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<strong>No</strong>n-Food<br />
Eine saubere Sache<br />
Waschmitteltabs in Schlauchbeutel verpacken<br />
Etwa ein Viertel der<br />
gesamten Waschmittelproduktion<br />
wird in Westeuropa<br />
mittlerweile in Tabs-<br />
Form verkauft.<br />
42<br />
Der Waschmittelmarkt ist im Umbruch,<br />
Waschmittel für Kleiderund<br />
Geschirrwäsche werden in<br />
jüngster Zeit von den Herstellern<br />
nicht mehr in Pulverform, sondern<br />
immer häufiger in Tablettenform<br />
(Tabs) auf den Markt gebracht. Die<br />
Linien für den komplexen <strong>Verpackungs</strong>prozess<br />
liefert die Schweizer<br />
SIG Pack Systems AG.<br />
„Beim <strong>Verpackungs</strong>prozess ist das<br />
schonende Produkthandling, auch<br />
bei hoher Leistung im Dauerbetrieb<br />
von über 1000 Tabs pro Minute“, sagt<br />
Bernard Fenner, Produktmanager bei<br />
SIG Pack Systems. Dazu komme,<br />
„dass trotz der auf die Anlagen aggressiv<br />
einwirkenden Produkte eine<br />
störungsfreie Produktion gewährleistet<br />
werden muss.“ Immer häufiger<br />
würden daher Schritte aus dem<br />
Herstellungsprozess in den <strong>Verpackungs</strong>ablauf<br />
integriert.<br />
Praktische Balkonbauweise<br />
Die Maschinenlager der Zuführung<br />
Sigzil sind in geschlossener Ausführung<br />
montiert. Die Trägermaterialien<br />
werden in rostfreiem Stahl gefertigt,<br />
um einer Korrosion der Maschinenkomponenten<br />
vorzubeugen. Die<br />
Zuführbänder können ohne Werkzeug<br />
gewechselt sowie einfach gereinigt<br />
werden.<br />
Produktreste sowie Produktabrieb<br />
bleiben auf Grund der Balkonbauweise<br />
nicht auf der Mitnehmerkette<br />
hängen und fallen direkt in Auffang-<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<strong>Rundschau</strong> 6/<strong>2000</strong><br />
Foto: SIG Pack Systems<br />
wannen. Letztlich liegen gebliebene<br />
Produktreste werden im Eintaktbereich<br />
abgesaugt, sodass die Tabs<br />
staubfrei der Schlauchpackmaschine<br />
übergeben werden. Mit der Geschwindigkeitskontrolle,<br />
die sich proportional<br />
der Anzahl der ankommenden<br />
Stücke anpasst, werden die Tabs<br />
eingetaktet.<br />
Die nachfolgenden <strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />
SIGhbm und SIGhsm sind<br />
mit geschlossenen Lagern, rostfreien<br />
Stahl-Komponenten und Fallräumen<br />
für Rückstände ausgestattet. Je<br />
nach eingesetzter Folie können die<br />
Schlauchpackungen entweder kalt<br />
oder heiß versiegelt werden.<br />
Eine Luftabsaugung vor der Siegelstation<br />
verhindert „Luftballons“ und<br />
sichert die reibungslose Weiterverpackung<br />
in Multipacks auf einer weiteren<br />
Schlauchpackmaschine, oder<br />
den Weitertransport via SIGar-Rad<br />
zu den angeschlossenen Zweitverpackungs-Robotern.<br />
Die am Bildschirm<br />
konfigurierbare Packungsart -<br />
ein bis zehn Produkte je Beutel mit<br />
Zwischensiegelung - bringe Flexibilität<br />
in der Gestaltung der Zweitverpackungen,<br />
so Fenner.<br />
Inline mit der Erstverpackung benötigt<br />
das Zweitverpackungs-System<br />
relativ wenig Platz. Es besteht aus<br />
der Zuführung SIGar, dem TopLoader<br />
SIGltb als Füllstation, einem Schachtelaufrichter<br />
SIGosa, Staubändern für<br />
die Trays sowie einem Schachtelverschliesser.<br />
„Vor allem besticht die<br />
Möglichkeit, auf ein und derselben<br />
Anlage unterschiedliche Packungsgrößen<br />
herzustellen“, meint Bernard<br />
Fenner.<br />
Die Übergabe der Schlauchpackungen<br />
von der Erst- zur Zweitverpackung<br />
erfolgt mit dem SIGar-Rad,<br />
das dafür sorgt, dass die Produkte<br />
schonend bei hoher Leistung in<br />
die Gruppierkette des Top-Loaders<br />
SIGlgb eingelegt werden. 1100 Tabs<br />
in 2er-Schlauchpackungen werden<br />
so mittels eines flexiblen Greifers in<br />
eine Verkaufseinheit gebracht. Dieser<br />
füllt je nach Schachtelformat pro<br />
Minute vier bis zwölf Schachteln<br />
gleichzeitig und pickt somit bis zu 24<br />
Schlauchpackungen pro Takt. Bereits<br />
über 30 Zweitverpackungs-Systeme<br />
wurden bei Kunden in aller Welt installiert.<br />
Speziell für ein japanisches Unternehmen<br />
statteten die Schweizer<br />
zwei Linien mit einem sogenannten<br />
Speed-Up aus, sodass pro <strong>Verpackungs</strong>ast<br />
eine Leistung von 1400<br />
Tabs erreicht werden konnte.<br />
„Luftballons“ nicht<br />
erwünscht<br />
Um die erforderlichen hohen Foliengeschwindigkeiten<br />
zu erreichen, werden<br />
vollflächig kaltsiegelbeschichtete<br />
- meistens acryllackierte - OPP-Folien<br />
eingesetzt.<br />
Zunehmend kommen aber auch heißsiegelfähige<br />
Hochgeschwindigkeits-<br />
OPP-Folien zum Einsatz. Durch die<br />
Reduzierung der Mindestsiegeltemperatur<br />
(LTS = Low Temperature Sealing)<br />
seien mittlerweile Foliengeschwindigkeiten<br />
bis zu 80 m/min<br />
möglich. ■