immer die Anforderungen<br />

besonders hoch sind<br />

und im rauen Dreischichtbetrieb rund<br />

um die Uhr verpackt werden muss,<br />

sind Maschinen mit dem weiß-blauen<br />

„L“ zu finden.<br />

Beutel in allen Variationen<br />

Mit Ausnahme der Antriebs- und<br />

Elektrotechnik werden alle Bauteile<br />

in eigener Regie konstruiert und gefertigt,<br />

sodass man die Qualität<br />

selbst im Griff hat und weltweit innerhalb<br />

von 24 Stunden jedes Ersatzteil<br />

liefern kann. Seit über drei Jahren<br />

ist das Qualitätsmanagementsystem<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

des Unternehmens nach DIN EN ISO<br />

9001 zertifiziert. „Um auch bei der<br />

Automatisierungstechnik einen vergleichbar<br />

hohen Standard zu Gewähr<br />

leisten“, so Jürgen Budeus, Leiter<br />

Elektrik, „arbeiten wir mit weltweit<br />

führenden Herstellern zusammen,<br />

deren globale Präsenz bei einem Exportanteil<br />

von 60 bis 70 Prozent für<br />

uns wichtig ist.“<br />

Man hält sie fast täglich in Händen:<br />

Flach-, Stand- oder Bodenfaltbeutel<br />

in unterschiedlichsten Formen und<br />

Größen, aus Papier, Aluminium,<br />

Kunststoff oder Kombinationen daraus.<br />

Mit flüssigem, pastösem, pulverförmigem<br />

oder körnigem Inhalt,<br />

Snacks, Saatgut oder Erfrischungstüchern<br />

– die Vielzahl der darin verpackten<br />

Produkte ist nahezu grenzenlos:<br />

Lebensmittel, Tiernahrung,<br />

Saatgut, pharmazeutische Artikel<br />

oder Kosmetika.<br />

Alle Beutelarten werden vorwiegend<br />

von der Rolle (alternativ aus Magazinen)<br />

produziert und gefüllt, wobei die<br />

bedruckte Folie zuerst gefaltet, gesiegelt,<br />

geschnitten und dann von<br />

mechanischen Greifern in einen<br />

Rundläufer übergeben wird. Dieser<br />

besteht in den meisten Fällen aus<br />

Herzstück jeder <strong>Verpackungs</strong>anlage: Das <strong>No</strong>ckenschaltwerk,<br />

dessen Einstellung und Bedienung über<br />

eine Bildschirmmaske des TP37 erfolgt.<br />

acht Stationen zum Öffnen, Kontrollieren,<br />

Füllen (bis zu drei Einheiten),<br />

Versiegeln und Ausheben der fertigen<br />

Beutel auf ein Transportband.<br />

Den Gesamtablauf koordiniert und<br />

automatisiert Laudenberg mit der<br />

vom Kunden spezifizierten Technik.<br />

Bedienphilosophie im<br />

Wandel<br />

Aus <strong>No</strong>rdamerika, wo Laudenberg<br />

mit einer Niederlassung in Florida<br />

vertreten ist, kommt nicht nur der<br />

Trend zu immer größeren Gebinden<br />

und damit <strong>Verpackungs</strong>formaten –<br />

dort hat sich auch das Bedienen und<br />

Beobachten mit ergonomischen<br />

Touch Panels schon zum Quasi-Standard<br />

entwickelt. Eine ähnliche Entwicklung<br />

zeichnet sich in Südamerika<br />

und im asiatischen Raum ab. In Europa,<br />

so heißt es in Wipperfürth, sei der<br />

Markt etwas konservativer, werde<br />

aber sicherlich nachziehen. Laudenberg<br />

setzt das Simatic-HMI-Spektrum<br />

von Siemens ein.<br />

Die zu bedienenden und zu beobachtenden<br />

Funktionen, Prozessabläufe,<br />

Zustände etc. lassen sich auf den<br />

vollgrafischen, berührungssensitiven


34<br />

<strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />

Trend zu größeren<br />

Gebinden bei Flach-,<br />

Stand- oder Bodenfaltbeuteln.<br />

Fotos: Siemens<br />

Displays bei relativ geringem Engineeringaufwand<br />

intuitiv projektieren.<br />

Ob Bild oder Text – gezieltes<br />

Berühren der Objekte am Bildschirm<br />

mit dem Finger oder einem stumpfen<br />

Gegenstand löst sofort die gewünschte<br />

Aktion aus. Mechanische<br />

Bedienelemente gibt es nicht.<br />

Laudenberg setzt vorzugsweise das<br />

größere Simatic-Touch-Panel TP37<br />

mit 10,4“ TFT-Farbdisplay und Pentium-Prozessor<br />

in Verbindung mit den<br />

als Standard definierten Steuerungen<br />

Simatic S7-300 und S7-400 ein.<br />

Die Vernetzung der einzelnen Komponenten<br />

über Profibus-DP minimiert<br />

den Verdrahtungsaufwand.<br />

„Anfangs waren wir etwas skeptisch,<br />

was die Zuverlässigkeit von Touch Panels<br />

anbelangt”, räumt Thomas Berger<br />

ein. „Aber mittlerweile hat sich<br />

gezeigt, dass die Bedienung mit<br />

Touch Panels nicht nur ebenbürtig<br />

ist, sondern für unsere Kunden eindeutige<br />

Vorteile mit sich bringt.“<br />

Allen voran nennt Berger das deutlich<br />

schnellere, intuitive „Begreifen“<br />

der programmierten Funktion seitens<br />

der Bediener, die sich in den Bedienebenen<br />

und deren Verzweigungen<br />

besser zurechtfinden. „Die Fehler-<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

häufigkeit“, betont Berger, „ist sehr<br />

viel geringer, weil der Blick auf den<br />

Bildschirm gerichtet bleibt und immer<br />

nur die aktuell wichtigen Funktionen<br />

angezeigt werden.“<br />

Von den Schaltern zur<br />

Komplettlösung<br />

Eine der weltweit ersten Anlagen zum<br />

Umverpacken großformatiger Infusionsbeutel<br />

(35 Stück/Minute) von der<br />

Rolle ist die bisher umfassendste mit<br />

der Projektierungssoftware Simatic-<br />

ProTool realisierten Lösung.<br />

„Ursprünglich wollten wir ja nur die<br />

Schalter der Anlage in ein einfaches<br />

und übersichtliches, Platz sparendes<br />

und zentrales Bedienkonzept integrieren<br />

und das konventionelle Bedienpult<br />

durch ein 360° dreh- und<br />

schwenkbar angeordnetes Touch Panel<br />

ersetzen“, erinnert sich Thomas<br />

Berger. „Mit zunehmender Projektiererfahrung<br />

jedoch wurde uns immer<br />

bewusster, welchen Spielraum wir<br />

hatten, um zahlreiche weitere Bedienfunktionen<br />

ins Touch Panel zu<br />

verlagern, so zum Beispiel die Einstellung<br />

und Überwachung der Bahnkantensteuerung<br />

und der SPS-geregelten<br />

Heizung. Schließlich haben wir<br />

auch noch das <strong>No</strong>ckenschaltwerk –<br />

das Kernstück der Anlage – sowie<br />

Servoantriebe und Frequenzumrichter<br />

integriert.”<br />

Anspruchsvollstes Element war das<br />

<strong>No</strong>ckenschaltwerk, das alle elektrischen<br />

Funktionen zum Hauptantrieb<br />

der Maschine synchronisiert, beispielsweise<br />

Pneumatikzylinder oder<br />

Dosierer bei jeder Rundläuferdrehzahl<br />

exakt zum richtigen Zeitpunkt<br />

schaltet. „Dabei hatten wir einige<br />

Sonderwünsche,“ sagt Berger, „die<br />

im menügeführten Projektieren zwar<br />

so nicht vorgesehen waren, aber<br />

dann doch erfüllt wurden.“<br />

So entstand ein B&B-Konzept, das<br />

sämtliche Funktionen einer komplexen<br />

<strong>Verpackungs</strong>maschine abdeckt.<br />

Ein Konzept, das dem Anwender das<br />

umständliche manuelle Dokumentieren<br />

veränderter Einstellungen für den<br />

nächsten Einsatz erspart und ihm<br />

stattdessen die Möglichkeit gibt, alle<br />

Parameter in „Rezepturen“ abzuspeichern<br />

und diese bei Bedarf auf<br />

Knopfdruck wiedereinzulesen. Letzteres<br />

spart außerdem Kosten, da <strong>Verpackungs</strong>anlagen<br />

nicht nur bei Lohnverpackern<br />

oft mit unterschiedlichen<br />

Dosierungen ausgerüstet werden<br />

und teilweise mehr als 30 verschiedene<br />

Produkte und/oder Formate<br />

verarbeiten.<br />

Dipl.-Inf. (FH) Jürgen Speck* ■<br />

*Der Autor ist Promoter bei Simatic HMI,<br />

Siemens AG in Nürnberg.<br />

http://www.verpackungsrundschau.de<br />

Kostenlose<br />

Recherche<br />

zum Thema<br />

Verpackung<br />

im Online-<br />

Archiv der<br />

R


Dufte Sache<br />

AUSGEPACKT<br />

Meist genügt ein Knopfdruck auf<br />

die moderne <strong>Verpackungs</strong>technik:<br />

Gegen Achselnässe und Körpergerüche<br />

helfen heutzutage zuverlässige<br />

Deodorants, verpackt entweder<br />

in Metall, Kunststoff oder<br />

Glas. Auch unsere Vor-Vor-Vorfahren<br />

haben sich mit Körperausdünstungen<br />

auseinandergesetzt. Das<br />

Ergebnis ist eine über 700 Jahre<br />

alte Duftkugel, die Archäologen<br />

jetzt bei Grabungen auf dem Marktplatz<br />

von Cottbus ans Tageslicht<br />

beförderten. Die durchbrochene<br />

Zinnkugel wurde nach Meinung<br />

der Fachleute mit Duftstoffen gefüllt<br />

unter den Achseln getragen.<br />

mo ■<br />

Schrittmotortechnik<br />

neu definiert<br />

Parker Hannifin, EMD, stellt dem<br />

Anwender von Schrittmotorantriebstechnik<br />

ein neues System zur<br />

Seite: Paragon basiert auf DIN-<br />

Montageschienentechnik. Das Konzept:<br />

Aufsteckbare Anschaltbaugruppen<br />

sowie „Plug-In“-Antriebseinheiten.<br />

Die Installation beschränkt sich auf<br />

das Aufstecken der Paragon-Komponenten<br />

auf DIN-Montageschienen im<br />

Schaltschrank. Die Schienen sind dabei<br />

nach Angaben des Unternehmens<br />

durch ein Verriegelungssystem<br />

untereinander verbunden. Jede<br />

Anschaltbaugruppe ist Träger aller<br />

Leistungs- und Informationsleitungen.<br />

Die Schrittmotorsteuerungen sind<br />

mit vier verschiedenen Endstufen,<br />

2.5A und 5A bei 75V sowie 8A und<br />

12A bei 170V-DC-Busspannung er-<br />

Foto: Parker Hannifin<br />

hältlich. Es können dabei beleibig viele<br />

Schrittmotorantriebe in diesem<br />

System eingesetzt werden. Zur Auswahl<br />

stehen vier Motorauflösungen,<br />

200 bis 4000 Schritte pro Umdrehung.<br />

■<br />

Einfache Handhabung<br />

dank<br />

DIN-Montageschienen<br />

und Anschaltbaugruppen.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 35


Foto: Crocco S.p.A.<br />

36<br />

Messen/Veranstaltungen<br />

Die ipack ima, die alle drei Jahre in Mailand<br />

stattfindet, gehört mittlerweile zu den festen<br />

Terminen der europäischen <strong>Verpackungs</strong>-<br />

branche. 1841 Aussteller waren in diesem<br />

Jahr vertreten, 78432 Besucher informierten<br />

sich an den fünf Messetagen über die Neu-<br />

heiten zum Thema Verpackung. Traditionell<br />

ist die ipack ima das Forum der einheimi-<br />

schen Firmen. Auch in diesem Jahr kamen<br />

über zwei Drittel der Aussteller aus Italien<br />

selbst. Hier ein kurzer Überblick darüber,<br />

was namhafte italienische Firmen auf ihrer<br />

Heimatmesse so alles zur Schau stellten.<br />

Neues ausItalien<br />

Ein Rundgang über die ipack ima in Mailand<br />

Kinderleichtes Öffnen<br />

Er verspricht nicht zu viel, der Name der von der Crocco<br />

S.p.A. angebotenen Mehrschichtfolie „Easy up“. Mit der<br />

Kraft eines Fingers lässt sich an definierten Stellen die<br />

Verpackung einfach öffnen, ohne Messer oder sonstige<br />

Hilfsmittel, wie sie üblicherweise bei festen Schrumpffolienverpackungen<br />

vonnöten sind. Die aus drei Schichten<br />

bestehende Folie (ein Du Pont-Patent) gibt dabei nur in Zugrichtung<br />

nach. Der Hersteller empfiehlt diese Folie insbesondere<br />

für Transitverpackungen und Displaypackaging,<br />

gezeigt wurden jedoch auch Multipack-Beispiele für<br />

den Endverbraucher aus dem Getränkesortiment.<br />

Eine weitere Variante einer leicht zu öffnenden Folie speziell<br />

für Multipacks ist Zipack: Eine oder mehrere perforierte<br />

und durch Bedruckung markierte Nahtstellen<br />

erleichtern es dem Verbraucher, den Multipack zu öffnen.<br />

So kann beispielsweise ein Sixpack problemlos in drei<br />

Zweierpacks aufgeteilt werden. Dadurch falle, so der<br />

Hersteller, auch im Supermarkt nicht so viel Müll an, und<br />

der P.O.S. sehe stets ordentlich und sauber aus.<br />

Die Crocco S.p.A. stellt verschiedene Typen von<br />

Schrumpffolien her, doch auch Stretchfolien, Skin packaging<br />

und Lebensmittelfolien gehören zum Produktspektrum<br />

des seit 1967 tätigen Unternehmens aus Cornedo<br />

Vicentino. ■<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

Multipack, der sich nach Angaben des Herstellers<br />

leicht öffnen lässt<br />

Hitzige Marketingexperimente<br />

Eine verbesserte Technologie zur<br />

Dekoration von Kunststoff- und<br />

Glasflaschen stellte die Finpac S.r.l.<br />

in Mailand vor. Heat Transfer nennt<br />

sich die Methode, Flaschen im<br />

modischen Transparent-Look zu beschriften.<br />

Dank neu entwickelter<br />

Maschinen und verbesserter Tintenqualität<br />

können nun bis zu acht<br />

Farben auf die Flaschen aufgebracht<br />

Fixierung der aufgebrachten<br />

Farbe<br />

bei etwa 200 Grad<br />

Celsius.<br />

werden. Dafür wird eine Glasflasche zunächst erhitzt.<br />

Dann wird die Dekoration aufgetragen und mit einer<br />

nochmals gesteigerten Temperatur fixiert.<br />

Man arbeitet mit rund 200 Grad Celsius, das bedeutet,<br />

dass die Flaschen nach der Verzierung wieder behutsam<br />

gekühlt werden müssen. Bislang wird die Verzierung<br />

hauptsächlich für Bierflaschen und Spirituosen angewandt<br />

und kommt insbesondere für gezielte Marketingaktionen<br />

hochpreisiger Güter in Betracht.<br />

In Deutschland hat bereits Ferrero mit einem Nutellaglas<br />

in Heat-Transfer-Dekoration experimentiert. Da<br />

diese Dekoration recht aufwendig ist, bietet die bislang<br />

als Sleevespezialist bekannte Finpac ihren Kunden<br />

eine Auftragsfertigung im eigenen Bologneser Werk<br />

an. ■<br />

Foto: Finpac S.r.l


Flexibleres Verschließsystems<br />

Die Ronchi Mario S.r.l. zeigte auf der<br />

Messe Weiterentwicklungen bei den<br />

Füll- und Verschließmaschinen. Zentrales<br />

Thema des auch in Deutschland<br />

stark vertretenen Unternehmens<br />

ist es, die Abfüllzeiten noch<br />

weiter zu verkürzen und die Maschinen<br />

noch flexibler für unterschiedliche<br />

Formate zu konstruieren. So wurde<br />

neuerdings für die Monoblocks<br />

der Baureihe Exacta ein neues Verschließsystem<br />

entwickelt, mit dem<br />

die unterschiedlichsten Kappen verarbeitet<br />

werden können. Da alle Verschließköpfe<br />

der Anlage von unabhängigen<br />

Brushless-Motoren angetrieben<br />

werden, kann jeder Kopf für<br />

unterschiedliche Kappen programmiert<br />

werden. Der sonst beim Formatwechsel<br />

übliche Austausch der<br />

gesamten Verschließköpfe entfällt<br />

somit. Das neue System verarbeitet<br />

Schraubkappen bei genauer Einstellung<br />

des Drehmoments, Druckkappen,<br />

Kappen mit Ausrichtposition<br />

oder mit vorgegebener Verschließposition.<br />

Die Füllmaschinen der Reihe Exacta<br />

sind je nach Füllgut in verschiedenen<br />

Varianten lieferbar – für schäumende,<br />

dickflüssige oder korrosive Produkte.<br />

Sie arbeiten alternativ mit magnetischen<br />

oder Massendurchflussmessern<br />

mit einer maximalen Abweichung<br />

von + 0,2 Prozent und<br />

erreichen Geschwindigkeiten von<br />

mehr als 500 Flaschen pro Minute.<br />

Außerdem fertigt Ronchi Flaschenaufrichter,<br />

Ausrichter, Verschließer,<br />

Kartoniermaschinen und Schachtelfüllmaschinen.<br />

■<br />

Füllmaschine Exacta.<br />

Foto: Lameplast<br />

Einzeldosen für Ohrenund<br />

Nasentropfen<br />

Die von Lameplast hergestellten Einzeldosen<br />

aus PE oder PP können sowohl<br />

für pharmazeutische als auch<br />

kosmetische Produkte benutzt werden.<br />

In der Pharmazie werden sie<br />

nicht nur für ophthalmologische Pro-<br />

Einzeldosen aus PP und PE.<br />

dukte, sondern u.a. auch für Impfstoffe<br />

sowie Ohren- und Nasentropfen<br />

eingesetzt. Seren, Cremes oder<br />

Gels werden im kosmetischen Bereich<br />

in Einzeldosen angeboten.<br />

Die Einzeldosen, die mit mittels des<br />

Verschluss-Stiftes mit Flügeln wieder<br />

verschlossen werden können, gibt es<br />

von 0,33 ml bis 10 ml. Der Behälter<br />

samt Öffnungsflügel kann zudem<br />

durch Aufstempeln, Präge- oder<br />

Heißdruck („hot stamping“) individualisiert<br />

werden. ■<br />

Standbeutel unter<br />

Vakuum<br />

Eine automatische Vakuum-<strong>Verpackungs</strong>linie<br />

stand im Mittelpunkt der<br />

Messeexponate der Mailänder Goglio<br />

Luigi S.p.A. Die Gl 90 V, eine Standbeutelmaschine,<br />

die die schon dreiseitig<br />

gesiegelte Folie von der Rolle<br />

zu Beuteln mit Füllgewicht zwischen<br />

100 g und 10 kg verarbeitet. Die Anlage<br />

kann mit mehreren Füllstationen<br />

ausgerüstet werden, um zum Beispiel<br />

zuerst Oliven und dann Flüssigkeit<br />

einzufüllen. Je nach Beutelgröße<br />

erreicht sie eine Geschwindigkeit<br />

zwischen zehn und 60 Packungen pro<br />

Minute.<br />

Es besteht die Möglichkeit, die Beutel<br />

mit Griffen oder anderen Verarbeitungsvariationen<br />

auszustatten. Insbesondere<br />

für große Standbeutel<br />

schaffe die gezeigte Verarbeitung<br />

eine bessere Standsicherheit, so das<br />

Unternehmen.<br />

Goglio liefert sowohl das vorbereitete<br />

<strong>Verpackungs</strong>material (Werk Varese)<br />

als auch die Maschinen, auf<br />

denen die flexiblen Mehrschichtverpackungen<br />

verarbeitet werden<br />

(Werk Zeccone). Als Innovation aus<br />

dem Bereich <strong>Verpackungs</strong>material<br />

wurde eine weiterentwickelte Variante<br />

des mit Ventil versehenen Vakuumstandbeutels<br />

gezeigt, wie er insbesondere<br />

für Kaffee zum Einsatz<br />

kommt. bd ■<br />

Fotos: Gruppo Goglio<br />

Zeigt Kontur: Standbodenbeutel<br />

mit<br />

Wiederverschluss.<br />

Foto: Ronchi<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 37


Messen/Veranstaltungen<br />

Kekse, Riegel & Co: Bruchsicher in den Flowpack<br />

40 Jahre Cavanna S.p.A.<br />

Elektronische <strong>Verpackungs</strong>maschine<br />

Zero 5.<br />

38<br />

Abfüllen im Reinraum<br />

Die Sterifill F 200 der IMA S.p.A. ist<br />

speziell für die Abfüllung im Reinraum<br />

konstruiert worden. Sie befüllt<br />

und verschließt Flaschen bis zu 500<br />

ml Füllmenge und erreicht Geschwindigkeiten<br />

von rund 300 Flaschen pro<br />

Minute. Die Kontrolle der Füllgenauigkeit<br />

erfolgt bei laufender Produktion.<br />

Jede einzelne Flasche wird an<br />

zwei Stationen, einmal leer, dann gefüllt,<br />

gewogen. Zu den weiteren Exponaten<br />

aus dem Pharmabereich zählten<br />

die Blistermaschine Win.Pack TR<br />

135 mit nachgeschaltetem Kartonierer<br />

A 83, die Tablettenpresse der erst<br />

kürzlich erworbenen Firma Kilian T<br />

300 V sowie Etikettierer und Kartonierer<br />

aus der Firmengruppe. bd ■<br />

Mit unternehmerischem Weitblick<br />

erkannte Mario Cavanna<br />

bereits 1960, dass dem Flowpack<br />

eine große Zukunft beschieden sein<br />

würde. Ob Kekse, Knabbereien, Waffeln,<br />

Müsli- oder Schokoriegel -<br />

Snacks aller Arten wurden in den<br />

letzten Jahrzehnten kreiert und sind<br />

seither immer zahlreicher und beliebter<br />

geworden. Und fast alle werden in<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

Foto: IMA S.p.A<br />

Flowpacks verpackt, einzeln oder im<br />

Multipack. In jedem Fall muss es<br />

beim Verpacken behutsam zugehen,<br />

damit die oft fragilen Köstlichkeiten<br />

bruch- und bröselfrei und ohne dass<br />

die Schokolade beim Siegeln<br />

schmilzt in die Verpackung kommen.<br />

Dafür hat Cavanna die geeigneten<br />

<strong>Verpackungs</strong>linien entwickelt. Die<br />

Geschäftsidee erwies sich somit als<br />

Fotos: Cavanna<br />

Sterifill F 200.<br />

großer Erfolg: Zwischen Ofen und<br />

Kartonierer arbeiten die Anlagen aus<br />

dem Hause Cavanna, vereinzeln,<br />

gruppieren und umhüllen die<br />

Leckereien mit einer in den letzten<br />

40 Jahren kontinuierlich weiterentwickelten<br />

Technik. In letzter Zeit werden<br />

immer mehr <strong>No</strong>n-Food-Artikel<br />

aus dem Haushalts- und Kosmetiksektor<br />

auf Cavanna-Linien verpackt.<br />

Siegelnähte mit spezieller<br />

Faltung<br />

Zur neuesten Maschinengeneration<br />

gehören die modular konzipierten<br />

Zero 5 und die Zero 5 CKWD, die<br />

jüngst auf der ipack ima in Mailand zu<br />

sehen waren. Letztere wurde speziell<br />

für Waffeln entwickelt, schließt direkt<br />

an die Schneidevorrichtung an, entnimmt<br />

die Portionen im 90-Grad-Winkel<br />

und führt sie der <strong>Verpackungs</strong>linie<br />

zu. Ausgestattet mit einem<br />

Brushless-Servomotor erreicht<br />

sie 45 Takte pro Minute und ist damit<br />

nach Angaben des Herstellers derzeit<br />

die schnellste Waffelabpackmaschine<br />

auf dem Markt.


Die Variante Zero 5-105 wurde speziell<br />

für einzeln abzupackende Riegel<br />

entworfen. Das Design der komplett<br />

in Edelstahl gebauten Maschine wurde<br />

kompakt und funktional ausgestaltet,<br />

um den strengen Hygieneanforderungen<br />

der Branche standzuhalten.<br />

Wenngleich auf außereuropäischen<br />

Märkten halbautomatische Maschinen<br />

noch gefragt sind, so geht der<br />

Trend auch bei Cavanna zu automatischen,<br />

vollelektronischen Anlagen.<br />

Strenge Hygienevorschriften, möglichst<br />

einfache Wartung und bedienerfreundliche<br />

Bauweise stehen neben<br />

der stets besseren Leistungsfähigkeit<br />

bei der Konstruktion der An-<br />

lagen im Vordergrund. Auch am<br />

Erscheinungsbild der fertigen Flowpacks<br />

wird heute gefeilt: So kann der<br />

Zero 5 CKWD noch ein Modul nachgeschaltet<br />

werden, das den Flügeln<br />

der Siegelnähte noch eine spezielle<br />

Faltung verpasst. Damit in Zukunft<br />

die Verpackungen hinsichtlich Verarbeitung<br />

und Produktschutz noch wei-<br />

Waffeltransport der Zero 5 CKWD.<br />

Firmengründer Mario Cavanna (li.) mit seinen<br />

Kindern Riccardo (IT-Manager) und Alessandra<br />

(Managing Director).<br />

ter optimiert werden, hat die Maschinenbaufirma<br />

jüngst eine eigene Abteilung<br />

zur Prüfung und Weiterentwicklung<br />

von <strong>Verpackungs</strong>materialien<br />

bei flexiblen Verpackungen ins Leben<br />

gerufen.<br />

Weltweit tätiges Unternehmen<br />

Der Familienbetrieb ist inzwischen zu<br />

einem weltweit tätigen Unternehmen<br />

mit 162 Mitarbeitern und einem Umsatz<br />

von 40,7 Mrd. Lire (rund 40,7<br />

Mio. DM) angewachsen und ist heute<br />

praktisch rund um den Globus aktiv.<br />

Produziert wird allerdings nach wie<br />

vor ausschließlich in Italien, im Werk<br />

Prato Sesia. Und noch immer wird<br />

Cavanna als Familienbetrieb geführt.<br />

Alessandra Cavanna, die Tochter des<br />

Unternehmensgründers Mario Cavanna,<br />

hat jüngst die Geschäftsführung<br />

übernommen, und ihr Bruder<br />

Riccardo ist in diesem Monat als Leiter<br />

der IT-Abteilung in die Firma eingetreten.<br />

bd ■<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 39


Mundpflegeprodukte:<br />

Blendax<br />

und blend-a-med-<br />

Zahnpasten und<br />

Zahnbürsten.<br />

40<br />

<strong>No</strong>n-Food<br />

Fotos: Procter & Gamble<br />

Wie kommen die Streifen in die<br />

Zahnpasta? Oder die Borsten in<br />

die Bürste? Warum steckt die<br />

Bürste im Blister? Antworten lie-<br />

fert ein Blick in die Produktion<br />

und das Packaging bei Procter &<br />

Gamble in Mainz.<br />

Auf den Zahn gefühlt<br />

Zahnpasta- und Zahnbürstenproduktion bei Procter & Gamble in Mainz<br />

Seit über 50 Jahren werden in Mainz Zahnpasten und<br />

Zahnbürsten produziert und verpackt. Und das für<br />

mittlerweile 18 Länder weltweit.<br />

„Immerhin acht Prozent aller Deutschen besitzen überhaupt<br />

keine Zahnbürste,“ beschreibt Reinhart Wesp die<br />

Mundhygiene-Trends in Deutschland. Und derjenige, der<br />

zumindest eine zu Hause im Zahnputzbecher stehen hat,<br />

wechselt sie im Durchschnitt alle sechs Monate. Zu selten<br />

- ist natürlich die Meinung der Zahnbürstenspezialisten<br />

von Procter & Gamble. Denn: Dieses - noch brachliegende<br />

- Potenzial gilt es, zu erobern.<br />

Im Werk Mainz / Groß Gerau fertigt Procter & Gamble im<br />

Bereich Oral Care neben Zahnbürsten und Zahncremes<br />

auch Prothesenhaftcremes sowie Prothesenreiniger. Die<br />

Zahncremes und Zahnbürsten aus dem Standort Mainz<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

werden unter den Marken Blend-a-med, Blend-a-dent, AZ<br />

und Crest in mittlerweile 18 Länder exportiert und stehen<br />

im Konzern P&G neben der in den USA sehr bekannten<br />

Marke Crest. Diese Marke war die erste Zahncreme auf<br />

dem Markt, welche nachweislich eine medizinische Wirksamkeit<br />

vorweisen konnte.<br />

Mit Niederlassungen in über 70 Ländern erwirtschaftete<br />

der Konzern im Geschäftsjahr 1998/99 einen Umsatz in<br />

Höhe von 38,13 Mrd. US $. Über 300 unterschiedliche<br />

Markennamen werden weltweit vertrieben. Die Marken<br />

Ariel, Wick, Pantene, Pringles, Punica, Tempo, Pampers<br />

und Always zeigen, dass das 1837 in den USA gegründete<br />

Unternehmen ein ausgesprochener Markenartikler ist und<br />

als solcher auf Diversifikation setzt.<br />

„Die P&G-<strong>Verpackungs</strong>-Entwicklung für den Oral Care Bereich<br />

in Europa ist zentral in GB bei London angesiedelt“,<br />

erklärt Hauke Schormair, Technology Manager bei P&G. In<br />

den einzelnen Fertigungsstandorten werden jedoch Entwicklungsaufgaben<br />

rund um die existierenden Verpackungen<br />

von Spezialisten in eigenständigen Abteilungen<br />

betreut.<br />

Ab in die Tube<br />

Zahncreme für den euroasiatischen Raum und im Besonderen<br />

für die Länder Deutschland, Italien und die Osteuropäischen<br />

Länder wird in Mainz produziert und verpackt.<br />

Die Tuben für die Zahncremeverpackung werden dazu inhouse<br />

hergestellt. Auf den Linien wird aus Folie von der<br />

Rolle zunächst der Tubenkörper geformt, die Längsnaht<br />

gesiegelt und der Tubenkörper in der richtigen Länge abgeschnitten.<br />

Anschließend wird die Tubenschulter aufgesiegelt,<br />

die ebenfalls in einer eigenen Spritzgussfertigung<br />

hergestellt wird. Als Originalitätsverschluss wird auf die<br />

Öffnung eine Alu-Folie aufgesiegelt und zum Schluss die<br />

Kappe aufgeschraubt.<br />

„Wir verarbeiten ausschließlich Folienlaminate“, erklärt<br />

Schormair, „All-Plastic-Laminate für den Großteil der


Märkte, und Alu-Laminate für den<br />

osteuropäischen Markt.“ Um die Formatwechselzeiten<br />

möglichst kurz zu<br />

halten, besitzen die meisten der 50<br />

bis 125 ml großen Tuben denselben<br />

Durchmesser, sie variieren lediglich<br />

in der Höhe.<br />

Duft aus Minze und<br />

Eukalyptus<br />

Die noch oben offenen Tuben werden<br />

in Kartons verpackt zur Abfüllung gebracht.<br />

In dieser Abteilung strömt<br />

dem Besucher sofort eine angenehme<br />

Duftmischung aus Minze und Eukalyptus<br />

entgegen. In Silos, den sog.<br />

Batches, wartet die Masse streng getrennt<br />

nach Farbe und Sorte darauf,<br />

in benutzerfreundliche Portionen abgefüllt<br />

zu werden.<br />

„Theoretisch könnte Zahnpasta 8-farbig<br />

sein“, erklärt Thomas Schwarz,<br />

Technical Packaging bei P & G. In der<br />

Praxis ist sie aber maximal dreifarbig.<br />

Hinter dem Ergebnis, dass die Streifen<br />

gleichmäßig aus der Tube kommen,<br />

steht keine komplizierte Technik.<br />

Schwarz: „Die unterschiedlichen<br />

Pasten werden zu den Füll- und Verschließmaschinen<br />

gepumpt, wo die<br />

hochviskose Masse gleichmäßig nebeneinander<br />

in die Tuben eingefüllt<br />

wird. Fertig sind die Streifen.“<br />

Mittels einer Maschine werden die<br />

noch offenen Laminattuben aus den<br />

Transportkisten in die Füllmaschinen<br />

gespendet. Jeweils zwei Tuben werden<br />

in den Rundläufer eingesetzt und<br />

anschließend ausgerichtet, damit<br />

nach der Siegelung der Quernaht<br />

Vorder- sowie Rückseiten auch als<br />

solche zu erkennen sind.<br />

Gleichzeitig mit der Siegelung wird<br />

ein Produktionscode auf die Quernaht<br />

geprägt. Über ein Transportband<br />

gelangen die Tuben aus dem<br />

Füller zu dem Kartonierer, der sie in<br />

Faltschachteln verpackt. Diese werden<br />

auf dem nachgeschalteten Bündelpacker<br />

mittels Schrumpffolie zu<br />

Multipacks gebündelt. Eine zwischengeschaltete<br />

Waage gibt sofort<br />

Alarm und sortiert das Paket aus,<br />

wenn das Gewicht der Tuben außerhalb<br />

der knapp bemessenen Toleranz<br />

liegt. Die Pakete werden weiter zu<br />

den Case-Packern geführt, wo jeweils<br />

die Bündel in Transportkartons verpackt<br />

werden.<br />

„Voll allem der Osteuropäische Markt<br />

verlangt die zusätzliche Faltschachtel”,<br />

erklärt Schwarz, „in Westeuropa<br />

verzichten wir aus umwelttechnischen<br />

Gründen größtenteils auf diese<br />

zusätzliche Verpackung“. Um beiden<br />

Anforderungen gerecht zu werden,<br />

laufen von den Linien mehr als die<br />

Hälfte ,cartonless’, d.h. ohne Faltschachtel.<br />

Die gefüllten Tuben werden<br />

hierbei in Trays gestellt , die später<br />

auch im Handel als solche dienen.<br />

Ein Stempel richtet dazu einen Zuschnitt<br />

auf und es wird ein permanent<br />

haftender Klebstoff auf die Innenseite<br />

dieses Trays gespritzt, damit<br />

die Tuben später im Geschäft<br />

nicht kreuz und quer liegen.<br />

Von Borsten in Bürsten<br />

Gleich nebenan fertigen Spritzgussmaschinen<br />

Zahnbürstengriffe, die<br />

sich meist aus 2 Kunststoffmaterialien<br />

zusammensetzen. In diese werden<br />

in einer Stopfmaschine zunächst die<br />

Borsten mit kleinen Metallplättchen<br />

in den Bohrungen im Zahnbürstenkopf<br />

arretiert. Anschließend wird das<br />

Profil der Zahnbürste geschnitten<br />

und die Endrundung der Borstenenden<br />

hergestellt. Sodann werden die<br />

Bürsten verpackt. „Das große Problem<br />

ist hier, dass die Stopfmaschine<br />

die Stiele präzise vereinzeln und ausrichten<br />

muss, bevor diese dem Stopfwerkzeug<br />

zugeführt werden können.“<br />

erklärt Reinhart Wesp, Line Manager.<br />

Nur wenige Maschinenhersteller hätten<br />

dieses Problem im Griff.<br />

Die Bürsten gelangen anschließend<br />

zu der Blisterstation, wo das PET-Material<br />

sowohl positiv als auch negativ<br />

geformt wird. „Letzteres“, so Wesp,<br />

„wird für eine Blisterbreite von nur einem<br />

Inch (=25,4 mm) für den USamerikanischen<br />

LEH verwendet.“ In<br />

die geformte Mulde wird ein Etikett<br />

gespendet und die Bürste eingelegt.<br />

Anschließend wird ein Offset-bedruckter<br />

Karton von oben aufgesiegelt.<br />

Diese Blister werden dann in<br />

eine Wellpappenkiste verpackt, die<br />

- mit einer Aufreißperforation versehen<br />

- gleichzeitig als Shelf-Display genutzt<br />

werden kann. mo ■<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 41


<strong>No</strong>n-Food<br />

Eine saubere Sache<br />

Waschmitteltabs in Schlauchbeutel verpacken<br />

Etwa ein Viertel der<br />

gesamten Waschmittelproduktion<br />

wird in Westeuropa<br />

mittlerweile in Tabs-<br />

Form verkauft.<br />

42<br />

Der Waschmittelmarkt ist im Umbruch,<br />

Waschmittel für Kleiderund<br />

Geschirrwäsche werden in<br />

jüngster Zeit von den Herstellern<br />

nicht mehr in Pulverform, sondern<br />

immer häufiger in Tablettenform<br />

(Tabs) auf den Markt gebracht. Die<br />

Linien für den komplexen <strong>Verpackungs</strong>prozess<br />

liefert die Schweizer<br />

SIG Pack Systems AG.<br />

„Beim <strong>Verpackungs</strong>prozess ist das<br />

schonende Produkthandling, auch<br />

bei hoher Leistung im Dauerbetrieb<br />

von über 1000 Tabs pro Minute“, sagt<br />

Bernard Fenner, Produktmanager bei<br />

SIG Pack Systems. Dazu komme,<br />

„dass trotz der auf die Anlagen aggressiv<br />

einwirkenden Produkte eine<br />

störungsfreie Produktion gewährleistet<br />

werden muss.“ Immer häufiger<br />

würden daher Schritte aus dem<br />

Herstellungsprozess in den <strong>Verpackungs</strong>ablauf<br />

integriert.<br />

Praktische Balkonbauweise<br />

Die Maschinenlager der Zuführung<br />

Sigzil sind in geschlossener Ausführung<br />

montiert. Die Trägermaterialien<br />

werden in rostfreiem Stahl gefertigt,<br />

um einer Korrosion der Maschinenkomponenten<br />

vorzubeugen. Die<br />

Zuführbänder können ohne Werkzeug<br />

gewechselt sowie einfach gereinigt<br />

werden.<br />

Produktreste sowie Produktabrieb<br />

bleiben auf Grund der Balkonbauweise<br />

nicht auf der Mitnehmerkette<br />

hängen und fallen direkt in Auffang-<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

Foto: SIG Pack Systems<br />

wannen. Letztlich liegen gebliebene<br />

Produktreste werden im Eintaktbereich<br />

abgesaugt, sodass die Tabs<br />

staubfrei der Schlauchpackmaschine<br />

übergeben werden. Mit der Geschwindigkeitskontrolle,<br />

die sich proportional<br />

der Anzahl der ankommenden<br />

Stücke anpasst, werden die Tabs<br />

eingetaktet.<br />

Die nachfolgenden <strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />

SIGhbm und SIGhsm sind<br />

mit geschlossenen Lagern, rostfreien<br />

Stahl-Komponenten und Fallräumen<br />

für Rückstände ausgestattet. Je<br />

nach eingesetzter Folie können die<br />

Schlauchpackungen entweder kalt<br />

oder heiß versiegelt werden.<br />

Eine Luftabsaugung vor der Siegelstation<br />

verhindert „Luftballons“ und<br />

sichert die reibungslose Weiterverpackung<br />

in Multipacks auf einer weiteren<br />

Schlauchpackmaschine, oder<br />

den Weitertransport via SIGar-Rad<br />

zu den angeschlossenen Zweitverpackungs-Robotern.<br />

Die am Bildschirm<br />

konfigurierbare Packungsart -<br />

ein bis zehn Produkte je Beutel mit<br />

Zwischensiegelung - bringe Flexibilität<br />

in der Gestaltung der Zweitverpackungen,<br />

so Fenner.<br />

Inline mit der Erstverpackung benötigt<br />

das Zweitverpackungs-System<br />

relativ wenig Platz. Es besteht aus<br />

der Zuführung SIGar, dem TopLoader<br />

SIGltb als Füllstation, einem Schachtelaufrichter<br />

SIGosa, Staubändern für<br />

die Trays sowie einem Schachtelverschliesser.<br />

„Vor allem besticht die<br />

Möglichkeit, auf ein und derselben<br />

Anlage unterschiedliche Packungsgrößen<br />

herzustellen“, meint Bernard<br />

Fenner.<br />

Die Übergabe der Schlauchpackungen<br />

von der Erst- zur Zweitverpackung<br />

erfolgt mit dem SIGar-Rad,<br />

das dafür sorgt, dass die Produkte<br />

schonend bei hoher Leistung in<br />

die Gruppierkette des Top-Loaders<br />

SIGlgb eingelegt werden. 1100 Tabs<br />

in 2er-Schlauchpackungen werden<br />

so mittels eines flexiblen Greifers in<br />

eine Verkaufseinheit gebracht. Dieser<br />

füllt je nach Schachtelformat pro<br />

Minute vier bis zwölf Schachteln<br />

gleichzeitig und pickt somit bis zu 24<br />

Schlauchpackungen pro Takt. Bereits<br />

über 30 Zweitverpackungs-Systeme<br />

wurden bei Kunden in aller Welt installiert.<br />

Speziell für ein japanisches Unternehmen<br />

statteten die Schweizer<br />

zwei Linien mit einem sogenannten<br />

Speed-Up aus, sodass pro <strong>Verpackungs</strong>ast<br />

eine Leistung von 1400<br />

Tabs erreicht werden konnte.<br />

„Luftballons“ nicht<br />

erwünscht<br />

Um die erforderlichen hohen Foliengeschwindigkeiten<br />

zu erreichen, werden<br />

vollflächig kaltsiegelbeschichtete<br />

- meistens acryllackierte - OPP-Folien<br />

eingesetzt.<br />

Zunehmend kommen aber auch heißsiegelfähige<br />

Hochgeschwindigkeits-<br />

OPP-Folien zum Einsatz. Durch die<br />

Reduzierung der Mindestsiegeltemperatur<br />

(LTS = Low Temperature Sealing)<br />

seien mittlerweile Foliengeschwindigkeiten<br />

bis zu 80 m/min<br />

möglich. ■


Handel/Logistik<br />

Sie kommen ganz schön herum, die<br />

IBC. Quer durch die Republik trans-<br />

portieren die extrusionsgeblasenen<br />

Container flüssige, viskose und<br />

pastöse Güter - zum Beispiel im Auf-<br />

trag von DuPont Automotive Coatings.<br />

Eine Woche im Leben eines IBC.<br />

On the road again<br />

Der Lebenskreislauf eines Transportcontainers<br />

Um 7.30 Uhr, Montagmorgen im saarländischen Hanweiler:<br />

Mit einem für die markante Industriekulisse<br />

relativ leisen, aber doch deutlich vernehmbaren Zischen<br />

öffnet sich die metallene Form der Extrusionsblasanlage.<br />

Eine von zahlreichen Hydraulikschläuchen gespiesene,<br />

unsichtbare Kraft drückt die beiden blau-grauen Hälften<br />

der Form auseinander. Wie aus einem aufbrechenden<br />

stählernen Kokon schiebt sich ein weißer Korpus auf ein<br />

Rollband und wird anschließend von den noch heißen,<br />

überstehenden Nähten und Butzen befreit.<br />

In der Produktionshalle der Roth Werk GmbH und Co. sind<br />

die automatisierten Maschinenabläufe seit Jahren schon<br />

Tagesgeschäft. Schließlich ist hier nichts anderes passiert<br />

als an jedem anderen Tag auch: Aus ursprünglich etwa 19<br />

Kilogramm hochmolekularem Polyethylengranulat ist der<br />

Innenbehälter eines Transportcontainers, genauer: eines<br />

IBC, entstanden – mit einem Fassungsvermögen von<br />

1000 Litern sowie in diesem Fall einer 475 mm großen<br />

Einfüllöffnung und einem seitlichen Auslauf. Ein Vorgang,<br />

den die selbst gefertigte Extrusionsanlage vollautomatisch<br />

alle drei Minuten wiederholt.<br />

Elektrostatische Wirkung durch Gitterkorb<br />

Szenenwechsel: Es ist inzwischen kurz nach 8.00 Uhr.<br />

Wochenanfang für Jürgen Maas. Das Telefon klingelt. Am<br />

anderen Ende der Leitung meldet sich der DuPont Automotive<br />

Coatings. Im Rahmen eines zwischen den Unternehmen<br />

vereinbarten Trip-Leasing-Vertrages, dem ein<br />

spezielles und in dieser Form für die IBC-Branche bislang<br />

Fotos:Roth<br />

einmaliges Service- und Logistikkonzept zu Grunde liegt,<br />

ruft DuPont eine neue Ladung Container ab.<br />

Für Jürgen Maas bedeutet das, seinen Kaffee zunächst<br />

einmal sich selbst zu überlassen. Zuerst wird der Computer<br />

gestartet. Der Blick in ein eigens entwickeltes Programm<br />

ermöglicht dem Vertriebler im Abgleich mit der<br />

Pool-Nummer des Kunden jede gewünschte Information.<br />

Wie ist der exakt nach Kundenwünschen konfigurierte<br />

IBC-Pool derzeit genutzt; welchen Status hat der Stand<br />

der geplanten Umläufe innerhalb des speziellen Multitrip-<br />

Angebotes; wie viele der gemeinsam mit DuPont entwickelten<br />

Miet-Container mit Gefahrgutzulassung und<br />

elektrostatischer Ausrüstung für den Einsatz in Ex-1 ge-<br />

In drei Minuten fertig<br />

= 1000-l-IBC mit<br />

seitlichem Auslauf.


Beim Roth-Kunden<br />

DuPont werden die<br />

IBC zunächst erfasst<br />

und zwischengelagert,<br />

bevor sie abgeholt<br />

und innerhalb<br />

des Werkgeländes<br />

zur Abfüllanlage<br />

transportiert werden<br />

. Dort werden<br />

sie befüllt und für<br />

den Weiterversand<br />

zusammengestellt.<br />

48<br />

Handel/Logistik<br />

schützten Bereichen stehen abrufbereit<br />

zur Verfügung; wann kann in Absprache<br />

mit dem Spediteur die<br />

schnellstmögliche Lieferung zum<br />

Kunden erfolgen? – Fragen die<br />

zunächst geklärt werden müssen, bevor<br />

Jürgen Maas rund 15 Minuten<br />

später dem Kunden bestätigen kann,<br />

dass der Lkw mit der gewünschten<br />

Containerladung noch am selben<br />

Nachmittag des Werk verlassen und<br />

bereits am Abend, spätestens aber<br />

am nächsten Morgen eintreffen wird.<br />

Der eine knappe dreiviertel Stunde<br />

zuvor produzierte Innenbehälter hat<br />

inzwischen seinen Weg zur Fertigungslinie<br />

gefunden, wo er in Kürze<br />

in den speziellen Gitterkorb eingepasst<br />

wird, der konstruktionsbedingt<br />

mit seinen engen Drahtmaschen die<br />

gewünschte elektrostatische Wirkung<br />

entwickelt.<br />

Lückenlose Überwachung<br />

der Container<br />

Nach der Bestückung mit Auslaufarmatur<br />

und Einlaufdeckel, einem<br />

Drucktest mit Blick auf das Dichtverhalten,<br />

der Komplettierung des Gitterkorbes<br />

mit einer Abdeckung auf<br />

der Oberseite sowie einer akribischen<br />

Endkontrolle ist ein neuer IBC<br />

„Standard verstärkt spezial“ entstanden.<br />

Er kann nach Angaben des Unternehmens<br />

mit seinen speziellen<br />

Eigenschaften als Substitutionsprodukt<br />

für Edelstahlcontainer eingesetzt<br />

werden und bietet dem- gegenüber<br />

eine Reihe von Vorteilen –<br />

von preislichen Aspekten bis hin zur<br />

absoluten Reinheitsgarantie für die<br />

Füllstoffe, da nach jedem Containerumlauf<br />

jeweils immer wieder eine<br />

neue Innenblase inklusive Auslaufarmatur<br />

und Einlaufdeckel eingesetzt<br />

wird.<br />

Im Zwischenlager werden die diversen<br />

IBC-Varianten, die an diesem<br />

Morgen unter Just-in-time-Auflagen<br />

noch produziert wurden, nach distributiven<br />

Maßgaben sortiert und zusammengestellt.<br />

Kaum acht Stunden nach dem Anruf<br />

von DuPont bei Jürgen Maas wartet<br />

unter anderem auch unser Spezial-<br />

IBC gemeinsam mit einer Wagenladung<br />

„Artgenossen“ auf die Abho-<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

lung und damit auf seine nächsten<br />

Lebensabschnitte. Kurz vor 17 Uhr ist<br />

es schließlich so weit. Vorsichtig<br />

schieben sich die Gabeln des Staplers<br />

unter die Stahlpalette des Gitterkorbs<br />

und liften den IBC für den rund<br />

400 km weiten Transport zum Kunden<br />

unter die schützende Abdeckplane<br />

der Lkw-Ladefläche. –<br />

Jürgen Maas hat inzwischen bereits<br />

sein Computerprogramm auf den<br />

neuesten Stand gebracht: Das sowohl<br />

bei Roth als auch beim<br />

Kunden eingerichtete und Barcodeunterstützte<br />

System ermöglicht ein<br />

lückenloses Trekking und verrät: Eine<br />

neue Ladung Trip-Leasing-IBC ist auf<br />

dem Weg .<br />

Knapp 24 Stunden nach dem Abruf<br />

erreicht der Lkw mit den Containern<br />

das Firmengelände von DuPont. Es<br />

ist Dienstag, Punkt 7.45 Uhr. Der<br />

nächste Lebensabschnitt hat begonnen.<br />

Der Transporter darf wegen der hohen<br />

Sicherheitsauflagen das Firmengelände<br />

in unmittelbarer Nähe der<br />

Produktionsanlagen nicht befahren.<br />

Schilder, Absperrungen und Wegekennzeichnungen<br />

weisen auf das<br />

hohe Gefahrenpotenzial hin, das hier<br />

bei dem Farben- und Lackspezialisten<br />

herrscht und über das mit<br />

Argusaugen gewacht wird.<br />

Erst von einem eigens eingerichteten<br />

und unproblematischen Entladebereich<br />

aus, in den der Lkw umgeleitet<br />

wird, können die IBCs ihrem nächsten<br />

Verwendungszweck zugeführt<br />

werden.<br />

Betriebseigene Gabelstapler mit verkapseltem<br />

Elektroantrieb – auf diese<br />

Weise ebenfalls ex-geschützt – bergen<br />

die Container von der Ladefläche<br />

des Lkw, passieren mit ihrer Fracht<br />

die Sicherheitsschleusen und bringen<br />

die Transportverpackungen zunächst<br />

in einen geschützten Lagerbereich.<br />

Einfüllöffnung millimetergenau<br />

positionieren<br />

Wiederum wenige Stunden später<br />

wird der IBC, der noch am Vortag in<br />

Form von Polyethylengranulat und<br />

Metalldraht im rohstoffbedingten<br />

Dornröschenschlaf keinerlei Hinwei-<br />

se auf Form und Funktion erahnen<br />

ließ, seiner eigentlichen Bestimmung<br />

zugeführt. Vom aus – mittlerweile<br />

wieder per Stapler und am Ende per<br />

Hubwagen mit der Einfüllöffnung millimetergenau<br />

unter den entsprechenden<br />

Abfüllanlagen positioniert –<br />

strömt langsam, weil mit leicht viskosen<br />

Eigenschaften versehen, eine für<br />

den Betrachter zunächst nicht bestimmbare<br />

Flüssigkeit in den Trip-<br />

Leasing-IBC.<br />

Die Innenblase füllt sich langsam,<br />

aber mit konstanter Regelmäßigkeit.<br />

Der unverwechselbare Geruch, der<br />

die Raumluft dominiert, der Ort des<br />

Geschehens und schließlich die inzwischen<br />

am IBC angebrachte Produktbeschriftung<br />

lassen die Ahnung<br />

schnell zur Gewissheit werden: Metallic-Rot<br />

schimmert es durch die Polyethylenblase,<br />

deren Bestimmungsort<br />

unschwer auf den Endabnehmer –<br />

einen der führenden deutschen Automobilhersteller<br />

– schließen lässt.<br />

Automatisch beendet die Anlage den<br />

Abfüllvorgang bei Erreichen der IBC-<br />

Kapazität. Der Einfülldeckel wird verschlossen,<br />

der Container zu einer<br />

Rampe gefahren und vom Gabelstabler<br />

unverzüglich zu einem bereits<br />

wartenden Lkw gebracht. Wenig später<br />

warten mehrere Kubikmeter Autolack,<br />

verpackt im 1000-Liter-Gebinde<br />

auf den Weitertransport und schließlich<br />

auf die optische Verschönerung<br />

nagelneuer Autos.<br />

In diesem Fall hat sorgt DuPont<br />

selbst für den Weg der Container zum<br />

Bestimmungsort des Endabnehmers.<br />

In anderen Fällen ist wieder der IBC-<br />

Produzent gefragt: Zum Trip-Leasing-<br />

Konzept gehört ein Logistikangebot,<br />

das für den Kunden unter anderem<br />

sämtliche Transport- und Rückholfragen<br />

bis hin zur Rekonditionierung<br />

übernimmt.<br />

Kaum 50 Stunden sind inzwischen<br />

seit der „Geburt“ des IBC vergangen,<br />

als sich die Transportverpackung unversehens<br />

in einer völlig neuen Welt<br />

wieder findet: Auf einem Rollentransportband<br />

und auf dem Weg in einen<br />

der allerheiligsten Fertigungsbereiche<br />

des Fahrzeugherstellers. Klinisch<br />

rein geht es hier in der Lackiererei zu.<br />

Schließlich darf kein Staubkorn die<br />

saubere Farbe trüben.


Die Innenblase garantiert neutrales Verhalten gegenüber<br />

dem Füllgut, die Gefahr von Restrückständen – bei gereinigten<br />

Edelstahlcontainern nie ganz auszuschließen – ist<br />

ebenfalls nicht gegeben. Das Siegel des Auslaufs wird gebrochen,<br />

der Hebel der Klappenarmatur umgelegt der Inhalt<br />

in die Kammern der Spritzanlagen entleert.<br />

Nur noch marginale Lackreste bleiben im Bauch des Containers<br />

zurück. Das Rentenalter hat begonnen, zumindest<br />

jedenfalls das der Innenblase – im Ausgangslager der<br />

Lackierstraße für gebrauchte Behälter.<br />

Mittlerweile ist Donnerstag, 9.15 Uhr. Bei Jürgen Maas<br />

klingelt das Telefon. Diesmal ist es die Lagerverwaltung<br />

des Autoherstellers. Eine weitere Ladung IBC hat sich angesammelt.<br />

Unter Angabe der Pool-Kunden-Nummer werden<br />

sie nunmehr zur Abholung freigemeldet. Das heißt,<br />

checken, welche Tour des Spediteurs sich für die Abholung<br />

welcher und wie vieler Container am besten eignet;<br />

ggf. neue und zusätzliche Touren planen und in Auftrag geben;<br />

Pool des Kunden aktualisieren, Trip-Leasing-Umläufe<br />

mit Hilfe des Barcode-Systems auf den neuesten Stand<br />

bringen; Rekonditionierungen planen; die Produktion auf<br />

neue Umläufe vorbereiten.<br />

Farbreste schimmern durch die „Haut“<br />

In der Zwischenzeit warten die Container bei dem Fahrzeughersteller<br />

auf ihre erneute Abholung. Wieder vergehen<br />

kaum 24 Stunden, bis sie sich auf dem Rückweg in<br />

Richtung Saarland befinden. Dieses Mal schimmern<br />

Farbreste durch die Polyethylenwand.<br />

Mittlerweile ist eine Woche vergangen. Am frühen Montagmorgen<br />

findet Jürgen Maas die Eingangsbescheinigung<br />

für die Container-Rücklieferung auf seinem Schreibtisch.<br />

<strong>No</strong>ch am Freitagabend zuvor hat der Spediteur die Container<br />

in Hanweiler abgeladen.<br />

Die Innenblasen werden samt Armatur und Einlaufdeckel<br />

aus dem Gitterkorb entfernt und einem Recyclingprozess<br />

zugeführt. Aus ihnen können beispielweise Kunststoffpaletten<br />

entstehen. Die Gitterkörbe indes werden auf ihre<br />

Wiederverwendbarkeit geprüft, Transportschäden beseitigt<br />

und mit komplett neuen Innenblasen bestückt.<br />

Wie an jedem Tag arbeiten kaum 50 Meter entfernt die<br />

Extrusionsblasanlagen und ein neuer IBC entsteht.<br />

Der Hersteller übernimmt auch den Transport.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 49


Grafische Darstellung<br />

der Kommissionierungsanlage.<br />

50<br />

Handel/Logistik<br />

Während die Abfüllung und Konfektionierung<br />

innerhalb der Getränkeproduktion tummeln sich in<br />

der Kommissionierung häufig Scharen von Hilfs-<br />

kräften und verrichten Schwerstarbeit. Ein neu-<br />

artiges Lösungskonzept von ro-ber Industrieroboter<br />

unterstützt bei der Warendistribution.<br />

<strong>Verpackungs</strong>mix auf einer Palette<br />

Automatische Kommissionierung in der Getränkeindustrie<br />

In einem Verteillager für Getränkeprodukte sollen kundenbezogene<br />

Auftragspaletten sowohl aus Mehrwegals<br />

auch aus Einwegprodukten gebildet werden. Um die<br />

Investitionskosten im Rahmen und die Anlagenkomplexität<br />

überschaubar zu halten, werden schwer zu integrierende<br />

Gebinde, wie Getränkebehälter und Sonderverpackungen,<br />

von der Automatisierung ausgeschlossen und<br />

weiterhin manuell zukommissioniert.<br />

Da sich die Mengengerüste ständig ändern, muss die<br />

Nutzung der Anlage auf Wunsch des Kunden für unterschiedliche<br />

Produkte und Mengenverhältnisse flexibel anpassbar<br />

sein. Ebenso sollte die Anlage im Hinblick auf<br />

steigenden Kommissionierbedarf problemlos erweitert<br />

werden können.<br />

Mehrweg oder Einweg?<br />

Als Anlagenleistung in der Grundausbaustufe wurden 15<br />

Kundenpaletten pro Stunde spezifiziert. Wesentliche Bedeutung<br />

wurde der Einbindung des Systems in die Auftragsverwaltung<br />

mit integriertem Staplerleitsystem und<br />

Tourenplanung für die effiziente Nachschubsteuerung<br />

und Bereitstellung herausgehender Lkw-Ladungen beigemessen.<br />

Zur Lösung der Aufgabenstellung werden die<br />

Artikelpaletten (Quellpaletten) in Doppelreihe aufgestellt<br />

und die Kundenpaletten (Zielpaletten) durch die gebildete<br />

Gasse hindurchgefördert. An definierten Punkten wird die<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

Zielpalette angehalten und die in der Nachbarschaft stehenden<br />

Produkte übergesetzt.<br />

Die Anlage ist in zwei Bereiche, einen für Mehrweg- und<br />

einen für Einwegprodukte, geteilt. Während die Mehrwegartikel<br />

durchweg in weitgehend modulgerechten<br />

Kästen stecken, werden die Einwegprodukte (Dosen, PET-,<br />

aber auch Glas-Flaschen) in unterschiedlichen <strong>Verpackungs</strong>formen<br />

vorgelegt.<br />

Das Spektrum reicht von losen Dosen in offenen Trays<br />

über Schrumpfgebinde bis zu in Faltkartons eingeschlagene<br />

Dosen und Flaschen. Die Bereichseinteilung der Anlage<br />

ergibt sich also nicht nur aus Leistungsgründen, sondern<br />

auch, weil die völlig unterschiedlichen <strong>Verpackungs</strong>formen<br />

angepasste Greifer erforderlich machen.<br />

Die Anfangskonfiguration der Anlage mit 16 Quellpalettenplätzen<br />

definiert den Aktionsbereich der Portalroboter,<br />

die sich für die vorliegende Aufgabenstellung als geeignet<br />

erwiesen haben. Da diese z.T. überlappende Arbeitsbereiche<br />

besitzen, ergibt sich eine wünschenswerte Systemredundanz<br />

sowie die Möglichkeit, die Kommissionierleistung<br />

bedarfsgerecht an die Auftragserfordernisse<br />

anzupassen.<br />

Auf Grund ihrer translatorischen Bewegungscharakteristik<br />

erreichen Portalroboter hohe Umsetzgeschwindigkeiten.<br />

Da die gesamte Robotermechanik oberhalb des<br />

Arbeitsbereiches angeordnet ist, stehen sie sich „nicht<br />

selbst im Weg“.


Greifer mit umfangreicher<br />

Sensorik<br />

Im ersten Schritt muss eine Depalettierung<br />

vorgenommen werden. Diese<br />

geht von einem definierten Lagenbild<br />

auf der jeweiligen Produktpalette<br />

aus, das in den Produkt-Stammdaten<br />

abgespeichert wurde und ständig gepflegt<br />

wird. Auf der Basis dieses<br />

Packbildes und der bekannten Stückzahl<br />

auf der Palette wird die Abnahmepositionen<br />

errechnet und das<br />

Produkt gezielt angefahren.<br />

Da Ladung wie Palette nie ganz exakt<br />

positioniert sind, ist der Greifer mit<br />

umfangreicher Sensorik ausgestattet,<br />

um über Suchfahrten Koordinatenkorrekturen<br />

vorzunehmen bzw.<br />

über weitergehende Abfragen den<br />

Prozess abzusichern.<br />

Während für die Depalettierung der<br />

Mehrwegprodukte ein mechanisch<br />

klemmender Greifer eingesetzt wird,<br />

findet für die Einwegprodukte ein<br />

Kombinationsgreifer Einsatz, der die<br />

Produkte zunächst saugend anhebt,<br />

um sie dann vertikal zu klammern<br />

und abstreifend positionsgenau auf<br />

der Zielpalette abzusetzen. Wichtig<br />

ist, dass die Produkte einwandfrei auf<br />

der Zielpalette abgesetzt werden, da<br />

nur so ein stabiler Aufbau möglich ist.<br />

In einer Nebenfunktion entsorgt der<br />

Greifer die bei der Depalettierung<br />

anfallenden Leerpaletten. Diejenigen,<br />

die im System keine Verwen-<br />

dung als Zielpalette finden, werden<br />

ausgeschleust und in einem Sammler<br />

außerhalb der Anlage gestapelt.<br />

Produktmix<br />

Bevor eine Mischpalette aus Artikeln<br />

mit unterschiedlichen Abmessungen<br />

gebildet werden kann, muss ein optimales<br />

Palettenlagenbild errechnet<br />

werden. ro-ber hat zusammen mit<br />

Multiscience (Hoya) die Software<br />

„RO-Mix“ entwickelt, die die Lagenbildung<br />

optimieren soll.<br />

Besonderes Augenmerk muss dabei<br />

nach Angaben des Unternehmens auf<br />

Einwegprodukte gerichtet werden,<br />

damit ein stabiles Stapelbild erzeugt<br />

wird. Behälter, die zusätzlich manuell<br />

zukommissioniert werden, müssen<br />

bei der Lagenbildberechnung ebenfalls<br />

berücksichtigt werden. Das übernimmt<br />

der „große Bruder“ von RO-<br />

Mix, Multi-Mix im Zusammenhang<br />

Blick auf den Mehrwegbereich<br />

der Anlage.<br />

Grafiken: IWK<br />

mit der Tourenplanung und der Zusammenstellung<br />

der Lkw-Ladungen.<br />

Das Kommissioniersystem arbeitet<br />

eingebettet in eine Datenwelt, die<br />

alle Auftrags- und Kundendaten erfasst<br />

und verwaltet. Ausgehend von<br />

den zur Lieferung anstehenden Aufträgen<br />

werden zunächst die Touren<br />

zusammengestellt und in einer ersten<br />

Berechnung die Zahl der erforderlichen<br />

Ladeeinheiten und Lkws<br />

ermittelt. Im nächsten Schritt fällt<br />

die Entscheidung, welche Auftragsbestandteile<br />

nicht durch das Kommissioniersystem<br />

zusammengestellt<br />

werden, weil es sich entweder um<br />

sortenreine Palettenladungen handelt<br />

oder um Sendungen, die vorwiegend<br />

aus nicht automatisch handelbaren<br />

Produkten bestehen. Für die<br />

restlichen Palettenladungen wird ein<br />

„Palettenticket“ – also ein Kommissionierauftrag<br />

– erteilt, der die Palettenzusammensetzung<br />

enthält. ➔<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 51


52<br />

Handel/Logistik<br />

Datenintegration der Kommissionieranlage<br />

Dieses Ticket wird einer Beladungsoptimierung<br />

durch RO-Mix unterzogen<br />

und so die Verfahrbefehle und<br />

Anfahrkoordinaten für den Roboter<br />

errechnet. Falls zu dieser Palette<br />

noch manuelle Zukommissionierungen<br />

erforderlich sein sollten, werden<br />

diese beim Auslauf aus der Anlage<br />

einem separaten Förderer zugeführt<br />

und ein Kommissionierbeleg am Abnahmepunkt<br />

ausgedruckt, der alle<br />

Auftragsinformationen für den Kommissionierer<br />

enthält.<br />

Der Transport fertiger Auftragspaletten<br />

und auch die Nachschubsteuerung<br />

für die Artikelpaletten wird von<br />

einem Staplerleitsystem über Funk<br />

realisiert. Die Kommunikation mit der<br />

überlagerten Datenebene wird über<br />

einen Zellenrechner abgewickelt, der<br />

auch die Koordinierung der beiden<br />

Roboter übernimmt. Insofern verwaltet<br />

er die Belegung der Artikelpalettenbahnen<br />

und die Bestände.<br />

Die Steuerungen der Roboter sind<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

Depalletiergreifer für Mehrwegprodukte. Depalletiergreifer für Einwegprodukte.<br />

also vergleichsweise „dumm“ gehalten,<br />

um eine leichte und zentral<br />

durchführbare Anpassung der Anlage<br />

an neue Anforderungen zu ermöglichen.<br />

Das vorgestellte System ist ein Beispiel<br />

für die auftragsbezogene Kommissionierung<br />

unter Robotereinsatz.<br />

Es ist modular erweiterbar und kann<br />

bedarfsgerecht angepasst werden.<br />

Durch Modifikationen des Konzeptes<br />

erschließen sich Anwendungsberei-<br />

Stretchen mit robuster Technik<br />

Für den Übergang von manuellem zu maschinellem Stretchen von Paletten<br />

P 500 ab einem Aufkommen von 20 bis 30 Paletten am Tag.<br />

Foto: Ratiopac<br />

Speziell für Betriebe mit kleinerem<br />

Palettenaufkommen bietet Ratiopac<br />

Systemverpackung GmbH einen<br />

neuartigen Stretchautomaten. Bereits<br />

bei einem Palettenaufkommen<br />

von 20 bis 30 Paletten pro Tag<br />

mache sich diese Anlage bezahlt -<br />

insbesondere wenn im Versand<br />

die Palettensicherung per Stretchfolie<br />

zeitsparend erfolgen soll.<br />

Der unter der Bezeichnung Ratio<br />

P500 angebotene Stretchautomat<br />

wickelt Palettenladungen unterschiedlichster<br />

Größe.<br />

Die Steuerung durch einen Zwei-<br />

Wege-Schalter ermöglicht eine beliebige<br />

Art der Folienwicklung um<br />

die Palette, so dass ein auf das<br />

jeweilige Packgut abgestimmter<br />

Stretchvorgang möglich ist. Durch<br />

eine externe mechanische Bremse<br />

lässt sich der Abroll-Widerstand<br />

der Folie und damit die Spannkraft<br />

beim Palettenwickeln regeln,<br />

che mit anderen Ausgangssituationen.<br />

So kann man z.B. die Artikelpaletten<br />

durch eine Gasse von Kundenpaletten<br />

fahren, wenn ein breit<br />

gefächertes Produktspektrum die<br />

ständige Bereitstellung aller Artikel<br />

nicht erlaubt. Dr. Hans G. Severin ■<br />

Der Autor ist Geschäftsführer der ro-ber<br />

Industrieroboter GmbH.<br />

sodass sogar Sparstretchfolien von<br />

weniger als 13 µm Gesamtstärke verarbeitet<br />

werden können. Außerdem<br />

können sämtliche handelsüblichen<br />

Stretchfolien in gängigen Stärken<br />

auf der neuen Anlagen verarbeitet<br />

werden.<br />

P500 verfügt über einen am Drehteller<br />

angebrachten Folienhalter. Er<br />

dient der Befestigung der Stretchfolie<br />

beim Beginn des Stretchablaufs<br />

und macht das lästige Anknoten<br />

der Folie am Palettenfuß<br />

überflüssig.<br />

Der Stretchautomat Ratio P500 kostet<br />

6960 DM. Als zusätzliches Extra<br />

ist eine Auffahrrampe für Handhubwagen<br />

möglich. ■<br />

Mit der Redaktion schnell<br />

verbunden!<br />

Tel. (06104) 606-379, -314, -316<br />

E-Mail: vr@kepplermediengruppe.de


Alles im Fluss<br />

Geräte und Ersatzteile binnen 24 Stunden liefern<br />

Damit möglichst jede Reparatur<br />

rasch erledigt werden kann, hat<br />

Junkers Bosch Thermotechnik in Zusammenarbeit<br />

mit seinem Logistik-<br />

Partner, der Spedition Betz in Reutlingen,<br />

ein ausgeklügeltes Konzept<br />

entwickelt. „Wegen der Spezialisierungsvorteile<br />

haben wir Zentrallager<br />

und Logistik für Geräte und Ersatzteile<br />

komplett ausgelagert. Das macht<br />

alles die Spedition als Dienstleister<br />

für uns“, erklärt Bernd Fischer, Leiter<br />

der Logistik-Abteilung von Junkers,<br />

„damit bringen wir jedes Gerät und<br />

Ersatzteil binnen 24 Stunden an den<br />

gewünschten Ort.“<br />

Bis zu zehn Mal täglich verlässt ein<br />

vollbeladener LKW das Junkers-Werk<br />

Wernau in Richtung Reutlingen. Dort<br />

angekommen, wird der LKW automatisch<br />

entladen. Palette für Palette<br />

rollt die Ladung vom Fahrzeug, wird<br />

vermessen, über Scanner und Barcode<br />

am Karton registriert und über<br />

Fließbänder, Aufzüge und Regalfahrzeuge<br />

an den richtigen Platz im Hochregallager<br />

gebracht – alles vollautomatisch.<br />

Das System weiß genau,<br />

welche Teile sich wo befinden und<br />

wann sie eingelagert wurden. Dies ist<br />

Voraussetzung für das First-in-Firstout-Prinzip,<br />

nach dem die Teile auszuliefern<br />

sind: Was als Erstes eingelagert<br />

wurde, muss als Erstes raus. So<br />

wird vermieden, dass der Bestand<br />

veraltet.<br />

Die Auslieferung des Materials ist dagegen<br />

ebenfalls weitgehend automatisiert.<br />

Ist der Auftrag angekommen,<br />

machen sich Fachpacker an dessen<br />

Ausführung. Automatisch weist das<br />

Lagersystem einen Kommissionierplatz<br />

für die Auftragsbearbeitung zu<br />

und druckt eine Pickzettel aus. Darauf<br />

sind für alle Teile des Bestellauftrags<br />

die Plätze verzeichnet, an denen<br />

sie in der großen Lagerhalle mit<br />

insgesamt 38 000 Palettenplätzen zu<br />

finden sind.<br />

Mittlere und große Teile bringen die<br />

Regalbediengeräte automatisch an<br />

bestimmte Stellen, wo sie die Packer<br />

mit Gabelstaplern abholen und an die<br />

Kommissionierplätze bringen.<br />

Bis in eine Höhe von<br />

20 Metern ragen<br />

die Regale mit den<br />

Junkers-Geräten auf.<br />

Foto: Junkers<br />

Ein ausgeklügeltes System beugt<br />

dabei Fehlern vor. Am jeweiligen<br />

Pickplatz wird jedes Teil mit einem<br />

Barcode-Etikett versehen und am<br />

Kommissionierplatz mit einem Scanner<br />

erfasst. Das System vergleicht<br />

die kommissionierten Teile mit dem<br />

Auftrag und meldet, wenn die Lieferung<br />

vollständig ist. Dass dieses Konzept<br />

funktioniert, belegt Unternehmensangaben<br />

zufolge die geringe<br />

Fehlerquote: Durchschnittlich nur<br />

drei von 1000 Bestellungen werden<br />

unvollständig ausgeführt. Ist der Auftrag<br />

komplett kommissioniert, wird<br />

er verladen und per Spedition oder<br />

Paket- und Expressdienst auf den<br />

Weg gebracht. ■<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 53


54<br />

BDVI-Mitteilungen<br />

„Fang den Hut!“<br />

BDVI zu Gast bei der Ravensburger Spieleverlag GmbH<br />

Was wären sie ohne<br />

die Faltschachtel:<br />

Spieleklassiker von<br />

Ravensburger.<br />

Wer hat nicht in seinem Leben<br />

schon Stunden damit verbracht,<br />

im Kreise der Familie oder mit<br />

Freunden klassische Spiele wie<br />

„Mensch ärgere Dich nicht“, „Halma“<br />

oder „Fang den Hut“ zu spielen? Nur<br />

wenige werden sich dabei Gedanken<br />

darüber gemacht haben, wie so ein<br />

Spiel entsteht und inwieweit Bereiche<br />

der <strong>Verpackungs</strong>technologie in<br />

dieser „Entstehungsgeschichte“ eine<br />

Rolle spielen.<br />

Die Ravensburger Spieleverlag GmbH<br />

ist eine Tochter der Holding Ravensburger<br />

AG, die etwa <strong>2000</strong> Mitarbeiter<br />

beschäftigt. Weitere Tochtergesellschaften<br />

sind der Ravensburger<br />

Buchverlag Otto Maier GmbH, die Ravensburger<br />

Spieleland AG, die Freizeit-<br />

und Promotion-Service GmbH<br />

und auch die Ravensburger Interactive<br />

Media GmbH.<br />

„Von der Spiel-Idee bis zur fertigen<br />

Spiele-Packung“ lautete das Motto<br />

der Besichtigung, zu der sich BDVI-<br />

Mitglieder und Gäste in Ravensburg<br />

trafen. Ein Teil der Spiel-Ideen<br />

stammt aus der Bevölkerung: „Erfinder“<br />

schicken ihre Ideen an den Verlag,<br />

der anschließend prüft, ob sich<br />

die Idee realisieren und vermarkten<br />

lässt.<br />

Die Besuchergruppe zeigte sich angesichts<br />

der Tatsache überrascht,<br />

dass die Ravensburger Spieleverlag<br />

GmbH als größte Tochter der Ravens-<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

Fotos: Ravensburger<br />

burger AG mit einem Umsatz von<br />

rund 475 Mio. DM (1999) keine Lagerhaltung<br />

im Sinne einer Bevorratung<br />

betreibt, sondern nur die Mengen<br />

an Spielen aus ihrem Fertigungsprogramm<br />

herstellt, die vom Fachhandel<br />

innerhalb eines bestimmten<br />

Zeitintervalls bestellt werden. Das<br />

bedeutet für die Druckerei, dass die<br />

Auflagen nicht sehr groß sind und daher<br />

ein häufiger Druckwechsel vorgenommen<br />

werden muss. Die vollabgekapselte<br />

Druckmaschine der Firma<br />

MAN Roland ermöglicht dies in wenigen<br />

Minuten, inklusive Druckfarben<br />

und Klischees.<br />

Just-in-time-Produktion<br />

Das Film-Archiv ist in einem brandgeschützten<br />

Raum untergebracht. In<br />

feuersicheren Schränken lagern<br />

mehrere tausend Filme für die später<br />

daraus zu fertigenden Druckklischees.<br />

Im Laufe dieses Jahres soll<br />

von diesem CTF-System (Computer<br />

to Film) auf ein CTP-System (Computer<br />

to Plate) umgestellt werden, so<br />

das Unternehmen.<br />

In der Vorfertigung werden die eigentlichen<br />

Spiele mitsamt den Verpackungen<br />

hergestellt und beklebt.<br />

Über Konfektionierungsbänder gelangen<br />

alle Einzelteile, die zu einem<br />

Spiel gehören, zur Endmontage, wo<br />

sie manuell in die jeweilige Schachtel<br />

gelegt werden.<br />

Nach dem vollautomatischen Aufsetzen<br />

des Deckels wird das fertige<br />

Spiel in Folie eingeschrumpft und<br />

wiederum automatisch auf einer Palette<br />

abgestapelt. Die fertige Palette<br />

wird in Stretchfolie geschrumpft und<br />

gleitet anschließend über endlose<br />

Rollenbänder und automatische Aufzüge<br />

bis in das Hochregallager, von<br />

dem aus die Distributionszentren versorgt<br />

werden, die wiederum die<br />

Fachgeschäfte beliefern.<br />

Frank Landwehr ■<br />

BDVI/DVI-Termine<br />

Anmeldungen an die jeweils<br />

angegebene Adresse oder<br />

an Fax 030 – 46 307 400;<br />

info@verpackung.org<br />

Gäste und Nichtmitglieder sind<br />

herzlich willkommen.<br />

Regionalgruppe Berlin:<br />

Storck Schokoladenwerke,<br />

Berlin<br />

Thema: Verpackung von Süßwaren<br />

Treffpunkt bei Anmeldung – Mitglieder<br />

der RG Berlin werden direkt<br />

von Herrn Müller eingeladen<br />

Termin: 16.06.00<br />

Mitgliederversammlung des Deutschen<br />

<strong>Verpackungs</strong>instituts e.V.<br />

Hotel Kempinski Gravenbruch bei<br />

Frankfurt<br />

Termin: 19.06.00, 12.30 Uhr


Etikettieren/Kennzeichnen<br />

Etikettieren ohne Klebstoff<br />

Gerolsteiner schrumpft mit ITW Auto Sleeve<br />

Als Deutschlands größter Mineralwasserbrunnen<br />

im <strong>No</strong>vember<br />

1998 erstmals PET-Mehrwegflaschen<br />

auf den Markt brachte, fiel die<br />

Wahl auf Etiketten von ITW Auto Sleeve.<br />

„Wir entschieden uns für diesen<br />

Lieferanten, da er uns zusammen mit<br />

einem Etikettiermaschinenhersteller<br />

eine Paketlösung anbot“, erklärt<br />

Stefan Goebel von Gerolsteiner<br />

Brunnen.<br />

Die 1-Liter-PET-Mehrwegflasche ist<br />

das Hauptprodukt bei Gerolsteiner.<br />

Wurden 1999 bereits über 70 Millionen<br />

Flaschen mit dem gesunden<br />

Quellwasser befüllt, erwartet das Unternehmen<br />

für <strong>2000</strong> einen Flaschenverbrauch<br />

von annähernd 130 Millionen<br />

Stück.<br />

Etikettiert wird das 49 g leichte 1-Liter-Gebinde,<br />

das durchschnittlich<br />

acht bis zehn Umläufe schafft, mittelsPolyethylen-Stretch-Sleeve-Etiketten.<br />

Bei der Applikation benötigen<br />

die Etiketten weder Klebstoff noch<br />

Hitze. Das bringt Vorteile, wenn die<br />

Flaschen für die Wiederbefüllung vorbereitet<br />

werden: Mechanisch wird<br />

das Etikett von der Flasche getrennt,<br />

weder Klebstoff noch Papier müssen<br />

so beim Waschprozess entfernt werden.<br />

Die Hochgeschwindigkeits-REF/PET-<br />

Linie (verwendet wird die Maschine<br />

PDC HC-28 stretch labeller) hat eine<br />

Kapazität von 36 000 Flaschen/<br />

Stunde. Zusätzlich zu Produktionseinsparungen<br />

tragen die Schrumpfetiketten<br />

nach Angaben von ITW zu<br />

Vorteilen in der Produktpräsentation<br />

bei: Die Etiketten können auf weißem<br />

oder transparentem Material ge-<br />

Foto: ITW<br />

druckt werden, wobei insgesamt<br />

zehn Farben zur Auswahl stehen.<br />

Spezialfarben sowie Hochglanzlacke<br />

können zusätzlich verwendet werden.<br />

Weitere Effekte werden dadurch<br />

erzeugt, dass die Innenseite der Etiketten<br />

bedruckt wird. Im Trend liegen<br />

auch Veredelungen durch metallisierende<br />

Farben, die auf die Folien aufgebracht<br />

werden. ■<br />

ITW gehört der Illinois-Tool-Works-Gruppe mit Sitz in Glenview (USA) an. Das Unternehmen ist<br />

eigenen Angaben zufolge im Bereich Consumer Packaging & Systems tätig. Im englischen<br />

Bracknell hat das Verkaufszentrum für den Europäischen Markt seinen Sitz, die gesamte Etikettenproduktion<br />

sowie die Qualitätsabwicklung erfolgt in Völkermarkt, Österreich. ITW Auto-<br />

Sleeve extrudiert den widerstandsfähigen und klaren Polyethylen-Film. Weil während des Etikettierprozesses<br />

auf Klebstoff verzichtet werden kann, lassen sich Stretchsleeve-Etiketten problemlos<br />

recyceln.<br />

Schrumpfetiketten<br />

aus Polyethylen.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 55


Heißleim-Etikettiermaschine<br />

RF25.<br />

Weiße Schrift auf<br />

dunklem Tonträger.<br />

56<br />

Etikettieren/Kennzeichnen<br />

Etiketten von der Rolle<br />

Das Etikettierverfahren von der Rolle<br />

ist etikettenschonend und zuverlässig.<br />

Ausschlaggebend dafür ist u.a.<br />

der Einsatz einer Vakuumtrommel zur<br />

sanften und sicheren Übergabe der<br />

Etiketten. Ein wesentlicher Vorteil<br />

des Vakuumtransfers insbesondere<br />

bei Kunststofffolien ist das flächige<br />

Führen des Etiketts, wodurch eine<br />

Beschädigung, wie sie bei punktuell<br />

arbeitenden Greifern auftreten können,<br />

ausgeschlossen ist.<br />

Bestechend an den beiden kompakten<br />

Versionen RG15 bzw. RF25 ist<br />

vor allem die große Bandbreite an<br />

Applikationen. Die zwei KHS-Etikettiermaschinen<br />

können sowohl runde<br />

Strahlend weiße Tinte<br />

Dominos Ink-Jet-System, die A-Serie,<br />

ist um den Printer Opaque, ergänzt<br />

worden. Er ist in nahezu jeder Industrie<br />

einsetzbar, besonders aber dort,<br />

wo hohe Ansprüche an Qualität und<br />

Lesbarkeit der Codierung gestellt<br />

werden.<br />

Neue Tinten, d.h. eine Auswahl an<br />

weißen Tinten eingeschlossen, ermöglicht<br />

dem Anwender einen guten<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

Foto: KHS<br />

Foto: Domino<br />

als auch – durch ihre Auslegung<br />

als Kurvenbahnenmaschine – eckige<br />

Behälter verarbeiten, und zwar ebenso<br />

Glas- oder PET-Flaschen wie<br />

Dosen. Auch das Etikettieren gewölbter<br />

Behälterbereiche mit einem daran<br />

anschließenden Schrumpfen der Etiketten<br />

auf dem Transport ist eine<br />

mögliche Variante. Selbst die Leerflaschenetikettierung<br />

von PET-Flaschen<br />

bereitet keine Schwierigkeiten.<br />

An Etikettenmaterial kann bei der Innoket<br />

RF15 bzw. 25 sowohl Papier als<br />

auch HDPE- oder OPP-Folien und<br />

geschäumtes Polystyrol eingesetzt<br />

werden. Die RF15 verarbeitet Behälterdurchmesser<br />

von 40 bis 120 mm,<br />

die RF25 von 50 bis105 mm. Die Aufbringung<br />

von Polystyroletiketten<br />

kann als Sonderausführung auch mittels<br />

Lösungsmittelverklebung (Glue<br />

Solvent Application) geschehen. ■<br />

RF 25<br />

Leistung<br />

Behälterdurchmesser<br />

Etikettenmaterial<br />

bis 24 000 Fl/h<br />

50-105 mm<br />

Papier; HDPE- oder<br />

OPP-Folien; geschäumtes<br />

Polystyrol<br />

Kontrast zu erzielen. Das Opaque-<br />

System ist zur Identifikation bzw.<br />

Nachverfolgbarkeit von Codierungen<br />

auf dunklen Oberflächen gedacht.<br />

Die „Wake up Software“ testet automatisch<br />

die Tintenzirkulation zur<br />

gleichmäßigen Verteilung der Pigmentteilchen,<br />

damit die Druckqualität<br />

gewahrt bleibt.<br />

Das Start/Stopp-Prozedere ist denkbar<br />

einfach und das einzigartige automatische<br />

Düsenverschlusssystem<br />

von Domino sorgt für verzögerungsfreies<br />

Starten.<br />

Die Eingabe von Informationen ist<br />

unkompliziert, beispielsweise sind<br />

über Hot-Key-Tasten häufig benutzte<br />

Texte speicher- und abrufbar. Codes<br />

können verarbeitet und gespeichert<br />

werden. ■<br />

Foto: Synrad Inc<br />

Markierkits<br />

Synrad Inc, nach eigenen Angaben einer<br />

der größten Laserproduzenten im<br />

Bereich der abgeschlossenen (sealed-off)<br />

CO 2 -Laser stellt seine neueste<br />

Produktlinie, die Markierkits auf<br />

Basis der neuen Galvoscanner-Köpfe<br />

vor. Die FH-Serie ist die Weiterentwicklung<br />

der digitalen Scanköpfe aus<br />

Markierhits auf Basis der Galvoscanner-Köpfe.<br />

dem Hause Synrad. Zusammen mit<br />

vorjustierten mechanischen Aufnahmen<br />

für den Laser und den<br />

Scankopf erhält man die Funktion<br />

„Lasermarkieren“ sozusagen durch<br />

Plug & Play. Ausgestattet mit Markiersoftware<br />

werden alle Anforderungen<br />

wie Losnummern, Datum,<br />

Seriennummern, Logos oder Barcodes<br />

erfüllt.<br />

Mittels Lasermarkierung werden die<br />

unterschiedlichsten Materialien mit<br />

dauerhaften Markierungen versehen<br />

ohne die hinlänglich bekannten Probleme<br />

von InkJet-Markierungen in<br />

Kauf nehmen zu müssen. Kompak-<br />

te und wartungsfreie Lasermarkierkomponenten<br />

erlauben den Einsatz<br />

in nahezu jeder Produktionsumgebung.<br />


Internet<br />

Optimalere Nutzung des Internets<br />

Zeit sparen mit richtiger Strategie<br />

Wenn man für die Suche nach<br />

<strong>Verpackungs</strong>maschinen und<br />

-materialien im Internet die richtigen<br />

Strategien entwickeln, kann man viel<br />

Zeit sparen. Erich Spencer, Präsident<br />

von packexpo.com, eine der führenden<br />

Internet Communities der <strong>Verpackungs</strong>branche,<br />

fasst die wichtigsten<br />

Methoden für eine schnelle und<br />

gezielte Suche im Internet zusammen.<br />

Beginnen sollte man die Suche<br />

mit einer Website, die sich ausschließlich<br />

auf die <strong>Verpackungs</strong>branche<br />

spezialisiert. Allgemeine Suchmaschinen<br />

suchen das gesamte<br />

World Wide Web ab und erbringen oft<br />

nur ungenaue Ergebnisse. Man kann<br />

das Überangebot an Informationen<br />

und den damit verbundenen hohen<br />

Zeitaufwand einschränken, wenn<br />

man eine Website wählt, die ein breites<br />

Spektrum an Informationen zu<br />

Herstellern von <strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />

und -materialien bietet.<br />

Eine Informationsquelle für die <strong>Verpackungs</strong>branche<br />

sollte jedoch nicht<br />

nur umfassend, sondern auch aktuell<br />

sein. Ein großer Vorteil des Internets<br />

liegt in der Möglichkeit, Informationen<br />

schnell und einfach auf den neuesten<br />

Stand zu bringen. Die Website<br />

von Packexpo.com beispielsweise<br />

zeichnet sich durch den Service zur<br />

Aktualisierung von Informationen<br />

aus. Jeder aufgelistete Hersteller erhält<br />

einen Sicherheitscode, mit dem<br />

autorisierte Mitarbeiter rund um die<br />

Uhr Informationen zu Produkten,<br />

Technologien, Anwendungen und<br />

Serviceleistungen aktualisieren können.<br />

Dieser Prozess beseitigt Informationslücken<br />

und liefert die letzten<br />

Neuigkeiten direkt vom Hersteller.<br />

Bevor man Informationen aus dem Internet<br />

weiterverwendet, sollte man<br />

deren Herkunft überprüfen. Angesichts<br />

des boomenden Geschäfts im<br />

Internet lässt sich nicht immer sofort<br />

feststellen, welche Internet-Firma<br />

wirklich vertrauenswürdig ist. Daher<br />

sollte man sich für eine Website entscheiden,<br />

die auf erfahrene <strong>Verpackungs</strong>experten<br />

mit nachweislich<br />

umfangreichen Branchenkenntnissen<br />

zurückgreift. Das Packaging<br />

Machinery Manufacturers Institute<br />

(PMMI) steht den Nutzern von packexpo.com<br />

mit seiner Kompetenz und<br />

langjährigen Erfahrung zur Seite.<br />

Erweiterte Suche<br />

Ein wichtiges Hilfsmittel ist die Möglichkeit<br />

der „Advanced Search“ (erweiterte<br />

Suche). Durch die Anwendung<br />

dieser Option werden nur die<br />

Informationen herausgefiltert, die<br />

den spezifischen Eingaben entsprechen.<br />

Wenn beispielsweise nach einem<br />

System gesucht wird, mit dem<br />

man automatisch Weinflaschen etikettieren<br />

kann, und die Liste möglicher<br />

Hersteller auf Kalifornien begrenzt<br />

werden soll, so hilft Ihnen die<br />

„Advanced Search“ bei der Auswahl<br />

von Herstellern nach den gewünschten<br />

Kriterien.<br />

„Advanced Search“ stellt nicht nur<br />

eine Liste von Herstellern zusammen,<br />

sondern liefert zusätzliche Informationen,<br />

die bei der Abwicklung<br />

eines Projekts behilflich sein können.<br />

Zum Beispiel relevante Nachrichten<br />

und Websites.<br />

Nachdem die Suchergebnisse das<br />

Spektrum potenzieller Hersteller ein-<br />

geengt haben,<br />

kann eine effektive<br />

Website diese<br />

Informationen für<br />

eine bestmögliche Auswahl weiter<br />

eingrenzen. Die Funktion „Request<br />

for Information (RFI)“ mit deren Hilfe<br />

spezifisches Informationsmaterial<br />

wie Broschüren, Informationsblätter<br />

und Anwendungsprofile direkt beim<br />

Hersteller bestellt werden können,<br />

unterstützt die weitere Bearbeitung<br />

und erspart zeitaufwendige Telefonanrufe<br />

und Faxe. In vielen Fällen erhält<br />

man binnen weniger Minuten die<br />

gewünschten Informationen per E-<br />

Mail und kann sie oft sogar direkt auf<br />

den Computer laden.<br />

Mit „Request for Quote (RFQ)“<br />

(Preisanfrage), einer weiteren zeitsparenden<br />

Funktion, könne man<br />

Preise und Lieferbedingungen für<br />

bestimmte Produkte direkt vom Hersteller<br />

holen.<br />

Den richtigen Anbieter finden<br />

Durch das Angebot zusätzlicher Informationen<br />

und Kostenvoranschläge<br />

hilft eine professionelle Website,<br />

die Auswahl weiter einzuengen und<br />

schließlich den richtigen Anbieter für<br />

einen Auftrag zu finden. Auch hier<br />

kann das Internet zur Seite stehen:<br />

man wähle eine Website, die mit<br />

einem umfassenden Terminkalender<br />

über in- und ausländische <strong>Verpackungs</strong>kongresse<br />

und -messen informiert.<br />

Auf einer Messe kann der<br />

Suchende die Produkte der unter einem<br />

Dach versammelten Hersteller<br />

beurteilen und weitere Informationen<br />

aus erster Hand einholen. ■<br />

Erich Spencer, Präsident<br />

der packexpo.com.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 57<br />

Foto: packexpo


Produkt-<strong>Rundschau</strong><br />

ENEMAC<br />

Rostfreie Überlastkupplungen für Lebensmitteltechnik<br />

ECR für Ketten- und<br />

Riemenantriebe.<br />

Runde, ovale oder<br />

rechteckige Flaschen<br />

können bedruckt<br />

werden.<br />

58<br />

Für die Drehmomentbegrenzung in<br />

Ketten- und Zahnriemenantrieben<br />

von Abfüll- und Reinigungsanlagen,<br />

<strong>Verpackungs</strong>maschinen, etc. bietet<br />

Enemac neue rostfreie Überlastkupplungen<br />

an. Sie erfüllen spezielle Anforderungen<br />

an die Hygiene der Lebensmittelverarbeitung.<br />

Die neuen Typen ECI und ECR sind<br />

Weiterentwicklungen der bewährten<br />

Baureihen ECA und ECG. Sie arbeiten<br />

nach dem Kugelrastprinzip und un-<br />

ISIMAT<br />

Neuer Flaschendruckautomat<br />

Mit dem neuen Flaschendruckautomaten<br />

Isimat 1016 U bietet das Unternehmen<br />

einen universellen Siebdruckautomaten<br />

für unterschiedliche<br />

Kunststoffbehälter an. Typische<br />

Artikel sind runde, ovale oder rechteckige<br />

Flaschen mit zentrischem<br />

oder auch nicht-zentrischem Hals<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

Foto: Enemac<br />

Foto: Isimat<br />

terbrechen innerhalb weniger Winkelgrade<br />

den Antriebsstrang zwischen<br />

Motor und Maschine. Die ECI hat eine<br />

extra breite Lagerung für den Anbau<br />

von Zahnscheiben. So ergibt sich<br />

eine Einheit, die nur noch auf die Maschinenwelle<br />

aufgesteckt werden<br />

muss.<br />

Die EC-Überlastkupplungen sind<br />

funktionssicher und bieten Wiederholgenauigkeit<br />

bezüglich des Ausrückmomentes.<br />

Dies wird durch eine<br />

Konstruktion erreicht, die mit nur wenigen<br />

bewegten Teilen auskommt,<br />

sowie durch die konsequente Anwendung<br />

qualitätssichernder Maßnahmen.<br />

Außerdem ist eine <strong>No</strong>tstopp-Schaltung<br />

mittels mechanischem Endschalter<br />

oder Näherungsschalter<br />

möglich. Ebenfalls Synchronschaltung<br />

(nur 1 Rastpunkt pro Umdrehung)<br />

und ein geringes Durchrastmoment.<br />

Auch kundenspezifische Variationen<br />

(mehrere Rastpunkte, andere<br />

Einstellbereiche und Anschlussmaße)<br />

sind machbar. Die Einstellbereiche<br />

für die Überlastsicherung reichen<br />

von 2 bis 630 Nm. ■<br />

sowie Dosen, Hülsen und Kartuschen.<br />

Der Automat ist jederzeit<br />

modular auf bis zu sechs Druckstationen<br />

aufrüstbar.<br />

Dank des mechanisch angetriebenen<br />

Transportsystems und der ebenfalls<br />

mechanisch gesteuerten Druckwerke<br />

ist eine Produktionsleistung von<br />

6000 Teilen/h möglich. Flamm-Vorbehandlung<br />

und eine moderne SPS<br />

sind Standard. Die Zuführung der<br />

Behälter kann manuell über ein Beschickungsband<br />

(z. B. für kratzempfindliche<br />

Teile) oder aus einem automatischen<br />

Sortierer erfolgen. In der<br />

ersten Station erfolgt die Ausrichtung<br />

der zu bedruckenden Teile, bevor<br />

sie an das mechanische Fördersystem<br />

der Maschine übergeben<br />

werden. Vor dem ersten Druckwerk<br />

durchlaufen die Behälter u. a. folgen-<br />

Foto: Schur<br />

SCHUR<br />

Block Bottom<br />

Das Schur-Star-<strong>Verpackungs</strong>system<br />

arbeitet mit einer breiten Palette von<br />

vorgefertigten Beuteln verschiedener<br />

Folientypen wie Polyethylen, Polypropylen<br />

und Laminatkombinationen.<br />

Eine sehr große Auswahl an<br />

Konstruktionen, u. a. Bodenfalte,<br />

Die Star-<strong>Verpackungs</strong>maschine.<br />

Tragegriff, Euro-Loch und Wiederverschluss,<br />

steht zur Verfügung.<br />

Exklusiv für dieses System wurde<br />

der Block Bottom, eine neue Standbodenkonstruktion<br />

entwickelt. Die<br />

Stabilität des Standbodens ist auf<br />

seine vollständig viereckige Basis<br />

zurückzuführen. Der Block Bottom<br />

ist mit allen herkömmlichen Konstruktionen<br />

wie Wiederverschluss<br />

oder Tragegriff kombinierbar. ■<br />

de Arbeitsstationen: Ausrichtung auf<br />

die zu bedruckende Seite, Staubreinigung<br />

mit ionisierter Luft, Flammvorbehandlung,<br />

Rakelsperre-System,<br />

welches den Druck verhindert, falls<br />

kein Behälter in der Druckstation<br />

bereit steht, Vorpasserung. In der<br />

Druckstation werden die Teile in einer<br />

Hals-Bodenaufnahme gepassert,<br />

die zur Druckstabilisierung mit einer<br />

Aufblasvorrichtung ausgestattet ist.<br />

Anschließend werden die Artikel<br />

zum UV-Trockner transportiert und<br />

unter dem UV-Strahler gedreht und<br />

anschließend abgeführt. ■<br />

Flaschenautomat<br />

Leistung 6000 Teile/h<br />

Trocknung UV


REIPACK VERSCHLUSSSYSTEME GMBH<br />

Langer Schraubverschluss für Weinflaschen<br />

Mit dem Aluminiumschraubverschluss<br />

für Weinflaschen mit MCA-<br />

Schraubmündung und spezieller<br />

Halsform „Weincap“ wird ein ähnlicher<br />

optischer Effekt erreicht, wie<br />

mit den bisher üblichen, zusätzlichen<br />

Schrumpfkapseln.<br />

Die Vorteile von Schraubverschlüssen<br />

für Weinflaschen sind Herstellerangaben<br />

zufolge absolut dichtes<br />

Verschließen, auch bei stehender<br />

Lagerung der Flaschen, dass kein<br />

Eigengeschmack des Verschlussmaterials<br />

an den kostbaren Inhalt<br />

abgegeben werden kann; Qualitätssicherung<br />

durch den bekannten<br />

Sprengring sowie leichtes Öffnen<br />

HOHLGLAS GMBH P.+H.<br />

Griffi serviert Getränkeverpackungen<br />

Die Hohlglas GmbH P.+H. (Produktion<br />

und Handel) betreibt ein vielseitiges<br />

Geschäft rund um Glasbehältnisse<br />

für Labor und Haushalt. Im Rahmen<br />

der Konzentration auf die Kernkompetenzen<br />

des Unternehmens<br />

gliedern sich die Aktivitäten der Hohlglas<br />

GmbH in drei strategische Geschäftsbereiche.<br />

Gut im Griff sind Getränke mit „Griffi“<br />

ohne zusätzliches Werkzeug. Vorteile<br />

seien ebenso einfaches und dichtes<br />

Wiederverschließen bei Teilentnahme<br />

des Inhalts, vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten<br />

der neuen<br />

Verschlüsse durch mehrfarbige<br />

Bedruckung und/oder angeschliffene<br />

Prägung sowie geringere Kosten<br />

gegenüber der Kombination von<br />

Korken und Kapseln, so das Unternehmen.<br />

Für den Einsatz des „Weincap“ auf<br />

Mehrwegflaschen stehen neben dem<br />

Entschrauber auch Spezialmaschinen<br />

zum Entfernen des langen Restaluverschlussteils<br />

von der Flasche<br />

zur Verfügung. ■<br />

Geldo – „Heiße Ware“ steht für<br />

das endverbraucherorientierte Programm<br />

von Glaskannen, Heißgetränkegläsern<br />

und ausgesuchten Glasund<br />

Haushaltsartikeln.<br />

Besser lautet die Marke für die Kundenzielgruppe<br />

Apotheken. Das Lieferprogramm<br />

umfasst die verschiedensten<br />

Arzneimittelverpackungen<br />

nebst entsprechendem Zubehör. Das<br />

Unternehmensziel ist es, von den<br />

22 000 in Deutschland existierenden<br />

Apotheken mittelfristig 30Prozent<br />

als Kunden für dieses Versandhandelsgeschäft<br />

zu gewinnen.<br />

Das Laborglasgeschäft wird unter der<br />

Traditionsmarke Gelsdorf betrieben.<br />

Kunden sind in diesem Marktsegment<br />

sowohl der klassische Laborfachhandel<br />

als auch große Laboratorien<br />

und Hersteller der chemischen<br />

Industrie. „Griffi“ ist im Programm<br />

Geldo eingegliedert – es handelt sich<br />

um einen Ausgießer für 1-Liter-Ge-<br />

tränkeverpackungen. Folgende Punkte<br />

zeichnen diesen Artikel aus: leichte<br />

Handhabung; geschirrspülmaschinenfest;<br />

Geldo-Griffi ist aus SAN-<br />

Spezialkunststoff hergestellt und lebensmittelecht;<br />

der Deckel verhindert<br />

Verunreinigungen und das Eindringen<br />

von Insekten; das System ist<br />

in drei Farbkominationen lieferbar. ■<br />

Foto: Reipack<br />

Fotos: Hohlglas<br />

Sieht auf den ersten<br />

Blick wie eine<br />

Schrumpfkapsel<br />

aus: Der Alu-Schraubenverschluss<br />

für<br />

Weinflaschen ist<br />

44 mm lang bei<br />

28 mm Durchmesser.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 59


Kleinmaschine der<br />

Serie S: Die Spritzeinheit<br />

arbeitet mit<br />

Schneckenantrieb<br />

ohne Hohlwelle.<br />

60<br />

Produkt-<strong>Rundschau</strong><br />

HUSKY<br />

Kleinmaschinen<br />

Ab sofort liefert Husky seine Kleinmaschinen<br />

der Serie S mit Schließkräften<br />

von 900, 1200 und 1600 kN<br />

auch an Kunden aus der europäischen<br />

Spritzgießindustrie. Die S-Maschinen<br />

richten sich vor allem an<br />

Hersteller von Verschlüssen, Kosmetikartikeln,<br />

Medizintechnik, Verpackungen<br />

und technischen Teilen.<br />

Die Schließeinheiten sind auf mehrereSchneckenkolben-Spritzeinheiten<br />

mit Schneckendurchmessern von<br />

15 bis 18 mm und Plastifizierzylindern<br />

unterschiedlicher Baugröße<br />

abgestimmt. Die zum Patent angemeldete<br />

hydromechanische Schließeinheit<br />

hat eine bajonettähnliche Verriegelungsvorrichtung<br />

am Schließkolben,<br />

die das Einstellen der Werkzeugeinbauhöhe<br />

erübrigt. Das vereinfacht<br />

die Maschinenkonstruktion<br />

und verringert den Wartungsaufwand.<br />

Die Einbauhöhe wird von<br />

der Schließeinheit automatisch ermittelt.<br />

Die patentierten Reflex-<br />

Clamp-Platten sorgen für präzise<br />

Parallelität der aufgespannten Werkzeughälften.<br />

Die bewegliche Aufspannplatte<br />

wird von einem steif<br />

ausgelegten Maschinenbett unterstützt<br />

und läuft dabei unabhängig von<br />

den Holmen auf Linearlagern. Die<br />

Spritzeinheit zeichnet sich durch einen<br />

Schneckenantrieb ohne Hohlwelle<br />

aus. Das ergibt eine engere Verbindung<br />

zum hydraulischen Radialkolbenmotor,<br />

spart bewegliche Teile<br />

und verringert die Baulänge der<br />

Spritzeinheit. Das Hydrauliksystem<br />

umfasst proportional angesteuerte<br />

Servoventile für kurze Ansprechzeiten<br />

und Präzision. ■<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

Foto: Husky<br />

ISIMAT<br />

Automatische Siebdruckanlage<br />

Die automatische Siebdruckanlage<br />

2015 ZK des Unternehmens bedruckt<br />

zylindrische oder konische Artikel<br />

wie Kannen, Gläser und Behälter.<br />

Die Anlage umfasst eine Beschickungs-<br />

und eine Entnahmestation,<br />

eine Passer-, eine Runddruckund<br />

eine Kegeldruckstation, die an<br />

Siebdruckautomat für zylindrische und konische<br />

Behälter.<br />

einem Rundtisch angeordnet sind.<br />

Die Behälter werden auf Aufnahmen<br />

gesteckt und mit Vakuum festgehalten.<br />

Durch dieses Produktionsprinzip<br />

wird sowohl die Produktionsleistung<br />

als auch die Druckpräzision erreicht,<br />

SYNAPS<br />

Software kontrolliert Druckqualität<br />

Die Hersteller von <strong>Verpackungs</strong>materialien,<br />

grafische Betriebe und<br />

Druckereien müssen sicher gehen,<br />

dass die Druckqualität ihrer Erzeugnisse<br />

den Anforderungen der Auftraggeber<br />

entspricht. Die bisweilen<br />

sogar gesetzlich vorgeschriebene<br />

Überprüfung erfolgt vielfach noch<br />

manuell, wodurch eine hohe Fehlergefahr<br />

gegeben ist. Die von Synaps,<br />

einem Spezialisten für automatische<br />

Qualitätskontrollsysteme, entwickelte<br />

Software ExaScan besteht aus<br />

mehreren Einzelprogrammen und<br />

deckt zahlreiche Funktionen ab. Die<br />

Prüftechnik beruht prinzipiell darauf,<br />

das Druckbild mit der von einem<br />

Grafiker geschaffenen Vorlage oder<br />

eine Probe aus einem Lieferlos mit<br />

einem Muster zu vergleichen. Das<br />

System überprüft die Anwesenheit,<br />

die Position und die Lesbarkeit von<br />

Zeichen, Symbolen, Logos und Buchstaben,<br />

gleich, aus welchem Alphabet<br />

sie stammen.<br />

Foto: Isimat<br />

da die Artikel nach der Beschickung<br />

die Aufnahmen nicht mehr verlassen.<br />

Die Produkte werden von einem<br />

Transportband entnommen und automatisch<br />

mit Hilfe eines programmierbaren<br />

Roboters auf die Aufnahmen<br />

der Druckmaschine gesteckt.<br />

Vor der Beschickungsstation werden<br />

die Behältnisse auf den Ausgießer gepassert.<br />

Hierzu werden sie mit vier<br />

Rollen angehoben, mit einem elektrischen<br />

Antrieb gedreht und dabei mit<br />

einem optischen Sensor auf den Ausgießer<br />

gepassert.<br />

Für die automatische Beschickung<br />

und Entnahme werden zwei programmierbare<br />

Roboter eingesetzt.<br />

Insgesamt sieht Isimat in den kurzen<br />

Rüstzeiten hohe Produktivitätsvorteile<br />

dieser Anlage, da nur die Greiferbacken<br />

der Roboter und sechs Aufnahmen<br />

zu wechseln sind. Alle<br />

Druckparameter sind in der Steuerung<br />

abgespeichert und damit reproduzierbar.<br />

■<br />

Die Prüfparameter werden durch<br />

Kalibrieren oder durch Eingabe einer<br />

Empfindlichkeit eingestellt: In einem<br />

Fall werden Farbkontraste zwischen<br />

dem Aufdruck und dem Untergrund,<br />

im anderen Fall wird das Ausmaß des<br />

kleinsten aufzuspürenden Fehlers<br />

festgestellt. Die Software steuert<br />

dazu einen Scanner, der die Proben<br />

digitalisiert, und vergleicht diese Aufnahmen<br />

mit den aufgezeichneten<br />

Mustern. Auf einem Bildschirm werden<br />

Unterschiede zwischen Vorlage<br />

und Druckbild sichtbar. Der Bediener<br />

markiert aufgespürte Fehler mit einer<br />

Maus und speichert die Ergebnisse<br />

seiner Inspektion in einer Datenbank.<br />

Die Aufzeichnung und der<br />

Ausdruck der Prüfberichte erfolgen<br />

automatisch, wobei mehrere Darstellungsmöglichkeiten<br />

bestehen.<br />

ExaScan lässt sich darüber hinaus in<br />

integrierte Kontrollsysteme einbauen.<br />

Synaps sucht noch nach weiteren<br />

Vertriebspartnern. ■


GEBHARD BALLUFF GMBH & CO.<br />

Analog-Wegsensor<br />

mit 3 Schaltausgängen<br />

Dank miniaturisierter Controller bietet<br />

die Gebhard Balluff GmbH & Co.<br />

einen induktiven Analog-Wegsensor,<br />

in den drei programmierbare Schaltausgänge<br />

integriert sind. die Einstellung<br />

erfolgt im Teach-in-Verfahren.<br />

Die Sensoren werden für Abstandsund<br />

Dickenmessung, Zähl- und Überwachungsaufgaben,<br />

Portionierung<br />

oder Sortierung eingesetzt. Da sie oft<br />

in Kombination mit einem Schaltgerät<br />

eingesetzt werden, hat Balluff<br />

einen Analog-Sensor mit integrierten<br />

Schaltausgängen entwickelt.<br />

Das separate Schaltgerät wird somit<br />

nicht mehr benötigt. Möglich wurde<br />

dies durch die Miniaturisierung der<br />

BAW-Basisschaltung und der Controller.<br />

Die neuen Geräte werden derzeit in<br />

der gängigsten Größe in einem M18-<br />

Gehäuse (76,5 mm Länge) angeboten.<br />

Neben der Spannungsversorgung<br />

verfügen sie über drei programmierbare<br />

Schaltausgänge und einen<br />

zusätzlichen Analogausgang von 0<br />

bis 10 V im bereich bis 5 mA. Der<br />

Messbereich beträgt 1 bis 5 mm, bei<br />

einer Linearität des Signals von<br />

< ±3 Prozent. Nach Angaben des<br />

Unternehmens bietet dieser Sensor<br />

vielen Anwendern, die ihre Wegsensoren<br />

bislang über die Steuerung<br />

programmiert haben, eine Alternative,<br />

um Steuerungseingänge einzusparen.<br />

■<br />

Induktiver Analog-Wegsensor mit drei programmierbaren Schaltausgängen.<br />

Foto:Balluff<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 61


Verifizierung der<br />

Chargennummer<br />

auf einer Weißblech-<br />

Spraydose.<br />

Die Robo-Maschine<br />

ist speziell in der<br />

Kosmetik- und Pharma-Industrie<br />

sowie<br />

in der Parfümeriebranche<br />

einsetzbar.<br />

62<br />

Produkt-<strong>Rundschau</strong><br />

VITRONIC<br />

Inkjet-Beschriftungen auf Spraydosen und Tablettenröhrchen<br />

In unterschiedlichsten Industriezweigen,<br />

wie z. B. der chemischen und der<br />

pharmazeutischen Industrie, werden<br />

Produktionsdaten im Inkjetverfahren<br />

aufgebracht. Zur Qualitätssicherung<br />

werden diese Aufschriften auf Vorhandensein<br />

und Lesbarkeit geprüft.<br />

Das System Vicode wird jeweils mithilfe<br />

einer speziellen Sensorik an die<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

Foto: Vicode<br />

unterschiedlichen Objekteigenschaften<br />

angepasst.<br />

Für die Aerosolspraydosen soll auf<br />

dem gewölbten Boden der Dosen<br />

eine ein- oder zweizeilige Chargennummer<br />

gelesen und mit der Benutzervorgabe<br />

verglichen werden.<br />

Die Spraydosen bestehen aus Weißblech<br />

bzw. Aluminium.<br />

Um störende Spiegelungen auf den<br />

Spraydosenböden zu verhindern, die<br />

das Schriftbild zerstören könnten,<br />

wurde eine spezielle hochdiffuse Beleuchtung<br />

entwickelt und gebaut.<br />

Als Lichtquellen sind Leuchtdioden<br />

(LED) verwendet, die geblitzt werden,<br />

um eine Bewegungsunschärfe der<br />

mit max. 40 cm/s bewegten Dosen<br />

auszuschließen. Da die Kamera hier<br />

durch die Lichtquelle hindurch sieht,<br />

wurden Kamera und Lichtquelle in<br />

ein IP-66 taugliches Gehäuse integriert.<br />

Für die Verifikation der Beschriftung<br />

auf Arzneimittelröhrchen<br />

PKB-VERPACKUNGSMASCHINEN<br />

Füll- und Verschließmaschinen für Flakons<br />

Seit 50 Jahren fertigt das Unternehmen<br />

Füll- und Verschließmaschinen<br />

für Flakons mit flüssigem und halbflüssigem<br />

Inhalt, darunter die Robo-Maschine,<br />

die speziell in der Parfümeriebranche,<br />

der Kosmetik- und<br />

der Pharmaindustrie eingesetzt wird.<br />

Foto: PKB<br />

Sie führt Dreh- und Umkehrbewegungen<br />

aus und besitzt einen zentralen<br />

Arbeitskopf, der 16 verschiedene mechanische<br />

Arbeitsgänge ausführen<br />

kann. Durch schnell auswechselbare,<br />

werkzeuglose Vorrichtungen, ist sie<br />

flexibel einsetzbar: Sie füllt und verschließt<br />

Flakons von 1 bis 500 ml<br />

Inhalt. Das Arbeitsfeld ist über ein<br />

Securit-Glas-Schutzgehäuse rundherum<br />

zugänglich. Die Füll- und Verschließmaschine<br />

gibt es sowohl in<br />

einer halbautomatischen als auch<br />

vollautomatischen Ausführung. Die<br />

Leistung liegt dabei zwischen 1000-<br />

2400 bzw. 1500-8000 Stück/h. Die<br />

Flakons werden automatisch mittels<br />

Förderern, rotierenden Aufgebern<br />

und Beschickungseinrichtungen zugeführt.<br />

Bei flexiblen Flakons werden<br />

verstellbare Becher und Förderwerke<br />

mit Becherrücklauf eingesetzt. Nach<br />

dem Abfüllen der Flüssigkeiten werden<br />

die Flakons ausgeblasen, die Verschlüsse<br />

aufgesetzt und der Füllstand<br />

kontrolliert. ■<br />

Foto: Plysu<br />

sollte nur das Vorhandensein bzw.<br />

Fehlen des Aufdrucks mit Chargennummer<br />

und Verfallsdatum auf<br />

Kunststoffröhrchen zweifelsfrei festgestellt<br />

werden. Für diese Aufgabe<br />

kann eine LED-Standardbeleuchtung<br />

eingesetzt werden, die ebenfalls geblitzt<br />

wird.<br />

Bei beiden Anwendungen liegt die<br />

Taktzeit bei max. 130 Stück/min.<br />

Das Klarschriftlesesystem Vicode<br />

trennt zunächst die einzelnen Zeichen<br />

voneinander. Gelingt dies, dann<br />

ist Schrift vorhanden und die Aufgabe<br />

für die Anwesenheitskontrolle ist<br />

bereits beendet. Beim Lesen bzw. Verifizieren<br />

folgt auf diesen Schritt noch<br />

die Zuordnung der Zeichen zu eingelernten<br />

Mustern und der Vergleich<br />

zwischen gelesener und Sollzeichenkette.<br />

Bei einer fehlerhaften Beschriftung<br />

wird die Dose bzw. das Röhrchen<br />

von einem versetzt angebrachten<br />

Ausstoßer vom Band entfernt. ■<br />

PLYSU<br />

Ei aus der Flasche<br />

Die kleine Kunststoffflasche aus<br />

HDPE ist in der Form von zwei aufeinander<br />

gestapelten Eiern gestaltet.<br />

Die 250-ml-Flasche von Plysu enthält<br />

die Menge von rund fünf großen<br />

Eiern. Die Kunststoffverpackung mit<br />

dem integrierten Label ist zu 100<br />

Prozent recyclingfähig und somit<br />

nach Angaben des Herstellers umweltfreundlicher<br />

als die herkömmlichen<br />

Eierverpackungen. „Ready Egg“<br />

steht seit Ende letzten Jahres in den<br />

Verkaufsregalen von Tesco, einer der<br />

größten Supermarktketten in U.K. ■<br />

Kunststoffflasche für Flüssigei.


KOMORI<br />

Trio für den <strong>Verpackungs</strong>druck<br />

Komoris mittelformatige 29“ (71 cm)<br />

Lithrone mit Lackierwerk wurde von<br />

drei Druckereien bevorzugt, die alle<br />

auf Faltschachteln spezialisiert sind.<br />

August Faller, in Waldkirch und<br />

Druck-Produktionen Reithmayer in<br />

Mohenbrunn, zeigten sich nach Angaben<br />

des Herstellers von der Möglichkeit<br />

beeindruckt, auf der Lithrone<br />

kleine Auflagen im Halbformat wirtschaftlich<br />

zu drucken. Geschäftsführer<br />

Michael Faller kommentiert: „Die<br />

Lithrone 28 kann sogar auf 0,8 mm<br />

starkem Karton in kleineren Formaten<br />

drucken. Auflagenhöhen in der<br />

pharmazeutischen Industrie sinken<br />

und 70 × 100 Bogen sind nicht mehr<br />

wirtschaftlich.“ Mit CIP3 Verbindungen<br />

zwischen den einzelnen Produktionsstadien<br />

kann die 117 Jahre alte<br />

Firma Kleinauflagen im Halbformat<br />

wirtschaftlich herstellen.<br />

Die Lithrone 28 ist für Reithmayer,<br />

der auf Präsentationsmappen spezia-<br />

UCB FILMS<br />

Erste metallisierte Etikettenfolie<br />

UCB Films hat eine neue, gebrauchsfertige<br />

Etikettenfolie auf den Markt<br />

gebracht, bei deren Herstellung eigenen<br />

Angaben zufolge, moderne Beschichtungstechnologien<br />

zum Einsatz<br />

kommen. Rayofoil stellt für<br />

Folienverarbeitungsunternehmen,<br />

die bislang transparente Folie einkauften<br />

und die Metallisierung ausgelagert<br />

hatten, eine bedeutende<br />

Entwicklung dar.<br />

Indem UCB Films eine komplette Folienstruktur<br />

anbietet, wird ein Glied<br />

aus der Produktionskette entfernt<br />

und so der gesamte Produktionsprozess<br />

erheblich vereinfacht.<br />

Bei Rayofoil handelt es sich um eine<br />

biaxial orientierte Polypropylenfolie<br />

(BOPP) mit einer bedruckbaren Beschichtung<br />

auf einer Seite sowie einer<br />

Metallbeschichtung auf der anderen<br />

Seite.<br />

Die patentrechtlich geschützte Beschichtung<br />

wurde speziell für die Verwendung<br />

mit den verschiedensten<br />

Druckverfahren entwickelt, wie zum<br />

Foto: Komori<br />

lisiert ist, die erste Komoridruckmaschine,<br />

und bei Raggl Digital Graphics<br />

and Print in Tirol, ersetzt die<br />

Lithrone 28 eine Vierfarben-Heidelberg.<br />

Das doppeltgroße Zylindersystem<br />

ist auch für dickere Bedruckstoffe<br />

mit weniger Übergabepunkten geeignet.<br />

Der Anleger ist verstärkt, um<br />

eine breite Palette von Bedruckstoffen<br />

annehmen zu können und Bogenstabilität<br />

bei hohen Geschwindigkeiten<br />

zu erreichen. ■<br />

Lithrone 28 mit Lackierwerk für wirtschaftliches<br />

Drucken..<br />

Beispiel Siebdruck, Flexodruck,<br />

Hoch- und Tiefdruck, und eignet sich<br />

für UV – sowie thermoreaktive Druckfarben.<br />

Unabhängig vom Druckverfahren<br />

biete sich gleichbleibend gute Farbhaftung,<br />

die selbst nach längerem<br />

Kontakt mit warmem oder kaltem<br />

Wasser nicht beeinträchtigt werde,<br />

so das Unternehmen.<br />

Da Rayofoil im Blasverfahren hergestellt<br />

wird, besitzt die Folie<br />

eine hohe Steifheit und Zugfestigkeit,<br />

was eine ausgezeichnete Kontrolle<br />

des Druckbildes beim Stanzen<br />

gewährleistet.<br />

Die beidseitig ausgewogene Verstreckung<br />

hat zur Folge, dass komplizierte<br />

Formen ausgestanzt werden<br />

können, ohne dass dabei die Ecken<br />

oder Kanten des Etiketts ausgefranst<br />

aussehen.<br />

Aufgrund ihrer hohen Steifheit lösen<br />

sich die Etiketten beim Hochgeschwindigkeitsspenden<br />

gleichmäßig<br />

und sauber vom Liner. Rayofoil ist<br />

Foto: UCB Films<br />

LANDERER<br />

Zweisam im Karton<br />

Doppelt passt besser. Dieses Motto<br />

stand Pate bei der neuen Entwicklung<br />

der A. Landerer GmbH & Co.<br />

KG/Neckarsulm. „Two-Pac“ ist der<br />

Name der Faltschachtel für zwei Tuben,<br />

die sich einreiht in die <strong>Verpackungs</strong>-Serie<br />

„millennium pharmaceutical“<br />

von Landerer.<br />

Der Name ist Programm. „Two-Pac“<br />

packt zwei Tuben in eine Faltschachtel.<br />

Blieb in früheren <strong>Verpackungs</strong>formen<br />

durch die Keilform der Tuben viel<br />

Leerraum bestehen, nutzt Landerer<br />

mit Two-Pac das Innere der Faltschachtel<br />

optimal aus. Zwei Tuben<br />

werden einfach gegenseitig versetzt<br />

von rechts und links in die Verpackung<br />

eingeschoben. Stabilen Halt<br />

bekommen sie durch eine Gefachteilung,<br />

die das Packungsinnere<br />

diagonal in zwei Kammern unterteilt.<br />

Jede Tube liegt damit sicher in ihrem<br />

eigenen Fach, optimal geschützt gegen<br />

Zerdrücken und gegen Stöße. ■<br />

chemikalien-, salz- und ölbeständig<br />

und eignet sich somit ideal für Produkte,<br />

deren Markenidentität ein<br />

glänzendes, metallisches Aussehen<br />

verlangt. ■<br />

Foto: Landerer<br />

Für Kombinationspräparate:<br />

Zwei<br />

Tuben in einer Verpackung.<br />

Metallisierte BOPP-<br />

Folie.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 63


Produkt-<strong>Rundschau</strong><br />

CHRONOS RICHARDSON<br />

Füllsystem als mobile Testeinheit<br />

Zeitgleich zum Befüllvorgang<br />

wird der<br />

Sack entsprechend<br />

seinen Befüllungsgrad<br />

abgesenkt.<br />

64<br />

Um ihre Absackanlagen auf die Bedürfnisse<br />

ihrer Kunden abzustimmen,<br />

führt die Chronos Richardson<br />

GmbH je nach Anwendungsfall umfangreiche<br />

Untersuchungen in ihrem<br />

hauseigenen Testcenter durch.<br />

Kunden und Interessenten können<br />

sich auf Wunsch das Bottom-up-Füllsystem<br />

als mobile Testeinheit „ins<br />

Haus“ kommen lassen. Chronos<br />

Richardson liefert das System an den<br />

gewünschten Betrieb und schließt es<br />

an die vorhandenen Produktionseinrichtung<br />

der Kunden an: Auf diese<br />

Weise kann der Abfüllprozess nach<br />

Angaben des Unternehmens noch<br />

praxisnaher getestet und Leistung<br />

und Genauigkeit des Bottom-up-Füllsystems<br />

beim Abfüllen des Original-<br />

Schüttgutes exakt ermittelt werden.<br />

Nach Abschluss des Tests, die auch<br />

Mitarbeiter der Kunden selbst durchführen<br />

können, werden die Daten<br />

systematisch ausgewertet und bei<br />

der künftigen Anlagenkonfiguration<br />

berücksichtigt. So werden nicht nur<br />

technische Risiken beim Schüttgut-<br />

Handling schon im Vorfeld minimiert,<br />

sondern auch die Investitionsrisiken<br />

der Kunden beim Kauf einer Abfüllanlage.<br />

■<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

Foto: Chronos Richardson


ISSN 0341–7131<br />

Verlag: P. Keppler Verlag GmbH & Co KG,<br />

63150 Heusenstamm, Industriestraße 2<br />

Fax: +49-6104-606323 und 60 63 33<br />

URL: http://www.verpackungsrundschau.de<br />

E-Mail: vr@kepplermediengruppe.de<br />

Offizielles Organ „Bund Deutscher<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Ingenieure e. V. (BDVI)"<br />

Herausgeber:<br />

Eckhart Thomas<br />

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Bereichsleitung:<br />

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Redaktion <strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong>:<br />

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Tel: +44(0)1926 512 424<br />

Fax: +44(0)1926 512 948<br />

E-Mail: cara@angelbc.co.uk<br />

82<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />

Italia Imballaggio (Italien)<br />

Via B. Crespi 30/2<br />

Tel: 0039-02-6900 7733<br />

Fax: 0039-02-6900 7664<br />

I-20159 Mailand<br />

Anzeigen: Es gilt Preisliste 43, 43a, 43b, 43c und 43d<br />

vom 1.1.00<br />

Leiter Vertriebsmarketing:<br />

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Vertriebsleitung:<br />

Werner Israel, Tel.: +49-6104-60 62 14<br />

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Einzelbezug: DM 30,– (incl. 7% MwSt.) plus Versand +<br />

MwSt.<br />

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