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No 6 2000 - Verpackungs-Rundschau

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Editorial<br />

OHNE RECYCLING NACH VORNE SCHAUEN<br />

Willkommen zum VR-Kongress!<br />

Gerade ist die Expo <strong>2000</strong> in Hannover<br />

gestartet. Über ihren wirtschaftlichen<br />

und inhaltlichen Erfolg soll allerdings<br />

an anderer Stelle entschieden<br />

werden. Bis jetzt jedenfalls<br />

bröckeln die von Anfang an nicht dollen<br />

Besucherzahlen täglich. Dies<br />

kann nicht nur am Rückzug der Kamele<br />

aus den Vereinigten Arabischen<br />

Emiraten liegen.<br />

Uns ist aufgefallen, dass die Expo<br />

mindestens drei <strong>Verpackungs</strong>ansätze<br />

parat hält: Wie wir aus der<br />

Berichterstattung erfahren, ist der<br />

wunderschöne japanische Pavillon<br />

vollständig aus recyceltem Papier<br />

erbaut worden. Es dominiert allerdings<br />

Weiß, sodass wir uns die Frage<br />

stellen, ob denn in Japan jetzt erst<br />

die „Weißen“ Handelsmarken entdeckt<br />

wurden, die es bei uns kaum<br />

noch gibt.<br />

Der zweite Ansatz ist ein afrikanischer<br />

Pavillon aus Tausenden von Getränkedosen,<br />

die ein Restaurant darstellen<br />

oder sonstige nützliche Einrichtungen.<br />

Abgerundet, und wegen<br />

der kühnen Architektur der „cyclebowl“<br />

weithin gelobt, wird das <strong>Verpackungs</strong>angebot<br />

durch die „Musterentsorgung“<br />

des gesamten Expo-<strong>Verpackungs</strong>abfalls<br />

durch die Duales<br />

System Deutschland GmbH (wir berichteten<br />

schon in unserer Jubiläumsausgabe<br />

VR 10/1999).<br />

Man ist geneigt zu sagen, bei dieser<br />

Präsenz der Verpackung in Hannover<br />

lässt sich, für unsere Branche jedenfalls,<br />

die Abwesenheit eines US-amerikanischen<br />

Pavillons verkraften. Zumal<br />

es wenigstens McDonald-Restaurants<br />

und Coca-Cola-Stände auf<br />

den reichlich 170 Hektar Ausstellungsfläche<br />

gibt.<br />

Nach rückwärts gewandt?<br />

Recycling von Papier, Wiederverwendung<br />

von Dosen, das komplette Recycling<br />

aller <strong>Verpackungs</strong>-Misch-Fraktionen<br />

– sicherlich ganz wichtige Dinge<br />

in einer „nachhaltigen Bewirtschaftung“<br />

unseres Planeten. Aber<br />

auch nicht mehr der letzte Schrei,<br />

den ich mir als Besucher von einer<br />

Weltausstellung erwarten würde.<br />

Es sind andere, übergeordnete Themen,<br />

die unser Wirtschaftsleben global<br />

auf Trapp halten. Die wahnsinnigen<br />

Zuwachsraten und Börsenwerte<br />

von Internet-Firmen, mit der geballten<br />

Phantasie, die hinter dem Zauberwort<br />

E-Commerce steht. Dies gilt<br />

auch für die Verpackung, auf die im<br />

E-Commerce eine gewaltige und vollkommen<br />

neue Rolle zukommt.<br />

Wir wollen unseren <strong>Verpackungs</strong>kongress<br />

nicht mit einer Weltausstellung<br />

vergleichen, aber wir freuen uns darauf,<br />

am 19. und 20. Juni <strong>2000</strong> in Gravenbruch/Frankfurt<br />

a. M. mit und für<br />

die Branche nach vorne zu schauen.<br />

Vor allen Dingen deshalb, weil wir<br />

viele VR-<strong>Verpackungs</strong>kongresse mit<br />

dem Sinn und Unsinn von <strong>Verpackungs</strong>verordnung<br />

und <strong>Verpackungs</strong>recycling<br />

verbracht haben. Jetzt sind<br />

andere Themen dran!<br />

Neben der Logistik nach einer Bestellung<br />

im Internet und der <strong>Verpackungs</strong>convenience,<br />

soll dies vor<br />

allem die Originalitätssicherung sein,<br />

die uns schon seit Jahren beschäftigt<br />

und die wir immer wieder hintenangestellt<br />

haben, weil betroffene Markenartikler,<br />

Packmittelanbieter und<br />

Händler im Lebensmittelbereich<br />

nicht so recht zu begeistern waren.<br />

Die Erpressungsfälle mit Androhung<br />

von Produktvergiftungen in der Vergangenheit<br />

wirkten hier nicht gerade<br />

förderlich.<br />

Wir versuchen nun auf unserem<br />

Kongress die Thematik hauptsächlich<br />

mit <strong>No</strong>n-Food-Produkten abzudecken.<br />

Dabei lässt sich mancher<br />

Aspekt sicher eins zu eins auf<br />

Lebensmittel oder Getränke übertragen.<br />

Der Spannungsbogen wird dabei von<br />

der Prävention bis hin zum richtigen<br />

Material gehen. Was uns aber mindestens<br />

genauso wichtig ist, ist die<br />

Kommunikation untereinander.<br />

Wir wissen, dass der <strong>Verpackungs</strong>kongress<br />

der <strong>Verpackungs</strong>-Rund-<br />

schau schon lange eine zusätzliche<br />

Diskussionsplattform außerhalb der<br />

Zeitschrift ist. Hier können Interessierte<br />

auch beim „inoffiziellen Talk“<br />

zwischen den Vorträgen Kontakte<br />

knüpfen und Nutzen für sich generieren.<br />

Gerade bei sensiblen Themen<br />

wie der Produktsicherheit und der<br />

Originalitätssicherung.<br />

<strong>No</strong>rbert Sauermann<br />

P.S. Das Programm mit Anmeldeformular<br />

finden Sie auf den Seiten 43<br />

bis 46.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong> 3

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