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Foyer lesen - Foyer-Kulturjournal

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halten die Musiker auf ihr Zeichen inne<br />

und sie beginnt ihren Tanz „ziemlich langsam“,<br />

begleitet von der Solobratsche. Die<br />

Musik mit der von Wagner übernommenen<br />

Leitmotivtechnik – alle Themen kommen<br />

in der Oper vor –, die Strauss mit weit über<br />

hundert Instrumenten schafft, sind von<br />

unerhörter klangfarblicher Neuheit, von<br />

zwingender dramaturgischer Logik, indem<br />

die pflichtbewussten<br />

Rhythmen für Herodes<br />

wechseln mit Salomes<br />

wilder Ekstase<br />

www.oldenburg-tourist.de/shopping<br />

Überraschung.<br />

Trägt man das jetzt so?<br />

Oldenburg wirft sich in Schale: Beim Modeherbst wird die<br />

City zum Laufsteg! Sie Sie � � nden nden das anziehend? anziehend? Wir auch.<br />

15.09.<br />

bis 22 Uhr<br />

shoppen<br />

Übermorgenstadt Oldenburg.<br />

Gut für Trendfinder.<br />

„Scherzo mit tödlichem<br />

Ausgang“<br />

ihres Begehrens in einer schwülen orientalischen<br />

Atmosphäre. Schleiertänze gibt<br />

es sowohl in der europäischen als auch der<br />

orientalischen Tanzszene, sie haben aber<br />

keinen historisch nennbaren Ursprung.<br />

„Als aber Herodes seinen Geburtstag beging,<br />

da tanzte die Tochter der Herodi-<br />

as vor ihnen. Das gefiel dem Herodes gut“,<br />

heißt es bei Matthäus.<br />

Was erwartet uns mit der Aufführung des<br />

Staatstheaters, die der Leiter des Oldenburger<br />

Schauspiels, K.D. Schmidt, inszenieren<br />

wird? Der Dramaturg Lars Gebhardt erläutert:<br />

„Es geht um die Geschichte einer Zeitenwende<br />

und spielt eher heute, wir machen<br />

es nicht historisch.“ „Salome“<br />

spiele am Ende einer<br />

Machtgesellschaft, nämlich<br />

jener des Herodes, der „etwas<br />

operettenhaftes“ habe. Gebhardt: „Salomes<br />

perverse Forderung ist am Ende – im<br />

Monolog erkennt sie das dann auch – ein politischer<br />

Akt.“<br />

Darauf darf man ebenso gespannt sein wie<br />

auf die Sicht der Salome, die – so sagt Lars<br />

thEatER OlDEnBURG Salome foyer 15<br />

Gebhardt – das Gegenteil von Adornos Verdikt<br />

ist: „Salome ist ja ein Kind dieser Gesellschaft,<br />

sie hat gelernt und nutzt das, um<br />

zum Beispiel Männer zu manipulieren. Am<br />

Ende ist sie dagegen, die Musik ist da überwältigend,<br />

sie ist die Utopie auf eine andere<br />

Gesellschaft. Jochanaan und Salome<br />

sind sozusagen ein heilbringendes Paar.“<br />

Der neue Generalmusikdirektor Roger Epple,<br />

der die Spätromantik und besonders die<br />

Opern von Strauss als einen seiner Schwerpunkte<br />

nennt, kann sich dem Oldenburger<br />

Publikum mit der nach wie vor unerhörten<br />

„Salome“-Partitur sicher bestens vorstellen.<br />

Premiere am 11. Oktober am Oldenburgischen<br />

Staatstheater im Großen Haus.<br />

Musikalische Leitung: Roger Epple, Inszenierung:<br />

K.D. Schmidt, Bühne: Maren<br />

Greinke, Kostüme: Britta Leonhardt.

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