Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Beim Roth-Kunden<br />
DuPont werden die<br />
IBC zunächst erfasst<br />
und zwischengelagert,<br />
bevor sie abgeholt<br />
und innerhalb<br />
des Werkgeländes<br />
zur Abfüllanlage<br />
transportiert werden<br />
. Dort werden<br />
sie befüllt und für<br />
den Weiterversand<br />
zusammengestellt.<br />
48<br />
Handel/Logistik<br />
schützten Bereichen stehen abrufbereit<br />
zur Verfügung; wann kann in Absprache<br />
mit dem Spediteur die<br />
schnellstmögliche Lieferung zum<br />
Kunden erfolgen? – Fragen die<br />
zunächst geklärt werden müssen, bevor<br />
Jürgen Maas rund 15 Minuten<br />
später dem Kunden bestätigen kann,<br />
dass der Lkw mit der gewünschten<br />
Containerladung noch am selben<br />
Nachmittag des Werk verlassen und<br />
bereits am Abend, spätestens aber<br />
am nächsten Morgen eintreffen wird.<br />
Der eine knappe dreiviertel Stunde<br />
zuvor produzierte Innenbehälter hat<br />
inzwischen seinen Weg zur Fertigungslinie<br />
gefunden, wo er in Kürze<br />
in den speziellen Gitterkorb eingepasst<br />
wird, der konstruktionsbedingt<br />
mit seinen engen Drahtmaschen die<br />
gewünschte elektrostatische Wirkung<br />
entwickelt.<br />
Lückenlose Überwachung<br />
der Container<br />
Nach der Bestückung mit Auslaufarmatur<br />
und Einlaufdeckel, einem<br />
Drucktest mit Blick auf das Dichtverhalten,<br />
der Komplettierung des Gitterkorbes<br />
mit einer Abdeckung auf<br />
der Oberseite sowie einer akribischen<br />
Endkontrolle ist ein neuer IBC<br />
„Standard verstärkt spezial“ entstanden.<br />
Er kann nach Angaben des Unternehmens<br />
mit seinen speziellen<br />
Eigenschaften als Substitutionsprodukt<br />
für Edelstahlcontainer eingesetzt<br />
werden und bietet dem- gegenüber<br />
eine Reihe von Vorteilen –<br />
von preislichen Aspekten bis hin zur<br />
absoluten Reinheitsgarantie für die<br />
Füllstoffe, da nach jedem Containerumlauf<br />
jeweils immer wieder eine<br />
neue Innenblase inklusive Auslaufarmatur<br />
und Einlaufdeckel eingesetzt<br />
wird.<br />
Im Zwischenlager werden die diversen<br />
IBC-Varianten, die an diesem<br />
Morgen unter Just-in-time-Auflagen<br />
noch produziert wurden, nach distributiven<br />
Maßgaben sortiert und zusammengestellt.<br />
Kaum acht Stunden nach dem Anruf<br />
von DuPont bei Jürgen Maas wartet<br />
unter anderem auch unser Spezial-<br />
IBC gemeinsam mit einer Wagenladung<br />
„Artgenossen“ auf die Abho-<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
lung und damit auf seine nächsten<br />
Lebensabschnitte. Kurz vor 17 Uhr ist<br />
es schließlich so weit. Vorsichtig<br />
schieben sich die Gabeln des Staplers<br />
unter die Stahlpalette des Gitterkorbs<br />
und liften den IBC für den rund<br />
400 km weiten Transport zum Kunden<br />
unter die schützende Abdeckplane<br />
der Lkw-Ladefläche. –<br />
Jürgen Maas hat inzwischen bereits<br />
sein Computerprogramm auf den<br />
neuesten Stand gebracht: Das sowohl<br />
bei Roth als auch beim<br />
Kunden eingerichtete und Barcodeunterstützte<br />
System ermöglicht ein<br />
lückenloses Trekking und verrät: Eine<br />
neue Ladung Trip-Leasing-IBC ist auf<br />
dem Weg .<br />
Knapp 24 Stunden nach dem Abruf<br />
erreicht der Lkw mit den Containern<br />
das Firmengelände von DuPont. Es<br />
ist Dienstag, Punkt 7.45 Uhr. Der<br />
nächste Lebensabschnitt hat begonnen.<br />
Der Transporter darf wegen der hohen<br />
Sicherheitsauflagen das Firmengelände<br />
in unmittelbarer Nähe der<br />
Produktionsanlagen nicht befahren.<br />
Schilder, Absperrungen und Wegekennzeichnungen<br />
weisen auf das<br />
hohe Gefahrenpotenzial hin, das hier<br />
bei dem Farben- und Lackspezialisten<br />
herrscht und über das mit<br />
Argusaugen gewacht wird.<br />
Erst von einem eigens eingerichteten<br />
und unproblematischen Entladebereich<br />
aus, in den der Lkw umgeleitet<br />
wird, können die IBCs ihrem nächsten<br />
Verwendungszweck zugeführt<br />
werden.<br />
Betriebseigene Gabelstapler mit verkapseltem<br />
Elektroantrieb – auf diese<br />
Weise ebenfalls ex-geschützt – bergen<br />
die Container von der Ladefläche<br />
des Lkw, passieren mit ihrer Fracht<br />
die Sicherheitsschleusen und bringen<br />
die Transportverpackungen zunächst<br />
in einen geschützten Lagerbereich.<br />
Einfüllöffnung millimetergenau<br />
positionieren<br />
Wiederum wenige Stunden später<br />
wird der IBC, der noch am Vortag in<br />
Form von Polyethylengranulat und<br />
Metalldraht im rohstoffbedingten<br />
Dornröschenschlaf keinerlei Hinwei-<br />
se auf Form und Funktion erahnen<br />
ließ, seiner eigentlichen Bestimmung<br />
zugeführt. Vom aus – mittlerweile<br />
wieder per Stapler und am Ende per<br />
Hubwagen mit der Einfüllöffnung millimetergenau<br />
unter den entsprechenden<br />
Abfüllanlagen positioniert –<br />
strömt langsam, weil mit leicht viskosen<br />
Eigenschaften versehen, eine für<br />
den Betrachter zunächst nicht bestimmbare<br />
Flüssigkeit in den Trip-<br />
Leasing-IBC.<br />
Die Innenblase füllt sich langsam,<br />
aber mit konstanter Regelmäßigkeit.<br />
Der unverwechselbare Geruch, der<br />
die Raumluft dominiert, der Ort des<br />
Geschehens und schließlich die inzwischen<br />
am IBC angebrachte Produktbeschriftung<br />
lassen die Ahnung<br />
schnell zur Gewissheit werden: Metallic-Rot<br />
schimmert es durch die Polyethylenblase,<br />
deren Bestimmungsort<br />
unschwer auf den Endabnehmer –<br />
einen der führenden deutschen Automobilhersteller<br />
– schließen lässt.<br />
Automatisch beendet die Anlage den<br />
Abfüllvorgang bei Erreichen der IBC-<br />
Kapazität. Der Einfülldeckel wird verschlossen,<br />
der Container zu einer<br />
Rampe gefahren und vom Gabelstabler<br />
unverzüglich zu einem bereits<br />
wartenden Lkw gebracht. Wenig später<br />
warten mehrere Kubikmeter Autolack,<br />
verpackt im 1000-Liter-Gebinde<br />
auf den Weitertransport und schließlich<br />
auf die optische Verschönerung<br />
nagelneuer Autos.<br />
In diesem Fall hat sorgt DuPont<br />
selbst für den Weg der Container zum<br />
Bestimmungsort des Endabnehmers.<br />
In anderen Fällen ist wieder der IBC-<br />
Produzent gefragt: Zum Trip-Leasing-<br />
Konzept gehört ein Logistikangebot,<br />
das für den Kunden unter anderem<br />
sämtliche Transport- und Rückholfragen<br />
bis hin zur Rekonditionierung<br />
übernimmt.<br />
Kaum 50 Stunden sind inzwischen<br />
seit der „Geburt“ des IBC vergangen,<br />
als sich die Transportverpackung unversehens<br />
in einer völlig neuen Welt<br />
wieder findet: Auf einem Rollentransportband<br />
und auf dem Weg in einen<br />
der allerheiligsten Fertigungsbereiche<br />
des Fahrzeugherstellers. Klinisch<br />
rein geht es hier in der Lackiererei zu.<br />
Schließlich darf kein Staubkorn die<br />
saubere Farbe trüben.