PDF-Ausgabe - G'sund.net
PDF-Ausgabe - G'sund.net
PDF-Ausgabe - G'sund.net
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Erscheinungsort Graz. Verlagspostamt 8010 Graz/P.B.B. 02Z033793M – Postentgelt bar bezahlt<br />
Nr. 48 Dezember 2005
Inhalt Dezember 2005<br />
AKTUELLES<br />
4 QUALITÄTSMANAGEMENT. Führungskräfteklausur<br />
5 KAGes-VORSTAND. Erneuerungen<br />
6 GEBURTENREGISTER. Benchmark<br />
MENSCHEN HELFEN MENSCHEN<br />
7 BENEFIZ. Radtour für Kinderkrebshilfe<br />
8 BLUTPLÄTTCHEN. Spendenaufruf<br />
PERSONALENTWICKLUNG<br />
11 LEHRLINGE. Qualifikation in Seckau<br />
12 TRAUMA. Grazer Workshop<br />
13 GRAZ WEST. Rotation im Pflegedienst<br />
15 STEUERTIPPS. Hubner & Allitsch<br />
17 MITARBEITER. Auslandserfahrungen<br />
19 MEDIATION. KAGes-Angebot<br />
21 GLEICHBEHANDLUNG. Heiter-nachdenklich<br />
22 WEIZ. Pflegefit<br />
GESUNDHEIT & FORSCHUNG<br />
25 GRAZ. Kindersicherheitshaus<br />
26 STOLZALPE. Hüftsonographie<br />
27 LEOBEN. Klinische Psychologie<br />
28 MÜRZZUSCHLAG. Neues Rheumazentrum<br />
30 HARTBERG. Hörverstärker<br />
31 STOLZALPE. Heilsame Wasser<br />
QUALITÄTSMANAGEMENT<br />
33 ÖAMTC. Weihnachtsbonus und Gewinnspiel<br />
34 ENZENBACH. Respiratory Care Unit<br />
INFRASTRUKTUR & TECHNIK<br />
36 LEOBEN. Palliativstation und Frauenabteilung<br />
37 KNITTELFELD. Um- und Zubau fertig gestellt<br />
39 BRUCK. Augenabteilung und Früh-Rehab<br />
40 KNITTELFELD. Modernste Küche<br />
42 FÜRSTENFELD. Tag der offenen Tür<br />
ORGANISATION & KOMMUNIKATION<br />
43 SCHULKOFFER. Krebserkrankung-Info<br />
44 PRÜFUNG. Standards für IT<br />
45 DATEN. Schutz und Sicherung<br />
PANORAMA<br />
48 LEECHKIRCHE. Unterwegs in Graz<br />
50 MÜNCHEN. Marienplatz und Sendlinger Tor<br />
52 BERLIN. Über den Dächern<br />
55 KunstKulturTipp. Peter Manninger<br />
Titelseite-Foto: Weihnachtsfoto aus der Tirolwerbung<br />
von Peter Manninger<br />
14<br />
23<br />
34<br />
40<br />
48<br />
ANÄSTHESIE. Erfolgreiche Pflege.<br />
ROTTENMANN. Hundetherapie.<br />
ENZENBACH. RCU.<br />
LSF GRAZ. E-Gebäude.<br />
LEECHKIRCHE. Unterwegs in Graz.<br />
Dezember 2005<br />
Impressum<br />
Medieninhaber und Verleger<br />
Stmk. Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.<br />
A-8010 Graz, Stiftingtalstraße 4-6<br />
Herausgeber<br />
Krankenanstaltenpersonalamt,<br />
A-8010 Graz, Stiftingtalstraße 4-6,<br />
DVR 0468533<br />
Geschäftsführung & Redaktionelle<br />
Leitung<br />
Dr. Reinhard Sudy<br />
Redaktionsteam<br />
Susanne Gasteiner, Hedi Grager,<br />
Mag. Katharina Kainz, Wolfgang Meditz,<br />
Mag. Helmut Meinhart, Peter Neumeister,<br />
Reingard Ragger,<br />
Petra Ritz, Ing. Klaus-Dieter Schaupp,<br />
DI Friedrich Zopf<br />
Redaktionssekretariat,<br />
Marketing & Werbung<br />
Hedi Grager, Organisationsabteilung.<br />
vox: 0316/ 340-51 21,<br />
fax: 0316/ 340-52 21,<br />
E-Mail: gsund@kages.at.<br />
Inter<strong>net</strong><br />
www.gsund.<strong>net</strong>, www.kages.at<br />
Produktion<br />
KLIPP Zeitschriften GmbH Nfg & Co KG,<br />
Graz, www.klippmagazin.at<br />
Fotos<br />
KAGes-Archiv, Hedi Grager, Albert Hütter,<br />
Helmut Meinhart, Heinz A. Pachernegg,<br />
Klaus Schaupp, Reinhard Sudy<br />
Druck<br />
Leykam Universitätsbuchdruckerei GesmbH,<br />
8054 Graz, Ankerstraße 4<br />
Auflage<br />
21.000 Exemplare, Gedruckt auf umweltfreundlichem<br />
Papier.<br />
Erscheinungsweise<br />
4 x jährlich<br />
Offenlegung nach § 25 Mediengesetz<br />
G’sund dient der umfassenden Information<br />
der Mitarbeiter der KAGes über das gesamte<br />
Unternehmen. Durch die Zusendung von<br />
G’sund an alle Mitarbeiter wird dem Recht<br />
auf Information gemäß § 7a EKUG bzw. § 15f<br />
MSchG entsprochen. Trotz sorgfältiger Bearbeitung<br />
in Wort und Bild kann für die Richtigkeit<br />
keine Gewähr übernommen werden. Mit<br />
Verfassernamen gekennzeich<strong>net</strong>e Beiträge<br />
geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers<br />
und der Redaktion wieder.<br />
Alle Rechte vorbehalten.<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />
genauer Quellenangabe und Übermittlung<br />
eines Belegexemplares erlaubt.<br />
G’sund behält sich das Recht vor, die veröffentlichten<br />
Beiträge (inkl. Tabellen und Abbildungen)<br />
auf CD-ROM und ins Inter<strong>net</strong> zu<br />
übertragen und zu verbreiten.<br />
Die G’sund-Redaktion ist grundsätzlich um einen<br />
geschlechtergerechten Sprachgebrauch<br />
bemüht. Im Interesse einer guten Lesbarkeit<br />
verzichten wir aber weitestgehend auf<br />
Schreibweisen wie z. B. MitarbeiterInnen oder<br />
Patienten/Innen und auf gehäufte Doppelnennungen.<br />
Wir bitten daher um Verständnis,<br />
wenn dies zu geschlechtsabstrahierenden und<br />
neutralen Formulierungen, manchmal auch zu<br />
verallgemeinernden weiblichen oder männlichen<br />
Personenbezeichnungen führt.<br />
KAGes<br />
www.kages.at
4<br />
AKTUELLES<br />
Regionalkonferenzen<br />
Gestaltungs-Prämissen<br />
Die KAGes-Spitäler, ausgenommen das<br />
LKH-Univ.Klinikum Graz, werden in folgende<br />
vier Regionen zusammengefasst:<br />
• Region Nord-Ost (Mariazell-Mürzzuschlag,<br />
Leoben-Eisenerz, Bruck a.d. Mur)<br />
• Region Nord-West (Bad Aussee, Rottenmann,<br />
Judenburg-Knittelfeld, Stolzalpe)<br />
• Region Süd-Ost (Hartberg, Weiz, Fürstenfeld,<br />
Feldbach, Radkersburg)<br />
• Region Süd-West (Hörgas-Enzenbach,<br />
West, LSF, Voitsberg, Deutschlandsberg,<br />
Schwanberg, Wagna)<br />
Verstärkte Zusammenarbeit<br />
Ziel der Regionalkonferenzen ist die verstärkte<br />
und systematisch organisierte LKHübergreifende<br />
Zusammenarbeit wie beispielsweise<br />
zur Umsetzung und Feinadaptierung<br />
der Medizinischen Struktur- und Angebotsplanung,<br />
zur abgestimmten gemeinsamen<br />
Ressourcenoptimierung in vielen Bereichen<br />
oder zur umsetzungsorientierten<br />
Auseinandersetzung mit den Vorgaben der<br />
Vereinbarung gemäß Artikel 15a B-VG über<br />
die Organisation und Finanzierung des Gesundheitswesens.<br />
Geschäftsordnung<br />
Die Geschäftsordnung für die Regionalkonferenzen<br />
(GeORK) ist bewusst einfach gehalten,<br />
ohne Regeln für alle Eventualitäten<br />
vorzusehen.<br />
Es wurde auch die Organisationsstruktur<br />
sehr einfach gehalten, sodass für jede Regionalkonferenz<br />
nur ein Vorsitzender (Stellvertreter)<br />
vorgesehen ist, der von einem Regionalausschuss<br />
unterstützt wird. ■<br />
Mehr dazu:<br />
im Intra<strong>net</strong> „Zentraldirektion der KAGes“ ➠<br />
Vorstand ➠ Regionalkonferenzen<br />
Dezember 2005<br />
Qualitätsmanagement<br />
am Prüfstand<br />
Highlights der 7. KAGes-Führungskräfteklausur<br />
Die Veranstaltungsräumlichkeiten<br />
der Karl-Franzens-Universität<br />
Graz<br />
ließen bei so manchemTagungsteilnehmer<br />
Erinnerungen<br />
an die Studienzeit<br />
aufkommen. Die studentische<br />
Umgebung<br />
bot einen interessanten<br />
Rahmen für die<br />
bereits zum siebenten<br />
Mal stattfindende<br />
Qualitätsmanage-<br />
ment-Führungskräfteklausur der KAGes Ende<br />
September 2005. Die spannenden Themen<br />
und interessanten Referenten aus dem Inund<br />
Ausland machten es nicht einfach, sich<br />
für einen der Parallelvorträge am Nachmittag<br />
zu entscheiden.<br />
Bei der Klausur konnten sich die 400 Teilnehmer<br />
über eine Vielzahl an aktuellen QM-Themen,<br />
wie z. B. Mindestmengen am Beispiel<br />
der Kardiologie, Patientenregister, EFQM-System,<br />
informieren und Erfahrungen austauschen.<br />
Die Präsentation von mehr als 20 Qualitätsprojekten<br />
im Rahmen der Posterausstellung<br />
sowie die Präsentation von weiteren<br />
Projekten im Plenum als auch in den Parallelvorträgen<br />
ist einmal mehr Beweis für die aktive<br />
und engagierte Qualitätsarbeit, die von<br />
den Mitarbeitern und Führungskräften in unserem<br />
Unternehmen geleistet wird.<br />
Alle Informationen zur Klausur inklusive aller<br />
Vorträge können Sie ab Anfang Dezember<br />
auf der KAGes-Website<br />
(www.kages.at) unter „Aktuelles“ als auch<br />
auf der Intra<strong>net</strong>-Homepage der Medizini-<br />
Das erfolgreiche und engagierte Organisationsteam der Medizinischen<br />
Direktion.<br />
Der „Vater“ der QM-Führungskräfteklausuren,<br />
Med. Direktor Dr. August Gomsi.<br />
schen Direktion downloaden. ■ Die beiden ärztlichen Direktoren Univ.Prof.Dr.<br />
Thomas Pieber und Prim.Dr. Bernd Bauer.<br />
Elisabeth Körbisser und Mag. Theresia Ferger<br />
vom LKH-Univ.Klinikum Graz.<br />
Auch die Wartezeiten wurden zum<br />
Erfahrungsaustausch genutzt.<br />
Menschen helfen Menschen
Liebe<br />
Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter!<br />
Erneuerung im Land Steiermark<br />
Infolge der Landtagswahl wurde entsprechend<br />
dem Willen der Steirerinnen und Steirer<br />
der Stmk. Landtag sowie in der Folge die<br />
Stmk. Landesregierung neu zusammengesetzt.<br />
Herr Hofrat Mag. Helmut Hirt wurde<br />
vom Stmk. Landtag zum neuen Gesundheitsund<br />
Personallandesrat gewählt. Er repräsentiert<br />
somit auch das oberste Organ der Stmk.<br />
Krankenanstaltengesellschaft m.b.H., die Generalversammlung,<br />
als Vertreter des Alleineigentümers<br />
Land Steiermark. Gemeinsam<br />
konnten wir bereits erste konkrete Gespräche<br />
über die strategische Weiterentwicklung der<br />
KAGes und vor allem über ein neuerliches<br />
den Gesellschafterzuschuss betreffendes<br />
mehrjähriges Finanzierungsübereinkommen<br />
führen. Das der neuen Landesregierung zugrunde<br />
liegende Arbeitsübereinkommen sieht<br />
auch weiterhin eine Standortgarantie vor. Die<br />
in Finalisierung befindliche steiermarkweite<br />
medizinische Struktur- und Angebotsplanung<br />
ist Basis der medizinischen Weiterentwicklung<br />
unserer Landeskrankenhäuser.<br />
Der Wirtschaftsplan 2006 wurde dem Aufsichtsrat<br />
der KAGes vorgelegt. Es ist davon<br />
auszugehen, dass wir in den ersten Monaten<br />
des Jahres 2006 ein weiteres Mal mit<br />
einem Budgetprovisorium zu rechnen haben.<br />
Das bedeutet, dass in dieser Phase nur die<br />
absolut vordringlichsten Investitionen und<br />
betrieblichen Maßnahmen gesetzt werden<br />
können.<br />
Die letzten Monate belegen wieder, dass die<br />
KAGes in vielen Bereichen innovativ tätig<br />
und wirksam geworden ist. In sämtlichen Regionen<br />
der Steiermark haben die Regionalkonferenzen<br />
bereits ihre Arbeit mit dem Ziel<br />
aufgenommen, innerhalb der betreffenden<br />
Region systematisch die LKH-übergreifende<br />
Zusammenarbeit auszubauen.<br />
Mit dem Projekt „Einführung Medizinischer<br />
Dokumentationsassistenten“ wurde ein bereits<br />
österreichweit viel beachtetes Projekt ge-<br />
Menschen helfen Menschen<br />
startet, in dem die Arbeitsentlastung der Ärzte<br />
von administrativem Dokumentationsaufwand<br />
ebenso thematisiert wird wie die Sicherung<br />
der Dokumentationsqualität und damit die Einnahmensicherung<br />
unserer Anstalten.<br />
Die laufenden Verhandlungen über ein neues<br />
Dienst- und Besoldungsrecht für unsere Ärzte<br />
mit einer Arbeitszeitflexibilisierung, verbunden<br />
mit einer Grundentgeltanhebung,<br />
könnten voraussichtlich noch in diesem Jahr<br />
einvernehmlich abgeschlossen werden. Verbunden<br />
mit diesen Verhandlungen ist auch<br />
die Einführung eines Altersaufstieges für leitende<br />
Ärzte im Gebührenrecht.<br />
Das Rollout der Funktionen von openME-<br />
DOCS-Kern („Pflichtfunktionen“) und weiterführenden<br />
„freiwilligen“ Basisfunktionen<br />
konnte mit der Inbetriebnahme von Judenburg/Knittelfeld<br />
und Leoben für medizinische<br />
Dokumentation und Ambulanzabwicklung<br />
erfolgreich abgeschlossen werden.<br />
Zahlreiche Referenzbesuche aus dem Inund<br />
Ausland und Einladungen zu Vorträgen<br />
auf internationalen Konferenzen beweisen,<br />
dass unsere Lösung europaweit zu den<br />
„Best Practice“-Lösungen gehört. Besonders<br />
erfreulich ist es, dass die seinerzeit 1999<br />
präliminierten Kosten unterschritten wurden,<br />
was bei vergleichbaren EDV-Großprojekten<br />
eher die Ausnahme ist. Ein wesentlicher<br />
Erfolgsfaktor war die Zusammenarbeit<br />
von Linien- und Projektorganisation im Programm-Management-Team.<br />
Allen an diesem<br />
Projekt beteiligten MitarbeiterInnen<br />
danken wir für ihren Einsatz und für die Bewältigung<br />
der zusätzlichen Aufgaben im Zuge<br />
der Einführungsphase herzlich.<br />
KAGes<br />
www.kages.at<br />
Von links:<br />
Vorstandsdirektor Ernst<br />
Hecke und<br />
Vorstandsdirektor Dipl.-<br />
Ing. Christian Kehrer.<br />
Mit Wirkung 1. Oktober 2005 wurden die<br />
Hebammen in das Entlohnungsschema SII/1<br />
überstellt und damit den MTDs gleichgestellt.<br />
Im Zuge dieser Umstellung wurden sie<br />
auch dem Kompetenzbereich des Ärztlichen<br />
Direktors zugeord<strong>net</strong>.<br />
Im November laufenden Jahres haben die externen<br />
Auditoren im Rahmen des jährlich erforderlichen<br />
ISO-Überwachungsaudits den MitarbeiterInnen<br />
der Zentraldirektion, insbesondere<br />
den Qualitätsbeauftragten und Prozessverantwortlichen,<br />
ein ausgezeich<strong>net</strong>es Zeugnis ausgestellt.<br />
Weiters wurde im November in der<br />
Qualitätsentwicklung der KAGes eine Initiative<br />
zur Selbstbewertung nach dem EFQM-Modell<br />
gestartet, die bis Ende 2008 alle LKHs erfassen<br />
wird. Die Zentraldirektion hat sich dieser Initiative<br />
am 16. November erfolgreich gestellt.<br />
Einzigartig ist das neue Online-Bewerberservice<br />
der KAGes. Dank dieses neuen Systems<br />
kann jeder Bewerber ab sofort und zeitunabhängig<br />
online seine Bewerbung einreichen<br />
und diese auch aktualisieren. Dies erleichtert<br />
wesentlich die Administration der eingetroffenen<br />
Bewerbungen.<br />
Eine österreichweite Vorreiterrolle stellt auch<br />
unser neues steirisches Geburtenregister dar.<br />
Die erstmalig landesweit einheitliche EDVmäßige<br />
Erfassung aller Geburtsvorgänge vorerst<br />
innerhalb der KAGes-Spitäler hat zum<br />
Ziel, eine weitere Verbesserung des bereits<br />
hohen geburtshilflichen Niveaus zu erreichen.<br />
Für die Weihnachtszeit und den bevorstehenden<br />
Jahreswechsel wünschen wir Ihnen<br />
und Ihren Familien alles Gute. Halten wir gemeinsam<br />
ein wenig inne, um in der stillsten<br />
Zeit des Jahres neue Kraft zu schöpfen.<br />
Ernst Hecke Dipl.-Ing. Christian Kehrer<br />
Dezember 2005<br />
AKTUELLES 5
6<br />
AKTUELLES<br />
Qualitätssicherung in der Geburtshilfe<br />
Steiermark ist Vorreiter mit eigenem Geburtenregister<br />
Das Projekt „Geburtenregister“ startete<br />
2001 und wurde Ende 2003 abgeschlossen,<br />
sodass seither alle 10 geburtshilflichen<br />
Abteilungen der KAGes an eine zentrale Datenbank<br />
angeschlossen sind und im Jahr<br />
2004 in diesem Programm alle Geburten in<br />
den KAGes-Häusern dokumentiert werden<br />
konnten.<br />
Die Gründe und Motive<br />
erklärt zuerst der Projektleiter<br />
und Ärztliche<br />
Leiter der Abteilung für<br />
Frauenheilkunde und<br />
Geburtshilfe des LKH<br />
Feldbach Prim. Univ.-<br />
Doz. Dr. Hannes Hofmann:<br />
„Das Hauptziel<br />
des Projekts war, die<br />
Qualitätssicherung in<br />
der Geburtshilfe zu installieren,<br />
um damit einen aktiven Beitrag<br />
zur Senkung der perinatalen Mortalität und<br />
Morbidität zu leisten. Nur durch objektiven<br />
Vergleich der Daten aller Geburten innerhalb<br />
einer Organisation bzw. Region und noch<br />
mehr durch einen österreichweiten Ver-<br />
Stolz präsentierte Prim.Doz.Dr. Hannes<br />
Hofmann bei der 7. QM-<br />
Führungskräfteklausur das<br />
Geburtenregisterjahrbuch 2004.<br />
gleich können Verbesserungspotenziale<br />
identifiziert werden und zur Verbesserung im<br />
Gesamtsystem führen.“<br />
Vergleichen macht sicher<br />
Das zentrale Geburtenregister dokumentiert<br />
sämtliche Geburten in den Geburtshilflichen<br />
Abteilungen der KAGes.<br />
Ein Fachbeirat für das<br />
Geburtenregister analysiert<br />
diese Ergebnisse<br />
und bringt Verbesserungsvorschläge<br />
ein. Die<br />
Auswertung erfolgt in<br />
Kooperation mit dem In-<br />
stitut für Klinische Epidemiologie<br />
der TILAK.<br />
Dadurch können Vergleiche<br />
auch mit weiteren<br />
31 Geburtshilflichen Abteilungen<br />
außerhalb der Steiermark durchgeführt<br />
werden.<br />
Einzigartige EDV-Lösung<br />
Die zentrale EDV-Unterstützung und Speicherung<br />
der Patientendaten schafft europaweit<br />
Mediensplitter: Mag. Helmut Hirt<br />
Neuer Landesrat für Personal und Gesundheit<br />
Die „Gesundheits“-Karriere<br />
des neuen Landes-<br />
Angebot bezogen auf die<br />
Region sehen. Die Zusamrates<br />
für Personal und Gemenarbeit<br />
zwischen mehresundheit,<br />
Mag. Helmut Hirt,<br />
ren Häusern müsse umge-<br />
begann 1991 als Büroleiter<br />
setzt werden. Es wäre es<br />
der Gesundheitslandesräte<br />
für ihn ein Erfolg, wenn<br />
Dieter Strenitz und daran<br />
man die Kostensteigerun-<br />
anschließend Günter Dörfgen<br />
aufgrund des medizinilinger.<br />
Jahre als Geschäftsschen<br />
Fortschritts in den<br />
führer des Steiermärkischen<br />
Griff bekomme. Es sei aber<br />
Krankenanstaltenfinanzie-<br />
auch verkürzt, nur über den<br />
rungsfonds (SKAFF) und als Landesrat Mag. Helmut Hirt. Abgang der Spitäler zu re-<br />
Aufsichtsrat der KAGes sind<br />
den. Gesundheit sei kein<br />
nur einige weitere Qualifikationen von billiges Gut und er wehre sich dagegen,<br />
Mag. Helmut Hirt. Der Landesrat für Ge- wenn man die Spitäler jetzt als Schuldensundheit<br />
und Personal ist für rund 16 000 macher darstelle. Sein erstes Bestreben:<br />
KAGes-Mitarbeiter und 8 000 Landesbe- Im Zuge der Budgetverhandlungen zu eidienstete<br />
zuständig.<br />
nem 5-Jahres-Finanzierungsvertrag für die<br />
Zu seinen Vorstellungen im Zusammen- Spitäler zu kommen.<br />
hang mit den Landesspitälern äußert er „Kraft für die anspruchsvolle Aufgabe holt<br />
sich in einem Kleine-Zeitung-Interview er sich bei seiner Familie und durch seine<br />
(5.11.2005). Er wolle die Organisation der sportlichen Aktivitäten“ (Hartberger Be-<br />
21 Spitäler neu regeln. Man müsse das zirkszeitung vom 9.11.2005). ■<br />
einzigartige Möglichkeiten des Datenaustausches<br />
und der statistischen Bearbeitung. Innovativ<br />
ist auch das von Prim. Univ-Doz. Dr.<br />
Hannes Hofmann entwickelte Partogramm,<br />
in dem sämtliche erhobene Befunde während<br />
der Geburt eingetragen und aufgezeich<strong>net</strong><br />
werden. Eine großartige Hilfe liefert das<br />
CTG-Modul. Durch die digitale Aufzeichnung<br />
der Herztonkurve des Ungeborenen und die<br />
Wehentätigkeit der Gebärmutter kann keine<br />
CTG-Kurve mehr „verloren“ gehen.<br />
„Die Zukunft liegt in der genauen weiteren<br />
Analyse aller geburtshilflich relevanten Daten,<br />
dem Benchmarking mit den anderen<br />
österreichischen Abteilungen und der weiteren<br />
Diskussion im Fachbeirat über die Unterschiede<br />
in der geburtshilflichen Behandlung“,<br />
gibt Prim. Univ.-Doz. Dr. Hannes Hofmann<br />
einen Ausblick.<br />
Erfolgreiches LKH Feldbach<br />
Hohe Sicherheit, Verlässlichkeit, Vertrautheit,<br />
Qualität durch exzellente Leistungswerte<br />
und emotionaler Mehrwert rund um die<br />
Geburt sind die Kennzeichen erfolgreicher<br />
geburtshilflicher Einrichtungen.<br />
Das Gutachten zum Qualitäts-Management<br />
und Benchmarking in der Geburtshilfe des LKH<br />
Feldbach durch das Institut für Management<br />
Prim.Univ.Doz.Dr. Hannes Hofmann, Ärztlicher<br />
Leiter des LKH Feldbach.<br />
im Gesundheitsdienst unter Leitung von Prof.<br />
Dr. Gerhard F. Riegl hat als Grundlage die Evaluation<br />
von 107 Wöchnerinnen aus Feldbach<br />
und 346 Wöchnerinnen aus Vergleichskliniken<br />
herangezogen. Insgesamt ergab sich eine ungewöhnlich<br />
hohe Anerkennung und Zustimmung<br />
für das Leistungsangebot, die Qualität<br />
und Patienten‚orientierung der Geburtshilfe im<br />
LKH Feldbach. ■<br />
Dezember 2005 Menschen helfen Menschen
„Sagen Sie’s weiter“<br />
Alte Handys sammeln statt<br />
wegwerfen hilft der Umwelt<br />
und Kindern in Not. Pro<br />
Handy, das mittels Kartonboxen<br />
der Firma Mobile-Collect gesammelt<br />
wird, werden 1,50 Euro<br />
gespendet.<br />
Diakonie Österreich<br />
Mit der Aktionskampagne der Diakonie<br />
Österreich werden landesweit alte oder kaputte<br />
Handys gesammelt, die anschließend<br />
fachgerecht recycelt werden. Das dafür gespendete<br />
Geld kommt Kindern zugute, die<br />
ein Zuhause oder Hilfe bei Integration und<br />
Ausbildung brauchen.<br />
Sämtliche Informationen zur Kampagne, wie<br />
alle Standorte der Handy-Sammelboxen und<br />
Bestellmöglichkeiten, sind ab sofort im Inter<strong>net</strong><br />
unter www.diakonie.at abrufbar.<br />
UNICEF Österreich<br />
Auch UNICEF Österreich sammelt alte oder kaputte<br />
Handys. Mit dem Spendenerlös für ein<br />
Handy kann UNICEF beispielsweise 14 Kinder<br />
mit Bleistiften und Heften ausstatten oder<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Wasseraufbereitungstabletten<br />
für<br />
rund 700 Liter sauberes<br />
Trinkwasser<br />
besorgen oder drei<br />
Packungen Spezialnahrung<br />
für unterernährte<br />
Kinder.<br />
Alte Handys können<br />
direkt zu UNI-<br />
CEF gebracht werden:<br />
• UNO-City, Besucherzentrum Gate 1, U1,<br />
Station Kaisermühlen, 22., Wien,<br />
01/2600-21306<br />
• InfoCenter, Hietzinger Hauptstraße 55,<br />
1130 Wien, 01/879 21 91<br />
• Leopoldsgasse 4, 1020 Wien,<br />
01/214 50 01<br />
MENSCHEN HELFEN MENSCHEN 7<br />
Diakonie Österreich und UNICEF Österreich starteten Sammelaktion für alte Handys<br />
Von Kiruna nach Brindisi<br />
Alte Handys sammeln hilft bedürftigen Kindern.<br />
Benefizradtour von Dieter Marchl für steirische Kinderkrebshilfe<br />
Der im LKH Deutschlandsberg<br />
auf der Intensivstation tätige<br />
DGKP Dieter Marchl startete<br />
am 1. Juni im nordschwedischen<br />
Kiruna seine 20-tägige Radtour.<br />
In den ersten zehn Tagen waren<br />
eher die Temperaturen um 4°<br />
Celsius und Eisregen das Handikap<br />
als die durchschnittlichen<br />
Von rechts: Dieter<br />
Marchl übergibt<br />
einen Scheck mit<br />
12.022,– Euro an den<br />
Präsidenten der<br />
Steirischen<br />
Kinderkrebshilfe Dr.<br />
Stephan Moser.<br />
200-km-Etappen pro<br />
Tag. Dafür gab es bei<br />
den letzten fünf Tagen<br />
in Italien oft<br />
Temperaturen bis zu 38° Celsius<br />
im Schatten.<br />
In den 20 Tagen dieser Benefizradtour<br />
wurden rund 150.000<br />
Kalorien verbraucht, was etwa<br />
105 kg Nudeln entspricht. Am<br />
20. Juli wurde dann mit der alten<br />
Hafenstadt Brindisi das Ziel erreicht.<br />
Zur Kontrolle des Gesund-<br />
heitszustandes wurden mehrmals<br />
täglich Blutgasanalysen<br />
durchgeführt, für die von der Firma<br />
IL. ein Blutgasanalysegerät<br />
zur Verfügung gestellt worden<br />
war. Und natürlich gab es auch<br />
ein Begleitteam, mit Ehefrau<br />
• und vom 12.11. – 24.12.2005 am Wiener<br />
Christkindlmarkt, Stand 136 ■<br />
Dezember 2005<br />
Mehr dazu:<br />
www.unicef.at<br />
www.handy4help.at<br />
DGKS Gabi Marchl und weiteren<br />
KAGes-Mitarbeitern. ■<br />
Kontakt:<br />
Dieter Marchl, Mobil:<br />
0699/81905700<br />
www.raceacrosseurope.com
8<br />
MENSCHEN HELFEN MENSCHEN<br />
Die österreichische Polizeireform<br />
Bürgerfreundliche und österreichweit einheitliche Telefonvermittlung<br />
Zahlreiche Umstrukturierungen und Neuerungen<br />
gab es in den letzten Jahren in<br />
Österreichs Exekutive. Die größte Polizeireform<br />
in der Geschichte unseres Staates führt<br />
Polizei und Gendarmerie zur gemeinsamen<br />
Bundespolizei zusammen. Neue Uniformen<br />
sorgen für ein einheitliches, funktionelles<br />
und zeitgemäßes Erscheinungsbild. Neu ist<br />
aber auch die Farbe der Polizeiautos. Diese<br />
werden uns künftig silberfarben und dunkel-<br />
Polizei-Telefonnummern<br />
Service-Nummer 059 133<br />
Notruf-Nummer 133<br />
Euro-Notruf 112<br />
Dezember 2005<br />
blau mit roten, reflektierenden<br />
Streifen auf der Seite begegnen.<br />
Besonders hilfreich ist die neue<br />
Servicenummer „059 133“, die die<br />
bisherigen über tausend verschiedenen<br />
Telefonnummern ersetzt.<br />
Diese bürgerfreundliche Servicenummer<br />
führt unmittelbar und<br />
österreichweit zu einer Telefonvermittlung,<br />
die jeden Anrufer dann<br />
zur richtigen Dienststelle weiterleiten<br />
wird.<br />
Unverändert bleibt natürlich die Not-<br />
rufnummer „133“ und der Euro-Not-<br />
ruf „112“, die dann benötigt werden,<br />
wenn Gefahr im Verzug ist. ■<br />
Foto: Sudy<br />
Reform von Polizei und Gendarmerie brachte neue<br />
Farben und ein neues Telefonservice.<br />
Benefizkonzert in<br />
Weiz hilft<br />
Hochwasseropfern<br />
Von rechts: Betriebsdir. Ernst Fartek und der<br />
Künstler Siegfried Ganster mit einem seiner<br />
Bilder, umrahmt von den Brass Brothers.<br />
Beim Benefizkonzert im LKH Weiz unter dem<br />
Motto „Kunst und G’sund“ wurden für Hochwasseropfer<br />
im Bezirk Weiz 950,– Euro gespendet.<br />
Meisterhaft und witzig boten die<br />
Brass Brothers unvergessliche Hör- und Seherlebnisse.<br />
Peter Fröhlich, Pflegehelfer im<br />
LKH Weiz, überraschte die Gäste auch mit einer<br />
Eigenkomposition für Gasen und Haslau.<br />
Die Ausstellung mit Bildern von Siegfried<br />
Ganster „untermalte“ das Benefizkonzert,<br />
dessen Besucher kulinarisch mit einem Buffet<br />
vom hauseigenen Küchenchef verwöhnt<br />
wurden. Besucher und Patienten hat dieser<br />
Abend sichtlich gefreut. ■<br />
Menschen helfen Menschen
Helfen Sie mit – danke<br />
Christoffel-Blindenmission<br />
Spendenkonto: 92 011 650<br />
Bankleitzahl: 60 000 PSK<br />
50 Millionen Blinde gibt es auf der Welt.<br />
Vielen kann mit einem geringen finanziellen<br />
Aufwand geholfen werden.<br />
Franziskaner gegen Armut<br />
10 Cent am Tag für die Not vor der Tür<br />
Spendenkonto: 92 044 050<br />
Bankleitzahl: 60 000 PSK<br />
Die Franziskaner für Mittel- und Osteuropa<br />
bemühen sich besonders um die Situation<br />
der ärmsten Menschen in den ehemals<br />
kommunistischen Ländern. ■<br />
odyscapes“ ist der Titel eines neuen<br />
„BKunstkalenders des Grazer Photographen<br />
F. Feinkorn. 12 ästhetische, abstrahierte<br />
SW-Photographien, meisterhaft ausgeführt,<br />
geben manchmal anatomische Rätsel auf.<br />
Gerade dies zwingt zum Verharren, um Klarheit<br />
über Körperausschnitte, Linien und Formen<br />
zu erhalten.<br />
Mit dem Erwerb dieses Kalenders wird unmittelbar<br />
die medizinische Gesellschaft<br />
zur Erforschung neurochirurgischer-inter-<br />
Dieses Kinderbuch erzählt<br />
die Geschichte<br />
vom Zapperdockel, einer<br />
kleinen Heulsuse, und dem<br />
Grobian Wock. Anfangs<br />
gibt es einige Missverständnisse,<br />
aber dann ... ?<br />
Georg Bydlinski<br />
Der Zapperdockel und der<br />
Wock, Dachs Verlag<br />
Wien 2004, € 14,30<br />
Menschen helfen Menschen<br />
In den Ferien passt Oma<br />
auf Mini und Moritz auf.<br />
Knapp vor ihrem Zelturlaub<br />
bekommt Mini Bauchweh,<br />
Fieber und Durchfall und<br />
muss ins Krankenhaus.<br />
Christine Nöstlinger<br />
MINI muss ins<br />
Krankenhaus<br />
Dachs Verlag, Wien 2005<br />
€ 9,90<br />
Weihnachtskonzert in der LSF Graz<br />
Das traditionelle und weit über die<br />
Landesnervenklinik Sigmund Freud<br />
Graz hinaus bekannte Weihnachtskonzert<br />
für Patienten, Angehörige, Mitarbeiter<br />
und Interessierte war heuer eine<br />
Jubiläumsveranstaltung. Am 14. Dezember<br />
traten im Festsaal des Hauses<br />
wiederum renommierte Musiker und<br />
Künstler der Steiermark unentgeltlich<br />
auf. Darunter die Militärmusik Steiermark,<br />
Mitglieder der Grazer Philharmoniker,<br />
Domkapellmeister Josef M.<br />
Doeller, Domorganist E. Amtmann, Mitglieder<br />
der Domkantorei zu Graz sowie<br />
Patienten der LSF Graz. Durch das<br />
Weihnachtskonzert – anlässlich des Gedenkjahrs<br />
mit Werken von W.A. Mozart<br />
und M. Haydn – führte Petra Rudolf, die<br />
bekannte Moderatorin des ORF. ■<br />
disziplinärer Erkrankungen (GEniE) unterstützt.<br />
Kalenderpreis: € 25,– ■<br />
Weitere Informationen und Bezug:<br />
Univ. Prof. Dr. Klaus A. Leber<br />
Univ. Klinik für Neurochirurgie am LKH-<br />
Univ.Klinikum Graz<br />
8036 Graz, Auenbruggerplatz<br />
www.feinkorn.at oder 0664/ 300 9005<br />
Wenn die Kinder<br />
spielen, laufen<br />
und springen wollen, dann<br />
müssen sie auch essen.<br />
Dazu muss der Körper fit<br />
und gesund bleiben.<br />
Christian Tielmann / Jan<br />
Lieffering<br />
Machen Nudeln groß und<br />
stark?<br />
Patmos Verlag 2005<br />
€ 11,30<br />
Die schönsten Weihnachtsgeschichten<br />
bekannter österreichischer<br />
Dichter wie Peter<br />
Rosegger oder Adalbert<br />
Stifter entführen uns in<br />
die stillste Zeit im Jahr.<br />
Weihnachten in alter Zeit<br />
Steirische Verlagsgesellschaft<br />
/ Leykam,<br />
Graz 2005<br />
€ 19,80<br />
MENSCHEN HELFEN MENSCHEN 9<br />
Beim Weihnachtskonzert im Dezember des<br />
Vorjahres: Domkapellmeister Josef M. Doeller mit<br />
Mitgliedern der Grazer Philharmoniker, Mitgliedern<br />
der Militärmusik Steiermark und der Domkantorei<br />
Graz.<br />
Benefiz-Kunstkalender für Neurochirurgie-Forschung<br />
LITERATURTIPPS<br />
Um am Heiligen Abend<br />
fit zu sein, stehen für<br />
die Rentiere Kniebeugen<br />
auf dem Programm. Das<br />
macht hungrig und sie<br />
fressen ein paar Säcke<br />
mit Wunschbriefen.<br />
Daniela Heß/<br />
Anna Zimmermann<br />
Schöne Bescherung für<br />
den Weihnachtsmann<br />
Dachs Verlag, Wien 2005<br />
€ 12,90<br />
Dezember 2005<br />
Dieses literarische<br />
Weihnachtsbuch enthält<br />
die schönsten und bekanntesten<br />
Geschichten<br />
von über 250 Autoren, Gedichte<br />
und Lieder rund um<br />
das Fest.<br />
Günter Stolzenberger<br />
Das große Weihnachtsbuch.<br />
Artemis & Winkler Verlag<br />
2005, € 41,10
10<br />
PERSONALENTWICKLUNG<br />
Erfolgreiche Küchenlehrlinge der LSF Graz<br />
Internationale Kochkunstausstellung: Goldmedaillen für Nicole Heidenreich und Isabel Kopp<br />
Alle zwei Jahre veranstaltet der Club der<br />
Köche und der Verband der Köche<br />
Österreichs in Warth im Pittenthal eine internationale<br />
Kochkunstausstellung.<br />
Nach anfänglicher Skepsis rangen sich<br />
auch zwei unserer Lehrlinge dazu durch, an<br />
den Jugendbewerben teilzunehmen. So<br />
ging es daran, teilweise in der Freizeit, zu<br />
üben und zu trainieren. Da nicht mehr viel<br />
Zeit zur Verfügung stand, war auch so<br />
manche Sondereinheit notwendig. Aber es<br />
hat sich gelohnt. Mit Küchenchef Walter<br />
Mayer, selbst ein erfolgreicher Teilnehmer<br />
verschiedener internationaler Wettbewer-<br />
Frau Daniela Tauß, Bürokauffraulehrling<br />
der Zentraldirektion, wechselte im 3.<br />
Lehrjahr in die Personalabteilung der Landesnervenklinik<br />
Sigmund Freud Graz. Ihre<br />
Lehrabschlussprüfung schloss sie mit ausgezeich<strong>net</strong>em<br />
Erfolg ab.<br />
2000 Berufsschüler im Test<br />
Während der Berufsschule nahm sie mit<br />
2000 anderen Berufsschülern mittels Test an<br />
einem Vorentscheid teil. Daraufhin wurden<br />
sie und 89 andere Lehrlinge zur Landesaus-<br />
Dezember 2005<br />
be, hatten sie einen erfahrenen<br />
und konsequenten<br />
Trainer, der ihnen den<br />
Weg zum Erfolg eb<strong>net</strong>e.<br />
Die kleine steirische Mannschaft<br />
konnte mit einem<br />
Tagessieg, zwei Silber- und<br />
auch mit zwei Goldmedaillen<br />
nach Hause fahren.<br />
Diese zwei Goldenen wurden<br />
von den beiden Lehrlingen<br />
der LSF Graz, Nicole<br />
Heidenreich und Isabel<br />
Kopp, erkämpft. ■<br />
Auszeichnung für LSF-Graz-Mitarbeiterin<br />
4. Platz für Daniela Tauß bei bundesweitem Wettbewerb<br />
LITERATURTIPPS<br />
Aus der Sicht eines<br />
praktizierenden Arztes<br />
werden die grundlegenden<br />
Fragen der deutschenGesundheitsversorgung<br />
dargestellt.<br />
Jürgen von Troschke,<br />
Axel Mühlbacher<br />
Grundwissen Gesundheitsökonomie,Gesundheitssystem,<br />
Öffentliche<br />
Gesundheitspflege<br />
Verlag Hans Huber,<br />
Bern 2005<br />
Anhand der Erfolgsfaktorenunternehmerisch<br />
geführter Krankenhäuser<br />
zeigt der Autor<br />
die Implementierung der<br />
Marketing-Instrumente in<br />
die Krankenhauspraxis.<br />
Alexander G. Mayer<br />
Marktorientierung im<br />
Krankenhaus der Zukunft<br />
Baumann Fachverlag,<br />
Kulmbach 2005<br />
€ 39,50<br />
Gut geschlagen<br />
beim Lehrlings-<br />
Berufswettbewerb<br />
hat sich Daniela<br />
Tauß, LSF Graz.<br />
Ein Überblick über die<br />
Aktivitäten und ausgewählte<br />
Themen des<br />
Arzneidialogs, der sich<br />
mit Qualität und Ökonomie<br />
in der Arzneimitteltherapie<br />
befasst.<br />
Oskar Meggeneder,<br />
Oskar Schweninger (Hrsg.)<br />
Arzneidialog<br />
Trauner Verlag,<br />
€ 13,80<br />
Das erfolgreiche Küchenteam unter der Leitung des Küchenchefs<br />
Walter Mayer.<br />
scheidung des Berufswettbewerbes<br />
aller<br />
kaufmännischen Lehrlinge<br />
Steiermarks eingeladen.<br />
Bei diesem<br />
von der Gewerkschaft<br />
Privat Angestellter<br />
(GPA) durchgeführten<br />
Wettbewerb erreichte<br />
sie den 1. Platz der<br />
Lehrlinge für den Lehrberuf<br />
Bürokauffrau im<br />
Dieses Arbeitsbuch<br />
hilft in Beruf und Alltag<br />
ein gutes Gesprächsklima<br />
herzustellen und zur<br />
Verbesserung der<br />
menschlichen Kommunikation<br />
beizutragen.<br />
Eric Krauthammer,<br />
Wolfgang Gruber<br />
Ich bestimme, wer mich<br />
beleidigt<br />
ISBN 3-8330-0851-2<br />
3. Lehrjahr. Damit durfte sie an der Bundesausscheidung<br />
in Wien teilnehmen. Hier belegte<br />
sie den ausgezeich<strong>net</strong>en 4. Platz der<br />
Lehrlinge des 3. Lehrjahres für die Lehrberufe<br />
Bürokauffrau und Einzelhandelskauffrau.<br />
Aufgrund dieser hervorragenden Leistungen<br />
wurde sie von der LSF Graz in die Personalabteilung<br />
übernommen.<br />
Wir sind stolz, in unserem Haus so ausgezeich<strong>net</strong>e<br />
junge Mitarbeiter zu haben. ■<br />
Warmherzig und humorvollpräsentiert<br />
der Autor die zehn<br />
wichtigsten Regeln für alle<br />
Eltern, die glückliche,<br />
selbstbewusste und sozial<br />
kompetente Kinder erziehen<br />
wollen.<br />
Laurence Steinberg<br />
Die 10 Gebote<br />
der Erziehung<br />
Walter Verlag 2005,<br />
€ 18,50<br />
Arnold Neuhold, LSF Graz<br />
In acht Lektionen wird<br />
gezeigt, wie man dem<br />
Denken entsagen, in Harmonie<br />
leben und dabei<br />
wie frisches Gemüse im<br />
Mai dahinvegetieren<br />
kann.<br />
Hannes Stein<br />
Endlich Nichtdenker!<br />
Handbuch für den überforderten<br />
Intellektuellen<br />
Eichborn Verlag, Berlin<br />
2004, € 15,40<br />
Menschen helfen Menschen
Offene Diskussion und<br />
Rücksicht auf andere<br />
Teilnehmer beim ersten<br />
Ausbildungsmodul in Seckau.<br />
Qualifikation<br />
für Lehrlinge<br />
„Fit for Job“ – spannende<br />
Ausbildung in Seckau<br />
Wir, das sind Deutscher Karina, Kanner<br />
Franziska, Reichardt Christine, Schuster<br />
Beate, Schwarzl Philipp und Sulzer Stefan,<br />
durften vom 2. bis 4. September 2005<br />
am ersten Modul des Lehrlingsprojektes „Fit<br />
for Job“ in Seckau teilnehmen. Inhalte dieser<br />
Lehrlingsfortbildung waren:<br />
• Grundregeln der Kommunikation<br />
• Teamfähigkeit<br />
• Konfliktmanagement<br />
• Motivation<br />
Die Projektleiterin Mag. Brigitte Zrim wurde<br />
durch die Trainer Mag. Martin Puhr und Waltraud<br />
Mersnik unterstützt.<br />
Nach einem sehr freundlichen Empfang stellten<br />
wir zuallererst gemeinsam „Spielregeln“<br />
auf, die das ganze Seminar über gelten sollten.<br />
Pünktlichkeit, kein Alkoholkonsum<br />
während des Seminars, jeden aussprechen<br />
lassen, Handy auf lautlos, Rücksicht auf andere<br />
Teilnehmer, offene Diskussionen und<br />
Privates bleibt unter uns waren für uns die<br />
wichtigsten Regeln während des Seminars.<br />
Anschließend wurden wir in 2 Gruppen geteilt.<br />
Mit Spielen und Gruppenarbeiten lernten<br />
wir uns in der jeweiligen Gruppe näher<br />
kennen. Dann wurden uns die Grundregeln<br />
der Kommunikation näher gebracht.<br />
Am Nachmittag gestalteten wir auf einem<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Plakat den perfekten Lehrling. Unser perfekter<br />
Lehrling sollte hilfsbereit, geschickt, konzentriert,<br />
flexibel, ordentlich, selbstständig,<br />
genau und konfliktfähig sein, ein gepflegtes<br />
Äußeres aufweisen, positiv eingestellt, verschwiegen,<br />
ehrlich und freundlich sein.<br />
In einer abschließenden Feedbackrunde haben<br />
wir unsere Entscheidung diskutiert und<br />
begründet.<br />
Am frühen Morgen des zweiten Tages stand<br />
eine Outdoor-Einheit auf dem Programm.<br />
Teamfördernde Bewegungsspiele sorgten<br />
für einen guten Start in den Tag.<br />
Am Nachmittag bekamen wir den Auftrag,<br />
aus den zur Verfügung stehenden Materialien<br />
einen Turm zu basteln. Das Siegerprojekt<br />
sollte prämiert werden. Kriterien waren die<br />
Höhe und Stabilität des Turms sowie die<br />
Kreativität der Ausführung. Zweck dieser<br />
Aufgabe war, unsere Teamfähigkeit zu testen<br />
sowie zur gegenseitigen Hilfestellung<br />
anzuregen. Am Ende des Tages gab es wieder<br />
eine Feedbackrunde.<br />
Am dritten und letzten Tag behandelten wir<br />
Fit for Job<br />
„Fit for Job“ ist eine Initiative des Vereines<br />
Tourgether, mit dem Ziel, Lehrlinge in den<br />
Bereichen Selbst- und Sozialkompetenz zu<br />
qualifizieren, zu fördern und sie während ihrer<br />
Lehrzeit zu begleiten. In drei Modulen<br />
wird selbständiges Handeln, konstruktive<br />
Konfliktlösung und Frustrationsbewältigung<br />
trainiert sowie grundlegendes zu Kommunikation<br />
und Zeitmanagement vermittelt. Unterstützt<br />
und auch finanziell gefördert wird<br />
dieses Projekt von Land Steiermark, ÖGB,<br />
Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer.<br />
Den Lehrlingen der Zentraldirektion der KA-<br />
Ges wurde die Teilnahme an diesem Projekt<br />
ermöglicht. Sie haben darüber einen<br />
Erlebnisbericht verfasst.<br />
Die sechs KAGes-Teilnehmer am Lehrlingsprojekt „Fit for Job“ mit den<br />
Trainern Mag. Martin Puhr (links) und Waltraud Mersnik (rechts).<br />
PERSONALENTWICKLUNG 11<br />
den umfassenden Themenbereich Konfliktmanagement<br />
mit Hilfe des Spieles „Tauben<br />
und Falken“. Wir wurden in 2 Gruppen geteilt<br />
und hatten die Aufgabe, einen „Konflikt“<br />
entweder auf „Taubenart“ zu lösen –<br />
also mit Worten zu einer Lösung zu kommen,<br />
bzw. Konflikte überhaupt zu vermeiden –<br />
oder auf „Falkenart“ zu lösen, – d.h. mit<br />
(symbolischer) Gewalt und (symbolischen)<br />
Handgreiflichkeiten. Jede Gruppe hat ein<br />
Logo erstellt, welches die bevorzugte Sichtweise<br />
symbolisiert.<br />
Nach der abschließenden Feedbackrunde<br />
verteilte Frau Mag. Zrim die Zertifikate.<br />
Das Seminar hat uns allen sehr gut gefallen,<br />
und wir konnten auch einige vermittelte Inhalte<br />
in den Arbeitsalltag „mitnehmen“. Wir<br />
freuen uns schon auf das zweite Modul im<br />
Februar 2006! ■<br />
Deutscher Karina, Kanner Franziska,<br />
Reichardt Christine, Schuster Beate,<br />
Schwarzl Philipp, Sulzer Stefan<br />
Dezember 2005
12<br />
PERSONALENTWICKLUNG<br />
Workshop für<br />
Visceraltrauma 2005<br />
Bereits zum 10. Mal fand dieser Grazer Traumaworkshop<br />
zur Aus- und Fortbildung von Chirurgen statt<br />
Ein tragischer Unfall, ein telefonischer<br />
Notruf und ein routinierter Ablauf der<br />
Rettungskette: „Samstag gegen 2 Uhr früh,<br />
Notfall auf dem Grazer Schlossberg, unbekannte<br />
Person 12 Meter in die Tiefe gestürzt<br />
und schwerstverletzt. Binnen wenigen Minuten<br />
sind die Einsatzkräfte vor Ort.<br />
Nach der Notfallmedizinischen Versorgung<br />
durch das Rettungsteam vor Ort erfolgt der<br />
Transport der bereits sich im Tiefschlaf befindlichen<br />
Patientin an die aufnehmende Klinik.<br />
Das Unfallopfer wird künstlich beatmet<br />
und vom vorinformierten Schockraumteam<br />
der Klinik übernommen.<br />
Die Rettungskette als erstes Glied hat funktioniert.<br />
Röntgen, Computertomographie, Ultraschall,<br />
Blutabnahme, Fortführung der Narkose und<br />
künstlichen Beatmung, klinische Untersuchung<br />
– all diese Maßnahmen müssen rasch<br />
und effizient unter Zeitdruck durchgeführt<br />
werden um das weitere therapeutische Vorgehen<br />
festzulegen.<br />
Einige Brüche, aber – Glück im Unglück –<br />
keine schweren inneren Verletzungen –<br />
nicht bei jedem Unfallopfer trifft dies zu.<br />
Eingriffe unter Notfallbedingungen<br />
Viele Patienten, die nicht bereits aufgrund<br />
schwerster Verletzungen am Unfallort versterben,<br />
weisen massive lebensbedrohliche<br />
Verletzungen des Brustkorbes und der<br />
inneren Organe auf. Ein Teil dieser<br />
Schwerstverletzten kann bei adäquater<br />
und rascher Diagnostik und sofortiger Therapie,<br />
wenn nötig mittels Notoperation<br />
noch im Schockraum oder als Sofortoperation<br />
im nächstgelegenen OP unter Verzicht<br />
auf langwierige Untersuchungen wie CT<br />
oder Angiographie, unter Umständen gerettet<br />
werden.<br />
Diese Eingriffe sind besonders schwierig<br />
und müssen unter den gegebenen komplexen<br />
Notfallbedingungen unter enormem<br />
Zeitdruck durchgeführt werden. Patienten,<br />
an denen solche Eingriffe durchgeführt werden,<br />
haben nur dann eine Chance zu überleben,<br />
wenn die Operation von Chirurgen<br />
durchgeführt wird, welche eine entsprechende<br />
Ausbildung haben und in Operationstechniken<br />
auch unter diesen Extremsituationen<br />
geübt sind.<br />
Nicht zuletzt dank Ihres Interesses,<br />
Ihrer Unterstützung und<br />
Aktivitäten hat G’sund sich<br />
von seinem Inhalt her in den<br />
letzten Jahren beachtlich erweitert.<br />
Das freut uns natürlich<br />
und wir möchten uns dafür<br />
auch bedanken. Wir ersuchen Sie, uns auch<br />
weiterhin mit Vorschlägen, Ideen und auch<br />
Oft harmlos aussehende stumpfe Bauchtraumen<br />
führen zu einer lebensbedrohlichen<br />
Milzverletzung. Mittels Umhüllung mit einem<br />
Kunststoff<strong>net</strong>z kann die Blutung gestoppt<br />
werden und die Milz als wesentliches Organ für<br />
die Immunabwehr des Körpers erhalten bleiben.<br />
Schreiben Sie uns!<br />
an die<br />
Gsund-Redaktion<br />
Stiftingtalstraße 4-6<br />
A-8036 Graz<br />
Postfach 6<br />
A.o. Univ.Prof.Dr. Selman Uranüs<br />
und Dr. Doris Nagele-Moser.<br />
ISS-anerkannte chirurgische<br />
Aus- und Fortbildung<br />
Die Aus- und Fortbildung der Chirurgen in<br />
diesen Techniken und unter Notfallbedingungen<br />
gestaltet sich als schwierig und aufwendig.<br />
Der Grazer Traumaworkshop, welcher<br />
dieses Jahr zum 10. Mal unter der Leitung<br />
von Univ.-Prof. Dr. S. Uranüs an der Universitätsklinik<br />
für Chirurgie ( Vorstand: Univ.-<br />
Prof Dr. KH. Tscheliessnigg ) veranstaltet<br />
wurde, bietet eine Gelegenheit, um diese<br />
Verletzungen zu simulieren und deren entsprechende<br />
Versorgung zu trainieren.<br />
Dieser Workshop wird seit 1996 zusammen<br />
mit der IATSIC (International Association for<br />
Trauma and Surgical Intensive Care) veranstaltet<br />
und ist der am längsten bestehende<br />
und von der ISS (International Society for<br />
Surgery) anerkannte zentraleuropäische Kurs<br />
mit praktischen Übungen, wobei wie auch in<br />
den vergangenen Jahren zahlreiche international<br />
anerkannte Chirurgen als Vortragende<br />
und Tutoren gewonnen werden. ■<br />
Kontakt:<br />
Univ.Klinik f.Chirurgie/Chirurgische Forschung<br />
Tel. (+43) 0316/ 385- 2280 bzw. 6944<br />
e-mail: selman.uranues@meduni-graz.at<br />
Leserbriefen zu „versorgen“.<br />
Natürlich können wir nicht<br />
immer sofort alles und im<br />
gewünschten Umfang unterbringen,<br />
doch Sie können<br />
versichert sein: Es geht<br />
nichts verloren.<br />
Ihre G’sund-Redaktion<br />
Dezember 2005 Menschen helfen Menschen
Rotation im Pflegeteam<br />
Personaleinsatz im Anästhesie-Intensiv-Bereich LKH Graz West<br />
Die Anforderungen an das Fachkrankenpflegepersonal<br />
waren<br />
schon bisher hoch gesetzt und<br />
werden in Zukunft noch weiter<br />
steigen. Neben der praxisgerechten<br />
Fachkompetenz stehen Flexibilität,<br />
Teamorientierung und Motivation<br />
im Mittelpunkt des Anforderungsprofils.<br />
Ein Arbeitsplatz mit<br />
ständiger Veränderung<br />
In der Abteilung für Anästhesie<br />
und Intensivmedizin im LKH Graz<br />
West versorgt ein Pflegeteam vier<br />
Bereiche:<br />
• Anästhesie-Intensivstation<br />
• Anästhesie-OP-Bereich<br />
• Anästhesie-Aufwachraum<br />
• Anästhesie-Ambulanz (Schmerzambulanz<br />
u. Praeoperative Untersuchung)<br />
Jeder Mitarbeiter wird permanentes<br />
Lernen erfahren, was seine Arbeit<br />
abwechslungsreich und herausfordernd<br />
macht. Innerhalb von<br />
Minuten muss sich jeder Einzelne<br />
auf andere, neue Tätigkeiten einstellen<br />
können, um Kollegen zu entlasten<br />
und neue Aufgaben innerhalb<br />
der vier Bereiche der Abteilung<br />
zu übernehmen.<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Rotation erfordert<br />
Flexibilität<br />
Durch ein Rotationssystem soll sichergestellt<br />
werden, dass auch bei<br />
Ausfällen durch Krankenstände<br />
oder andere personelle Engpässe<br />
eine qualitativ hochwertige Versorgung<br />
gewährleistet ist. Alle vier<br />
Bereiche mit Qualität zu versorgen<br />
erfordert vom Pflegeteam eine soziale<br />
und fachliche Kompetenz, die<br />
so mögliche Problemzonen zu Nahtstellen<br />
werden lassen. Um in einem<br />
derartigen Team zu arbeiten<br />
ist die Flexibilität jedes einzelnen<br />
Mitarbeiters gefragt. Nicht wie in<br />
der Vergangenheit den größten Teil<br />
eines Berufslebens lediglich isoliert<br />
in einem kleinen Bereich zu<br />
verbringen.<br />
Herausforderung durch<br />
breites Einsatzspektrum<br />
Das bedeutet, die Mitarbeiter müssen<br />
spezielle Kenntnisse zu verschiedenen<br />
Tätigkeitsfeldern im<br />
gesamten Krankenhaus erwerben.<br />
Damit erlangt jedes Teammitglied<br />
den Status einer hoch qualifizierten,<br />
flexiblen Arbeitskraft mit breitem<br />
Einsatzspektrum. Das vielgestaltige<br />
Aufgabenspektrum bringt<br />
für jeden Einzelnen neue Heraus-<br />
forderungen in der Pflege. Die Rotation<br />
zwischen verschiedenen Arbeitsplätzen<br />
bedeutet Herausforderung<br />
und unterstreicht gleichzeitig<br />
die Entwicklung von fachlichen und<br />
sozialen Schlüsselqualifikationen<br />
der Mitarbeiter. Der Beruf wird somit<br />
vielseitiger und interessanter.<br />
Einer fehlenden Herausforderung<br />
bzw. Monotonie am Arbeitsplatz<br />
wird damit vorgebeugt.<br />
Rotation vermeidet<br />
Überlastung<br />
Durch die gelebte Rotation in allen<br />
Bereichen wird psychische und<br />
physische Überlastung vermieden<br />
und der einzelne Mitarbeiter längerfristig<br />
im sehr belastenden<br />
Funktionsbereich gehalten. Die gelebte<br />
Teamarbeit zwischen den<br />
Ärzten und der Pflege dient letztendlich<br />
unserer Zielgruppe, den Patienten.<br />
So strebt das gesamte Behandlungsteam<br />
– in der Fülle seiner<br />
Aufgaben – die Umsetzung unseres<br />
Leitbildes „Menschen helfen<br />
Menschen“ in die Praxis an. ■<br />
Thomas Schelischansky,<br />
LKH Graz West<br />
Dezember 2005<br />
Anästhesie-OP-Bereich.<br />
Anästhesie-Aufwachraum.<br />
Anästhesie-Intensivstation.<br />
Anästhesie-Ambulanz (Schmerzambulanz<br />
und Präoperative Untersuchung).
14<br />
PERSONALENTWICKLUNG<br />
Benchmark Gesundheitsförderung<br />
Dezember 2005<br />
Projekt MitarbeiterInnengesundheit und ihre<br />
Determinanten im „Setting Krankenhaus“<br />
Im Herbst 2005 startet das Projekt „MitarbeiterInnengesundheit<br />
und ihre Determinanten<br />
im Setting Krankenhaus“ am LKH-<br />
Univ. Klinikum Graz mit einer Kick-off-Veranstaltung.<br />
Generell ist im Krankenhaus eine<br />
steigende Belastung der MitarbeiterInnen<br />
und eine Verdichtung von Leistungen bei<br />
gleichzeitiger Personalreduktion zu beobachten.<br />
Die Erhaltung der körperlichen, psychischen<br />
und sozialen Gesundheit von MitarbeiterInnen<br />
wird somit zu einer wichtigen Herausforderung<br />
für die Organisation im Krankenhaus.<br />
Das Bundesministerium für Bildung,<br />
Wissenschaft und Kultur hat aufgrund<br />
dieser Entwicklung das Ludwig-Boltzmann-<br />
Institut für Medizin- und Gesundheitssoziologie,<br />
Wien, mit der wissenschaftlichen Koordination<br />
dieses Projektes beauftragt.<br />
Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, ein<br />
Monitoring-Instrument zur gesundheitlichen<br />
Situation zu entwickeln. Aufbauend auf dem<br />
somato-psycho-sozialen Gesundheitsbegriff<br />
der WHO und auf Gesundheitsförderungskonzepten<br />
soll dieses Instrument zur Feststellung<br />
von Problemlagen und Interventionsbereichen<br />
eingesetzt werden.<br />
Das Monitoring-Instrument wird in sechs<br />
Krankenhäusern, so auch an der Univ. Klinik<br />
für Chirurgie auf Praxistauglichkeit und mittels<br />
statistischer Verfahren auf Reliabilität<br />
und Validität geprüft und adaptiert. Zwei Arbeitsgruppen<br />
verantworten die Durchführung:<br />
Eine Wissenschaftsgruppe, in der<br />
das Know-how aus den Bereichen Medizin,<br />
Psychologie, Soziologie und betriebliche Gesundheitsförderung<br />
einfließt, entwickelt das<br />
Monitoring-Instrument. Eine Krankenhausgruppe<br />
erarbeitet das praxistaugliche Erhebungsdesign<br />
und zeich<strong>net</strong> für dessen Testung<br />
verantwortlich. Bis Ende 2006 werden<br />
die Ergebnisse für Praxis und Wissenschaft<br />
publiziert und wird das Monitoring-Instrument<br />
in allen Organisationseinheiten eines<br />
Krankenhauses einsetzbar sein.<br />
Die Kosten für die Umsetzung wird das Forschungsprogramm<br />
des Bundesministeriums<br />
für Bildung, Wissenschaft und Kultur und der<br />
Fonds Gesundes Österreich übernehmen. ■<br />
Kontakt:<br />
Mag. Elisabeth Zaponig<br />
Stabsstelle der Anstaltsleitung OE/QM<br />
Tel.: (+43) 0316/385-86807<br />
E-Mail: elisabeth.zaponig@klinikum-graz.at<br />
Erfolgreiche Arbeit der Anästhesie-Pflege<br />
Funktionsbeschreibung, Mitarbeiterbeurteilung, Pflegeprotokoll und<br />
Pflegestandards bereits umgesetzt<br />
Die Arbeitsgruppe Anästhesie-Pflege in<br />
der KAGes unter der Leitung von OSr.<br />
Maria Dorfer besteht mittlerweile seit zwei<br />
Jahren. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt,<br />
grundlegende Problemstellungen im<br />
Anästhesiebereich Pflege zu bearbeiten. Damit<br />
sollen im Sinne der Qualitätssicherung<br />
sowie einer Risikominimierung Lösungen erarbeitet<br />
werden.<br />
Arbeitskreis zeigt Arbeitsfleiß<br />
Mit großem Einsatz hat diese Arbeitsgruppe<br />
schon einige bemerkenswerte Themen bearbeitet<br />
und diese erfolgreich in die Praxis<br />
umgesetzt:<br />
• Die Funktionsbeschreibung für Anästhesieschwestern/-pfleger<br />
• Die Mitarbeiterbeurteilung für Anästhe-<br />
sieschwestern/-pfleger<br />
• Das Pflegeprotokoll (Pflegedokumentation)<br />
für die<br />
Anästhesiepflege als Papierversion<br />
und zur Implementierung<br />
für openMedocs<br />
• Pflegestandards für die<br />
Anästhesiepflege.<br />
Neue Aktivitäten<br />
Derzeit ist das Pflegeprotokoll<br />
für das Aufwachzimmer in der<br />
Entwicklungsphase.<br />
Am Arbeits-Programm ganz oben steht derzeit<br />
die Einführung in die Arbeitsweise mit<br />
Kinästhetik sowie die Schulung im Pflegeprozess.<br />
Begleitend dazu wird mit der Erarbeitung<br />
von „ DIZIMAS“ (Diagnose – Ziel –<br />
Engagiert und erfolgreich:<br />
die Arbeitsgruppe Anästhesie-Pflege.<br />
Maßnahmen – Pakete) speziell für die<br />
Anästhesiepflege begonnen. ■<br />
Kontakt:<br />
monika.pisleritsch@kages.at<br />
Menschen helfen Menschen
herz.leben: Ausbildung für<br />
Ärzte, DGKS und Diätologen<br />
Qualifikation als Voraussetzung für die Durchführung<br />
des Patienten-Schulungsprogrammes<br />
Die arterielle Hypertonie ist eine der<br />
häufigsten Erkrankungen und zählt zu<br />
den häufigsten Todesursachen in der westlichen<br />
Welt. Ca. 20 % der erwachsenen Bevölkerung<br />
sind von ihr betroffen und 75 %<br />
der Patienten erreichen trotz Mehrfachtherapie<br />
die Blutdruckzielwerte nicht. Schulungsprogramme<br />
bringen hier nachweislich<br />
Verbesserungen.<br />
Patienten-Schulungsprogramm<br />
Mit herz.leben soll ein flächendeckendes<br />
Schulungsprogramm für Patienten erreicht<br />
werden, um die antihypertensive Therapie<br />
unter Einbeziehung der Patienten zu intensivieren.<br />
Die Patienten sollen dabei die Fähigkeit<br />
erwerben, mit ihrem Bluthochdruck optimal<br />
umzugehen.<br />
Schulungsprogramm<br />
Das Schulungsprogramm umfasst vier Module<br />
mit je zwei Unterrichtseinheiten à 45<br />
Min. Diese 8 Unterrichtseinheiten sind innerhalb<br />
eines Monats durchzuführen. Zusätzlich<br />
erfolgt eine Nachschulung der Patienten<br />
nach 12–18 Monaten. Die Inhalte des Schulungsprogrammes<br />
sind<br />
• Grundlagen der Hypertonie, Blutdruckselbstmessung<br />
• Kilokaloriendefinierte Diätetik, körperliche<br />
Bewegung<br />
• Kochsalzrestriktion, Antihypertensiva<br />
• Rauchen und Hypertonie, hypertensive Krise,<br />
Kontrolluntersuchungen<br />
Qualifikation für<br />
Schulungsberechtigung<br />
Grundsätzlich berechtigt zur Schulung der<br />
Patienten sind<br />
• niedergelassene Ärzte für Allgemeinmedizin<br />
und Internisten (Wahl- und Kassenvertragsärzte)<br />
• Krankenhausabteilungen für Innere Medizin<br />
• Ambulatorien der StGKK<br />
Für die Erlangung der Qualifikation sind kurze<br />
Ausbildungen notwendig.<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Für Ärzte ist der Erwerb des herz.leben-Zertifikats<br />
Voraussetzung (absolvierte Ein-Tages-<br />
Ausbildung).<br />
Für nicht ärztliches Personal wird die Ausbildung<br />
durch den Verband der österreichischen<br />
Diabetesberater organisiert und dauert<br />
für Diabetesberater einen Tag und für diplomiertes<br />
Gesundheits- und Krankenpflegepersonal<br />
fünf Tage.<br />
Bei Bedarf kann das Schulungspersonal auch<br />
von der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse<br />
organisiert bzw. bereitgestellt werden.<br />
Die nächsten<br />
Ausbildungstermine für Ärzte<br />
• Märzfortbildungstage der Ärztekammer f.<br />
Stmk. 2006<br />
• Infos unter: http://www.aekstmk.or.at<br />
• Anmeldung unter:<br />
fortbildung@aekstmk.or.at<br />
Die nächsten Ausbildungstermine<br />
für DGKS und DDA&EMB:<br />
• ab 15 angemeldeten Interessenten nach<br />
Vereinbarung<br />
• Infos unter: www.diabetesberater.at<br />
• Anmeldung unter: gertraud.sadilek@diabetesberater.at<br />
■<br />
Wichtige Tipps<br />
Informationen zu herz.leben<br />
Institut für Medizinische Systemtechnik<br />
und Gesundheitsmanagement<br />
Joanneum Research Forschungs-GesmbH<br />
Beate Moser<br />
Telefon: 0316 876-2131<br />
E-Mail-Adresse:<br />
beate.moser@joanneum.at<br />
Anmeldungen von Schulungen<br />
Steiermärkische Gebietskrankenkasse<br />
Sabine Rudolf<br />
Telefon: 0316 8035-5111<br />
E-Mail-Adresse:<br />
sabine.rudolf@stgkk.sozvers.at<br />
PERSONALENTWICKLUNG 15<br />
Dezember 2005
Mag. Markus Birnstingl und Andrea Ochabauer waren im Rahmen des Hope-Exchange-Programms 2005 in Schottland bzw. Estland.<br />
A new HOPE<br />
Auslandserfahrungen zweier KAGes Mitarbeiter<br />
In diesem Frühsommer nahmen zwei Mitarbeiter<br />
der KAGes am Hope-Exchange-Programm<br />
2005 der „European Hospital and<br />
Healthcare Federation (HOPE)“ teil.<br />
Während Andrea Ochabauer vom LKH Bruck<br />
in Tallinn (Estland) Erfahrungen über das Gesundheitswesen<br />
in einem der neuen aufstrebenden<br />
EU-Mitgliedsländer sammelte, wurde<br />
Mag. Markus Birnstingl vom LKH-<br />
Univ.Klinikum Graz mit dem „berüchtigten“<br />
Gesundheitssystem in „Good old Britain“<br />
konfrontiert.<br />
Tallinn (Estland) –<br />
Andrea Ochabauer<br />
Was wissen Sie über Estland? Nicht sehr<br />
viel? Da geht es Ihnen genau wie mir, vor<br />
dem Exchange-Programm. Deshalb möchte<br />
ich mit allgemeinen Informationen über Estland<br />
beginnen:<br />
Größe ca. 45000 qkm; kleinster Baltischer<br />
Staat, grenzt im Osten an Russland und im<br />
Süden an Lettland; Höchster Berg 300 m;<br />
Küstenlinie 3800 km; 1500 Inseln, 1000<br />
Seen, 700 Flüsse und Bäche; Hauptstadt:<br />
Tallinn; Sprache: Estnisch, Russisch, Englisch;<br />
Durchschnittsgehalt: 500 €<br />
Vielseitiges Arbeitsprogramm<br />
Ich wurde von einer deutschen Rechtsanwältin<br />
und einem finnischen Ingenieur begleitet,<br />
beide arbeiten in einem Krankenhaus mit einer<br />
Kapazität von über 1000 Betten. Zu Beginn<br />
unseres Aufenthaltes hatten wir die Gelegenheit<br />
mit Vertretern des Gesundheitsministeriums<br />
Gespräche zu führen und umfassende<br />
Informationen über Estlands Gesundheitswesen<br />
zu sammeln. Anschließend besuchten<br />
wir 6 Spitäler und mehrere Family<br />
doctor center in verschiedenen Gebieten von<br />
Estland. Hauptthema der Meetings und Interviews<br />
war „ Patient`s safety“.<br />
Meine Meinung zum estländischen<br />
Gesundheitssystem<br />
Es gibt zu viele und zu große Spitäler, oft sind<br />
sie sehr alt und in einem schlechten baulichen<br />
Zustand (Erbe Russlands). Es besteht ein Mangel<br />
an Ärzten und Krankenpflegepersonen (Abwanderung<br />
nach Finnland wegen höherem Gehalt).<br />
Es gibt viele Richtlinien und Standards,<br />
aber die Umsetzung in der Praxis hängt vom<br />
Ausbildungsstand des Personals und der finanziellen<br />
Situation ab (Mangel an Geld ist<br />
das Hauptproblem der Estländische Spitäler).<br />
Estland auf dem richtigen Weg<br />
Das Managementpersonal ist hoch motiviert<br />
und gut ausgebildet, fast alle haben Auslandserfahrung,<br />
z.B. in Schweden, Finnland<br />
und Großbritannien. Es gibt auch schon ein<br />
gut entwickeltes IT-System, Ansätze zu Qualitätsmanagement<br />
und Pflegedokumentation,<br />
und vieles mehr ...<br />
Bemerkenswert: das gesamte Gesundheitssystem<br />
in so kurzer Zeit total zu reformieren<br />
– Gratulation!<br />
Schottland (Großbritannien) –<br />
Mag. Markus Birnstingl<br />
Schottland ist anders (als England) – sagen die<br />
Schotten. Und es ist tatsächlich so. Vielleicht<br />
liegt es daran, dass die Gastfreundschaft der<br />
Schotten die sprichwörtliche britische Kühle<br />
vergessen lässt oder dass das Gesundheitssystem<br />
in Schottland aus Autonomiegründen<br />
anders als jenes von England, Wales und Nordirland<br />
aufgebaut ist, oder daran, dass der<br />
Wunsch nach Unabhängigkeit umso größer ist,<br />
je weiter man in den Norden kommt.<br />
Gesundheitswesen<br />
Unser lokaler Koordinator hatte für meine Kollegin<br />
aus dem Universitätsspital Prag und mich<br />
ein tolles Programm im Healthboard NHS<br />
Grampian (= Gesundheitsorganisation, die alle<br />
staatlichen Gesundheitsleistungen für die Region<br />
Grampian abdeckt) vorbereitet. Die Termine<br />
deckten den intramuralen Bereich (Zentralkrankenhaus<br />
in Aberdeen; Kinderspital, Gemeindespitäler)<br />
und den extramuralen Bereich<br />
(Beratungszentrum, Ärztezentren) einerseits<br />
sowie den patientennahen (Ambulanzen, Bettenstationen<br />
und OPs) und den patientenfernen<br />
Bereich (Verwaltung, Wäscherei, etc.) andererseits<br />
ab. Dadurch konnte ich viel über den<br />
Gesundheitssektor und seine Institutionen wie<br />
auch deren Problemfelder lernen. Übrigens,<br />
das Gesundheitswesen in Schottland ist besser<br />
als sein Ruf.<br />
Schottland<br />
Trotz der dicht gedrängten Termine blieb genug<br />
Zeit, das Gastgeberland und seine Einwohner<br />
kennen zu lernen. Zu den Höhepunkten<br />
zählten dabei für mich die obligatorische<br />
Suche nach Nessie am Loch Ness in den Highlands,<br />
der Besuch einer Whiskey Destillerie,<br />
Sightseeing in Edinburgh und Stirling sowie<br />
der Besuch des einzigen Benediktinerklosters<br />
in Schottland.<br />
Fazit<br />
Nach einer Abschlusskonferenz mit allen<br />
Teilnehmern aus ganz Europa in Cardiff kehrten<br />
wir nach fünf Wochen in Estland und<br />
Großbritannien mit einer Menge neuer Erfahrungen<br />
in die Steiermark zurück. Obwohl<br />
die Gesundheitssysteme in Europa ziemlich<br />
unterschiedlich sind, haben sie alle mit ähnlichen<br />
Problemen zu kämpfen. Nur wenn wir<br />
eng mit unseren Kollegen kooperieren, wenn<br />
wir praxiserprobte Lösungen und neues Wissen<br />
austauschen und voneinander lernen,<br />
dann werden wir die Chance erhalten, mit<br />
den vielfältigen Problemen und neuen Entwicklungen<br />
im Gesundheitssektor Schritt zu<br />
halten und einen hohen medizinischen Standard<br />
zu erreichen. ■<br />
Andrea Ochabauer<br />
und Mag. Markus Birnstingl,<br />
LKH-Univ.Klinikum Graz<br />
Dezember 2005 Menschen helfen Menschen
Führen, leiten und gemeinsamer Erfolg<br />
Erfolgreicher Start eines neuen Weiterbildungsprogrammes für Führungskräfte<br />
Im Oktober 2005 wurde<br />
die von der PE&OE initiierte<br />
erste interdisziplinäre„F.l.u.g“.-Weiterbildung<br />
für Führungskräfte<br />
der mittleren Ebene aller<br />
Berufsgruppen erfolgreich<br />
abgeschlossen. F.l.u.g.<br />
steht dabei für das Motto<br />
dieses 5-tägigen Programmes:<br />
„Führen, leiten und<br />
gemeinsamer Erfolg“.<br />
Führungs-Kompetenz<br />
im Mittelpunkt<br />
Im Mittelpunkt dieser<br />
Weiterbildung stand die<br />
persönliche Führungskompetenz<br />
der Teilnehmer.<br />
Dabei setzte der Trainer,<br />
Helmut Stäcker, sehr praxisbezogene<br />
Methoden –<br />
von der gemeinsamen<br />
Fallbeispiel-Bearbeitung<br />
bis hin zu Einzel-Kurz-Coachings<br />
– ein.<br />
Foto: Werner Walisch<br />
Zusatznutzen durch interdisziplinäre<br />
Teilnehmergruppe<br />
Besonders erfreulich ist, dass von allen Teilnehmern<br />
die berufsgruppenübergreifende<br />
Zusammensetzung der Teilnehmergruppe als<br />
sehr wichtig und lernfördernd empfunden<br />
wurde. So nahmen Führungskräfte aus dem<br />
ärztlichen Bereich sowie aus dem Pflege-,<br />
MTD- und Verwaltungsbereich gemeinsam<br />
Sichtlich zufriedene Teilnehmer nach dem 5-tägigen Programm.<br />
an dieser Weiterbildung teil. Ihr Gesamturteil<br />
für dieses neue Weiterbildungsangebot<br />
lautete zu 100 % „sehr gut“.<br />
Für das Jahr 2006 sind 2 weitere F.l.u.g.-<br />
Weiterbildungen geplant. Nähere Informationen<br />
dazu finden Sie im aktuellen ASK-Bildungskalender.<br />
■<br />
Der Urlaubsplaner 2006 ist da.<br />
Dr. Werner Walisch,<br />
Personaldirektion/PE&OE<br />
Informationen und Bezugsmöglichkeiten bei Frau Hedi Grager in der Zentraldirektion der KAGes<br />
unter der Tel.-Nr. 0316/340-5121 oder E-Mail: gsund@kages.at.<br />
Menschen helfen Menschen<br />
PERSONALENTWICKLUNG 17<br />
Teilnehmerzitate<br />
Dr. Gerhard Berger<br />
(Oberarzt, LKH Hartberg):<br />
„Kommunikation und Management pur!<br />
Ich freue mich auf die praktische<br />
Umsetzung!“<br />
Silvia Brunner (Bereichsleiterin<br />
Verwaltung, LKH Bad Radkersburg):<br />
„F.l.u.g. war für mich ein Höhenflug an<br />
neuen Erkenntnissen, interdisziplinärer<br />
Zusammenarbeit und positiver Gefühle.“<br />
DGKS Slivia Zolda<br />
(Stationsleitung, LKH Rottenmann).:<br />
„Diese Fortbildung hat für mich einen<br />
hohen beruflich-fachlichen und<br />
persönlichen Nutzen.“<br />
Karin Psonder<br />
(Leitende MTD, LKH Univ.-Klinikum Graz)<br />
und DGKS Gertrud Winkelbauer<br />
(Stationsleitung, LKH Univ-Klinikum Graz):<br />
„Große und effiziente Bewusstseinserweiterung<br />
in interdisziplinären Gruppen<br />
in Bezug auf Kommunikation in all ihren<br />
Facetten.“<br />
DGKP Gerhard Haas<br />
(Stationsleitung, LKH West) :<br />
„Interdisziplinäre Fortbildungen sind die<br />
Zukunft!“<br />
Dr. Schmon-Kampel<br />
(Oberarzt, LKH Fürstenfeld):<br />
„F.l.u.g.: Fliegen muss gelernt werden.<br />
Flügel zu haben, ist zu wenig.“<br />
DGKS Maria Knapp<br />
(Stationsleitung, LKH Univ.-Klinikum Graz):<br />
„Vieles, das ich im Arbeitsalltag intuitiv<br />
richtig gemacht habe, wurde mir bewusst<br />
gemacht und zum Teil auch bestätigt.<br />
Es war ein toller interdisziplinärer<br />
Workshop!“<br />
DGKS Ingeborg Hierzer<br />
(Stationsleitung, LKH-Univ.-Klinikum Graz):<br />
„F.l.u.g. war toll: Gelungener Start,<br />
angenehmer Flug, kleine Turbulenzen<br />
(Unsicherheiten), sichere Landung.“<br />
Karl Ulz<br />
(Technischer Leiter, LKH Feldbach):<br />
„Nicht immer kann ich so viel mitnehmen<br />
aus einer Fortbildung wie bei dieser<br />
interdisziplinären Fortbildung.“<br />
Dezember 2005
18<br />
PERSONALENTWICKLUNG<br />
Dreijährige Ausbildung in Bad Radkersburg<br />
Eröffnung der Schule für Allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege<br />
Anfang Oktober<br />
2005 wurde die<br />
Schule für Allgemeine<br />
Gesundheits- und<br />
Krankenpflege in Bad<br />
Radkersburg eröff<strong>net</strong>.<br />
Unter der Leitung der<br />
Direktorin, Mag.<br />
Romana Schloffer,<br />
werden 25 Schülerinnen<br />
und sechs<br />
Schüler nun die dreijährige<br />
Ausbildung<br />
zum Krankenpflegepersonal<br />
absolvieren.<br />
Darunter sind erfreulicherweise<br />
auch je<br />
ein Schüler aus Slowenien<br />
und Ungarn,<br />
die nun den Berufsweg<br />
gewählt haben.<br />
In der Eröffnungsansprache führte der medizinisch-wissenschaftliche<br />
Leiter und Ärztli-<br />
Med.-technische<br />
Ausbildungen neu<br />
Ehrengäste und Verantwortliche in den Räumlichkeiten der neuen Schule für Allgemeine<br />
Gesundheits- und Krankenpflege des Landes Steiermark am LKH Bad Radkersburg.<br />
Gesundheitsstudien an der FH Joanneum<br />
Ab dem Herbst 2006<br />
werden vorbehaltlich<br />
der Genehmigung<br />
durch die zuständigen<br />
Gremien die bisher an<br />
den Akademien angesiedeltenmedizinisch-technischen<br />
Ausbildungen an<br />
der FH Joanneum, und<br />
zwar an den Standorten<br />
Graz und Bad Gleichenberg,<br />
angeboten werden.<br />
Die als dreijährige Bakkalaureats-Studiengeführten<br />
Ausbildungen<br />
schließen mit dem akademischen<br />
Grad „Baccalaureus/Baccalaurea<br />
(FH)“ ab.<br />
Nähere Informationen über die<br />
Gesundheitsstudien, Bewerbung<br />
und Aufnahme gibt es auf der<br />
Homepage www.fh-joanneum.at<br />
oder in einem Folder. ■<br />
Über die grundsätzlichen<br />
Voraussetzungen für eine Bewerbung<br />
bzw. Aufnahme informiert der Folder<br />
„Gesundheit und Soziales“.<br />
che Direktor des LKH Bad Radkersburg, Prim.<br />
Dr. Bernd Zirm, aus, dass sich gerade Bad<br />
Radkersburg als Schnittstelle für einen sol-<br />
Kontakt:<br />
info@fh-joanneum.at,<br />
www.fh-joanneum.at,<br />
Tel. +43(0)316-5453-8800<br />
Der Autor Mag.<br />
DGKP Martin<br />
Wiederkumm hat<br />
die Sonderausbildung<br />
für Erwachsenenintensivpflege<br />
der KAGes im Rahmen<br />
einer Diplomarbeit<br />
im historischen<br />
Kontext beleuchtet.<br />
Ein interessanter<br />
Aspekt beispielsweise<br />
ist, in welcher<br />
Form sich die<br />
Ausbildungsinhalte,<br />
Lerninhalte, die Veranstalter,<br />
Leitungen und Standorte<br />
der Ausbildung über die<br />
Jahrzehnte veränderten. Die Diplomarbeit<br />
kann in der Abteilung<br />
Pflege der Personaldirektion<br />
ausgeliehen werden. ■<br />
chen Schultyp besonders<br />
anbiete und<br />
das Potential von<br />
Bad Radkersburg dadurch<br />
erweitert werde.<br />
Der Anschluss an<br />
das LKH Bad Radkersburg<br />
ist eine optimaleVoraussetzung<br />
für Schüler und<br />
KAGes.<br />
Die Eröffnung nahm<br />
Hofrat Dr. Dietmar<br />
Müller vor, der die<br />
guten Berufschancen<br />
für Gesundheitsberufe<br />
hervorhob.<br />
Der Bürgermeister<br />
der Stadt Radkersburg,<br />
Peter Merlini,<br />
äußerte seine besondere Freude über diese<br />
Eröffnung und die Bedeutung für Bad Radkersburg.<br />
■<br />
Sonderausbildung für<br />
Intensivpflege<br />
Diplomarbeit über KAGes-<br />
Erwachsenenbildungseinrichtung<br />
Kontakt:<br />
Mag. DGKP Martin Wiederkumm,<br />
Septische Intensivstation,<br />
Univ. Klinik für Chirurgie<br />
LKH-Univ.Klinikum Graz<br />
Tel.: 0316/385-2196<br />
Dezember 2005 Menschen helfen Menschen
Mit einer konstruktiven Gesprächskultur<br />
für beide Konfliktparteien versucht der<br />
Mediator, die Interessen aller Beteiligten soweit<br />
als möglich zu berücksichtigen und eine<br />
gemeinsame akzeptable Lösung zu finden.<br />
Qualifizierte KAGes-Mitarbeiter<br />
Drei Mitarbeiter aus unterschiedlichen Bereichen<br />
der KAGes wurden berufsbegleitend zu<br />
diplomierten Mediatoren ausgebildet: OSr.<br />
Maria Dorfer, Dr. Christina Grünauer-Leisenberger<br />
und Ing. Franz Kokoth wurden mittlerweile<br />
als Mediatoren in die beim Justitzministerium<br />
geführte Liste der „eingetragenen Mediatoren“<br />
nach dem Zivilrechts-Mediations-<br />
Behindertenvertrauenspersonen<br />
KAGes-weite Vollversammlung und Wahl<br />
Die beiden erfolgreichenZentralbehindertenvertrauenspersonen<br />
der KAGes,<br />
Franz Rossegger<br />
und Ursula Röthl<br />
Stauder, wurden<br />
mit 96 % der abgegebenenStimmen<br />
für weitere<br />
vier Jahre gewählt.<br />
Diese<br />
große Zustimmung bestätigt den<br />
seit langem erfolgreichen Weg<br />
der Behindertenvertretung in der<br />
KAGes.<br />
Bernhard Haas, der Betriebsdirektor<br />
der LSF Graz, beendete<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Die gute Zusammenarbeit ist Garant dafür, dass<br />
die KAGes österreichweit führend ist in der<br />
beruflichen Integration von behinderten<br />
Menschen.<br />
Mediation in der KAGes<br />
Bearbeitung von Konfliktsituationen<br />
Gesetz aufgenommen. Damit dokumentieren<br />
sie nicht nur eine qualifizierte Ausbildung, sondern<br />
unterliegen auch den berufsrechtlichen<br />
Bestimmungen des Zivilrechts-Mediations-Gesetzes,<br />
insbesondere der darin verankerten<br />
strengen Verschwiegenheitsverpflichtung.<br />
Systematische Nutzung<br />
Mediation wurde in der KAGes zwar im Einzelfall<br />
bereits angewendet, bislang fehlte<br />
aber eine einheitliche Vorgehensweise bei<br />
der Indikationsstellung und Durchführung von<br />
unternehmensinternen Mediationsverfahren.<br />
Ein Arbeitskreis befasst sich daher mit der Implementierung<br />
einer unternehmensinternen<br />
seine Grußworte mit dem bemerkenswerten<br />
Satz: „Ich bin<br />
stolz, im Unternehmen KAGes zu<br />
arbeiten, in welchem so eine<br />
vorbildliche Behindertenpolitik<br />
gelebt wird.“ ■<br />
PERSONALENTWICKLUNG 19<br />
Von links: Dr. Christina Grünauer-Leisenberger,<br />
Ing. Franz Kokoth und Osr. Maria Dorfer.<br />
Die Nachhaltigkeit ist bereits<br />
zu einem vordringlichen<br />
Ziel für die Zukunft eines<br />
modernen Unternehmertums<br />
geworden. Parallel dazu wird<br />
auch die betriebliche Gesundheitsförderung<br />
im Rahmen der<br />
Fortbildungsmaßnahmen ein<br />
wichtiger Baustein für erfolgreiche<br />
Unternehmen. Und hier<br />
setzt das Institut für Stressmanagement<br />
und Leistungsoptimierung<br />
(ISL) an, indem es Unternehmen<br />
dabei unterstützt,<br />
langfristige, auf die Mitarbeiter<br />
abgestimmte Gesundheitsprozesse<br />
zu entwickeln. Bestehende<br />
Programme werden dabei integriert.<br />
Mediation in der KAGes, sodass dieses Instrument<br />
von Führungskräften und Mitarbeitern<br />
barrierefrei genutzt werden kann, um Konfliktkonstellationen<br />
rechtzeitig zu erkennen und<br />
bearbeiten zu können. Mit der systematischen<br />
Nutzung des Instrumentes Mediation wird<br />
auch ein Beitrag zur Kulturveränderung im<br />
Umgang mit Mitarbeitern geleistet. ■<br />
Kontakt:<br />
mediation@kages.at<br />
christina.gruenauer@kages.at<br />
franz.kokoth@kages.at<br />
maria.dorfer@kages.at<br />
Dezember 2005<br />
reinhard.sudy@kages.at<br />
Betriebliche<br />
Gesundheitsförderung<br />
Nachhaltigkeit als vordringlichstes Ziel<br />
Die Maßnahmen sind breit gestreut<br />
und reichen von e-learning-Programmen,<br />
Wissens- und<br />
Übungsangeboten mittels firmeneigenen<br />
Intra<strong>net</strong>s bis zu<br />
maßgeschneiderten Workshops<br />
und Seminaren. ■<br />
Kontakt:<br />
Klaus Landauf<br />
Institut für Stressmanagement<br />
und Leistungsoptimierung<br />
Ulmenweg 6, 8401 Kalsdorf<br />
Tel. +43 3135 56156<br />
mobil: +43 676 550 86 00<br />
E-Mail: landauf@landauf.com<br />
www.landauf.com
20<br />
PERSONALENTWICKLUNG<br />
Einführung „Medizinischer<br />
Dokumentationsassistenten“<br />
Projektstart ist erfolgt<br />
Unzählige Krankengeschichten belegen: Der<br />
Dokumentationsaufwand im medizinischen<br />
und pflegerischen Bereich hat in der Vergangenheit<br />
durch gesetzliche Vorgaben, aber<br />
auch aus Gründen des Risikomanagements<br />
bzw. aus forensischen Gründen zugenommen.<br />
Drei Stunden – so haben Untersuchungen<br />
aus Deutschland ergeben – benötigt ein Arzt<br />
durchschnittlich an täglicher Arbeitszeit zur<br />
Erfüllung der Dokumentationspflichten. Es<br />
darf davon ausgegangen werden, dass die<br />
Situation in Österreich demgegenüber nicht<br />
grundlegend „anders“ ist.<br />
Auch kritische Meldungen zur derzeitigen Situation<br />
hat es in einzelnen Medien gegeben,<br />
die besagten, dass der Dokumentationsaufwand<br />
im medizinischen Bereich als bereits<br />
zu „belastend“ empfunden werde. Diese Kritik<br />
positiv und aktiv aufnehmend hat die KA-<br />
Ges nunmehr das neue Projekt „Einführung<br />
Medizinischer Dokumentationsassistenten“<br />
gestartet. Kernaufgabe der Projektarbeit ist<br />
Berufliche Förderung von Frauen<br />
Ein aktuelles Thema in der KAGes<br />
Im Frühjahr dieses Jahres<br />
hat der Vorstand mit Unterstützung<br />
des Betriebsrates<br />
einen Frauenförderungsarbeitskreis<br />
eingesetzt. Das<br />
Landes-Gleichbehandlungsgesetz<br />
gibt Richtlinien vor zu<br />
den Bereichen Beschäftigung,<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
und beruflicher Aufstieg.<br />
Diese Themen bearbeitet<br />
der Arbeitskreis mit einem<br />
interdisziplinären Team<br />
von Mitarbeiterinnen aus<br />
den verschiedenen Bereichen<br />
der Zentraldirektion mit<br />
viel Engagement.<br />
Im ersten Schritt wird eine<br />
Analyse der Ist-Situation<br />
vorgenommen. Zu diesem Zweck planen wir<br />
eine Befragung der Mitarbeiterinnen in der<br />
Zentraldirektion um die Zielsetzungen für einen<br />
unternehmensspezifischen Frauenförde-<br />
es, insbesondere zu klären, welche Aufgaben<br />
auf einen medizinischen Dokumentationsassistenten<br />
(MDA) unter Beachtung der<br />
Sinnhaftigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />
übertragbar sind bzw. übertragen<br />
werden sollten.<br />
In das Projekt sind aktiv sowohl die Medizinische<br />
Universität Graz (MUG) als auch die Ärztekammer<br />
für Steiermark eingebunden. Zusätzlich<br />
zu einem erfahrenen und gesunden Mix an<br />
„Projekt-Akteuren“ aus unseren Spitälern und<br />
der Zentraldirektion ergibt das – so darf gehofft<br />
werden – die erforderliche Kompetenz, um professionell<br />
konkrete Lösungsvorschläge gemeinsam<br />
zu erarbeiten und abzustimmen.<br />
Pilotversuche in ausgewählten Einsatzbereichen<br />
sollen in weiterer Folge die Theorie<br />
dann auf ihre Praxistauglichkeit hin testen.<br />
Zugute kommen uns positive Berichte und<br />
Erfahrungen aus Deutschland, die uns sehr<br />
zuversichtlich machen, dass die KAGes mit<br />
dem Einsatz Medizinischer Dokumentations-<br />
Der Arbeitskreis Frauenförderung der KAGes-Zentraldirektion von links:<br />
Dr. Almut Frank, Mag. Sigrid Fanninger, Martina Tödtling,<br />
Dr. Gerhild Paukovitsch-Jandl, Mag. Petra Bogner, Ursula Leskoschek.<br />
rungs- und Gleichstellungsplan zu entwickeln.<br />
Konkrete Projekte und Fördermaßnahmen<br />
werden nach dem spezifischen Bedarf<br />
gestartet. Dazu gehört auch die Ver<strong>net</strong>-<br />
Projektleiter Mag. Gerhard Mariacher mit<br />
Annabella Herzog.<br />
assistenten neuerlich eine Vorreiterrolle für<br />
ganz Österreich übernehmen wird. ■<br />
Personaldirektor Dr. Johann Thanner,<br />
Projektbeauftragter<br />
Mag. Gerhard Mariacher, Projektleiter<br />
zung mit den ExpertInnen in<br />
den Landeskrankenanstalten<br />
und anderen Einrichtungen<br />
des Gesundheitswesens. Mit<br />
unserer Arbeit wollen wir das<br />
Bewusstsein für die Förderung<br />
der Berufstätigkeit und<br />
der beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten<br />
von Frauen in<br />
unserem Unternehmen schärfen:<br />
Frauenförderung ist kein<br />
Privileg, sondern als Selbstverständlichkeit<br />
in der Gleichstellung<br />
von Männern und<br />
Frauen in der KAGes zu sehen.<br />
Gerne stehen wir unseren<br />
KollegInnen zu diesem<br />
Thema als Ansprechpartnerinnen<br />
zur Verfügung! ■<br />
Kontakt:<br />
Mitglieder des Arbeitskreises<br />
Frauenförderung, Zentraldirektion<br />
Dezember 2005 Menschen helfen Menschen<br />
Foto: Herzog
Heiter-nachdenkliche<br />
Gleichbehandlung<br />
„Bedenkenswertes aus dem Arbeitskreis für<br />
Gleichbehandlungsfragen der Medizynischen<br />
Universität Graz“<br />
Die folgenden, fast<br />
liebevoll-ironischen<br />
Ausführungen<br />
über die Schwierigkeiten<br />
der deutschen<br />
Sprache mit einer<br />
wohlwollenden und<br />
sinnvollen Gleichbehandlung<br />
und über ihre<br />
Auswüchse werden<br />
im folgenden Beitrag des Arbeitskreises für<br />
Gleichbehandlungsfragen der MUG dargestellt.<br />
Wir wollen Ihnen diese Ausführungen nicht<br />
vorenthalten, die wir dankenswerterweise<br />
der NEWS XXVII-<strong>Ausgabe</strong> 6/2005 der MUG<br />
entnehmen durften.<br />
Schwimmt die deutsche Sprache<br />
den Gender Mainstream hinunter?<br />
Sind Herren herrlich und Damen dämlich?<br />
Neulich erzählte ein Herr, dass ihm eine<br />
dämliche Panne unterlaufen sei . . .<br />
Die dabei verwendete, von Dame abgeleitete<br />
Eigenschaft, in Zusammenhang gebracht mit<br />
einer Panne, erregte unsere Aufmerksamkeit:<br />
Gemeinhin tituliert man Frauen, die sich<br />
der gängigen guten Sitte entsprechend<br />
verhalten, über einen gehobenen Sprachstil<br />
verfügen, ein gepflegtes Erscheinungsbild<br />
vorweisen und womöglich einen zahlungskräftigen<br />
Herrn an ihrer Seite wähnen,<br />
als Damen. Dame erscheint hier also<br />
im durchaus positiven Licht. Niemand käme<br />
auf die Idee, eine Frau, die beim Überholen<br />
im dichten Straßenverkehr die Hand<br />
zum Vogelgruß erhebt, oder wenn sie<br />
während der festlichen Rede des Bankdirektors<br />
unübersehbar in der Nase bohrt,<br />
als Dame zu bezeichnen.<br />
Doch wird die Dame mit einem -lich verlängert,<br />
also mit einem Anhängsel versehen<br />
und als Eigenschaftswort verwendet, so<br />
kehrt sich die positive Assoziation ins Negative.<br />
Was vorhin noch eine vornehme<br />
Dame war, wird auf unergründliche Weise<br />
unangenehm. Aus Anweisungen werden<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Univ.-Prof.<br />
Dr. Daisy Kopera.<br />
dämliche Anweisungen, aus Fragen dämliche<br />
Fragen, aus Antworten dämliche Antworten.<br />
Und aus Pannen werden ganz einfach<br />
dämliche Pannen. Eine Panne erfährt<br />
hier also eine dramatische Verschlechterung<br />
– ich will nicht sagen: eine dramatische<br />
Geschlechterung.<br />
„Diskriminierend!“, werden jetzt die Gleichberechtigungsfanatischen<br />
rufen. Also her<br />
mit dem Herrn, ein -lich daran gehängt und<br />
schon wird aus der Panne eine herrliche<br />
Panne. Plötzlich mutiert, durch die geschlechtliche<br />
Zutat des herrlich, eine Panne<br />
fast schon zum Vergnügen. Ein herrliches<br />
Vergnügen! Denn niemand käme auf die völlig<br />
aus der Luft gegriffene Idee, ein dämliches<br />
Vergnügen zu sagen.<br />
Womit einmal mehr bewiesen sei, wie mies<br />
Frauen in den Augen unserer aufgeklärten<br />
Gesellschaft dastehen, in der mann immer<br />
noch dämlich unangenehme Eigenschaften<br />
und herrlich angenehme zuschreibt.<br />
… Man/frau kann natürlich alles auf die<br />
Spitze treiben. Sich einer geschlechtergerechten<br />
Sprache zu bedienen ist aber durchaus<br />
zeitgemäß. So sollten zu Dienstbesprechungen<br />
nicht nur alle Mitarbeiter, Ärzte<br />
etc., sondern auch alle Mitarbeiterinnen, Ärztinnen<br />
etc. eingeladen werden.<br />
Weiters sollte nicht nur zum Wohle der Patienten<br />
gehandelt werden, schließlich haben<br />
wir mehr als 50% Patientinnen . . .<br />
Meint der AkGl ■<br />
Univ.Prof. Dr. Daisy Kopera,<br />
Univ.Klinik für Dermatologie und<br />
Venerologie<br />
Tel. 0316/385-81817<br />
Immer aktuell!<br />
www.gsund.<strong>net</strong><br />
www.kages.at<br />
Dieser<br />
„wohlbehütete“<br />
Mann quert in Graz<br />
beispielhaft zügig<br />
die Straße am<br />
Fußgängerübergang.<br />
Die Fußgängerzonen<br />
der Grazer Innenstadt<br />
sind für Frauen und<br />
Männer<br />
gleichermaßen<br />
zugänglich.<br />
Ein Mann mit Hut und<br />
ein Kind als Symbol<br />
für die Fußgängerzone<br />
(die auch mit dem Rad<br />
befahren werden darf)<br />
vor dem ZMF in der<br />
„Alten Stiftingtalstraße“.<br />
Nahezu<br />
geschlechtslos zeigt<br />
diese Figur im<br />
kleinen Küstenort<br />
Laigueglia an der<br />
italienischen<br />
Riviera einen<br />
Fußgängerübergang<br />
an.<br />
In Dresden spaziert<br />
eine Frau mit ihrem<br />
Kind in der<br />
Fußgängerzone, in der<br />
auch das Radfahren<br />
„frei“ ist.<br />
PERSONALENTWICKLUNG 21<br />
Gleichbehandlung im<br />
Straßenverkehr
22<br />
PERSONALENTWICKLUNG<br />
Gesundheitsförderung umgesetzt<br />
Das Projekt „Pflegefit für Mitarbeiter“ am LKH Weiz<br />
MitarbeiterInnen im<br />
Pflegebereich sind<br />
hohen psychischen, physischen<br />
und organisatorischen<br />
Anforderungen ausgesetzt.<br />
Das dreijährige<br />
Projekt „Pflegefit“, an dem<br />
österreichweit vier Krankenhäuser<br />
– das LKH Weiz,<br />
LKH Hainburg, das Maimonides<br />
Zentrum und das Rehab-Zentrum<br />
Weißer Hof –<br />
mitwirkten, machte es sich<br />
zur Aufgabe, Maßnahmen<br />
zur Belastungsreduktion zu<br />
setzen und Unterstützung<br />
bei der Bewältigung zu geben.<br />
Vom Februar 2003 bis August 2005 lief „Pflegefit“<br />
am LKH Weiz, es wurde gemeinsam<br />
mit der AUVA und EU-Unterstützung durchgeführt<br />
und hat sich zu einer wahren Erfolgsstory<br />
bezüglich der Eingliederung von Gesundheitsförderung<br />
in den Spitalsbetrieb<br />
entwickelt. Von den 210 Mitarbeitern des<br />
LKH Weiz konnten schließlich rund 80 Prozent<br />
der Mitarbeiter gewonnen werden, an<br />
dem Projekt mitzutun.<br />
„Die Belastungen im Bereich des Pflegepersonals<br />
sind sehr hoch. Dazu kommt eine<br />
Doppelbelastung der überwiegend weiblichen<br />
Mitarbeiterinnen und die anspruchsvolle<br />
Tätigkeit. So ist die durchschnittliche Verweildauer<br />
angesichts dieser Belastungen lediglich<br />
5 bis 7 Jahre. Und das bei einer hochqualitativen<br />
Ausbildung der Mitarbeiter“, erklärt<br />
Susanna Reisinger, Pflegedirektorin des<br />
LKH Weiz die Ausgangssituation.<br />
Kampf dem<br />
„Morgensorgengipfel“<br />
Bei der Erhebung des gesundheitlichen Istund<br />
Belastungszustandes der Mitarbeiter<br />
stellte sich heraus, dass das Pflegepersonal<br />
mit psychischen und physischen Belastungsfaktoren,<br />
hohen organisatorischen Anforderungen,<br />
mangelnder Rücksichtnahme auf persönliche<br />
Ressourcen, der Gefahr des Burnouts<br />
und daraus resultierender hoher Fluktuation<br />
konfrontiert ist. Diese Belastungen sind<br />
auch messbar: Mit dem „Heartman“ wurden<br />
bei den ProbandInnen 24-Stunden-EKGs<br />
durchgeführt, die eine Belastungs- und Erholungsbilanz<br />
ergeben inklusive der Auswirkungen<br />
auf die Schlafqualität der Betroffenen.<br />
Pflegedirektorin Susanna<br />
Reisinger: stolz auf das Ergebnis.<br />
In diesem Zusammenhang<br />
erhob das Institut für<br />
nichtinvasive Diagnostik<br />
vom JOANNEUM RESE-<br />
ARCH auch den Gesundheits-<br />
und Regulationszustand<br />
des Körpers. Fazit: Je<br />
größer die Variabilität der<br />
Herzfrequenz, desto weniger<br />
Gefahr besteht für die<br />
Gesundheit. So konnte<br />
auch festgestellt werden,<br />
dass es um 8 Uhr einen regelrechten„Morgensorgengipfel“<br />
gibt, der ein erhöhtes<br />
Herzinfarktrisiko der Betroffenen<br />
darstellt.<br />
Zudem haben in diesem<br />
Stadium des Projekts ExpertInnen des Instituts<br />
für Begleitforschung Tätigkeits- und Arbeitsanalysen<br />
im stationären Bereich und im<br />
OP durchgeführt. „Es wurden Möglichkeiten<br />
der eigenen Mitentscheidung erarbeitet.<br />
Können die Mitarbeiter ihr Wissen einbringen,<br />
werden durch den ausgeweiteten Tätigkeitsspielraum<br />
auch die Belastungen geringer.<br />
Entscheidend ist da auch die Informationsweitergabe.<br />
Ist sie in ausreichendem<br />
Maß gegeben, sind die materiellen und sozialen<br />
Strukturen weniger belastend“, weiß<br />
Dir. Susanna Reisinger.<br />
Hebung der „Pausenkultur“<br />
Die nächste Ebene des Projekts betraf die Intervention:<br />
Begleitet von Sportwissenschaftern<br />
absolvierten die Beteiligten 8 EH Ausgleichsübungen,<br />
8 EH Richtiges Heben,<br />
Schieben und Tragen schwerer Lasten sowie<br />
8 EH Eurythmie. Durch die Stärkung der Wirbelsäule<br />
und des Stützapparates wurden die<br />
Belastungen geringer.<br />
Positiv für den Belastungsausgleich im Spital<br />
hat sich eine gute „Pausenkultur“ erwiesen.<br />
Mittels der Messungen des Heartman konnte<br />
schließlich eine Pausenform gefunden werden,<br />
die eine rasche Regeneration und Erhöhung<br />
der Konzentration ermöglichte. Etwa<br />
durch Eurythmie, deren Bewegungsabläufe<br />
sich positiv auf den Körper auswirken. Ein<br />
weiteres vom Heartman gemessenes Ergebnis<br />
des Projekts: Die Herzschläge reduzierten<br />
sich durch die gesetzten Maßnahmen um<br />
2300 pro Tag, das entspricht einer Einsparung<br />
an Herzleistung um 2 Prozent, wodurch sich<br />
auch die Schlafqualität verbesserte.<br />
Und so wird es richtig und<br />
rückenschonend gemacht.<br />
Eine Gruppe von 10 Personen bildete einen<br />
Gesundheitszirkel, der sich regelmäßig getroffen<br />
hat, um körperliche, psychische und<br />
soziale Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz<br />
zu erheben. Die meisten Änderungsvorschläge<br />
des Gesundheitszirkels konnten von der<br />
Dezember 2005 Menschen helfen Menschen<br />
Fotos: Helmut Bast
Fotos: Christa Haider Hundetherapie<br />
Anstaltsleitung auch umgesetzt werden: So<br />
wird seither am LKH Weiz auf den Abteilungen<br />
frisches Obst bereitgestellt. Die Organisation<br />
hat Hebehilfsmittel wie Drehteller und<br />
Umlagehilfen angeschafft. Zum Konditionstraining<br />
wurde auch ein Ergometer angeschafft.<br />
MitarbeiterInnen haben sich mit dem<br />
Projekt so stark identifiziert, dass sie eine<br />
Nordic-Walking-Gruppe bildeten.<br />
„Die Probleme werden<br />
beim Schopf gepackt“<br />
Projektbegleitend wurde auch ein Psychologe<br />
und Unternehmensberater beauftragt, die<br />
Spitalsführung zur Hebung der Unternehmenskultur<br />
zu sensibilisieren. Dir. Susanna<br />
Reisinger: „Es hat viele Gespräche gegeben<br />
mit Einzelcoaching der Führungskräfte. Als<br />
wichtige Aussage dabei kam heraus: ‚Ich<br />
kann das Unternehmen nicht verändern, ich<br />
muss mich ändern, um die Organisation zu<br />
verändern.’ Der Unternehmensberater ging<br />
auf die einzelnen Abteilungen, um auch zwischenmenschliche<br />
Probleme anzusprechen.<br />
Jetzt kann offener über Belastungen und ihre<br />
in Rottenmann<br />
Die Labradorhündin Belinda unterstützt die Genesung der Patienten<br />
Belinda, ein Hund zum Spielen und<br />
zum Streicheln.<br />
Mit dem Leitspruch „Tiere als Therapie“<br />
betreut Christa Haider mit ihrer Belinda<br />
vor allem Schlaganfallpatienten und unter<br />
Depressionen leidende Patienten im LKH<br />
Rottenmann.<br />
Christa Haiders schwarze Labradorhündin<br />
Belinda ist speziell für diese Hundetherapie<br />
ausgebildet und trainiert worden.<br />
Die Patienten können Belinda streicheln und<br />
bürsten oder auch mit ihr Ball spielen. Über<br />
das Vertrauen, das die Patienten aufbauen,<br />
schaffen sie es auch, mit der eigenen Erkrankung<br />
besser umzugehen. Natürlich müssen<br />
strenge Hygienevorschriften eingehalten werden,<br />
um das Infektionsrisiko möglichst gering<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Ausgleichsgymnastik ist wichtig.<br />
Ursachen gesprochen werden und durch lösungsorientiertes<br />
Handeln werden die Probleme<br />
am Schopf gepackt.“<br />
Das Institut für Begleitforschung bearbeitete<br />
in einem 2-tägigen Seminar Themen des<br />
Team Ressource Managements wie<br />
Team/Teambuilding, Fehler/Fehlermanagement,<br />
Kommunikation, Konfliktmanagement,<br />
Stress und Erholung.<br />
Praktische Beispiele wurden geübt mit dem<br />
Ziel, mit Themen und Fehlern besser umzugehen,<br />
Fehler als Chance zu begreifen, über Ver-<br />
zu halten. Ein Therapiehund wird regelmäßig<br />
tierärztlich untersucht. ■<br />
Hygienefachkraft Christa Haider,<br />
LKH Rottenmann<br />
PERSONALENTWICKLUNG 23<br />
änderungen im Team bewusst nachzudenken<br />
oder auch die Bewegungskompetenz der Mitarbeiter<br />
zu fördern. Dazu werden Physiotherapie-Kurse<br />
angeboten, die viele aus dem Pflegebereich<br />
und der Reinigung besuchen. Aktuell<br />
wird nun eine Mitarbeiterin zur Kinästhetin<br />
ausgebildet, um die verbesserte Bewegungskompetenz<br />
langfristig zu erhalten.<br />
Die vielen gesundheitsfördernden Maßnahmen<br />
des Projekts auch nachhaltig in den<br />
Krankenhausbetrieb zu integrieren, ist Dir.<br />
Reisinger ein besonderes Anliegen: „Das ist<br />
uns im Interesse der Gesundheit der Mitarbeiter<br />
ganz wichtig. So werden wir die Gesundheitsförderung<br />
gemeinsam mit der steirischen<br />
Gebietskrankenkasse weiterführen.“<br />
Kurzes Fazit des Projekts „Pflegefit“:<br />
• Förderung des Gesundheitsbewusstseins<br />
der MitarbeiterInnen<br />
• Verbesserung des Wohlbefindens<br />
• Mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz<br />
• Verbesserung der Zufriedenheit der<br />
PatientInnen ■<br />
Das Unternehmensleitbild<br />
der<br />
KAGes und das Leitbild<br />
der Pflege sind<br />
Teil unserer täglichen<br />
Arbeit. Wenn Sie es<br />
noch nicht kennen,<br />
fragen Sie bitte Ihre<br />
Vorgesetzten danach.<br />
Immer aktuell!<br />
www.gsund.<strong>net</strong><br />
www.kages.at<br />
Dezember 2005<br />
Helmut Bast<br />
Oder lesen Sie im Inter<strong>net</strong>,<br />
unter<br />
www.kages.at, wo<br />
Sie auf der Homepage<br />
Verweise auf Leitbilder<br />
finden.
24<br />
PERSONALENTWICKLUNG<br />
IN ALLER KÜRZE<br />
Neue Führungskräfte<br />
Univ.Prof.Dr. Thomas<br />
Rudolf Pieber wurde<br />
vom Vorstand der KA-<br />
Ges mit Wirkung vom<br />
1. Oktober 2005 zum<br />
Ärztlichen Direktor<br />
des LKH-Univ.Klinikum<br />
Graz bestellt.<br />
Seit 2000 als stellvertretender und seit Oktober<br />
2004 als interimistischer Ärztlicher Direktor<br />
des LKH-Univ.Klinikum Graz tätig,<br />
konnte er für diese Schlüsselposition interessante<br />
Erfahrungen sammeln. ■<br />
Mag. Dr. Marianne<br />
Leitner ist seit 1994<br />
in der Anstaltsapotheke<br />
und seit 2004 als<br />
Koordinatorin für Klinische<br />
Studien in der<br />
Ärztlichen Direktion<br />
des LKH-Univ.Klinikum<br />
Graztätig gewesen. Mit Wirkung vom 12.<br />
September 2005 wurde sie vom Vorstand der<br />
KAGes zur Leiterin der Anstaltsapotheke am<br />
LKH-Univ.Klinikum Graz bestellt. ■<br />
Univ.Prof.Dr. Andreas<br />
Wedrich war<br />
zuletzt an der Universitätsklinik<br />
für Augenheilkunde<br />
und Optometrie<br />
am AKH Wien<br />
tätig. Er wurde für die<br />
Dauer vom 1. September<br />
2005 bis 31. Dezember 2008 vom Rektorat<br />
zum Vorstand der Universitäts-Augenklinik<br />
am LKH-Univ.Klinikum Graz bestellt.<br />
Univ.Prof.Dipl.-Ing.<br />
Dr. Andrea Berghold<br />
wurde vom Rektorat<br />
zum Vorstand<br />
des Institutes für Medizinische<br />
Informatik,<br />
Statistik und Dokumentation<br />
für die<br />
Dauer vom 1. Oktober<br />
2005 bis 31. Dezember 2008 bestellt. ■<br />
Bildungskalender 2006<br />
Der neue Bildungskalender der Akademie der<br />
KAGes liegt für das Jahr 2006 wieder vor.<br />
Weitere Informationen gibt es im Intra<strong>net</strong><br />
unter http://intra<strong>net</strong>.zdion.kages.at/ask oder<br />
direkt bei Frau Mag. Sigrid Fanninger,<br />
Tel. 0316/340-5119,<br />
E-Mail: sigrid.fanninger@kages.at. ■<br />
Stolzalpe: Hygiene in der<br />
Gesundheitswerkstätte<br />
Gibt es akute Hygienemängel oder befindet<br />
sich ein resistenter Keim in der Gesundheitswerkstätte?<br />
Nein – es gab einen anderen<br />
Grund dafür, dass sich Anfang September<br />
die Arge Hygienefachkräfte der KAGes im<br />
LKH Stolzalpe eingefunden hatte. Schwerpunkt<br />
war die Besichtigung der Gesundheitswerkstätte.<br />
Nach der Begrüßung durch die Anstaltsleitung<br />
und der Einladung zu einem sehr guten,<br />
ausgiebigen Frühstück hatten wir eine<br />
Führung durch die Räumlichkeiten der Ge-<br />
„Hygiene“ für Körper, Geist und Seele gab es<br />
am wunderschön gelegenen Etrachsee.<br />
sundheitswerkstätte. Von Herrn Kilian<br />
Schwarz erhielten wir wertvolle Informationen<br />
sowie viele Anregungen zur Prävention<br />
und Gesundheitsvorsorge. Um das Gehörte<br />
sofort in die Tat umzusetzen, fuhren wir<br />
anschließend zum Etrachsee und wanderten<br />
bei herrlichem Herbstwetter zur Schoberhütte.<br />
In einem gemütlichen Gastgarten in Mu-<br />
rau/St. Egidi ließen wir den Tag gemeinsam<br />
ausklingen. ■<br />
Grete Sumann für die Arge HFK<br />
„Leobner LKH Ball“ am 3. Februar<br />
2006 im Kongresszentrum<br />
Bereits zum 10. Mal findet heuer Anfang Februar<br />
der „Leobner LKH-Ball“ statt. Die Ballgäste<br />
erwartet ab 20.30 Uhr im Kongresszentrum<br />
Leoben ein stimmungsvoller Abend mit<br />
musikalischer Unterhaltung durch die<br />
„Krieglacher“ und die „Heimatstürmer“. ■<br />
Auszeichnungen,<br />
Anerkennungen und Preise<br />
Eine ehrenvolle Mitgliedschaft<br />
wurde<br />
dem Vorstand der<br />
Hals-Nasen-Ohren<br />
Universitätsklinik des<br />
LKH-Univ.Klinikum<br />
Graz zuteil. Univ.-<br />
Prof.Dr. Gerhard<br />
Friedrich wurde am diesjährigen Jahreskongress<br />
der Österreichischen Gesellschaft<br />
für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopfund<br />
Halschirurgie zum korrespondierenden<br />
Mitglied dieser Gesellschaft gewählt. Weiters<br />
wurde Univ.-Prof. Dr. Gerhard Friedrich<br />
zum Honorary Member der Indian Voice Association<br />
ernannt. ■<br />
PE-Nachmittag<br />
„DIE JUNGEN ALTEN“ – Erfolg hat kein<br />
Ablaufdatum<br />
16. Februar 2006, 13.00–17.00 Uhr<br />
Seminarzentrum der KAGes<br />
in der LSF Graz ■<br />
Haben Sie Ihren Namen<br />
oder Ihre Adresse<br />
geändert?<br />
In diesen Fällen geben Sie dies bitte dem<br />
Personalbüro Ihrer Verwaltungsdirektion<br />
bekannt. Damit ermöglichen Sie uns,<br />
Ihnen das Mitarbeitermagazin G‘sund<br />
zuzuschicken.<br />
Dezember 2005 Menschen helfen Menschen
Kindersicherheitshaus in Graz<br />
Österreichweit erstes Zentrum dieser Art im LKH-Univ.Klinikum Graz<br />
Am Kinderzentrum des LKH -<br />
Univ. Klinikum Graz werden<br />
jährlich 60.000 neue Patienten betreut,<br />
11.000 davon allein aufgrund<br />
von Unfällen. Um Kinder in<br />
Zukunft besser vor Unfällen schützen<br />
zu können, plant der Verein<br />
Große schützen Kleine in Zusammenarbeit<br />
mit der KAGes im LKH -<br />
Univ. Klinikum Graz die Errichtung<br />
des ersten Österreichischen Kindersicherheitshauses.<br />
Zentrum für Eltern und<br />
Interessierte<br />
Das Kindersicherheitshaus wird<br />
Eltern und Interessierten umfangreiche<br />
Kindersicherheitsberatung<br />
und praktische Anwendungsmöglichkeiten<br />
zur Prävention von Kinderunfällen bieten:<br />
• Schulungen zum Thema Kindersicherheit<br />
• Beratung zur Spielplatzsicherheit<br />
• Produktion und Verteilung von Informationsbroschüren<br />
• Aufklärung und Information zum Thema<br />
Produktsicherheit in Abstimmung mit dem<br />
BMSG, Sektion Konsumentenschutz<br />
• Präsentationsräume zu passiven<br />
Schutzeinrichtungen im Haushalt/Wohnbereich<br />
• Planung und<br />
Durchführung von<br />
bewusstseinsbildendenKindersicherheitsaktionen<br />
• Grundlagenforschung<br />
zur Kinderunfallverhütung<br />
in<br />
enger Kooperation<br />
mit der Abteilung für<br />
Unfallforschung und<br />
-prophylaxe der<br />
Univ.-Klinik für Kinderchirurgie<br />
Brücken zum Arzt und Patienten ...<br />
Der Kinderspielplatz und der Bücherwaggon<br />
werden in dieses Projekt integriert. ■<br />
manuela.stefanski-darsel@klinikum-graz.at<br />
Mehr dazu:<br />
www.kages.at ➠ Aktuelles<br />
www.grosse-schuetzen-kleine.at<br />
www.med.at<br />
Das neue Gesundheitsportal von Schering<br />
Wir nützen die neuesten Informations-Technologien der Kommunikation und vermitteln<br />
unsere Kompetenz und Erfahrung auch im Inter<strong>net</strong> und bauen Brücken zu<br />
unseren Patienten und Kunden auf.<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Von links: Vorstandsdir. E. Hecke, Univ.Prof.Dr. Michael<br />
Höllwarth, Präsident GROSSE SCHÜTZEN KLEINE, Mag.<br />
Gudula Brandmayr, GROSSE SCHÜTZEN KLEINE,<br />
Vorstandsdir. Dipl.-Ing. C. Kehrer, Arch. Dipl.-Ing.<br />
Christian Deimel, Architekturbüro N17.<br />
GESUNDHEIT & FORSCHUNG 25<br />
Dezember 2005<br />
Dieses Gitter ist<br />
eine wichtige<br />
Schutzeinrichtung.
26<br />
GESUNDHEIT & FORSCHUNG<br />
25 Jahre Hüftsonographie<br />
LKH Stolzalpe als Vorreiter und Ausbildungszentrum<br />
Univ.Prof.Prim.Dr.<br />
Reinhard Graf, LKH<br />
Stolzalpe.<br />
Die so genannte<br />
angeborene Hüftgelenksverrenkung<br />
ist<br />
die häufigste angeborene<br />
Erkrankung am<br />
Halte- und Bewegungsorgan<br />
und ist in<br />
ihren Grundzügen<br />
schon seit Hippokrates<br />
bekannt. Die Erkrankung<br />
tritt in verschiedenen<br />
Ländern<br />
häufiger auf und kann bei nicht rechtzeitiger<br />
adäquater Therapie zu fatalen Spätfolgen<br />
führen. So sind oft bereits im frühen Kindesalter<br />
mehrfache Operationen notwendig,<br />
wobei trotz bester Behandlung Frühabnützungen<br />
des Hüftgelenkes oft schon im jugendlichen<br />
Alter vorprogrammiert sind. Bewegungseinschränkungen,<br />
Frühinvalidität<br />
sind nicht seltene Folgen. Oft müssen bereits<br />
im jugendlichen Erwachsenenalter<br />
künstliche Hüftgelenke eingesetzt werden.<br />
So haben Berechnungen ergeben, dass aus<br />
dem Pool der Patienten, die künstliche Hüftgelenke<br />
brauchen, 10–12% ihre Ursache in<br />
diesen Hüftgelenkserkrankungen haben.<br />
Nicht nur die Folgen für den Einzelnen, sondern<br />
auch die Kosten der Behandlung für die<br />
Allgemeinheit sind enorm.<br />
Ringen um Früherkennung<br />
Es war daher nahe liegend, dass sich vor allem<br />
im vergangenen Jahrhundert viele Kinderärzte<br />
und Orthopäden um die Früherkennung<br />
dieses Leidens bemühten. Trotz aller<br />
Anstrengungen war es nicht möglich, mit einer<br />
klinischen händischen Untersuchung allein<br />
alle Erkrankungen rechtzeitig zu diagnostizieren.<br />
Allgemeine Röntgenuntersuchungen<br />
aller Babys im 3. Lebensmonat<br />
konnten aufgrund der damit verbundenen erhöhten<br />
Strahlenbelastung ebenfalls nicht<br />
durchgeführt werden.<br />
Stolzalpe Vorreiter<br />
mit Ultraschalldiagnose<br />
Im Jahre 1978 wurden auf der Stolzalpe<br />
erstmals Versuche unternommen, dieses Erkrankungsbild<br />
gleich nach der Geburt mit Ultraschall<br />
zu diagnostizieren. Dies schien deshalb<br />
möglich, weil der Großteil der Säuglingshüfte<br />
noch aus Knorpel besteht und diese<br />
Knorpel im Gegensatz zum Röntgenbild<br />
gut darstellbar sind.<br />
1980 erfolgte erstmals weltweit eine Publikation<br />
in englischer Sprache, die die Diagnose<br />
einer angeborenen Hüftluxation mittels<br />
Ultraschalluntersuchungen beschrieb.<br />
Die darauf folgenden weiteren wissenschaftlichen<br />
Forschungen führten zu einer<br />
rasanten Weiterentwicklung dieser Untersuchungstechnik,<br />
die durch ihre Standardisierung<br />
zunehmend lern- und lehrbar wurde.<br />
1991 führte Österreich als erstes Land<br />
weltweit eine allgemeine Untersuchung<br />
aller Neugeborenen in dieser von der<br />
Stolzalpe entwickelten Technik durch.<br />
1995 folgte diesem Beispiel die Schweiz<br />
und 1996 auch Deutschland.<br />
Ausbildungs- und<br />
Trainingskurse<br />
Unbemerkt von der lokalen Öffentlichkeit<br />
wurden seit 1981 auf der Stolzalpe strukturierte<br />
monatliche Ausbildungskurse angeboten,<br />
die mittlerweile von 200–250<br />
ausländischen Ärzten jährlich besucht<br />
werden. So konnten Kursteilnehmer aus<br />
allen Ländern Europas, aber auch aus<br />
Nord- und Südamerika, Australien, Israel,<br />
Saudi-Arabien, Ägypten, Indien, China, Thailand,<br />
etc. auf eine Kurswoche auf der Stolzalpe<br />
verweisen. Die mittlerweile auf der<br />
ganzen Welt auf Einladung durchgeführten<br />
Ausbildungs- und Trainingskurse in dieser<br />
Untersuchungstechnik werden von Kollegen<br />
aus den USA und England unterstützt.<br />
Die letzten Ausbildungskurse unter unserer<br />
Leitung mit Unterstützung von international<br />
angesehenen Ausbildnern fanden in Teheran<br />
und vor kurzem in Bombay statt.<br />
Forschungsarbeiten und internationale<br />
Auszeichnungen<br />
Die Forschungsarbeiten wurden durch zahlreiche<br />
internationale wissenschaftliche Auszeichnungen<br />
mittlerweile anerkannt und fanden<br />
ihren Niederschlag in immerhin 12 Ehrenmitgliedschaften<br />
von wissenschaftlich<br />
orthopädischen Gesellschaften weltweit.<br />
Besonders hervorzuheben ist dabei die Aufnahme<br />
in die älteste wissenschaftliche Gesellschaft<br />
der Welt, die Deutsche Akademie<br />
der Naturforscher Leopoldina, die eine<br />
Schwestergesellschaft der Akademie<br />
Française und der Royal Society in England ist<br />
und der zahlreiche hochrangigste internationale<br />
Wissenschaftler angehören. Besonders<br />
Univ.Prof.Dr. Graf mit indischen Kollegen bei der<br />
Demonstration der Abtasttechnik.<br />
Eröffnungszeremonie des Ultraschallkurses in<br />
Indien nach Hindi-Riten mit englischen und<br />
amerikanischen sowie indischen Kollegen.<br />
hervorzuheben ist auch die Ehrenmitgliedschaft<br />
der Nordamerikanischen Gesellschaft<br />
für Kinderorthopädie, die erstmals an einen<br />
Europäer die Ehrenmitgliedschaft verlieh.<br />
Für die Präsentation der Ergebnisse in<br />
Deutschland wurde den Autoren Niethard et<br />
al. der Hufelandpreis 2005 verliehen. Dies ist<br />
der höchstdotierte Preis, der in Deutschland<br />
für Arbeiten auf dem Gebiet der Präventivmedizin<br />
vergeben wird.<br />
Ultraschalldiagnose reduziert<br />
Operationshäufigkeit<br />
Die seit der Erstpublikation vor 25 Jahren<br />
systematisch weiterentwickelte und heute<br />
zunehmend weltweit eingesetzte Untersuchungstechnik<br />
hat in den deutschsprachigen<br />
Ländern, die aufgrund ihrer medizinischen<br />
Gesundheitsstruktur ein generelles<br />
Screening aller Neugeborenen durchführt,<br />
zu einer dramatischen Reduzierung von<br />
Operationen geführt. Die Diagnose kann<br />
bereits gleich nach der Geburt gestellt werden.<br />
Falls erforderlich werden die Säuglinge<br />
seiner sofortigen Therapie zugeführt, die<br />
wesentlich kürzer und weniger aggressiv<br />
als in der Vorsonographieära ausfällt. Operationen<br />
können bis auf wenige Ausnahmefälle<br />
reduziert werden. ■<br />
Dezember 2005 Menschen helfen Menschen
Klinische Psychologie im<br />
LKH Leoben<br />
Ein umfangreiches Arbeitsfeld für das Team der<br />
Klinischen Psychologinnen<br />
Seit Herbst 2000 besteht für alle<br />
stationären Patienten (und deren<br />
Angehörige) im LKH Leoben die Möglichkeit,<br />
kostenlos psychologische Betreuung/Behandlung<br />
in Anspruch zu<br />
nehmen.<br />
Onkologischer<br />
Arbeitsschwerpunkt<br />
Der Arbeitsschwerpunkt der Klinischen<br />
Psychologie im LKH Leoben<br />
liegt in der Behandlung onkologischer<br />
Patienten. Die Tätigkeit erfolgt<br />
auf Basis eines Konsiliar-/Liaisionsdienstes<br />
mit den Abteilungen des<br />
Hauses. Regelmäßige Teilnahmen der Klinischen<br />
Psychologinnen an Visiten, Morgenbesprechungen<br />
und Fallbesprechungen<br />
finden statt.<br />
Die psychoonkologische Arbeit reicht von der<br />
Diagnosestellung durch den Arzt, bei der eine<br />
Psychologin bereits zugezogen oder unmittelbar<br />
nachfolgend involviert werden<br />
kann, über die regelmäßige klinisch psychologische<br />
Behandlung bis zur palliativen Begleitung<br />
der Patienten.<br />
Umgang mit Ängsten, Hilflosigkeitsgefühlen<br />
und Schmerzen, Abwägen und Fällen<br />
von Entscheidungen, psychosoziale Belastungen<br />
neben der Krankheit, Wünsche nach<br />
Veränderungen im Leben, aus der Vergangenheit<br />
„auftauchende“ Themen und die<br />
sozialen Beziehungen des Patienten sind einige<br />
der wichtigsten Inhalte der psychologischen<br />
Gespräche. Außerdem ist die Einbeziehung<br />
von Angehörigen als wesentliche<br />
Ressource nennenswert.<br />
Breites Arbeitsfeld<br />
Auch abseits der psychoonkologischen Arbeit<br />
gibt es ein breites Arbeitsfeld für die klinischen<br />
Psychologinnen im LKH Leoben.<br />
Diese werden ebenso zur Abklärung von psychosomatischen<br />
Erkrankungen und Symptomen<br />
hinzugezogen als auch zur Krisenintervention<br />
(z.B. nach Unfällen und Verletzungen,<br />
bei Fehlgeburten, Versterben von nahen<br />
Angehörigen, ...), zur Unterstützung bei<br />
Ängsten vor Untersuchungen und/oder Operationen<br />
und beim Vorliegen von depressiven<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Von links: Mag. Miriam Benyuska und Mag. Martina<br />
Schuster, LKH Leoben.<br />
Zustandsbildern, die viele Patienten neben<br />
ihrer körperlichen Erkrankung aufweisen.<br />
Auch andere psychische Erkrankungen, wie<br />
Angststörungen, Essstörungen und Abhängigkeitserkrankungen,<br />
werden im Zuge eines<br />
Krankenhausaufenthalts oft erstmals<br />
offenkundig.<br />
Seit Frühjahr 2002 besteht für ambulante Patienten<br />
die Möglichkeit, an der Tinnitus-Retraining-Therapie<br />
einmal wöchentlich teilzunehmen.<br />
In dieser Gruppe erlernen die Patienten<br />
besser mit Tinnitus umzugehen.<br />
Eine enge Zusammenarbeit besteht auch<br />
mit der Schmerz- und der Adipositasambulanz.<br />
Regelmäßiger Austausch erfolgt mit<br />
den Mitarbeitern des physiotherapeutischen<br />
Dienstes, den Diätologinnen und mit<br />
der Sozialarbeiterin.<br />
Ausbildungsstätte Leoben<br />
Im Sommer 2004 absolvierte erstmalig eine<br />
Psychologiestudentin ihr Pflichtpraktikum im<br />
LKH Leoben.<br />
Das LKH Leoben gilt seit Frühjahr 2005 als<br />
facheinschlägige Einrichtung des Gesundheitswesens,<br />
an der die Möglichkeit zum Erwerb<br />
der praktisch fachlichen Kompetenz<br />
als „klinischer Psychologe“ / „klinische Psychologin“<br />
sowie als „Gesundheitspsychologe“<br />
/ „Gesundheitspsychologin“ gemäß § 6<br />
Abs.1 Z 1 des Psychologengesetzes, BGBl.<br />
Nr. 360/1990, gegeben ist. ■<br />
Das Team der<br />
Klinischen Psychologie im LKH Leoben<br />
Ihrer<br />
GESUNDHEIT & FORSCHUNG 27<br />
Gesundheit<br />
Täglich eine warme Mahlzeit –<br />
Muss das sein?<br />
Das Um und Auf einer<br />
bedarfsdeckenden,<br />
vollwertigen<br />
Ernährung ist die richtige<br />
Auswahl der Lebensmittel.<br />
Die DGE (Deutsche Gesellschaft<br />
für Ernährung) empfiehlt „vielseitig – aber<br />
nicht zu viel“. Eine abwechslungsreich zusammengestellte<br />
Kost gewährleistet am<br />
besten die ausreichende Versorgung mit allen<br />
lebensnotwendigen Nährstoffen. Daraus<br />
könnte man schließen, dass, solange der<br />
Körper die richtigen Nährstoffe bekommt, es<br />
rein theoretisch egal ist, ob das Essen warm<br />
oder kalt zubereitet bzw. verzehrt wird.<br />
Warum – eine warme<br />
Mahlzeit pro Tag?<br />
Einige Gründe sprechen jedoch dafür, zumindest<br />
eine warme Mahlzeit pro Tag zu<br />
sich zu nehmen:<br />
1) Bestimmte Nährstoffe sind erst durch<br />
Erhitzen der Speisen für den Körper verwertbar<br />
und verträglich, z.B. die Stärke<br />
in Kartoffeln und Hülsenfrüchten.<br />
2) Die hygienische Sicherheit bei Lebensmitteln<br />
wie Fleisch, Fisch, Eiern, … ist<br />
gewährleistet.<br />
3) Warme Mahlzeiten helfen, den Speiseplan<br />
abwechslungsreicher und vielseitiger<br />
zu gestalten.<br />
4) Neben den Faktoren Nährwert und Hygiene<br />
spielen auch Geschmack, Geruch<br />
und Konsistenz eine große Rolle. Die<br />
richtige Zubereitung und Erwärmung bestimmter<br />
Speisen trägt dazu bei, dass<br />
diese schmecken, sich leicht kauen lassen<br />
und appetitanregend sind.<br />
5) Bestimmte Nahrungsmittel, beispielsweise<br />
gekochte Karotten, geben ihre<br />
„Schutzstoffe“ z.B. gegen Krebs – mit<br />
etwas Fett kombiniert – wesentlich besser<br />
ab als im rohen Zustand. Durch das<br />
Kochen wird die Struktur der Zellwände<br />
aufgeweicht und die Wirkstoffe werden<br />
dadurch besser verfügbar.<br />
6) Zu guter Letzt trägt eine warme Mahlzeit<br />
dazu bei, dass eine Familie zumindest<br />
einmal am Tag gemeinsam isst, z.B.<br />
abends, entspannt und ohne Eile!<br />
Ernährungsmedizinischer Dienst,<br />
LKH-Univ. Klinikum Graz<br />
Dezember 2005<br />
zuliebe
28<br />
GESUNDHEIT & FORSCHUNG<br />
Chronische Gichtarthritis mit zahlreichen<br />
Gichttophi.<br />
OA Dr. Elisabeth<br />
Uitz, LKH<br />
Mürzzuschlag.<br />
Seit dem Jahr 2003<br />
haben sich die Anfahrtswege<br />
für Rheumakranke<br />
in der Obersteiermark<br />
deutlich<br />
verkürzt. Mit Frau Dr.<br />
Elisabeth Uitz ist seit<br />
dem Herbst dieses<br />
Jahres eine Internistin<br />
und Rheumatologin an<br />
der Medizinischen Abteilung<br />
des LKH Mürzzuschlag<br />
tätig.<br />
Rheuma – was ist das?<br />
Alle Schmerzen im Bereich der Gelenke,<br />
Muskeln, Sehnen und Weichteile werden<br />
landläufig in die Kategorie „Rheuma“ und<br />
„Gicht“ eingereiht.<br />
Rheuma kommt aus dem Griechischen und<br />
bedeutet eigentlich einen ziehenden, reißenden<br />
Schmerz. Heute verstehen wir darunter<br />
alle Krankheiten im Bereich des Bewegungsapparates<br />
(z.B. Gelenke, Gelenkkapseln,<br />
Knochen, Muskulatur oder Sehnen), die nicht<br />
durch eine Verletzung oder durch geschwürbedingte<br />
Veränderungen hervorgerufen worden<br />
sind.<br />
„Rheuma“ ist damit keine Diagnose im engeren<br />
Sinne, auch keine einheitliche Krankheit.<br />
Vielmehr fallen unter den Oberbegriff „Rheuma“<br />
ca. 450 einzelne Erkrankungen, die einander<br />
zum Teil ähneln, die aber zum Teil<br />
auch völlig unterschiedlich sind, in ihrer Ursache,<br />
der Art ihrer Symptome, aber auch in<br />
ihrem Verlauf, in ihrer Behandlung und in<br />
ihren Folgen.<br />
Rheuma ist auch nicht, wie viele meinen, eine<br />
Krankheit von alten Leuten. Rheumatische Erkrankungen<br />
befallen auch Kinder; sehr schwere<br />
rheumatische Erkrankungen mit lebensgefährlichen<br />
Organbeteiligungen können sogar<br />
bereits Kleinkinder betreffen. Und auch im Erwachsenenalter<br />
sind es gerade die gefährlicheren<br />
entzündlichen rheumatischen Erkran-<br />
Dezember 2005<br />
Neues Rheumazentrum im<br />
LKH Mürzzuschlag (2)<br />
Frühzeitiges Erkennen und Behandeln verhindert<br />
Folgeschäden<br />
kungen, die häufig bereits bei jüngeren Erwachsenen<br />
beginnen und diesen jungen Menschen<br />
einen schweren Leidensweg aufbürden,<br />
wenn die Krankheit zu spät erkannt, anfangs<br />
unterschätzt wird und nicht von Anfang<br />
an ausreichend genug behandelt wird. Bei 70<br />
% der Patienten mit entzündlichen Gelenkerkrankungen<br />
entwickeln sich innerhalb der ersten<br />
zwei Jahre nach Auftreten der ersten<br />
Symptome bleibende Gelenkzerstörungen!<br />
Organbeteiligungen<br />
rheumatischer Erkrankungen<br />
Rheumatische Erkrankungen beschränken<br />
sich aber nicht allein auf den Bewegungsapparat.<br />
Da „Rheuma“ eine Erkrankung von<br />
Bindegewebsstrukturen ist und Bindegewebe<br />
praktisch überall im Körper vorhanden ist,<br />
können fast alle Organe im Körper bei einer<br />
entzündlichen rheumatischen Erkrankung beteiligt<br />
sein.<br />
So gibt es beispielsweise rheumatische<br />
• Augenentzündungen (z.B. Regenbogenoder<br />
Lederhautentzündung)<br />
• Entzündungen der Haut<br />
• Rippenfellentzündungen<br />
• Entzündungen der Nieren<br />
• Entzündungen des Darms<br />
• Entzündungen der Gefäße<br />
• Entzündungen der Nerven<br />
• Entzündungen des Gehirns<br />
• Herzbeutel-, Herzklappen- oder Herzmuskelentzündungen<br />
Diese Organbeteiligungen rheumatischer Erkrankungen<br />
sind zum Teil lebensgefährlich<br />
und müssen sofort richtig erkannt und behandelt<br />
werden. Von besonderer Bedeutung<br />
ist dabei die möglichst unverzügliche Vorstellung<br />
des Patienten beim Spezialisten, da<br />
die Diagnose oft schwierig und wesentlich<br />
rascher und gezielter von Fachärzten für<br />
Rheumatologie zu stellen ist.<br />
Früh- und rechtzeitige<br />
fachärztliche Hilfe<br />
Im Fall der entzündlichen rheumatischen Erkrankungen<br />
ergeben sich diagnostische Probleme<br />
häufig dann, wenn vor der rheumatologischen<br />
und immunologischen Untersuchung<br />
bereits eine ungezielte Cortisontherapie ein-<br />
CREST-Syndrom. Ausgeprägte Verkalkungen in<br />
der Haut (Calcinosis cutis).<br />
geleitet wurde, oft zudem noch mit sehr hohen<br />
Dosierungen, und dadurch wesentliche<br />
diagnostische Befunde maskiert werden.<br />
Nicht selten werden dadurch, gerade auch bei<br />
in der Folge anhaltender Cortisonpflichtigkeit,<br />
Diagnosen unmöglich oder sehr erschwert,<br />
die bei gutem Timing in der Anfangsphase der<br />
Erkrankung mit vergleichsweise wenig Aufwand<br />
zu stellen gewesen wären.<br />
Einige von diesen gefährlichen Erkrankungen<br />
sind cortisonpflichtig, da sie unbehandelt zu<br />
Schlaganfall, Blindheit, Organversagen oder<br />
sogar Tod führen können. Hier gilt es also sehr<br />
rasch zu handeln und parallel zur Abklärung<br />
bereits eine medikamentöse Therapie einzuleiten.<br />
Das Zeitintervall bis zur weitergehenden<br />
Diagnostik sollte aber maximal 2–3 Tage<br />
betragen, da speziell unter einer Cortisontherapie<br />
bereits nach kurzer Zeit die Befunde der<br />
immunologischen Diagnostik verfälscht werden<br />
können (beispielsweise falsch-negative<br />
Befunde bei der Auto-Antikörper-Diagnostik).<br />
Trotzdem, man muss sich bewusst sein, dass<br />
• diese gefährlichen Autoimmunerkrankungen<br />
nicht zu erkennen<br />
• oder sie durch „falsch-negative“ Auto-Antikörper<br />
nach ungezielter Cortisontherapie<br />
zu unterschätzen<br />
• oder eine falsche Wahl der Dosishöhe von<br />
Cortison bzw. des Spezialmedikamentes<br />
zu treffen<br />
zu schweren Folgeschäden oder sogar zum<br />
Tod führen kann. ■<br />
elisabeth.uitz@lkh-muerzzuschlag.at<br />
Menschen helfen Menschen
30<br />
GESUNDHEIT & FORSCHUNG<br />
Die Wichtigkeit des Hörens<br />
Hörverstärker führt im LKH Hartberg zur Verbesserung<br />
der Kommunikation und höherer Patientenzufriedenheit<br />
Der Hörverstärker<br />
filtert Nebengeräusche.<br />
Die Lautstärke kann individuell<br />
eingestellt werden.<br />
Mit unseren Sinnen erfassen wir die<br />
Umwelt und können mit anderen<br />
Personen kommunizieren. Ein wesentlicher<br />
Part davon ist das Hören. Krankheits- oder altersbedingt<br />
kann es zu Veränderungen oder<br />
Verlust des Hörvermögens und damit zur Einschränkung<br />
der Kommunikation und Reaktionsfähigkeit<br />
des Betroffenen kommen.<br />
Dies kann zu Problemen während einesKrankenhausaufenthaltes<br />
führen, wenn<br />
sich Krankenhauspersonal<br />
und Patient<br />
„nicht hören“ können.<br />
Herr Neuhold (Obmann<br />
des Schwerhörigen-Verbandes)<br />
hat im Rahmen einer internen Fortbildungsveranstaltung<br />
dieses Problem thematisiert<br />
und Verhaltensmaßnahmen, wie<br />
z.B. deutliches Sprechen, Mimik, Gestik und<br />
Hilfsmittel, aufgezeigt.<br />
Der Hörverstärker ist ein Gerät, welches Nebengeräusche<br />
filtert und bei dem der Betroffene<br />
die Lautstärke individuell einstellen<br />
kann. Dieser Apparat wurde angekauft und<br />
findet laufend Verwendung und hat zu einer<br />
Der letzte Lebensabschnitt<br />
Rückblick auf 2. Steirischen Hospiz- und Palliativtag<br />
Jeder von uns kommt früher oder später in<br />
die Situation, den Weg für seinen letzten<br />
Lebensabschnitt zu gestalten oder einen ihm<br />
nahe stehenden Menschen dabei zu begleiten.<br />
Darüber informierten sich über 350 Teilnehmer<br />
beim 2. Steirischen Hospiz- und Palliativtag<br />
am 8. Oktober 2005 im Veranstaltungszentrum<br />
Seifenfabrik in Graz. Organisatoren<br />
dieser erfolgreichen Veranstaltung waren die<br />
Koordination Palliativbetreuung Steiermark<br />
und der Hospizverein<br />
Steiermark gemeinsam<br />
mit den steirischen<br />
Hospiz- und Palliativeinrichtungen.<br />
Durch das Programm<br />
führten Christine<br />
Brunnsteiner und Dr.<br />
Alois Kogler vom ORF<br />
Steiermark. Zum Auftakt<br />
der Veranstal-<br />
tung stellten Schüler<br />
der Hauptschule Bad<br />
Radkersburg Inhalte<br />
Links die Broschüre „Erste Fragen für die<br />
letzte Zeit“, rechts der Kalender 2006 der<br />
Koordination Palliativbetreuung Steiermark.<br />
des Buches „Das Orangenmädchen“ dar und<br />
zeigten ihre Auseinandersetzung mit den<br />
Themen „Sterben und Tod“.<br />
Prof. Dr. Erika Horn würdigte Dr. Cicely Saunders,<br />
die Begründerin der modernen Hospizbewegung,<br />
mit bewegenden Worten. Univ.<br />
Prof. Dr. Karl Harnoncourt stellte in seinem<br />
Vortrag unmissverständlich klar, dass ein bewusstes<br />
Ja zur Endlichkeit des Lebens einen<br />
Zugewinn an Lebensqualität und Kultiviertheit<br />
sowohl für das<br />
Individuum als auch<br />
für unsere Gesellschaft<br />
bringt.<br />
Dr. Trautgundis Kaiba<br />
zeigte in ihrem<br />
Erfahrungsbericht<br />
auf, dass eine Patientenverfügung<br />
möglichst persönlich<br />
gestaltet sein soll,<br />
damit diese die gewünschte<br />
Wirkung<br />
erzielen kann.<br />
DGKS Daniela Schneeweiss erklärt einem<br />
Patienten die Handhabung und Vorteile eines<br />
Hörverstärkers.<br />
deutlichen Verbesserung der Kommunikation<br />
und einer Erhöhung der Patientenzufriedenheit<br />
geführt. Einem Patienten ist bei der Anwendung<br />
des Hörverstärkers erst bewusst<br />
geworden, welche Töne, Geräusche und Laute<br />
er nicht mehr hört und welche Einschränkung<br />
der Lebensqualität dies für ihn bedeutete.<br />
Dies war für den Betroffenen der Anlassfall,<br />
um sich mit seinem Hörproblem auseinander<br />
zu setzen und ein Hörgerät in Erwägung<br />
zu ziehen. ■<br />
Pflegedirektor Brigitte Hahn, LKH Hartberg<br />
Über 350 Teilnehmer informierten sich über die<br />
Hospizarbeit und Palliativmedizin in der Steiermark.<br />
Schließlich sorgte Dr. Michael Peintinger mit<br />
einem beeindruckenden Vortrag über das<br />
Unausgesprochene und Unaussprechliche<br />
für einen würdevollen Ausklang dieser Veranstaltung.<br />
■<br />
Kontakt:<br />
Koordination Palliativbetreuung Steiermark<br />
Stiftingtalstraße 4–6, 8036 Graz<br />
Tel.: 0316 / 340-5583 oder -5839<br />
E-Mail: palliativbetreuung@kages.at<br />
Dr. Johann Baumgartner, Koordination<br />
Palliativbetreuung Steiermark<br />
Dezember 2005 Menschen helfen Menschen<br />
Foto: Mag. Herzog
Heilsame<br />
Wasser<br />
Das LKH Stolzalpe<br />
arbeitet damit<br />
Med. Masseur<br />
Stefan Bacher, LKH<br />
Stolzalpe.<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Hydrotherapie<br />
Darunter versteht<br />
man nach Kneipp die<br />
Anwendung des<br />
Wassers in verschiedenenTemperaturbereichen<br />
zu prophylaktischen(vorbeugenden)<br />
und therapeutischen<br />
Zwecken.<br />
Das Wasser dient hier<br />
dazu, an der Körperoberfläche<br />
Kälte-, Wärme-<br />
oder Hitzereize zu<br />
setzen, um Heilreaktionen des Körpers anzuregen.<br />
Dazu werden meist Güsse, Teilbäder oder<br />
Wickel verwendet.<br />
Die Heilwirkungen sind vielfältig und betreffen<br />
beispielsweise Haut, Muskulatur, Gelenke,<br />
Blutgefäße, Kreislauf, Bronchialsystem<br />
und Atmung.<br />
Balneotherapie<br />
Diese umfasst Wasserbäder mit verschiedenen<br />
Zusätzen oder Gleichstrom (so genannte<br />
hydroelektrische Bäder). Dazu gehören noch<br />
Packungen und Inhalationen.<br />
In der Physiotherapie Stolzalpe werden folgende<br />
hydro- und balneotherapeutischen Anwendungen<br />
gegeben.<br />
Medizinische Bäder mit Zusatz, als<br />
Vollbad oder Teilbad:<br />
• Kohlensäurebad<br />
• Heublumenbad<br />
• Moorbad<br />
• Schwefelbad<br />
Anwendung Heilanzeigen, Wirkungen<br />
Moorbad<br />
Kohlensäurebad<br />
Heublumenbad<br />
Schwefelbad<br />
Luftsprudelbad<br />
Unterwasserdruckstrahlmassage<br />
Überwärmungsbad<br />
Stangerbad<br />
Zellenbäder<br />
Kneippgüsse<br />
Temperaturgeführte Bäder:<br />
• Auf- oder absteigend temperierte Armund<br />
Fußbäder<br />
• Arm- und Fußwechselbad<br />
• Überwärmungsbad<br />
• Sauna<br />
Hydroelektrische Bäder:<br />
• Stangerbad<br />
• Zellenbäder (2-Zellen- und 4-Zellenbad,<br />
eventuell mit Kreuz- oder Nackenelektrode)<br />
Kneipp’sche Anwendungen,<br />
Packungen u. Ä.:<br />
• Güsse (z.B. Knie-, Schenkel-, Arm-,<br />
Rücken-, Oberguss)<br />
• Warme und kalte Wickel, Eiswickel<br />
• Heiße Rolle, heißer Blitzguss<br />
• Naturmoor-Packungen<br />
Sprudelbad mit oder ohne Unterwasser-<br />
Druckstrahlmassage<br />
Forschungs-News<br />
alle chron. rheumatischen Erkrankungen, Rückenleiden,<br />
alle Unterleibskrankheiten<br />
Gefäßerkrankungen (z.B.: Venenleiden, Ulcus cruris,<br />
Durchblutungsstörungen), hoher Blutdruck, Polyneuropahtie<br />
alle chron. rheumatischen Erkrankungen, Muskelverspannungen<br />
GESUNDHEIT & FORSCHUNG 31<br />
Hautdurchblutung, degenerative Gelenks- u. Wirbelsäulenerkrankungen,<br />
Muskelrheuma, entzündliche rheumatische Erkrankungen<br />
(Chron. Polyarthritis, Mb. Bechterew, nicht im akuten Stadium)<br />
Rheuma, Muskelschmerzen, Diabetes mellitus, Durchblutung der Haut,<br />
Hypertonie, Schlaflosigkeit, Arteriosklerose<br />
rheumatische Erkrankungen, starke Verspannungen, Arthrosen,<br />
Periarthropathien<br />
Allgemeine Umstimmung, Steigerung der Abwehrkräfte,<br />
Mb. Bechterew, Rheumatische Erkrankungen, Gicht<br />
Durchblutungsstörungen, rheumatische Erkrankungen (Muskelrheumatismus),<br />
Erkrankungen des periph. Nervensystems (Neuralgien<br />
z. B. Ischias, Paresen), Mb. Sudeck, posttraumatische Zustände<br />
siehe Stangerbad<br />
Anregung von Atmung und Kreislauf, Venenleiden,<br />
Durchblutungsstörungen, Abwehrschwäche, Asthma, Bronchitits<br />
Wenig Gegenanzeigen<br />
Im Allgemeinen kann man sagen, dass es für<br />
die Anwendung von Bädern wenige Gegenanzeigen<br />
gibt. Vorsicht ist geboten bei: fortgeschrittener<br />
Herz-Kreislaufschwäche, entzündlichen<br />
Hauterkrankungen, schweren Venenleiden,<br />
Bluthochdruck, Metallteilen und<br />
elektronischen Implantaten im Körper (bei<br />
Stanger- und Zellenbädern).<br />
In Verbindung mit anderen Therapiearten ist<br />
die Hydrotherapie ein wunderbares und angenehmes<br />
und wirksames Therapiemittel. ■<br />
Stefan Bacher, Med. Masseur, LKH<br />
Stolzalpe<br />
Dezember 2005<br />
Quelle:<br />
Stolzalpe Infosion Nr. 3<br />
September 2005<br />
Die Homepage www.gsund.<strong>net</strong> ist eine virtuelle Plattform für Partner, Organisationen und<br />
Firmen aus dem Gesundheits- und Spitalsbereich. Ihre übersichtliche Gestaltung erleichtert<br />
die Kommunikation über den Stand, die Entwicklungen und Forschungsergebnisse des<br />
Gesundheits- und Spitalsbereichs.<br />
Der Forschung wird dabei ein besonderer Stellenwert beigemessen. Mit aktuellen News,<br />
Veranstaltungshinweisen und einem breiten Informationsangebot über Forschung & Entwicklung<br />
wird dazu beigetragen. ■<br />
Mehr dazu:<br />
www.gsund.<strong>net</strong>/forschung
32<br />
QUALITÄTSMANAGEMENT<br />
Fortbildung für Leoben-<br />
Eisenerzer<br />
Hygienekontaktpersonen<br />
Leoben-Eisenerzer Hygienekontaktpersonen bei ihrer Fortbildungsreise.<br />
Unsere vom Betriebsrat unterstützte<br />
diesjährige Fortbildung<br />
führte uns zur Firma Fresenius<br />
Kabi nach Graz. Eine Filmpräsentation<br />
und die Vorstellung des<br />
Unternehmens brachte uns den<br />
langen Weg der Erzeugung der Infusionen<br />
und Nährlösungen vom<br />
Rohstoff bis zur Produktauslieferung<br />
näher. Vertieft werden konnten<br />
diese Erläuterungen bei der in-<br />
Die Zentralküche des LKH Bad<br />
Radkersburg unterliegt dem<br />
strengen Kontrollsystem nach<br />
HACCP (hazard analysis of critical<br />
control points).<br />
Damit wird garantiert, dass alle<br />
geltenden Gesetze und Richtlinien<br />
eingehalten werden.<br />
Am 11. Juli dieses Jahres wurde<br />
durch Prim. Dr. Bogiatzis vom In-<br />
teressanten Firmenbesichtigung.<br />
Der Nachmittag fand bei einem<br />
gemütlichen Essen einen schönen<br />
Ausklang, vor allem auch<br />
deswegen, weil sich Prim. Dr.<br />
Wolfgang Anderhuber dazugesellte.<br />
■<br />
DKKS Gabriele Wittmayer / HFK<br />
Sabine Juvan, LKH Leoben-<br />
Eisenerz<br />
Von links: Prim. Dr. B. Zirm, Hygienefachkraft D. Padaric, Prim. Dr. A.<br />
Bogiatzis, Pflegedir. I. Tritscher, Dr. M. Gehrer, Betriebsdir. J.Wendler,<br />
Küchenleiter S. Zenz, BRV A.Mir.<br />
HACCP-Gütesiegel für LKH<br />
Bad Radkersburg<br />
stitut für Krankenhaushygiene<br />
und Mikrobiologie das Zertifikat<br />
und das HACCP-Gütesiegel überreicht.<br />
In der Feierstunde wurde<br />
auch das Engagement der Mitarbeiter<br />
für die Erreichung dieser<br />
Qualifikation gewürdigt. ■<br />
Anstaltsleitung des LKH Bad<br />
Radkersburg<br />
Herz, Hirn, Humor und<br />
Händedesinfektion<br />
Mit diesen 4<br />
„Hs“, also<br />
Herz, Hirn, Humor<br />
und Händedesinfektion,<br />
eröff<strong>net</strong>e<br />
Univ.Prof.Dr. Ingomar<br />
Mutz den 1.<br />
Hygie<strong>net</strong>ag im<br />
Kongress Leoben.<br />
Themenschwerpunkte<br />
dieser von<br />
der Anstaltsleitung<br />
des LKH Leoben-Eisenerz<br />
und dem Institut<br />
für Krankenhaushygiene<br />
und<br />
Mikrobiologie am<br />
20. Oktober dieses<br />
Jahres organisierten Veranstaltung<br />
waren Infektionsvermeidung,<br />
Maßnahmen bei Auftreten<br />
von Infektionen, Personalschutz<br />
sowie auch Psychohygiene. Dass<br />
die überaus gut besuchte Veranstaltung<br />
auch ein Erfolg war, zeig-<br />
Die Exkursion der Hygienegruppen<br />
LKH Rottenmann und LKH<br />
Bad Aussee führte diesmal in<br />
das obere Ennstal. Besichtigt<br />
wurden das A. ö. Diakonissen-<br />
Krankenhaus Schladming und<br />
das Seniorenzentrum Gröbming.<br />
Der Tag brachte vielfältige Ein-<br />
Am Podium der Veranstaltung von links:<br />
Ärztlicher Direktor Univ.Prof.Dr. Ingomar Mutz,<br />
Pflegedirektor Sylvia Noè, Hygienefachkraft<br />
Sabine Juvan und Verwaltungsdirektor Herbert<br />
Kaplans.<br />
te sich darin, dass nach Auswertung<br />
der Feedbackbögen eine<br />
Wiederholung dieser Veranstaltung<br />
gewünscht wird. Für das<br />
Jahr 2007 ist nun bereits der 2.<br />
Hygie<strong>net</strong>ag des LKH Leoben-Eisenerz<br />
geplant. ■<br />
Die Hygienegruppen der LKHs Rottenmann und Bad Aussee auf<br />
Exkursion im oberen Ennstal.<br />
Rottenmann und Bad Aussee<br />
auf Exkursion<br />
drücke aus unterschiedlichen Bereichen<br />
für uns, und wir konnten<br />
feststellen: ohne Hygiene geht<br />
nirgendwo nix! ■<br />
HFK Feuchter, Bad Aussee,<br />
HFK Haider, Rottenmann<br />
Dezember 2005 Menschen helfen Menschen
Fahrfreude & Sicherheit schenken!<br />
Jedes Jahr vor Weihnachten<br />
ist man auf der Suche nach einem<br />
passenden Weihnachtsgeschenk.<br />
Es soll etwas sein,<br />
was der/die Beschenkte noch<br />
nicht gehabt hat. Es soll auch<br />
etwas Sinnvolles sein und man<br />
möchte dem/der Beschenkten<br />
etwas Gutes tun.<br />
Weihnachtsbonus<br />
minus € 20,–<br />
Haben Sie schon einmal daran<br />
gedacht, einen Gutschein für ein Fahrsicherheitstraining<br />
zu schenken?<br />
Gerade in der kalten Jahreszeit ist es besonders<br />
wichtig, mit plötzlich auftretenden gefährlichen<br />
Situationen, Glätte und Schneefahrbahnen<br />
richtig umzugehen. Dafür bietet<br />
der ÖAMTC Fahrsicherheitstrainings an. Die<br />
steirischen Fahrsicherheitszentren sind in<br />
Lebring und Kalwang.<br />
Gruppen von maximal zehn Personen werden<br />
durch geschulte Instruktoren nach einer kurzen<br />
theoretischen Einschulung mit praktischen<br />
Tipps und Übungen durch einen Tag begleitet.<br />
6. Hygiene- und Umwelttag im<br />
LKH Rottenmann<br />
Für die obersteirische Region ist der<br />
Rottenmanner Hygiene- und Umwelttag eine<br />
wichtige Fortbildungsveranstaltung.<br />
Das LKH Rottenmann wird zu<br />
einem Zentrum der obersteirischen<br />
Hygiene-Fortbildung.<br />
Bereits zum sechsten Mal fand<br />
im Oktober dieses Jahres der<br />
Hygiene- und Umwelttag statt.<br />
Der Ärztliche Direktor Prim. Dr.<br />
Parteder konnte neben der<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Ohne vorweihnachtliche Hektik und in aller<br />
Ruhe kommen Sie zu einem ÖAMTC-Stützpunkt<br />
und können den Gutschein in einem<br />
schönen weihnachtlichen Geschenkskuvert<br />
mitnehmen. Als besondere Weihnachtsaktion<br />
erhalten Sie jetzt den Fahrtechnikgeschenkgutschein<br />
um € 20 günstiger.<br />
Damit schenken Sie Sicherheit und Ihre Familie<br />
oder Ihre Freunde werden es Ihnen danken.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Weihnachtseinkauf<br />
beim ÖAMTC.<br />
Amtsärztin Dr. Reicht<br />
und zahlreichen Mitarbeitern<br />
des eigenen<br />
Hauses auch viele Teilnehmer<br />
umliegender<br />
Gesundheitseinrichtungen<br />
wie des LKH Bad<br />
Aussee, der PV Bad<br />
Aussee, des UKH Kalwang<br />
und des DKH<br />
Schladming begrüßen.<br />
Auf der Tagesordnung<br />
standen Themen wie<br />
die Arbeit der Aidshilfe,<br />
der Umgang mit<br />
multiresistenten Keimen<br />
und natürlich die<br />
Vogelgrippe, Tiere als Therapie<br />
in Gesundheitseinrichtungen,<br />
Nadelstichverletzungen und<br />
Impfungen sowie die Umweltund<br />
Abfallthematik. ■<br />
HFK Christa Haider, LKH<br />
Rottenmann<br />
QUALITÄTSMANAGEMENT 33<br />
Mitspielen und<br />
gewinnen!<br />
G’sund verlost 5 Gutscheine à 174,– Euro<br />
für ein Fahrsicherheitstraining des ÖAMTC<br />
in einem seiner Fahrsicherheitszentren. Dabei<br />
geht es um das richtige Bremsen, Ausweichen<br />
und das Verhalten auf rutschigen<br />
Fahrbahnen.<br />
Gewinnfrage:<br />
Wie lautet die Nothilfe-Nummer des<br />
ÖAMTC?<br />
Die Antwort schicken Sie bitte bis spätestens<br />
15. Jänner 2006 mit dem Kennwort<br />
Fahrtechnik einfach an:<br />
gsund@kages.at oder an<br />
G’sund-Redaktion,<br />
Stiftingtalstraße 4–6, 8010 Graz.<br />
Dezember 2005
34<br />
QUALITÄTSMANAGEMENT<br />
1 Jahr Respiratory Care Unit in Enzenbach<br />
Ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Lebensqualität der Patienten<br />
Nach jahrelangen Vorbereitungs- und Umbauarbeiten<br />
konnte im Oktober 2004 die<br />
„Respiratory Care Unit (RCU)“ in Betrieb gehen.<br />
Diese neu geschaffene Station ist mit 5<br />
Betten mit Intensiv-Monitoring in 3 Zimmern<br />
und mit Ärzte- und Schwesternstützpunkt ausgestattet.<br />
Sie dient zur invasiven und nichtinvasiven<br />
Beatmung von Patienten mit Versagen<br />
der Atmungsorgane. In dieser neu geschaffenen,<br />
streng auf die Probleme der ateminsuffizienten<br />
Patienten abgestimmten und<br />
steiermarkweit einzigartigen Versorgungseinheit<br />
werden Patienten sowohl mittels Beatmungsmaske<br />
als auch über Tracheostoma beatmet.<br />
Ziel ist je nach Grunderkrankung die<br />
schrittweise Entwöhnung von der Atemunterstützung<br />
oder bei Notwendigkeit die Einleitung<br />
einer dauerhaften Heimbeatmung.<br />
Neben der optimalen Respiratoranpassung<br />
durch erfahrene Ärzte werden sowohl Patienten<br />
als auch Angehörige und zukünftiges Pflegepersonal<br />
des Patienten von den DGKS der<br />
Station in das optimale Management der<br />
Heimbeatmung eingeschult. Dieses beinhaltet<br />
die richtige Tracheostomapflege, das Absaugen,<br />
die aktuelle Wartung des Beatmungsgerätes,<br />
die notwendigen Hygienemaßnahmen<br />
und die Beherrschung von Problemen, die<br />
bei Heimbeatmung auftreten können.<br />
Schwerpunkte der RCU<br />
Diese sind die Behandlung von Patienten<br />
• mit Monoorganversagen der Lunge,<br />
• mit respiratorischem Versagen durch exazerbierte<br />
COPD oder Asthma bronchiale,<br />
Pneumonie, kardiogenes Lungenödem, fibrosierende<br />
Lungenerkrankungen, Erkrankungen<br />
des Zwerchfells, pulmonale und<br />
extrapulmonale restriktive Erkrankungen<br />
oder neuromuskuläre Erkrankungen<br />
• sowie beatmete Patienten mit Weaningproblemen.<br />
Atemphysiotherapie<br />
Eines der Erfolgsrezepte zur Entwöhnung der<br />
Patienten ist das möglichst frühzeitige und<br />
gezielte Ausdauer- und Krafttraining der<br />
Skelett- und Atemmuskulatur. Dies wird<br />
durch eine in Atemphysiotherapie speziell<br />
ausgebildete Therapeutin durch geeig<strong>net</strong>e<br />
Ergometer- und Atemmuskelttrainingsgeräte<br />
unter Beatmung durchgeführt.<br />
Durch spezielle Beatmungskonzepte, gezieltes<br />
Training und Angleichung des Tag-<br />
Nacht-Rhythmus an die persönlichen Gewohnheiten<br />
der Patienten und Einbindung<br />
der Angehörigen in die Pflege kann in den<br />
meisten Fällen eine Entwöhnung vom Respirator<br />
erreicht werden. Jene Patienten, die infolge<br />
der Grunderkrankung nicht entwöhnt<br />
Neben der konventionellen Patientenvisite wird im Rahmen der interdisziplinären<br />
Teambesprechung für jeden Patienten täglich das individuelle Therapieschema festgelegt. Von<br />
links: Pflegehelferin Silvia Huber, Physiotherapeutin Sabine Heitzeneder, ltd. Stations-DGKS Dorli<br />
Piranty, ltd. Stationsärztin OA Dr. Eveline Kink, Prim. Dr. Gert Wurzinger, DGKS Elisabeth<br />
Glawogger).<br />
Die leitende Stationsschwester DGKS Dorli Piranti bei der Einschulung eines Angehörigen in die<br />
richtige Absaugtechnik bei Heimbeatmung.<br />
werden können (z.B. Personen mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen), werden auf eine<br />
Heimbeatmung eingestellt.<br />
Lebensqualität<br />
Damit konnte ein großer Schritt zur Verbesserung<br />
der Lebensqualität erreicht werden. Patienten,<br />
die bislang nur auf Intensivstationen<br />
beatmet werden konnten, können wiederum<br />
in ihrer gewohnten Umgebung weiterleben<br />
und sogar am öffentlichen Leben teilhaben.<br />
Seit Eröffnung der RCU vor einem Jahr wurden<br />
105 Patienten großteils nach Übernahme<br />
von Intensivstationen anderer LKHs betreut.<br />
Dabei gab es 824 Beatmungstage, davon<br />
206 nichtinvasiv und 618 invasiv über<br />
Tracheostoma. Die durchschnittliche Pflegetagsauslastung<br />
der Station betrug über 95%,<br />
die Belagstagsauslastung über 90 % und die<br />
durchschnittliche Verweildauer 13 Tage.<br />
Im Rahmen von Wochenkursen konnten auch<br />
26 DGKS anderer Krankenhäuser auf die Betreuung<br />
von Patienten mit invasiver und<br />
nichtinvasiver Beatmung eingeschult werden.<br />
Weitere Seminare sind bei Interesse möglich.<br />
Eine Übernahme von Patienten ist aufgrund<br />
der notwendigen Bettenplanung nur nach telefonischer<br />
Kontaktaufnahme mit der RCU<br />
möglich:<br />
Montag bis Freitag von 8 bis 14 Uhr unter<br />
Tel. 03124/501-2103,<br />
in Akutsituationen von 14 bis 8 Uhr, an Wochenenden<br />
und Feiertagen unter<br />
03124/501-2101 ■<br />
Prim. Dr. Gert Wurzinger,<br />
LKH Hörgas-Enzenbach<br />
Dezember 2005 Menschen helfen Menschen
36<br />
INFRASTRUKTUR & TECHNIK<br />
Neues am LKH Leoben<br />
Eröffnung der Palliativstation und der Umbauten auf der Frauenabteilung<br />
Nach der hämatologischonkologischenSchwerpunktsetzung<br />
am LKH Leoben<br />
wurde nun mit der Palliativstation<br />
die Versorgung<br />
für unheilbar kranke und<br />
sterbende Patienten deutlich<br />
verbessert. Angehoben<br />
wurde auch der Standard an<br />
der Frauenabteilung mit<br />
neuen Qualitäten für Patienten<br />
und Mitarbeiter.<br />
Neue<br />
Palliativstation<br />
Die Palliativstation ist Teil<br />
der Palliativmedizinischen<br />
Einrichtung Leoben und besteht<br />
aus 3 zusammengehörenden Strukturen.<br />
Ausgehend von der neuen Palliativstation<br />
im LKH Leoben steht der Palliativkonsiliardienst<br />
allen Abteilungen und Ambulanzen<br />
zur Verfügung. Das Mobile Palliativteam Leoben<br />
bietet Unterstützung bei der Betreuung<br />
außerhalb des Krankenhauses.<br />
Mit der Eröffnung und Inbetriebnahme der<br />
neuen Palliativstation mit 8 Betten (davon<br />
sechs Ein-Bett-Zimmer) im LKH Leoben stehen<br />
nun auch in der Obersteiermark die<br />
Möglichkeiten spezialisierter Palliativmedizin<br />
zur Verfügung.<br />
Adaptierungen an der<br />
Frauenabteilung<br />
Die Pflegestation wurde auf einen sehenswerten<br />
Standard umgebaut. Neu gestaltet<br />
wurde auch das Neugeborenenzimmer mit<br />
integriertem Stillzimmer. Der unmittelbare<br />
Dezember 2005<br />
Eröffnung der Palliativstation am LKH Leoben.<br />
Zugang zur Milchküche und zum Kinderarzt-<br />
Untersuchungszimmer gibt der jungen Mutter<br />
Sicherheit.<br />
Geb.-Gyn-Ambulanz<br />
Im Zwischentrakt des 3. Obergeschosses befindet<br />
sich die neue Ambulanz der Frauenabteilung.<br />
Angrenzend zur Ambulanz wurden Räumlichkeiten<br />
zur Therapie für Kinder geschaffen.<br />
Diese ambulante Einrichtung steht auch stationär<br />
aufgenommenen Kindern zur Verfügung.<br />
Diese Therapieeinheit umfasst einen<br />
Logopädieraum, einen Raum für Heilpädagogik<br />
und noch je einen Raum für Physio- und<br />
Ergotherapie. ■<br />
Mag. Helmut Meinhart, Medien und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Ein architektonisch gelungenes Detail ist die<br />
Verkleidung von Elektroverteiler und<br />
Steigschacht.<br />
Zahlen & Fakten<br />
Palliativstation<br />
Nutzfläche: . . . . . . . . . . . . . . . . . . .396 m 2<br />
Verkehrsfläche: . . . . . . . . . . . . . . . .116 m 2<br />
Bruttorauminhalt: . . . . . . . . . . . . .2.000 m 3<br />
Sanierung Geb./Gyn. Station<br />
Nutzfläche<br />
(inkl. Stiegenhausbereich) . . . . . . .557 m 2<br />
Verkehrsfläche: . . . . . . . . . . . . . . . .114 m 2<br />
Bruttorauminhalt: . . . . . . . . . . . . .2.132 m 3<br />
Geb./Gyn. Ambulanz und<br />
Kindertherapieeinheit<br />
Nutzfläche: . . . . . . . . . . . . . . . . . . .411 m 2<br />
Verkehrsfläche: . . . . . . . . . . . . . . . .150 m 2<br />
Bruttorauminhalt: . . . . . . . . . . . . .2.500 m 3<br />
Gesamtkosten: . . . . . . . . .Euro 3,810 Mio.<br />
Spitalsarchitektur-Highlights<br />
Im Interesse des Patienten- und des Mitarbeiterwohls hat die KAGes<br />
bei der Planung und Umsetzung der vielen Bauprojekte neben der<br />
Funktionalität und Wirtschaftlichkeit auch den baukünstlerischen<br />
Aspekt berücksichtigt.<br />
Die schönsten und beeindruckendsten Ansichten, großartig fotografiert,<br />
sind als „Perspektiven der Architektur“ im Inter<strong>net</strong> dokumentiert. ■<br />
Mehr dazu:<br />
www.architektur.kages.at<br />
Menschen helfen Menschen
Brücke zwischen Alt- und Zubau<br />
Der große Knittelfelder Um- und Zubau ist fertig gestellt<br />
Die baulich-medizintechnische Umsetzung<br />
des Spitalsverbundes läuft seit<br />
Jahren auf Hochtouren und exakt nach<br />
festgelegtem Fahrplan. Mit der Fertigstellung<br />
des großen Knittelfelder Um- und Zubaus<br />
ist nun das bauliche Programm des<br />
Spitalsverbundes in die Zielgerade eingebogen.<br />
Der Zu- und Umbau wurde in einer<br />
Bauzeit von knapp drei Jahren mit einem<br />
Kostenaufwand von 20,84 Millionen Euro<br />
errichtet.<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Architektonisch<br />
ansprechender Zubau<br />
Der gelungene Zubau mit seiner Verbindungsbrücke<br />
zum Altbau symbolisiert eindrucksvoll<br />
den Aufschwung des Knittelfelder<br />
Spitals in Richtung zukunftsweisendes internistisches<br />
und neurologisches Zentrum. Die<br />
vier zusätzlichen Pflegestationen weisen nun<br />
einen deutlich verbesserten Flächenstandard<br />
auf. Sie sind über diese auch nach modernsten<br />
stationsorganisatorischen Kriterien aus-<br />
Bei der feierlichen Eröffnung von links: Vorstandsdir. Ernst Hecke, Gesundheitslandesrat Mag.<br />
Wolfgang Erlitz, Vorstandsdir. Dipl.-Ing. Christian Kehrer, Ärztlicher Leiter Prim. Dr. Heinz Stadler<br />
mit Sohn Pauli.<br />
INFRASTRUKTUR & TECHNIK 37<br />
Der neue Zubau besticht durch seine<br />
beeindruckende Symbiose aus Funktion,<br />
Technik und Architektur.<br />
gerichtet. Mit der vier Betten umfassenden<br />
„Stroke unit“-Einheit, das ist eine personell<br />
und apparativ hochwertig ausgestattete Einheit<br />
für Schlaganfallpatienten, kann in Verbindung<br />
mit den drei Akut-Rehabilitationsbetten<br />
den Patienten eine gehobenere neurologische<br />
Versorgung geboten werden.<br />
Weiters sind im Zubau eine neurologische<br />
Pflegestation mit 31 Betten und drei Pflegestationen<br />
für Innere Medizin mit insgesamt 98<br />
Betten angesiedelt. Diese sind ein Musterbeispiel<br />
für eine moderne patientenorientierte<br />
Stationsgestaltung hinsichtlich Funktionalität,<br />
natürlicher Belichtung und Orientierbarkeit.<br />
Vorzeigebeispiel Judenburg-<br />
Knittelfeld<br />
Mit der Zusammenführung der beiden Aichfelder<br />
Krankenhäuser zu einem Spitalsverbund<br />
wurde die beste machbare Spitalslö-<br />
sung für die beiden obersteirischen Bezirke<br />
gefunden. Einerseits wird die Qualität und<br />
die Sicherheit der medizinischen Versorgung<br />
erhöht, andererseits werden verbesserte organisatorische<br />
und wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
geschaffen. Der Schritt zur Errichtung<br />
des Spitalsverbundes fand im österreichischen<br />
Spitalswesen große Beachtung.<br />
Mittlerweile gilt der Spitalsverbund als Vorbild<br />
für zukunftsorientierte Spitalsplanung<br />
und hat zahlreiche Nachahmer gefunden. ■<br />
Mag. Helmut Meinhart, Medien und<br />
Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Dezember 2005
38<br />
INFRASTRUKTUR & TECHNIK<br />
Start für<br />
Ostflügel-Renovierung<br />
Die Modernisierung der Medizinischen<br />
Universuitätsklinik am LKH-Univ.Klinikum<br />
Graz biegt in die Zielgerade ein. Nach den Fertigstellungen<br />
der beiden Erweiterungsbauten<br />
I und II sowie der Teilrenovierung des Westflügels<br />
startete mit der Renovierung des Ostflügels<br />
ein weiterer baulicher Meilenstein.<br />
LKH-2000-Bauprojekte an der<br />
Med.Univ.Klinik im Überblick<br />
Als erster Schritt zur Standardanhebung<br />
wurde in den Jahren 1995 bis 1997 der Erweiterungsbau<br />
I im Westen der Medizinischen<br />
Univ.Klinik errichtet. Er enthält neben<br />
Ein Wahrzeichen wird 100 Jahre alt!<br />
Der Wasserturm der LSF Graz versorgt die gesamte Klinik mit Wasser<br />
Der Wasserturm der LSF mit einer Gesamthöhe<br />
von 43,5 m wurde in den Jahren<br />
1904/1905 errichtet. Seit dieser Zeit versorgt<br />
er die gesamte Klinik mit Wasser.<br />
Der Grundgedanke, das Wasser aus dem<br />
Grundwasserstrom in einen Hochbehälter zu<br />
pumpen und von dort aus die Anstalt mit Eigendruck<br />
zu versorgen, gilt noch heute.<br />
Der Rohwasserbehälter mit einem Fassungsvermögen<br />
von 250 m3 wurde in einer Höhe<br />
von 35 m errichtet. Am Anfang wurde das<br />
Grundwasser aus einer Tiefe von ca. 20 m<br />
mit Oberwasserpumpen, welche in der Brunnenstube<br />
installiert waren, in den Hochbehälter<br />
gepumpt.<br />
Im Jahr 1971 wurde wegen des steigenden<br />
Wasserverbrauches ein zweiter Brunnen errichtet.<br />
Inzwischen erfolgt die Steuerung der<br />
Dezember 2005<br />
Ein Spatenstich, der gleich<br />
mit dem Aufmauern begann.<br />
Von links: Vorstandsdir.<br />
Ernst Hecke, Rektor Univ.-<br />
Prof. DDr. Gerhard Franz<br />
Walter, LR Mag. Wolfgang<br />
Erlitz, Vorstandsdir. Dipl.-Ing.<br />
Christian Kehrer.<br />
Ein weiterer baulicher Meilenstein der Grazer Medizinischen<br />
Universitätsklinik wurde in Angriff genommen<br />
der Dialyse-Station mit 20 Plätzen und der<br />
Nephrologischen Ambulanz noch drei Normalpflegestationen<br />
à 32 Betten. Die Besiedelung<br />
fand im Juli 1997 statt.<br />
Danach wurden patientennahe Bereiche im<br />
Westflügel (Endoskopie, Ambulanzen) sowie<br />
im Ostflügel (Sonderklasse-Betten) strukturell<br />
verbessert.<br />
Als nächsten Meilenstein stellte der Erweiterungsbau<br />
II der Med.Univ.Klinik die dringlich<br />
erforderlichen Funktionsflächen für den<br />
Intensivbereich, das Laborinstitut, Ambulanzen<br />
sowie Forschungs- und Haustechnikflächen<br />
zur Verfügung. Die Besiedelung er-<br />
Unterwasserpumpen mit modernster Leittechnik.<br />
Die zur Versorgung gehörenden<br />
techn. Einrichtungen wie eine Teilentsalzungsanlage,<br />
UV-Anlage, Osmoseanlage,<br />
Drucksteigerungsanlagen und Verteilsysteme<br />
ermöglichen eine 100%ige Eigenversorgung.<br />
Neben dem wirtschaftlichen Aspekt (Jahresverbrauch<br />
ca. 250000 m 3 /Jahr) gehört er auch<br />
vom Erscheinungsbild untrennbar zur LSF. ■<br />
Ing. Wilhelm Mazuheli,<br />
LSF Graz<br />
Der Wasserturm der LSF Graz ist 100 Jahre alt<br />
und versorgt noch heute die gesamte Klinik mit<br />
Wasser.<br />
Der Vorstand der Medizinischen<br />
Universitätsklinik, Univ.Prof.Dr. Ernst Pilger,<br />
bei seiner Eröffnungsrede.<br />
folgte nunmehr von Mai bis Juli 2005. Unmittelbar<br />
daran anschließend folgt nunmehr der<br />
Spatenstich für die nächste Etappe, die Renovierung<br />
des Ostflügels.<br />
Ostflügel-Renovierung<br />
bis Sommer 2007<br />
Bei Fertigstellung dieses Projektes im Sommer<br />
2007 werden der Medizinischen Universitätsklinik<br />
zwei weitere Pflegestationen<br />
(Kardiologie, Endokrinologie), die Kardiologische<br />
Ambulanz sowie zwei Herzkatheterlabors<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Die Kosten dieses Bauprojektes belaufen<br />
sich auf 9,7 Millionen Euro, die je zur Hälfte<br />
vom Land Steiermark und vom Bund finanziert<br />
werden. ■<br />
DI Dr. Christian Benque,<br />
Technische Direktion,<br />
und Mag. Helmut Meinhart,<br />
Medien und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Menschen helfen Menschen
Brucker „Eröffnungen“<br />
Die markante Architektur der aufgesetzten neurologischen<br />
Frührehabilitationseinheit der Stufe B.<br />
Einen weiteren Qualitätsschub für das medizinische<br />
Betreuungsangebot des LKH<br />
Bruck a.d. Mur gab es Mitte September mit<br />
zwei Eröffnungen. Die Schwerpunktversorgung<br />
für die obersteirischen Augenpatienten<br />
hat ein neues Zuhause bekommen, das über<br />
ein hochwertiges Umfeld mit<br />
moderner Infrastruktur verfügt.<br />
Zu einer wesentlichen Verbesserung<br />
der Situation für die<br />
obersteirischen Patienten nach<br />
schweren Hirnverletzungen<br />
oder Schlaganfällen wird die<br />
neue neurologische Frührehabilitationseinheit<br />
der Stufe B beitragen.<br />
Neues Zuhause für<br />
obersteirische<br />
Augenabteilung<br />
Über die zukunftsorientierte bedarfsgerechte<br />
Ausrichtung der<br />
Menschen helfen Menschen<br />
beiden Großspitäler Bruck a. d.<br />
Mur und Leoben laufen seit langem<br />
Planungs- und Abstimmungsgespräche.<br />
Für den Bereich<br />
Augenheilkunde erfolgt<br />
die Schwerpunktversorgung der<br />
obersteirischen Augenpatienten<br />
am Standort LKH Bruck a. d.<br />
Mur. Bis auf Schieloperationen<br />
und Tränenwegseingriffe an<br />
Kindern sowie Lasertherapie an<br />
Frühgeborenen werden sämtliche<br />
operative und konservative<br />
Behandlungsformen ausschließlich<br />
im LKH Bruck durchgeführt.<br />
Konsiliarisch versorgt<br />
diese Abteilung die stationären<br />
Patienten des LKH Leoben mit.<br />
In der Abteilung wird das breite konservative<br />
und operative Leistungsspektrum einer Standard-Augenabteilung<br />
für den obersteirischen<br />
Einzugsbereich mit 400.000 Einwohnern angeboten.<br />
INFRASTRUKTUR & TECHNIK 39<br />
Neue Augenabteilung und neue neurologische Frührehabilitationseinheit der Stufe B<br />
Der zusätzliche OP mit modernster Ausstattung ermöglicht<br />
eine Kapazitätsausweitung der Augenabteilung auf hohem<br />
Niveau.<br />
Qualitätsschub durch<br />
Früh-Rehab-Betten<br />
Mit der neuen Neurologischen Frührehabilitationseinheit<br />
der Stufe B stehen nun acht<br />
Betten zur neurologischen Akut-Nachsorge<br />
zur Verfügung. Der große Vorteil dieser Einrichtungen<br />
für Patienten mit schweren Hirnverletzungen<br />
liegt darin, dass unmittelbar<br />
nach der Akutbehandlung schnellstmöglich<br />
wichtige rehabilitative Schritte einsetzen,<br />
die eventuelle Spätfolgen vermeiden helfen.<br />
Die Frührehabilitation erfolgt unter medizinischer<br />
Überwachung rund um die Uhr durch<br />
ein interdisziplinäres Team.<br />
Mit dem Ausbau dieser wichtigen medizinischen<br />
Früh-Rehab-Einrichtung wird nicht nur<br />
ein wichtiges Glied in der Betreuungskette<br />
von Patienten mit schweren Hirnverletzungen<br />
bzw. Schlaganfällen verstärkt, sondern<br />
es können auch die Intensiv- und Akuteinheiten<br />
weiter entlastet werden. ■<br />
Mag. Helmut Meinhart,<br />
Medien und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Zahlen & Fakten<br />
Eckdaten der Augenabteilung (2004)<br />
Anzahl der Betten: . . . . . . . . . . . . . . . . .36<br />
Stationäre Aufnahmen: . . . . . . . . . . .3.568<br />
Durchschnittliche<br />
Verweildauer: . . . . . . . . . . . . . . .3,41 Tage<br />
Eckdaten der Neurologischen<br />
Abteilung (2004)<br />
Anzahl der Betten: . . . . . . . . . . . . . . . . .68<br />
Stationäre Aufnahmen: . . . . . . . . . . .2.921<br />
Durchschnittliche<br />
Verweildauer: . . . . . . . . . . . . . . .8,64 Tage<br />
Ihr Entsorgungspartner für medizinische Abfälle<br />
Optimale Entsorgungslösungen für<br />
Krankenhäuser, Arztpraxen, Pflegeheime ...<br />
Wir bieten Ihnen<br />
Erstellung von Trennmodellen nach der ÖNORM S2104<br />
Beratung und Schulung Ihrer Mitarbeiter<br />
Termingerechte Abholung Ihrer Behälter<br />
Wir garantieren für eine fachgerechte Entsorgung ...<br />
Wir beraten Sie gerne näher!<br />
Saubr e machr e<br />
Der<br />
für eine lebenswerte Umwelt<br />
�<br />
059 800<br />
Wir entsorgen fü r Sie<br />
sämtliche Abäle f l !<br />
Umweltnews im Inter<strong>net</strong>: www.saubermacher.at<br />
Dezember 2005
40<br />
INFRASTRUKTUR & TECHNIK<br />
Modernste Küche für Knittelfeld<br />
Hohe Speisenqualität für Patienten und Mitarbeiter des LKH Judenburg-Knittelfeld<br />
Küchenleiter Gotthart Haid vom LKH Judenburg-Knittelfeld: „Einer der wichtigsten Punkte ist die<br />
optimale Speisenqualität für Patienten und Mitarbeiter, wir haben das umgesetzt.“<br />
Die derzeit sicherlich modernste aller<br />
Küchen innerhalb der steiermärkischen<br />
Krankenanstalten und auch österreichweit<br />
ging Anfang Oktober 2005 im LKH Knittelfeld<br />
in Betrieb und beliefert seit dem ersten<br />
Tag nicht nur die eigenen Patienten<br />
und Mitarbeiter, sondern auch jene des<br />
LKH Judenburg. Um dies unter Berücksichtigung<br />
aller strengen Hygiene- und Temperaturvorschriften<br />
gekoppelt mit bester<br />
Speisenqualität zu bewerkstelligen, setzt<br />
nun auch der Spitalsverbund Judenburg –<br />
Knittelfeld auf die Produktionsmethode<br />
„Cook and Chill“. Dieses System sorgt<br />
dafür, dass auch weiter entfernte Essensteilnehmer<br />
hygienisch einwandfrei und mit<br />
Modernisierung des E-Gebäudes abgeschlossen<br />
Eröffnung des Mittel- und Südtraktes des E-Gebäudes der Landesnervenklinik Sigmund Freud<br />
Mit einer Gesamtinvestition in Höhe von<br />
1,73 Mio. € konnte in der Landesnervenklinik<br />
Sigmund Freud Graz nun nach einjähriger<br />
Bauzeit die Generalsanierung des<br />
Süd- und Mitteltraktes des E-Gebäudes, das<br />
Mehr Komfort<br />
für Patienten und Mitarbeiter.<br />
Anzeige<br />
den vorgeschriebenen Speisentemperaturen<br />
versorgt werden können.<br />
Hoch entwickelte<br />
Speiseausgabewagen<br />
Dafür, dass die Speisen bei den Patienten<br />
und Mitarbeitern im, aber auch außerhalb<br />
des Hauses in optisch idealer Form und mit<br />
exakt den gewünschten Temperaturen ankommen,<br />
sorgen die Regenerierwagen der<br />
Firma ELECTRO-calorique. Die Speisewagen<br />
des französischen Herstellers, welche nicht<br />
nur regenerieren bzw. heizen, sondern<br />
gleichzeitig auch Speisen kühl halten (beides<br />
auf einem Tablett mit automatischer<br />
„HACCP-Kontrolle“ bzw. Temperaturnach-<br />
zur Versorgung von neurologischen und geronto-psychiatrischen<br />
PatienInnen dient, abgeschlossen<br />
werden. Anlässlich des Eröffnungs-Festaktes<br />
im September dieses Jahres<br />
wurden die patienten- und mitarbeiterorientierten<br />
Neuerungen besichtigt.<br />
Nach Fertigstellung der Umbaumaßnahmen<br />
befinden sich im Südtrakt nunmehr der neurologische<br />
Intensivbereich mit 16 Betten, davon<br />
4 Intensivbetten und 12 Rehab-B-Betten,<br />
ein Teilbereich der Neurologiestation mit<br />
drei 2-Bett-Zimmern sowie die Räumlichkeiten<br />
für Physio- und Ergotherapie. Weiters<br />
sind hier die geschlossenen Bereiche (32<br />
Betten) sowie die offenen Bereiche (28 Bet-<br />
verfolgung), sind derzeit die mit Abstand am<br />
höchsten entwickelten Speiseausgabewagen<br />
auf diesem Sektor und werden schon in<br />
mehreren Häusern der KAGes zum Wohle<br />
der Patienten eingesetzt. Der Wagen bringt<br />
aber nicht nur Vorteile für Patienten und<br />
Küchenmitarbeiter, sondern findet auch,<br />
durch seine einfache und bequeme Handhabung,<br />
besten Anklang bei allen anderen Mitarbeitern,<br />
welche mit der Speisenverteilung<br />
direkt oder indirekt beschäftigt sind, insbesondere<br />
beim Stationspersonal.<br />
Erst im April dieses Jahres wurde auch die<br />
Küche der Landesnervenklinik Sigmund<br />
Freud Graz ebenfalls erfolgreich und problemlos<br />
mit der Technik von ELECTRO-calorique<br />
auf Cook and Chill umgestellt. Auch<br />
dort, wie in Knittelfeld oder Judenburg, gibt<br />
es nur positive Rückmeldungen bezüglich der<br />
Essensqualität seitens der Patienten.<br />
Auf die Technik von ELECTRO-calorique,<br />
welche für Frischkost und Cook & Chill einsetzbar<br />
ist, setzen schon seit längerem auch<br />
das LKH Graz, das LKH Hartberg, welches<br />
wiederum das LKH Weiz mit diesen Wagen<br />
beliefert, das LKH Wagna sowie die erste<br />
Cook-&-Chill-Küche in der Steiermark im<br />
LKH Hörgas – Enzenbach.<br />
Mit Beginn 2006 werden auch die Patienten<br />
und Mitarbeiter des LKH Stolzalpe in den<br />
Genuss verbesserter Speisenversorgungsqualität<br />
durch ELECTRO-calorique-Wagen<br />
kommen.<br />
In diesem Sinne, „bon appétit!“ ■<br />
ten) zur geronto-psychiatrischen Versorgung<br />
untergebracht. Der Mitteltrakt beherbergt<br />
die Räumlichkeiten für Klinische Psychologie<br />
und Logopädie, die Patientenauskunft sowie<br />
einen zentralen Portierstützpunkt.<br />
Mit der Realisierung dieses Projektes wird<br />
neben Komfort, Mitarbeiterfreundlichkeit<br />
auch ein großes Maß an<br />
Patientenorientiertheit<br />
vermittelt. ■<br />
Der zentrale<br />
Portierstützpunkt ist eine<br />
wichtige Auskunfts- und<br />
Anlaufstelle.<br />
Dezember 2005 Menschen helfen Menschen
Dichter Andrang am Tag der offenen Tür und großes Interesse an den<br />
Leistungsangeboten der Gesundheitsstraße.<br />
2500 interessierte Besucher<br />
LKH Judenburg-Knittelfeld – Tag der offenen Tür<br />
Anlässlich der offiziellen Eröffnung des<br />
Um- und Zubaues in Knittelfeld wurde<br />
am 30. September 2005 ein Tag der offenen<br />
Tür veranstaltet.<br />
Für diesen besonderen Tag war das Haus für<br />
die Bevölkerung geöff<strong>net</strong> und wir durften etwa<br />
2500 Personen begrüßen.<br />
Eine Station wurde zu einer Präsentation der<br />
Abteilungen – Pflege, Kardiologie, Endoskopie,<br />
Onkologie, Neurologie mit Schlaganfall<br />
und Diagnostik sowie Radiologie – umfunktioniert.<br />
Auf dieser Station war auch eine<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Gesundheitsstraße eingerichtet, in der sich<br />
die Besucher einem Gesundheits-Check unterziehen<br />
und Diabetes- und Gesundheitsberatung<br />
einholen konnten.<br />
Neben den hausinternen Angeboten gab es<br />
auch externe Infostände, wie z. B. die Steiermärkische<br />
Gebietskrankenkasse und eine<br />
Selbsthilfegruppe der Zeckenopfer.<br />
Die Techn. Direktion der KAGes, die örtliche<br />
Bauaufsicht und das zuständige Architektenteam<br />
informierten mit Poster über die Bauabschnitte.<br />
Bei schon schlechter Sicht wird hier ein liegender Patient im Rahmen<br />
einer Brandschutzübung geborgen.<br />
Die festlich floristische Umrahmung haben<br />
dankenswerterweise zwei Gärtnereien<br />
(Stadtgärtnerei und Gärtnerei Wutz) aus<br />
Knittelfeld gestaltet.<br />
Am Ende dieses erfolgreichen Tages wurde<br />
eine Brandschutzübung mit Evakuierung<br />
durchgeführt.<br />
Dies war ein besonderer Tag für die Bevölkerung<br />
und ein besonderes Erlebnis für das<br />
Haus Knittelfeld, der Beginn einer neuen Ära<br />
einer qualitätsvollen und patientennahen<br />
Betreuungs- und Pflegeeinrichtung in der<br />
obersteirischen Region. ■<br />
Anstaltsleitung des Spitalsverbundes LKH<br />
Judenburg-Knittelfeld<br />
Dezember 2005<br />
41
42<br />
INFRASTRUKTUR & TECHNIK<br />
CT der neuesten Generation für LKH Leoben<br />
Beschleunigte und verbesserte Diagnose- und Therapiemöglichkeiten<br />
Einer der modernsten Computertomografen<br />
Österreichs, dessen qualitativ hochwertige<br />
Bilder fast dreimal schneller zur Verfügung<br />
stehen als bei anderen Scannern, geht soeben<br />
in Leoben in Betrieb. Patienten und Ärzte<br />
profitieren von einer besseren Diagnostik,<br />
weniger belastenden Untersuchungen und<br />
wesentlich verkürzten Untersuchungszeiten.<br />
Raschere Datenerfassung<br />
Die Datenerfassung für einen Ganzkörper-<br />
Scan erfolgt in 18 Sekunden. Durch die zusätzlich<br />
erfassten Bereiche und die höhere<br />
Geschwindigkeit der Abtastung eröffnen sich<br />
neue Möglichkeiten für den klinischen Einsatz<br />
der CT-Technik.<br />
Der Philips Brilliance CT mit 40 Schichten<br />
bietet die derzeit breiteste Detektorabdeckung<br />
(40 mm) sowie eine schnelle Akquisition<br />
(0,4 Sekunden Rotationszeit, d. h. bis<br />
zu 100 Bilder/sec) und Rekonstruktion (bis zu<br />
40 Bilder pro Sekunde).<br />
Seit der Markteinführung im Jahr 2003 wurde<br />
der Philips Brilliance mit 40 Schichten in wichtigen<br />
medizinischen Einrichtungen auf der<br />
ganzen Welt installiert. Die Anwender haben<br />
damit bereits für mehr als über 7.500 Patienten<br />
wichtige Diagnoseinformationen erfasst.<br />
Schnellere Eingriffe und<br />
verbesserte Diagnostik<br />
Auch im LKH Leoben wird diese zukunftsweisende<br />
CT-Technologie im Rahmen einer<br />
Forschungskooperation für die weitere Gewinnung<br />
von Daten, für die bessere Diagnose<br />
und frühere Erkennung von Krankheiten<br />
genutzt. Minimalinvasive Eingriffe, wie<br />
Biopsien, Knochenzementierungen, Abtragung<br />
von Tumoren, schmerztherapeutische<br />
Punktionen etc. ,können unter Einsatz der<br />
„CT-Durchleuchtung“ nun in Bruchteilen der<br />
Zeit, die früher für solche Eingriffe notwendig<br />
war, erfolgen.<br />
Weitere Forschungsvorhaben liegen im Gebiet<br />
der Organdurchblutung zur Beurteilung<br />
der Durchblutung von Tumoren und der Hirnperfusion,<br />
für eine verbesserte Diagnostik von<br />
Schlaganfällen. Das neue Multi-Schicht-Computertomografie-System<br />
verkürzt die erforderliche<br />
Dauer der Atemanhalteperioden, so<br />
dass beispielsweise genauere Aufnahmen<br />
vom Herzen, Untersuchungen der Durchblutung<br />
ganzer Organe, traumatologische Beurteilungen<br />
sowie Abbildungen der Lunge ohne<br />
Bewegungsartefakte möglich werden.<br />
Die neue CT-Technologie bietet verkürzte<br />
Untersuchungszeiten, bessere Diagnostik und<br />
geringere Belastungen. CT-Aufnahme: Bypass.<br />
Datenanalyse in Echtzeit<br />
Philips Brilliance Workspace ist eine Benutzerumgebung,<br />
die speziell für die Multischicht-Bildgebung<br />
konzipiert wurde. Eine<br />
neue Volumen-Rendering-Funktion ermöglicht<br />
es dem Ärzteteam des LKH Leoben, Patientendaten<br />
in Echtzeit zu überprüfen und Diagnoseund<br />
Therapieentscheidungen schneller zu<br />
treffen. Das unterstützt die intuitive Benutzerführung<br />
Guided Flow TM in Brilliance<br />
Workspace. Die Bedienung mit nur einem<br />
Mausklick, die automatischen Nachverarbeitungsfunktionen<br />
sowie die integrierten Befundberichte<br />
erleichtern und beschleunigen<br />
die klinische Routine. ■<br />
Kontakt:<br />
Dr. Doris Dobida<br />
Philips Medizinische Systeme<br />
Triester Straße 64, 1100 Wien<br />
Tel. 01/60101-2541<br />
Fax. 01/60101-1319<br />
E-Mail: doris.dobida@philips.com<br />
www.philips.at<br />
Fürstenfelder Funktionstrakt<br />
war sehenswert<br />
Großer Andrang beim Tag der offenen Tür im LKH Fürstenfeld<br />
Mit der Errichtung eines für Österreich<br />
vorbildhaften tageschirurgischen<br />
Zentrums, der Etablierung einer Akutgeriatrie<br />
sowie einer Palliativstation bietet das<br />
Fürstenfelder LKH der oststeirischen Bevölkerung<br />
künftig ein überaus attraktives<br />
und auch überregionales Versorgungsangebot<br />
an.<br />
Bevor im neuen Funktionszubau die neuen<br />
Ambulanzen und die Behandlungsräume sowie<br />
der hochmoderne Operationstrakt und<br />
die österreichweit einzigartige Tagesklinik<br />
ihren Betrieb aufnahmen, gab es für Interes-<br />
Fröhliche Stimmung bei den Mitarbeiterinnen,<br />
die die Besucher ausgezeich<strong>net</strong> betreuten.<br />
sierte die Möglichkeit zur Besichtigung des<br />
neuen Funktionstraktes. Vorträge zu speziellen<br />
medizinischen Themen in den beiden Seminarräumen<br />
rundeten das Informationsangebot<br />
ab. ■<br />
Vorstandsdirektor Ernst Hecke und Prim. Dr.<br />
Heinz Seewann beim Rundgang durch das LKH<br />
Fürstenfeld.<br />
Dezember 2005 Menschen helfen Menschen<br />
Anzeige
Schulerfolg trotz Krebserkrankung<br />
Schulpflichtige Patienten<br />
werden während ihres Aufenthaltes<br />
auf den onkologischen<br />
Stationen der Krankenhäuser<br />
von Lehrerinnen der<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Heilstättenschule unterrichtet.<br />
Die Kontinuität der schulischen<br />
Betreuung hat sich für den<br />
Krankheitsverlauf als sehr günstig<br />
erwiesen. Der Unterricht<br />
orientiert sich nach Rücksprache<br />
mit den behandelnden Ärzten<br />
am jeweiligen Gesundheitszustand<br />
der Kinder.<br />
Erfolgreicher<br />
Schulkoffer<br />
Das Projekt „Schulkoffer“ wurde<br />
von der „Steirischen Kinderkrebshilfe“<br />
und der „Schule im<br />
Krankenhaus“ initiiert. Mit seiner<br />
Hilfe werden Schüler und<br />
Lehrer über die Krankheit Krebs,<br />
die schulische Situation wie<br />
auch die veränderten Lebensumstände<br />
krebskranker Kinder informiert,<br />
die während ihres oft<br />
monatelangen stationären Aufenthaltes<br />
unterrichtet und begleitet<br />
werden. Ein fiktiver Stationsbesuch<br />
mit Überschuhen,<br />
Mundschutz und Desinfektion<br />
der Hände vermittelt Schülern<br />
und Lehrern sehr intensiv die<br />
Spitalsatmosphäre.<br />
Dr. Karin Triebl-Roth von der Klinischen<br />
Abteilung für Pädiatrische<br />
Hämato-Onkologie übernimmt<br />
dabei den medizinischen<br />
Part, Heilstättenlehrerin Edith<br />
Müller-Puchas oder Anna Petermichl<br />
vermittelt das schulische<br />
Umfeld auf der Grazer Kinderkrebsstation.<br />
Von Schule zu Schule<br />
Dieses engagierte Team hat bereits<br />
zahlreiche steirische Schulen<br />
besucht. Nach der Auf-<br />
ORGANISATION & KOMMUNIKATION 43<br />
„Schulkoffer“ informiert über die Schule für kranke Kinder in Spitalsbehandlung<br />
Kleine Patienten<br />
im großen Ferrari<br />
Für leuchtende Augen sorgten<br />
Univ.Prof.Dr. Christian Urban,<br />
Leiter der Klinischen Abteilung<br />
für Pädiatrische Hämato-<br />
Onkologie der Grazer Univ.Klinik<br />
für Kinder- und Jugendheilkunde,<br />
und der Unternehmer Werner<br />
Gröbl mit der diesjährigen<br />
Sportwagen-Ausfahrt.<br />
Unter Polizei-Eskorte wurden<br />
die kleinen Patienten von fun-<br />
Die<br />
Sportwagen<br />
stehen bereit<br />
für einen<br />
„Patienten-<br />
Ausflug“.<br />
kelnden Ferraris, Porsches und<br />
Lamborghinis zu einem Ausflug<br />
Richtung Radkersburg abgeholt.<br />
Dort gab es für die krebskranken<br />
und brandverletzten Kinder<br />
ein spannendes Rahmenprogramm<br />
mit „Kommissar Rex“-<br />
Hundevorführung, einer Hubschrauberlandung<br />
und einer<br />
Pferdekutschenfahrt. ■<br />
Heilstättenlehrerin<br />
Edith Müller-<br />
Puchas beim<br />
Unterricht auf der<br />
Grazer<br />
Kinderkrebsstation.<br />
Univ.Prof.Dr. Christian Urban, mit<br />
den beiden Heilstättenlehrerinnen<br />
E. Müller-Puchas und A. Petermichl:<br />
„Für unsere schulpflichtigen PatientInnen<br />
an unserer Abteilung kommt<br />
– neben der bestmöglichen medizinischen<br />
Versorgung – dem täglichen<br />
Angebot der schulischen Betreuung<br />
während eines meist monatelangen,<br />
stationären Aufenthaltes<br />
wesentliche Bedeutung zu. Ein der<br />
jeweiligen Verfassung des Kindes<br />
angepasster, liebevoller und zielorientierter<br />
Unterricht durch unsere<br />
erfahrenen Pädagoginnen ist seit<br />
Jahren integrierter Bestandteil des<br />
Klinikalltages für die uns anvertrauten<br />
Kinder und Jugendlichen.“<br />
klärung der Schüler und Klassenkollegen<br />
werden auch die<br />
Lehrer zu einem Aufklärungsgespräch<br />
gebeten. Hier geht es vor<br />
allem um die Zusammenarbeit<br />
für den Unterricht der Patienten.<br />
Die Reaktionen sind überaus positiv,<br />
wie zahlreiche Briefe und<br />
Rückmeldungen der verantwortlichen<br />
Lehrer und Schüler belegen.<br />
Der durch die Überzeugungsarbeit<br />
geleistete Umdenkprozess<br />
bringt eine Erleichterung<br />
in der schulischen Betreuung<br />
der krebskranken Kinder auf<br />
Station und ist bei der Reintegration<br />
förderlich. ■<br />
Dezember 2005
44<br />
ORGANISATION & KOMMUNIKATION<br />
Medizinische<br />
Leistungsberichte<br />
Überschaubare, vergleichbare und transparente<br />
Gestaltung großer Datenmengen<br />
Viele Jahre lang war ein erfolgreiches<br />
Kosten- und Ressourcenmanagement im<br />
Krankenhaus mit Hilfe sehr einfacher Kennzahlen<br />
wie Bettenanzahl, Aufnahmen, Pflegetagen<br />
und Bettenauslastung möglich.<br />
Durch die Einführung der Leistungsorientierten<br />
Krankenhausfinanzierung (LKF) haben<br />
diese traditionellen Kennzahlen zunehmend<br />
an Bedeutung verloren.<br />
Datenmengen<br />
überschaubar gestalten<br />
Einerseits erfordern viele strategische und<br />
operative Managemententscheidungen<br />
LKF-bezogene Auswertungen, andererseits<br />
werden EDV-unterstützte Managementsysteme<br />
benötigt, die einem LKF-orientierten<br />
Kosten- und Ressourcenmanagement gerecht<br />
werden. Die großen Datenmengen,<br />
die je Spitalsaufenthalt in einer standardisierten<br />
Form zu verarbeiten sind, stellen dabei<br />
eine besondere Herausforderung dar.<br />
Um diese Datenmengen lesbar und übersichtlich<br />
zu machen, haben wir nach fünf<br />
Jahren erfolgreichem Leistungs- und Kostencontrolling<br />
– unterstützt durch Medcontrol<br />
– einen medizinischen Leistungsbericht<br />
erstellt.<br />
Vergleichsmöglichkeiten<br />
wurden wesentlich erleichtert<br />
Nach Herausgabe unseres Leistungsberichtes<br />
für das Jahr 2004 möchten wir nun in regelmäßigen<br />
Abständen Leistungsberichte<br />
zur Verfügung stellen. Neuestes Ergebnis ist<br />
der Leistungsbericht für das erste Halbjahr<br />
2005. Die vorliegenden Leistungsberichte<br />
bieten die Möglichkeit des Vergleichs mit<br />
demselben Zeitraum der letzten Jahre. Im<br />
aktuellen Bericht wurde dem unterjährigen<br />
Controlling ein spezielles Augenmerk unter<br />
besonderer Berücksichtigung der PLAN/IST-<br />
Vergleiche für das laufende Jahr geschenkt.<br />
Die vorliegenden medizinischen Leistungs-<br />
Prüfungsstandards für die IT<br />
Das Fachgutachten KFS/DV2 und CobiT sind die wesentlichsten<br />
Grundlagen für interne und externe Prüfinstanzen<br />
Der zunehmende<br />
EDV-Einsatz in Unternehmen<br />
macht die<br />
Informationstechnologie<br />
(IT) zu einem Bestandteil<br />
vieler Unternehmensprozesse.<br />
Für<br />
die Funktionalität,<br />
Ordnungsmäßigkeit,<br />
aber auch Wirtschaftlichkeit<br />
dieser Unternehmensprozesse<br />
Mag. Birgit<br />
Fahrnberger,<br />
Organisationsabteilung/Interne<br />
Revision.<br />
werden die Sicherheitsanforderungen an die<br />
IT wie beispielsweise Verfügbarkeit, Vertraulichkeit<br />
oder Integrität der Daten zu einem<br />
nicht unwesentlichen Faktor.<br />
Interne und externe Prüfinstanzen setzten sich<br />
daher verstärkt mit der IT und ihren Prozessen<br />
auseinander. Definierte Vorgehensmodelle<br />
sind für systematische Prüfungen eine wertvol-<br />
le Unterstützung, um die Ordnungsmäßigkeitsund<br />
Sicherheitskriterien, aber auch die Qualität<br />
der Unterstützung von Geschäftsprozessen zu<br />
beurteilen. Dafür gibt es Prüfungsstandards, zu<br />
deren beiden wesentlichen das Fachgutachten<br />
KFS/DV2 und CobiT mitgehören.<br />
Fachgutachten KFS/DV2<br />
Dieses neue Fachgutachten der Österreichischen<br />
Kammer der Wirtschaftstreuhänder<br />
fasst unterschiedliche nationale und internationale<br />
Standards der IT-Prüfung zusammen.<br />
Es beschreibt die IT-Prüfung als Teil des risikoorientierten<br />
Ansatzes der Abschlussprüfung.<br />
Ziel der IT-Prüfung ist es, herauszufinden, welches<br />
Risiko vom Einsatz von IT in Hinblick auf<br />
die Erstellung des Jahresabschlusses ausgeht.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, muss die im Unternehmen<br />
eingesetzte IT jedenfalls einer Risikoabschätzung<br />
unterzogen werden.<br />
berichte sind in 3 große Abschnitte gegliedert:<br />
1) In einem KAGes-Überblick sind KAGesweite<br />
Statistiken zusammengefasst.<br />
2) Fachspezifische Leistungsentwicklungen<br />
werden als ausgewählte diagnose- und<br />
leistungsorientierte Vergleichsstatistiken<br />
in Abschnitt 2 dargestellt.<br />
3) Besonders aufwändige sowie spitzenmedizinische<br />
Leistungen werden in Abschnitt<br />
3 verglichen (Endoprothetik,<br />
Transplantationschirurgie, …).<br />
Transparenz für interne Analysen<br />
Die vorliegenden – in dieser ausführlichen<br />
Form erstmals erscheinenden – Berichte<br />
sind ein Beispiel für die transparente Gestaltung.<br />
Sie sollen einen Beitrag zu einer offenen<br />
Informationspolitik leisten und gleichzeitig<br />
die Möglichkeit bieten, Auffälligkeiten einer<br />
internen Analyse zu unterziehen und entsprechende<br />
Maßnahmen einzuleiten.<br />
Die Berichte sind im Intra<strong>net</strong> der Zentraldirektion<br />
auf der Seite der Medizinischen Direktion<br />
unter MSDC/MEDLeistungsberichte<br />
zu finden. ■<br />
Dr. Johannes Koinig,<br />
Medizinische Direktion<br />
E-Mail: johannes.koinig@kages.at<br />
CobiT<br />
CobiT (Control Objectives for Information and<br />
Related Technology) ist ein internationales<br />
Modell von Kontrollzielen speziell für IT-Prozesse.<br />
Dieses wird seit 1993 von internationalen<br />
Gremien des Verbandes der EDV-Prüfer<br />
(Information Systems Audit and Control<br />
Association, ISACA) weiterentwickelt. Geschäftsprozesse<br />
basieren gemäß CobiT auf<br />
IT-Ressourcen, also auf Daten, Anwendungen,<br />
Technologien, Anlagen und Personal.<br />
Die für die Geschäftsprozesse benötigten<br />
Daten, Anwendungen, Technologien, Anlagen<br />
und Mitarbeiter müssen kontrolliert geplant,<br />
entwickelt und implementiert sowie<br />
betrieben und überwacht werden. CobiT hat<br />
34 kritische Prozesse innerhalb der IT identifiziert<br />
und für diese IT-Prozesse Kontrollziele<br />
definiert. ■<br />
Quelle:<br />
3rd Edition – Der international anerkannte<br />
Standard für IT-Governance,<br />
ISACA Switzerland, 1991; www.isaca.ch<br />
birgit.fahrnberger@kages.at<br />
Dezember 2005 Menschen helfen Menschen
Datenschutz im Krankenhaus<br />
Sicherung vor Missbrauch von personenbezogenen Daten<br />
Ing. Klaus Schaupp,<br />
LKH Graz West.<br />
Datenschutz umfasst<br />
alle Maßnahmen<br />
zur Sicherung<br />
gespeicherter personenbezogener<br />
Daten<br />
vor Missbrauch bei<br />
der Erfassung, Verarbeitung<br />
und Weitergabe<br />
zum Schutz des<br />
Einzelnen vor Beeinträchtigungen<br />
seiner<br />
Persönlichkeitsrechte.<br />
Datenschutz und<br />
Datensicherung<br />
Bestimmungen zum Schutz der Privatsphäre<br />
gibt es seit der Antike (Eid des Hippokrates).<br />
Überlegungen zu einem umfassenden Datenschutz,<br />
begleitend zu den Entwicklungen der<br />
Computertechnologie, begannen in den<br />
1960er Jahren in den USA.<br />
Bereits 1974 wurde in Österreich vom „Wiener<br />
Arbeitskreis DATENSCHUTZ“ eine systematische<br />
Abgrenzung der Begriffe „Datenschutz“<br />
und „Datensicherung“ vorgenommen:<br />
• „Datenschutz ist die Gesamtheit der Standards<br />
der gesetzlichen und der betrieblichen<br />
Regelungen zum Schutz der Rechte<br />
LITERATURTIPPS<br />
Dieser prägnante, umfassende<br />
und leicht verständliche<br />
Überblick über die praxisrelevanten<br />
Bereiche des Datenschutzes berücksichtigt<br />
bereits die Datenschutzbestimmungen<br />
des Telekommunikationsgesetzes<br />
2003. ■<br />
Rainer Knyrim<br />
Datenschutzrecht<br />
Praxishandbuch<br />
Manz-Verlag, Wien 2003<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Der Autor, Rechtsanwalt und<br />
Lehrbeauftragter, informiert<br />
kompakt und übersichtlich über die<br />
Datenschutzrichtlinie der EU und<br />
über deren Umsetzung in Österreich,<br />
das Datenschutzgesetz 2000. ■<br />
der Gesellschaft als Ganzes, natürlicher<br />
und juristischer Personen vor Verletzungen<br />
der Vertraulichkeit, der Integrität und der<br />
Sicherheit des Informationshaushaltes.<br />
• Datensicherung ist die Summe aller Maßnahmen,<br />
Einrichtungen und Methoden zur<br />
Sicherung von Daten, Programmen und deren<br />
Organisationen vor Missbrauch durch<br />
unbefugte, fahrlässige oder zufällige Verarbeitung<br />
und vor Zerstörung, Verlust und<br />
Entwendung.“<br />
Datenschutzgesetz 2000<br />
(DSG 2000)<br />
Mit 1.1.2000 trat in Österreich das Datenschutzgesetz<br />
2000 – DSG 2000 (Bundesgesetz<br />
über den Schutz personenbezogener Daten,<br />
BGBl. I Nr. 165/1999) in Kraft. Es stellt<br />
für das Gesundheitswesen in Österreich die<br />
wichtigste Rechtsgrundlage dar.<br />
Der Begriff „personenbezogene Daten“ ist<br />
im DSG 2000 von zentraler Bedeutung, da<br />
sich das Grundrecht auf Datenschutz nur auf<br />
personenbezogene Daten bezieht. Als<br />
schutzwürdig sieht §4 DSG 2000 folgende<br />
Daten vor:<br />
• Bestimmte personenbezogene Daten wie<br />
z.B. Vorname und Nachname, Geburtsdatum<br />
Wolfgang Graf<br />
Datenschutzrecht im Überblick<br />
Facultas Verlags- und<br />
Buchhandels AG, Wien 2004<br />
Gut strukturiert und leicht lesbar<br />
wird hier über das Datenschutzrecht,<br />
die Zulässigkeitsprüfung, Meldepflicht<br />
und Sicherheitsmaßnahmen<br />
bis zu Rechtsschutzmöglichkeiten<br />
informiert. ■<br />
Dietmar Jahnel<br />
Datenschutzrecht in der Praxis<br />
dbv-Verlag für die TU Graz,<br />
Graz 2004<br />
ORGANISATION & KOMMUNIKATION 45<br />
• Bestimmbare personenbezogene Daten,<br />
wie z.B. Sozialversicherungsnummer, eine<br />
Personalzahl oder eine Kundennummer<br />
• Indirekt personenbezogene Daten sind Daten,<br />
die der Anwender mit rechtlich zulässigen<br />
Mitteln nicht mehr auf eine Person<br />
zurückführen kann, der Ersteller der Daten<br />
jedoch sehr wohl (z.B. die Aufnahmezahl<br />
eines Patienten im Krankenhaus).<br />
• Besonders schutzwürdige Daten sind<br />
„sensible Daten“, das sind Daten natürlicher<br />
Personen über ihre rassische und ethnische<br />
Herkunft, politische Meinung, Gewerkschaftszugehörigkeit,<br />
religiöse oder<br />
philosophische Überzeugung, Gesundheit<br />
oder ihr Sexualleben.<br />
• Nicht schutzwürdige Daten und daher<br />
nicht dem DSG 2000 unterliegend sind<br />
anonymisierte Daten – Daten, die nicht<br />
mehr auf eine Person rückführbar sind.<br />
Skala der Schutzwürdigkeit<br />
Diese wird mit einem aufsteigenden Grad an<br />
Schutzwürdigkeit im DSG 2000 folgendermaßen<br />
definiert:<br />
• Zulässigerweise veröffentlichte Daten<br />
oder nur indirekt personenbezogene Daten<br />
(keine schutzwürdigen Geheimhaltungsinteressen)<br />
• Nicht-sensible Daten<br />
• Auskunftserteilung über die Kreditwürdigkeit,<br />
Informationsverbundsysteme<br />
• Strafrechtlich relevante Daten<br />
• Sensible Daten (z.B. Gesundheitsdaten ➠<br />
höchste Stufe der Geheimhaltung)<br />
KAGes-Regelungen<br />
In der KAGes wurde auf der Grundlage des<br />
DSG 2000 ein umfangreiches Regelwerk<br />
zum Thema Datenschutz und Datensicherheit<br />
erstellt und im Intra<strong>net</strong> veröffentlicht.<br />
Die Umsetzung dieses Regelwerkes wird<br />
im Rahmen des jährlichen Prüfprogramms<br />
der Innenrevision stichprobenweise überprüft.<br />
Das DSG 2000 und das hilfegebende Regelwerk<br />
der KAGes sollten die Mitarbeiter dazu<br />
anhalten, die schützenswerten Daten von<br />
Patienten, aber auch Mitarbeitern selbst vertraulich<br />
zu behandeln. Fehlende Sensibilität,<br />
Nichtbeachtung des Datenschutzes oder fehlende<br />
Betroffenheit können schnell zu einer<br />
Gesetzesverletzung führen.<br />
Das ständige Schulen und Verdeutlichen von<br />
Situationen, die Verletzungen des Datenschutzes<br />
bewirken, soll die Mitarbeiter erkennen<br />
lassen, „dass Datenschutz kein lästiger<br />
Selbstzweck ist, sondern ein Menschenrecht,<br />
ein Service für den Patienten und somit<br />
ein Teil einer guten Behandlung“. ■<br />
Dezember 2005
46<br />
ORGANISATION & KOMMUNIKATION<br />
openMEDOCS<br />
Benutzerbetreuung am Prüfstand<br />
Der Aufbau einer effizienten<br />
und auf die Bedürfnisse der<br />
openMEDOCS-Benutzer zugeschnittene<br />
Betreuungsstruktur<br />
(Telefon-Hotline, Applikationsunterstützung<br />
und Change-Management)<br />
ist ein wesentliches Ziel<br />
der openMEDOCS-Gesamtprojektleitung,<br />
das parallel zur Einführung<br />
von openMEDOCS mit<br />
großem Ehrgeiz verfolgt wird.<br />
Um die Ergebnisse dieser<br />
Bemühungen zu evaluieren und<br />
die Erwartungen an eine über<br />
die Einführungsphase hinaus<br />
gehende Unterstützung und Betreuung<br />
zu erheben, wurde eine<br />
breit angelegte Benutzerumfrage<br />
zum Thema „EDV Betreuung<br />
im openMEDOCS Umfeld“<br />
durchgeführt. Rund 6.600 MitarbeiterInnen<br />
waren eingeladen,<br />
an der Benutzerbefragung teilzunehmen.<br />
Sie wurden gebeten,<br />
einen 23 Fragen umfassenden<br />
Fragebogen online auszufüllen.<br />
Sehr großer Wert wurde auf die<br />
Anonymität der MitarbeiterInnen<br />
gelegt. Die Umfrage wurde<br />
vom Beratungsunternehmen<br />
„act Management Consulting“<br />
in einer inter<strong>net</strong>-basierten Form<br />
durchgeführt.<br />
Mit einer Rücklaufquote von 18<br />
% haben sich 1.188 MitarbeiterInnen<br />
an der Befragung beteiligt.<br />
Ergebnisse<br />
• 92 % der an der Befragung<br />
teilnehmenden Ärzte, 88 %<br />
der Sekretariatsmitarbeiter,<br />
77 % der Verrechungskräfte<br />
und etwa 50 % der Mitarbeiter<br />
der Pflege gaben an, täglich<br />
mit openMEDOCS zu<br />
arbeiten.<br />
• Als beste Ansprechstellen<br />
wurden für openMEDOCS-Probleme<br />
fachkundige Kollegen<br />
genannt, direkt gefolgt von<br />
der openMEDOCS-Hotline.<br />
• Die Leistungen der openME-<br />
DOCS-Hotline und der PC-Hotlines<br />
wurden berufsgruppenspezifisch<br />
sehr unterschiedlich,<br />
in Summe aber überdurchschnittlich<br />
gut bewertet.<br />
Insbesondere wurde dabei die<br />
Freundlichkeit der Mitarbeiter<br />
hervorgehoben.<br />
• Ausnahme: Die Dauer der Problemlösung<br />
für openMEDOCS-<br />
Fragestellungen wurde nur<br />
durchschnittlich bewertet.<br />
• Mehr als 1/3 aller Teilnehmer<br />
gab an, dass durch die open-<br />
MEDOCS-Hotline mehr als 50<br />
% der akut aufgetretenen EDV-<br />
Probleme rasch genug gelöst<br />
werden konnten. Für etwa 1/3<br />
aller Teilnehmer konnten nicht<br />
mehr als 50 % der akut aufgetretenen<br />
EDV-Probleme durch<br />
die openMEDOCS-Hotline<br />
rasch genug gelöst werden.<br />
Die restlichen Teilnehmer<br />
machten keine Angabe.<br />
• Etwa 80 % der Personen bewertet<br />
die Einrichtung einer<br />
zentralen Hotline für übergreifende<br />
Fragestellungen als<br />
positiv.<br />
• Knapp 2/3 aller Teilnehmer<br />
befürworten die Möglichkeit<br />
zur Fehlermeldung inklusive<br />
Feedback per E-Mail<br />
• Als weitere Verbesserungsvorschläge<br />
wurden am häufigsten<br />
genannt: Schnelleres<br />
Feedback, Schnellere Problemlösung,<br />
Bessere Erreichbarkeit<br />
Neben der Frage nach der Betreuungsqualität<br />
wurden die<br />
Teilnehmer eingeladen, einige<br />
allgemeine Fragen zu openME-<br />
DOCS zu beantworten. Dazu einige<br />
Beispiele:<br />
• Die Verfügbarkeit wurde von<br />
80 % der Teilnehmer überdurchschnittlich<br />
gut bewertet.<br />
• Rund 20 % der Teilnehmer gaben<br />
schnellere Zugriffszeiten<br />
und einen schnelleren Einstieg<br />
in openMEDOCS als Verbesserungsvorschlag<br />
an.<br />
Die Ergebnisse werden vom<br />
openMEDOCS-Programmmanagement<br />
in Verbesserungs-maßnahmen<br />
umgesetzt.<br />
Weitere Benutzerbefragungen<br />
sollen in Zukunft in regelmäßigen<br />
Abständen stattfinden und<br />
so zu einer kontinuierlichen Verbesserung<br />
der Benutzerbetreuung<br />
im openMEDOCS Umfeld<br />
beitragen.<br />
Eine Detailanalyse der Benutzerbefragung<br />
finden Sie im Intra<strong>net</strong><br />
auf der openMEDOCS – Homepage(http://intra.openmedocs.kages.at)<br />
unter der Rubrik „News /<br />
allgemeine News“. ■<br />
Dr. Werner Leodolter,<br />
UnternehmensInformations-<br />
Management<br />
JobOscar für LPH Schwanberg<br />
Mit dem JobOscar wurde die positive Einstellung des LPH Schwanberg<br />
gegenüber behinderten Menschen auch auf dem Mitarbeitersektor<br />
gewürdigt.<br />
Das Landespflegeheim<br />
Schwanberg wurde am 4.<br />
November dieses Jahres von<br />
Staatssekretär Sigisbert Dolinschek<br />
mit dem JobOscar 2005<br />
ausgezeich<strong>net</strong>. Diese Auszeichnung<br />
wird an Unternehmen<br />
und Gemeinden verliehen,<br />
die sich bei der beruflichen<br />
Integration von Menschen<br />
mit Behinderung beson-<br />
ders engagiert haben.<br />
Im LPH Schwanberg wurden<br />
zur Arbeitserleichterung von<br />
drei Mitarbeitern mit Behinderung<br />
zusätzlich drei Mitarbeiter<br />
mit einem Beschäftigungsausmaß<br />
von jeweils 50 % aufgenommen.<br />
Überdies erfolgten<br />
bauliche Maßnahmen zur Unterstützung<br />
von Menschen mit<br />
Behinderung. ■<br />
Dezember 2005 Menschen helfen Menschen
Hauseigenes Fernsehprogramm<br />
für LKH Wagna<br />
Bereits seit Anfang Mai<br />
2005 wird das LKH Wagna<br />
mit einem eigenen Info-TV-Kanal<br />
versorgt. Auf der hauseigenen<br />
TV-Anlage wird den Patienten<br />
ein Programm angeboten,<br />
das auf ihre Bedürfnisse abgestimmt<br />
ist. Sehr gut angekommen<br />
ist ein Kurzfilm, in dem das<br />
Spital mit den Augen eines Kindes<br />
vorgestellt wird. Das Drehbuch<br />
dafür hat die Qualitätsbeauftragte<br />
Bettina Fack vom Personalbüro<br />
des LKH Wagna geschrieben.<br />
Neben Informationen zum Aufenthalt<br />
im Spital werden „Gesundheitsbeiträge“,<br />
Spielfilme<br />
und Regionalbeiträge angeboten.<br />
Dieser bunte Mix sorgt für<br />
Entspannung und Information<br />
der Patienten.<br />
Finanziert wird das Programm<br />
zur Gänze von Sponsoren aus<br />
der Region. Die Betreuung für<br />
dieses vorerst auf drei Jahre<br />
Menschen helfen Menschen<br />
ausgerichtete Projekt hat die<br />
Qualitätsbeauftragte Bettina<br />
Fack vom Personalbüro des LKH<br />
Wagna übernommen.<br />
Mittlerweile haben bereits<br />
mehrere steirische LKHs dieses<br />
Angebot genützt und bieten<br />
ihren Patienten eigene TV-<br />
Kanäle. Die Erfahrungen mit<br />
dem hauseigenen Fernsehprogramm<br />
sind nach Aussage der<br />
Verantwortlichen sehr gut; si<br />
sollen beispielsweise im Rahmen<br />
des Pilotprojektes LKH<br />
Bruck a.d. Mur 80 % der Patienten<br />
dieses Angebot nützen. ■<br />
Österreichweit tätige Absolventen<br />
eines Ausbildungslehrganges<br />
zum KH-Betriebswirt<br />
(ÖIK) treffen sich seit vielen Jahren<br />
jährlich zu einem Erfahrungsaustausch.<br />
Heuer fand die<br />
Tagung in der Steiermark statt.<br />
Betriebsdirektor Mag. Falzberger<br />
hat zu einer touristischen<br />
Führung durch das Klinikum und<br />
einem Arbeitsessen mit einigen<br />
Führungskräften und Qualitätsbeauftragten<br />
eingeladen. Frau<br />
Betriebsdirektor Buchmann-<br />
Hirschmann empfing die Gäste<br />
im LKH Wagna. Herr Wolf referierte<br />
über das Qualitätsmana-<br />
ORGANISATION & KOMMUNIKATION 47<br />
ÖIK-Absolvententreffen in Graz<br />
gement der Zentraldirektion und<br />
Herr Betriebsdirektor Angerer<br />
über das Katastrophenhochwasser<br />
in seinem Krankenhaus Mittersill.<br />
Daneben hatte das Rahmenprogramm<br />
mit Stadtführung<br />
in Graz und Empfang durch den<br />
nunmehrigen Landesrat Mag.<br />
Dr. Buchmann, Kürbisfest am<br />
Machhof in Thondorf sowie<br />
Weinverkostung in der Südsteiermark<br />
viel Platz zum Informationsaustausch.<br />
■<br />
Gerhard Wolf,<br />
Qualitätsmanagement der<br />
Zentraldirektion<br />
Dezember 2005<br />
Die Teilnehmer am<br />
Grazer Treffen<br />
ehemaliger Absolventen<br />
eines<br />
Ausbildungslehrganges<br />
zum Krankenhaus-<br />
Betriebswirt nach einer<br />
Präsentation im Hörsaal<br />
der Grazer HNO-Klinik.<br />
Ewald<br />
Rome<br />
Andreas<br />
Korp
48<br />
PANORAMA<br />
Das Café Ritter in der Rittergasse<br />
hat gleich zwei Gastgärten.<br />
Der Zugang zur Leechkirche<br />
durch die Rittergasse.<br />
Die Zinzendorfgasse, benannt nach dem<br />
österreichischen Staatsmann Karl Graf<br />
von Zinzendorf (1700 bis 1760), war schon in<br />
meiner Studentenzeit der wohl wichtigste<br />
und sicher belebteste Zugang in das Grazer<br />
Studentenviertel rund um die Karl-Franzens-<br />
Universität Graz. Aus dem schattigen kühlen<br />
Stadtpark kommend überquerte ich die Glacisstraße<br />
und stand dann an schönen Sommertagen<br />
unmittelbar in der hellen Sonne<br />
am Anfang der Zinzendorfgasse. Bereits<br />
nach wenigen Schritten erhebt sich linkerhand<br />
auf einem kleinen Hügel die eher zierliche<br />
Seitenfront der Leechkirche mit zwei<br />
eher kurz geratenen Türmen. An einem Asyl-<br />
Unterwegs in GRAZ<br />
Leechkirche und Café Ritter<br />
Vom Asylstein in der Zinzendorfgasse durch die<br />
Rittergasse zum Glacis<br />
stein an der Hausfront Zinzendorfgasse Nr. 3<br />
vorbei führen ein schmaler Fußweg und einige<br />
Treppen hinauf zum Kirchplatz.<br />
Asylstein<br />
Tatsächlich handelt es sich dabei um einen<br />
Burgfriedstein. Dieser markierte einst die<br />
Grenze der Besitzungen der Kommende des<br />
Deutschen Ordens am Leech, der schon seit<br />
dem Mittelalter das Asylrecht für alle seine<br />
Besitzungen hatte.<br />
Leechkirche<br />
1233 hat der letzte Babenberger Friedrich II.<br />
eine Kapelle auf dem „Hügel Lee“ mit dem<br />
Mit „Unterwegs“<br />
in Graz<br />
oder in der Steiermark<br />
möchte ich Ihnen<br />
verborgene Sehenswürdigkeiten<br />
näher bringen und<br />
über interessante<br />
Besonderheiten berichten. Auf meinen<br />
Streifzügen durch die<br />
Steiermark stoße ich<br />
oftmals auf Vertrautes<br />
und Bekanntes, manches<br />
Mal auf Außergewöhnliches<br />
und Überraschendes.<br />
Wenn auch Sie Anregungen<br />
und Hinweise<br />
haben, rufen Sie mich bitte einfach an oder<br />
schreiben Sie mir.<br />
Redaktion G’sund, Stmk. Krankenanstaltengesellschaft<br />
m.b.H.,<br />
Stiftingtalstraße 4–6, 8010 Graz,<br />
E-Mail: gsund@kages.at<br />
Tel. 0316/340-5120, Fax: 0316/340-5221<br />
Ihr Reinhard A. Sudy<br />
Beim mit 1621 datierten „Asylstein“ in der<br />
Zinzendorfgasse führt ein Fußweg zur<br />
Leechkirche.<br />
dazugehörenden Leechfeld den Rittern des<br />
Deutschen Ordens geschenkt. Damals konnte<br />
man von der kleinen Anhöhe aus auf die<br />
Dezember 2005 Menschen helfen Menschen
umliegenden Wiesen und<br />
Äcker sehen.<br />
Die hier 1202 zu Ehren der hl.<br />
Kunigunde errichtete romanische<br />
Kapelle wurde Mitte des<br />
13. Jahrhunderts bei einem Ungarneinfall<br />
zur Gänze zerstört.<br />
1275 begannen dann die Ordensritter<br />
mit dem Bau der<br />
heutigen frühgotischen Kirche,<br />
dem ältesten Kirchengebäude<br />
im Grazer Stadtzentrum. Im<br />
Mittelalter gab es hier auch eine<br />
Taverne, eine Lateinschule<br />
und ein Spital. Heute ist die<br />
Leechkirche die Universitätskirche<br />
der Katholischen Hochschulgemeinde.<br />
Café Ritter<br />
In der schmalen vom Glacis zur<br />
Leechkirche führenden Rittergasse<br />
liegt das Café Ritter, das<br />
gleich zwei <strong>net</strong>te Gastgärten<br />
hat. Der kleine, schattige und<br />
von Palmen geschützte Gastgarten<br />
in der Rittergasse zu beiden<br />
Seiten des Eingangs und im<br />
Innenhof ein laubenähnlicher<br />
Gastgarten mit Blick auf die<br />
kleine Gartenanlage und die<br />
Balkone der umliegenden Gebäude.<br />
Rittergasse<br />
Diese von der Glacisstraße 23<br />
zur Leechkirche führende Gasse<br />
hat ihren Namen vom Deutschen<br />
Ritterorden, dem die<br />
Leechkirche 1233 geschenkt<br />
worden ist. ■<br />
reinhard.sudy@kages.at<br />
Infos<br />
Maria am Leech<br />
Die Universitätskirche der<br />
Katholischen Hochschulgemeinde<br />
Zinzendorfgasse 2, 8010 Graz<br />
Mehr dazu:<br />
www.kath-kirche-graz.org<br />
Café Ritter<br />
Rittergasse 2, 8010 Graz<br />
Tel. +43(0)316/325777<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Das Gsund-Team wünscht allen Leserinnen und Lesern<br />
ein geseg<strong>net</strong>es Weihnachtsfest<br />
und alles Gute für das Jahr 2006<br />
Mitspielen!<br />
G’sund verlost fünf Gutscheine<br />
für einen Sonntagsbrunch für jeweils<br />
zwei Personen in Julian’s<br />
Bar & Restaurant im Courtyard<br />
by Marriott Graz.<br />
Gewinnfrage:<br />
Welcher Tag ist Brunchtag<br />
im Courtyard by Marriott<br />
Graz?<br />
Die Antwort schicken Sie bitte<br />
mit dem Kennwort<br />
Marriott einfach an:<br />
G’sund-Redaktion, Stiftingtalstraße<br />
4–6, 8010 Graz, oder an<br />
gsund@kages.at.<br />
Die Gewinner werden unter Ausschluss<br />
der Öffentlichkeit gezogen.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Eine Barablöse der<br />
Gutscheine ist nicht möglich.<br />
Einsendeschluss ist der 15. Jänner<br />
2006.<br />
Dezember 2005<br />
PANORAMA 49
50<br />
PANORAMA<br />
Vorweihnachtsstimmung an einem Marktstand mit Strohsternen am Marienplatz.<br />
Zwischen Marienplatz<br />
und Sendlinger Tor<br />
Ein vorweihnachtlicher Bummel durch München<br />
Mit rund 1,3 Millionen Einwohnern ist<br />
München die drittgrößte Stadt<br />
Deutschlands. Hofbräuhaus, Oktoberfest und<br />
die beiden prominenten Fußballvereine sind<br />
wohl den meisten bekannt. Die bayrische<br />
Hauptstadt hat aber noch viel mehr zu bieten.<br />
Es braucht aber seine Zeit, um München<br />
Stück für Stück zu entdecken. Einen ersten<br />
und bleibenden Eindruck erhält man am besten<br />
bei einem Spaziergang durch die Altstadt<br />
Münchens. Zwischen den großen Stadttoren,<br />
Isartor, Sendlinger Tor und Karlstor, dessen<br />
„Vorplatz“ im Volksmund als Stachus bezeich<strong>net</strong><br />
wird, und dem Odeonsplatz liegen<br />
viele der bemerkenswerten Sehenswürdigkeiten.<br />
Die mächtige, spätgotische Frauenkirche<br />
(99 m) mit den beiden „Welschen Hauben“, den<br />
weithin sichtbaren zwiebelförmigen<br />
Turmspitzen.<br />
Eine Schaufenster„aktion“ zur Entlastung des<br />
Weihnachtsmannes: Rettet den Weihnachtsmann,<br />
tragt Eure Geschenke selbst!<br />
Peterskirche und Hackerhaus<br />
Vom Marienplatz im Zentrum Münchens sind<br />
es nur ein paar Schritte bis zum Petersplatz<br />
mit der ältesten Münchner Pfarrkirche aus<br />
dem 12. Jahrhundert. Hoch ragt hier der begehbare<br />
Turm der Peterskirche (Kirche Alter<br />
Peter) in die Höhe. Die Mühe der vielen Treppen<br />
wird durch einen wunderbaren Blick über<br />
die Stadt belohnt. Ein paar Schritte weiter<br />
beginnt dann die Sendlinger Straße. Hier hat<br />
die Traditionsgaststätte Hackerhaus im Alten<br />
Hackerbräuhaus ihren Sitz. Das Stammhaus<br />
der Hacker-Pschorr-Brauerei ist heute eine<br />
urige, geräumige und dennoch ungewöhnlich<br />
gemütliche Gaststätte mit mehreren Stuben,<br />
einem angenehm unterteilten Kellergewölbe<br />
und einem Gastgarten im Innenhof.<br />
Sendlinger Straße<br />
Nur ein wenig abseits der bekannten Plätze,<br />
Einkaufsstraßen und Fußgängerzonen führt<br />
die Sendlinger Straße von der Peterskirche<br />
zum Sendlinger Tor, einem der alten Stadttore<br />
aus dem 14. Jahrhundert. Diese interessante<br />
Einkaufsstraße fasziniert durch einige<br />
wunderschöne Hausfassaden, originelle Geschäfte<br />
und das Hackerhaus.<br />
Lokaltipps<br />
Altes Hackerhaus<br />
Sendlinger Straße 14<br />
Gemütliche Traditionsgaststätte<br />
Guido al Duomo<br />
Frauenplatz 12<br />
Nettes kleines Lokal mit kleinen, köstlichen<br />
Speisen unmittelbar hinter der Frauenkirche<br />
Rene Lezard<br />
Maximilianstraße 8<br />
Ein winziges Weinbar-Café unter den<br />
Arkaden mit köstlichen Kleinigkeiten<br />
roma<br />
Maximilianstraße 31<br />
Geräumiges Café-Bar-Restaurant der<br />
Schauspielerin und Mitinhaberin Iris<br />
Berben<br />
Der als Bauch von München bezeich<strong>net</strong>e<br />
Viktualienmarkt ist sicherlich einer der<br />
bekanntesten Freiluftmärkte Europas. Die<br />
vielen Standeln bieten Obst, Gemüse,<br />
Fleisch und Wurstwaren, Käse, Brot,<br />
Milchwaren, Blumen, Feinkost und<br />
natürlich ausreichend Möglichkeiten zur<br />
Stärkung.<br />
Viele Stufen führen auf den Turm der Peterskirche<br />
(Kirche Alter Peter). Der Ausblick lohnt jedoch die Mühe.<br />
München im Inter<strong>net</strong><br />
www.muenchen.de<br />
(das offizielle Stadtportal mit umfassenden<br />
Informationen für den Besucher)<br />
www.muenchen-tourist.de<br />
(führt direkt auf die Tourismusseite des<br />
Münchner Stadtportals)<br />
www.alterpeter.de (Katholische Stadtpfarrei<br />
St. Peter)<br />
www.hackerhaus.de (Traditionsgaststätte<br />
Hackerhaus in der Sendlinger Straße 14) ■<br />
reinhard.sudy@kages.at<br />
Dezember 2005 Menschen helfen Menschen
Denksport mit Gewinnchance<br />
enthaltsameLebensweiseungezwungen;nachlässig<br />
Wasserfahrzeug<br />
befrachten<br />
gesetzlich<br />
Zierstrauch<br />
Junge,<br />
Bub<br />
abgegrenztes<br />
Gebiet<br />
Speisefisch<br />
Staat in<br />
Westafrika<br />
Hauptstadt<br />
von<br />
Tibet<br />
Menschen helfen Menschen<br />
hinterer<br />
Sitzraum<br />
im Pkw<br />
Feldertrag<br />
3 7<br />
die Un- Sache,<br />
wahrheitGegen- sagen stand<br />
nordischer<br />
Hirsch<br />
2<br />
geben,<br />
schenken<br />
in<br />
diesem<br />
Jahr<br />
Berg bei<br />
Innsbruck<br />
kleine<br />
Metallschlinge<br />
vermuten<br />
Gesangspaar<br />
Wüste<br />
in Innerasien<br />
5 kampf<br />
6<br />
4 8<br />
lateinisch:<br />
im Jahre<br />
Lösungswort<br />
Stimmzettelbehälter<br />
Kuhantilope<br />
Ärgernis,<br />
Eklat<br />
von geringem<br />
Gewicht<br />
Handelsbrauch<br />
Ruhemöbelstück<br />
1 2 3 4 5 6 7 8<br />
Endergebnisse<br />
1. Karin Mandl / Rudi Halbrainer<br />
2. Andrea Ritzmaier / Fritz Rüscher<br />
3. Edith Gerdl / Thomas Müller<br />
4. Gerti Dietrich / Guido Götzl<br />
5. Silvia Gally / Christian Stocker<br />
6. Elisabeth Bellitti / Roland Sterlinger<br />
einerlei;<br />
gleichartig<br />
Ruf<br />
beim<br />
Stier-<br />
Meisterliche<br />
Lorbeeren für das Duo<br />
Karin Mandl und Rudi<br />
Halbrainer.<br />
Schlüssel<br />
einer<br />
Geheimschrift<br />
Fluss der<br />
Himmels- Schweiz<br />
richtung u. Frankreichs<br />
Schutzhülle,<br />
Kuvert<br />
1<br />
Fremdwortteil:<br />
fern<br />
Dezember 2005<br />
PANORAMA 51<br />
Schicken Sie das Lösungswort mit dem<br />
Kennwort „Denksport“an:<br />
Steiermärkische<br />
Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.<br />
Redaktion G’sund<br />
Postfach 6, 8036 Graz<br />
Mail: gsund@kages.at<br />
Fax: 0316/340-5221<br />
Aus allen bis zum 31. Dezember 2005 eingelangten<br />
Einsendungen mit der richtigen Lösung<br />
werden unter Ausschluss des Rechtsweges<br />
drei Buchpreise verlost. Die Gewinner<br />
werden schriftlich verständigt.<br />
Das G’sund-Team wünscht viel Erfolg!<br />
Judenburg-Knittelfelder Tennisturnier<br />
Fairer Wettkampf zwischen LKH Judenburg-Knittelfeld und Polizei Knittelfeld<br />
Beim Mixed-Tennis-Turnier<br />
auf<br />
der Tennisanlage in<br />
Raßnitz traten<br />
sechs gemischte<br />
Pärchen des LKH<br />
Judenburg-Knittelfeld<br />
und der Polizei<br />
Knittelfeld gegeneinander<br />
an. Sie<br />
vollbrachten auch<br />
ohne Blutdruckmesser<br />
und Radarpistole<br />
nur mit dem Tennisrackethervorra-<br />
Die Teilnehmer beim Tennis-Mixed-Turnier in Raßnitz.<br />
gende sportliche Leistungen. Nach dem Tur- so manche Anekdote ausgetauscht. ■<br />
nier wurde beim gemütlichen Ausklang noch<br />
Hubert.Ritzinger@LKH-Judenburg.at
52<br />
Fotos: Sudy<br />
Spiegelungen im Inneren der Stahl-Glas-<br />
Kuppel des Reichstagsgebäudes.<br />
Ich schaue gerne von hoch oben über Landschaften,<br />
Berge und Täler oder auf die<br />
Dächer und in die Straßen einer Stadt. Anfangs<br />
lief ich die Treppen von Kirchtürmen<br />
oder Aussichtswarten hoch. Später musste<br />
ich mir etwas mehr Zeit nehmen und begann<br />
die Stufen zu zählen, heute frage ich zuerst<br />
nach einem Lift. Nach wie vor genieße ich –<br />
einmal oben am Aussichtsplatz angekommen<br />
– die weite Sicht, den Überblick und meist<br />
auch die Stille der Höhe, wenn nicht gerade<br />
andere Besucher lautstark über den vielleicht<br />
überhöhten Preis des Liftes diskutieren.<br />
Der weithin sichtbare Fernsehturm am Alexanderplatz<br />
bot die wohl bekannteste und<br />
höchste Sicht über Berlin. Nicht so hoch,<br />
aber ebenso faszinierend waren die Aussicht<br />
vom Kollhoff-Hochhaus am Potsdamer Platz<br />
und von der großen Terrasse des Reichstagsgebäudes.<br />
Etwas mühseliger empfand ich<br />
die Stufen hinauf zur „Goldelse“ der Siegessäule,<br />
zum reizvollen Rundblick vom äußeren<br />
Kuppelumgang des Berliner Doms oder zur<br />
Aussichtsbalustrade des Französischen<br />
Doms. Ich fand aber noch weitere Möglichkeiten,<br />
mich ein wenig über die deutsche<br />
Hauptstadt zu erheben.<br />
Dachterrasse und Kuppel<br />
des Reichstagsgebäudes<br />
Über die Stufen einer großen Freitreppe eilte<br />
ich frühmorgens um 9.00 Uhr zu der hinter 6<br />
wuchtigen Säulen liegenden Eingangshalle<br />
des Reichstagsgebäudes, einem Wahrzeichen<br />
des Berliner Parlaments- und Regierungsviertels.<br />
Um diese Zeit nämlich kommt<br />
man noch ohne längere Wartezeiten, aber<br />
nicht ohne einen intensiven Sicherheits-<br />
Hoch über Berlin<br />
Die deutsche Hauptstadt bietet viele Möglichkeiten,<br />
sich über ihre Dächer zu erheben und diese<br />
faszinierende Stadt von oben zu erleben<br />
Check in die über 20 m hohe Eingangshalle.<br />
Von hier führen mehrere Aufzüge direkt auf<br />
die Dachterrasse und zur begehbaren „Glaskuppel“.<br />
Die Gesamthöhe des Reichstagsgebäudes,<br />
des Sitzes des Deutschen Bundestages,<br />
beträgt einschließlich der Kuppel ab<br />
dem Straßenniveau 54 m. Die Kuppel selbst<br />
ragt ab der Dachterrasse – die Angaben differieren<br />
ein wenig – 23 bis 24 m in die Höhe.<br />
Einheitlich wird aber der Kuppeldurchmesser<br />
mit 40 m angegeben. Auch die weiteren<br />
technischen Daten sind beeindruckend. Die<br />
Kuppelverglasung hat eine Fläche von 3000<br />
m 2 , das Gewicht der Kuppel von 1200 t verteilt<br />
sich auf 800 t Stahl und 400 t Glas.<br />
Blick aus dem Kuppelinneren der Neuen<br />
Synagoge in die Oranienburger Straße.<br />
Die phantastische<br />
Stahl-Glas-Kuppel<br />
des Reichstagsgebäudes.<br />
Im Inneren der Kuppel<br />
führen zwei spiralenförmige<br />
gegenläufige<br />
Rampen, jede 230 m<br />
lang, mit einer Steigung<br />
von konstant<br />
8 Grad zu einer Aussichtsplattform<br />
in<br />
40 m Höhe. Beim Aufoder<br />
Abstieg über diese Rampe wird ein kegelförmiges<br />
Element mit 360 Spiegeln umrundet,<br />
das Tageslicht in den tiefer gelegenen<br />
Plenarsaal des Deutschen Bundestages lenkt.<br />
Ich habe es sehr entspannend empfunden,<br />
auf der weitläufigen Dachterrasse des histo-<br />
Der mächtige Berliner Dom.<br />
Dezember 2005 Menschen helfen Menschen
ischen Reichstagsgebäudes zu bummeln<br />
und in alle Himmelsrichtungen über Berlin zu<br />
schauen. Faszinierend war aber der Aufstieg<br />
über die Rampe der modernen transparenten<br />
Kuppel mit den Lichtbrechungen und Spiegeleffekten,<br />
wenn es nicht gerade einen<br />
„Menschenstau“ gab.<br />
Mehr dazu:<br />
www.bundestag.at ➠<br />
Architektur und Kunst<br />
DaimlerChrysler-Hochhaus am<br />
Potsdamer Platz 1<br />
Der Potsdamer Platz mit den neuen Geschäfts-,<br />
Kultur- und Wohnvierteln ist zu einem der neuen<br />
und attraktiven Stadtviertel Berlins geworden.<br />
Weithin sichtbar ragt hier das vom Architekten<br />
Hans Kollhoff geplante, spitzkantige<br />
und ziegelrote DaimlerChrysler-Hochhaus mit<br />
den goldenen Zinnen in die Höhe, das mich an<br />
die Wolkenkratzer New Yorks erinnert hat.<br />
Der schnellste Aufzug Europas führt in diesem<br />
von der alten und von der neuen Potsdamer<br />
Straße zugänglichen Gebäude mit einer Geschwindigkeit<br />
von 8,5 m/sec zur öffentlich zugänglichen<br />
Aussichtsplattform der beiden<br />
obersten Geschosse.<br />
Mehr dazu:<br />
www.kollhoff.de<br />
Fernsehturm am<br />
Alexanderplatz<br />
Dieses mit ursprünglich 365 m höchste Gebäude<br />
der Stadt am Alexanderplatz, Panoramastraße<br />
1a, wurde von 1965 bis 1969 errichtet.<br />
1997 hat man dem Fernsehturm eine<br />
3 m höhere Spitze „verpasst“, sodass er heute<br />
368 m hoch ist. Über dem Aussichtsgeschoss<br />
in 203 m Höhe liegt noch das Telecafé,<br />
das sich natürlich auch langsam dreht.<br />
Der Fernsehturm und seine Kugel, auf der die<br />
Sonnenstrahlen manches Mal ein Kreuz zaubern<br />
– ich habe es gesehen – sind längst zu<br />
einem Berliner Wahrzeichen geworden.<br />
Funkturm am Messedamm<br />
Ein weiteres Berliner Wahrzeichen ist der im<br />
Messegelände gelegene 138 m (ohne Antenne)<br />
bzw. 150 m (mit Antenne) hohe Funkturm.<br />
Diesen kleinen Bruder des Eiffelturms habe<br />
ich nur aus der Ferne gesehen. Er wurde<br />
1926 im Rahmen der Funkausstellung in Betrieb<br />
genommen. Die untere Plattform in 55 m<br />
Höhe beherbergt ein Restaurant, die Aussichtsplattform<br />
befindet sich in 125 m Höhe.<br />
Siegessäule am Großen Stern<br />
Strahlenförmig laufen am Großen Stern acht<br />
Straßen zusammen. Aus ihrem Mittelpunkt<br />
erhebt sich die Siegessäule mit der „Goldel-<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Der deutsche Bundestag.<br />
se“ auf ihrer Spitze, der 35 Tonnen schweren<br />
und 8,3 Meter hohen Statue der Viktoria. Eine<br />
Wendeltreppe mit 285 Stufen führte mich<br />
innen hinauf zur 48 Meter hoch und unmittelbar<br />
unter dem Bronzerock der „Goldelse“ gelegenen<br />
Aussichtsplattform.<br />
Mehr dazu:<br />
www.monument-tales.de<br />
Berliner Dom auf<br />
der Museumsinsel<br />
Der von vier Ecktürmen umgebene, 74,8 m in<br />
die Höhe ragende gewaltige Kuppelbau war<br />
die erste Kirche in Berlin, die von den Besuchern<br />
Eintritt verlangte. Nach den schweren<br />
Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg wurde<br />
der zwischen 1893 und 1905 errichtete<br />
Berliner Dom mit der Adresse „Am Lustgarten<br />
1“ wieder aufgebaut.<br />
In 50 m Höhe gibt es an der Hauptkuppel unterhalb<br />
der Engelfiguren einen (äußeren) Kuppelumgang<br />
von 110 m Länge mit einem phantastischen<br />
Blick auf das historische Zentrum<br />
von Berlin. 267 Stufen hatte ich bis dorthin zu<br />
bewältigen. Der Weg führte mich dabei zuerst<br />
zum inneren Kuppelumgang und von dort<br />
über eine Stahltreppe mit 100 Stufen zum<br />
äußeren Kuppelumgang.<br />
Mehr dazu:<br />
www.berliner-dom.de<br />
Dezember 2005<br />
PANORAMA 53<br />
Französischer Dom am<br />
Gendarmenmarkt<br />
Der vom Französischen Dom und vom Deutschen<br />
Dom begrenzte Gendarmenmarkt zählt<br />
für mich wohl zu den schönsten und auch ruhigsten<br />
Plätzen Berlins. Der 1701 bis 1705 erbaute<br />
Französische Dom am Gendarmenmarkt<br />
6 weist gleich mehrere Besonderheiten auf. Eigentlich<br />
stehen hier zwei verschiedene Gebäude<br />
auf demselben Platz: der Französische Dom<br />
und die Französische Friedrichstadtkirche.<br />
Letztere ist der eigentliche Kirchbau, während<br />
der dominierende Turmbau – der Französische<br />
Dom also – keine kirchliche Funktion hat. Er<br />
beherbergt das Hugenottenmuseum, ein Restaurant<br />
im Untergeschoss und von seiner<br />
dem Platz zugewandten Südseite gelangt man<br />
durch ein Treppenhaus über 284 Stufen zu einer<br />
40 m hohen Aussichtsbalustrade.<br />
Mehr dazu:<br />
www.franzoesische-dom.de<br />
www.franzoesische-kirche.de<br />
Neue Synagoge<br />
in Berlins alter Mitte<br />
Die Stiftung Neue Synagoge in Berlin mit<br />
dem Centrum Judaicum liegt in der Oranienburger<br />
Straße 28–30, nur einige Schritte von<br />
der Kneipen- und Kulturszene rund um den<br />
Hackeschen Markt und die Hackeschen Höfe.<br />
Nach den Eingangskontrollen geht es zuerst<br />
mit dem Lift und dann das letzte Stück<br />
über eine schmale Stiege hinauf in das Innere<br />
der golden glänzenden Kuppel der Neuen<br />
Synagoge. Ein wenig schien mir die Zeit stehen<br />
geblieben zu sein, als ich durch die hohen<br />
schmalen Fenster auf und über die<br />
Dächer von Berlins alter Mitte blickte.<br />
Mehr dazu:<br />
www.cjudaicum.de<br />
reinhard.sudy@kages.at<br />
Berlin im Inter<strong>net</strong><br />
www.berlin.de<br />
Infos der Stadt Berlin von Politik,<br />
Verwaltung & Wirtschaft bis zu Kultur,<br />
Tourismus & Hotels<br />
www.btm.de<br />
Infos der Tourismus Marketing GmbH über<br />
Anreise, Infocenters & Prospekte, Sehenswürdigkeiten<br />
& Shopping, Hotels &<br />
Restaurants<br />
www.bvg.de<br />
Infos der Berliner Verkehrsbetriebe über ihr<br />
umfangreiches Leistungsangebot
54<br />
Foto: Sudy<br />
PANORAMA<br />
K UNSTR AUMKAGES<br />
LKH-Univ.Klinikum Graz:<br />
Skulpturengruppe „Heilkunst“<br />
Im Rahmen eines kleinen Festaktes erfolgte<br />
die Übergabe einer originellen Skulpturengruppe<br />
aus Stahl und Stein. Unmittelbar vor<br />
der Augenklinik gibt es einen neuen künstle-<br />
Die Skulpturengruppe „Heilkunst“ mit vier<br />
2,5 m hohen Stahlfiguren und in ihrer Mitte<br />
einer liegenden Steinfigur.<br />
Von links: Dr. Dolf Stockhausen (Präsident<br />
Rotary-Club Graz-Neutor), Univ.-Prof. Dr. Peter<br />
Petritsch (Klinikvorstand für Urologie), KAGes-<br />
Vorst.Dir. Ernst Hecke, Stefan Ritzer (Stahlbau<br />
Ritzer), Anatol Herzfeld (Künstler).<br />
rischen Blickfang. Mit der Skulpturengruppe<br />
„Heilkunst“ spiegelt der Künstler Anatol<br />
Herzfeld die Personen im Spitalsprozess wider.<br />
Das Kunstobjekt ist eine Spende des Rotaryclubs<br />
Graz-Neutor sowie des Stahlbauers<br />
Stefan Ritzer. ■<br />
Karin Felicitas Pistracher<br />
in der Galerie im Klinikum:<br />
Kaleidoskop<br />
Farben und Formen in unendlicher Kombination<br />
ergeben für die Künstlerin Karin Felicitas<br />
Pistracher ständig neue Bilder. Dadurch ge-<br />
Betriebsdir. Mag. Gebhard Falzberger mit der<br />
Künstlerin Karin Felicitas Pistracher vor einem<br />
ihrer farbenfrohen Bilder.<br />
lingt ihr ein „Wegblenden des grauen Alltags,<br />
um in eine Welt der Phantasie einzutauchen,<br />
wo Zeit und Raum an Bedeutung<br />
verlieren.“ ■<br />
Helmut Loder in der Galerie im<br />
Klinikum: Spuren ins Licht<br />
Bei der Eröffnung seiner Ausstellung präsentierte<br />
der Künstler Helmut Loder interessante<br />
Bilder und Texte: „silberne linien des lebens<br />
Prof. Helmut Loder präsentierte Bilder und Texte.<br />
zerschnittenes rot. Spuren des Lichts mitten<br />
im allTAG. Notenlinien für ein Stück ZEIT geschrieben<br />
auf mein Leben.“ ■<br />
KunstRaumKAGes<br />
Gabriele Preininger<br />
im LKH Feldbach<br />
Die in Feldbach geborene Künstlerin Gabriele<br />
Preininger ist seit 1978 als Lehrerin an der<br />
HS/RS in Feldbach tätig. Kurse bei namhaften<br />
Prim. Dr. Horst Sternthal und die Künstlerin<br />
Gabriele Preininger.<br />
Malern, Teilnahme an Malseminaren und Studienaufenthalte<br />
kennzeichnen ihren künstlerischen<br />
Weg und ihre intensive Auseinandersetzung<br />
mit der Aquarell- und Acrylmalerei.<br />
Unter der Schirmherrschaft des Rotary-Clubs<br />
wurde im Rahmen der Vernissage im Institut<br />
für Medizinische Radiologie-Diagnostik des<br />
LKH Feldbach ein Exponat der Künstlerin zugunsten<br />
sozialer Zwecke versteigert. ■<br />
„Steirischer Herbst“ im LKH-<br />
Univ.Klinikum Graz<br />
Für den „steirischen herbst“<br />
komponierte der österreichische<br />
Universalkünstler und<br />
Komponist Peter Ablinger eine<br />
Stadtoper mit 7 Akten, die<br />
vom 1. bis 23. Oktober an<br />
verschiedenen Hör- und<br />
Schauplätzen in Graz gastier-<br />
Ein einsamer Gast trotzte<br />
dem Wetter.<br />
ten. „Bitte Platz nehmen“ – hieß es am 5.10.<br />
zum 6. Akt „Die Bestuhlung“ am Treppenaufgang<br />
des Eingangszentrums, LKH-Univ.Klinikum<br />
Graz. 36 Stühle luden als Rauminstallation<br />
zu neuen akustischen Erfahrungen ein.<br />
Leider spielte das Wetter nicht mit. ■<br />
Die steirischen LKHs sind Zentren für Gesundheit und bieten gleichzeitig Raum für<br />
Kunst- und Kultur-Aktivitäten.<br />
Auf der G’sund-Homepage www.g’sund.<strong>net</strong> wird über zahlreiche und unterschiedlichste<br />
Kunst- und Kultur-Aktivitäten einschließlich der Baukultur und Spitalsarchitektur<br />
in den steirischen LKHs und zentralen Einrichtungen der KAGes wie auch über<br />
die Aufgaben und Wirkung von Kunst im Krankenhaus informiert.<br />
Mehr dazu:<br />
www.kunstraum.kages.at<br />
Dezember 2005 Menschen helfen Menschen<br />
Foto: Hütter
Unterwegs in GRAZ<br />
Maria Magdalena<br />
und Kaiserfeld<br />
Meine Lieblingslokale Am Eisernen Tor<br />
und in der Kaiserfeldgasse<br />
Schattenspendende Bäume vor schlicht<br />
gestalteten, leicht übersehbaren Eingängen<br />
haben meine beiden Lokalempfehlungen<br />
gemeinsam. Beide gibt es noch nicht allzu<br />
lange und sie liegen auch nicht sehr weit<br />
voneinander entfernt. Das Maria Magdalena<br />
Am Eisernen Tor und das Kaiserfeld seinem<br />
Namen entsprechend in der Kaiserfeldgasse.<br />
Maria Magdalena<br />
In der barocken Stuckfassade des Palais Welsersheimb<br />
führt ein schlichter Eingang in das<br />
von den Stammgästen bereits liebevoll „MM“<br />
genannte Lokal. Der waggonähnliche Innenraum,<br />
in ruhigen Schokolade-Tönen und leuch-<br />
tendem Rot gehalten, und eine<br />
italienisch inspirierte Küche<br />
sind von 7.00 Uhr früh bis 1.00<br />
Uhr morgens (Fr und Sa bis 2.00<br />
Uhr morgens) durchgehend<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Café-Bar-<br />
Restaurant<br />
Maria<br />
Magdalena<br />
mit dem<br />
Chef<br />
Andreas<br />
Brandstätter<br />
(Bild Mitte),<br />
mit Eric<br />
(links) und<br />
Thomas.<br />
geöff<strong>net</strong>. Andreas Brandstätter hat mit seinem<br />
Café-Bar-Restaurant Maria Magdalena und<br />
seinen Mitarbeitern einen angenehmen neuen<br />
Treffpunkt geschaffen, der auch an Wochenenden<br />
und Feiertagen geöff<strong>net</strong> ist.<br />
Café Kaiserfeld<br />
Gemütlich, zeitlos und traditionsbewusst ist<br />
Das Café Kaiserfeld in der Kaiserfeldgasse 19.<br />
die Atmosphäre dieses fast in der Mitte der<br />
Kaiserfeldgasse gelegenen Kaffeehauses. Rudi<br />
Lackner ist es mit seinem Café Kaiserfeld<br />
gelungen, sympathisch und nahtlos an große<br />
Grazer Kaffeehaustraditionen anzuschließen.<br />
Ein Mittagsbuffet mit warmen Pastagerichten<br />
(€ 3,50), einer Tagessuppe oder verschiedenen<br />
kalten Vorspeisen gibt es von 11.30–14.00<br />
Uhr. Am Abend kann das Café Kaiserfeld für<br />
Veranstaltungen gemietet werden.<br />
Hinter der großen Straßenfront-Auslage präsentiert<br />
Christa Schlögl in ihrer Boutique<br />
„First Class“ modische Schöpfungen und Accessoires.<br />
■<br />
reinhard.sudy@kages.at<br />
Infos<br />
Maria Magdalena<br />
Am Eisernen Tor 1, 8010 Graz<br />
Tel. +43-316-822310<br />
Mail: office@maria-magdalena.co.at<br />
www.maria-magdalena.co.at<br />
Café Kaiserfeld<br />
Kaiserfeldgasse 19, 8010 Graz<br />
Tel. 0664/64 91 037<br />
PANORAMA 55<br />
K unstK ulturT ipp<br />
Menschenfotograf<br />
Peter Manninger<br />
Seine Liebe zur Fotografie entdeckte der 1958<br />
in Graz geborene Peter Manninger bereits mit<br />
17. Damals bekam sein Schulfreund eine<br />
Spiegelreflexkamera. Vier Jahre später hatte<br />
Peter Manninger seine erste Fotoausstellung.<br />
Er schaffte es, als Autodidakt sein Hobby zum<br />
Beruf zu machen und absolvierte 1985 die Gesellenprüfung<br />
und 1986 die Meisterprüfung.<br />
Genau am 1. Jänner 1987 eröff<strong>net</strong>e er sein<br />
Studio in der Rechbauerstraße und begann im<br />
selben Jahr mit der Theaterfotografie. Mittlerweile<br />
hat er über 500 Inszenierungen im<br />
Schauspielhaus und in der Oper fotografiert.<br />
„Meine Bilder leben durch die Stille und haben<br />
dadurch Kraft. So verlieren sie auch nie<br />
an Wirkung“, sagt Peter Manninger.<br />
Einer seiner größten Erfolge war das Weihnachtsfoto<br />
für die Tirolwerbung. Dieses<br />
mittlerweile zum Klassiker gewordene Foto<br />
wurde mit der CCA Venus, der deutschen<br />
Goldenen Reisekutsche und dem Deutschlandplakat<br />
des Jahres ausgezeich<strong>net</strong>. Auch<br />
Arnold Schwarzenegger erwarb ein Foto aus<br />
der Tirolwerbung.<br />
Sichtbare Zeichen der Anerkennung für seine<br />
Arbeiten sind die unzähligen „Green<br />
Panther“ in seinem Studio. Weitere aktuelle<br />
Highlights in der Karriere von Peter Manninger<br />
sind seine Fotoarbeiten im Wiener<br />
Burgtheater für „Der Besuch der alten Dame“,<br />
die Werbekampagne mit Anja Kruse<br />
oder der Jungbauernkalender.<br />
Peter Manninger bezeich<strong>net</strong> sich selbst als<br />
Menschenfotograf. Derzeit bereitet er sich<br />
auf eine Ausstellung mit Menschenbildern<br />
vor. Dabei wird er freigestellte, vom Hintergrund<br />
losgelöste Personen zeigen, die Plastizität<br />
und Naturalistik vermitteln. Ich bin<br />
gespannt darauf.<br />
Mehr dazu: www.petermanninger.at<br />
Kontakt: office@petermanninger.at<br />
Dezember 2005<br />
Ihre Hedi Grager
OP-Vollversorgung<br />
OP-Instrumentenaufbereitung<br />
Stationswäsche-Service<br />
Textile Inkontinenz-Versorgung<br />
„Rein in den Tag!“<br />
Berufsbekleidung mit System im Schrankservice<br />
Textilservice brolli GesmbH<br />
A-8020 Graz Kalvariengürtel 32–34<br />
A-8051 Graz, Wiener Straße 324<br />
T. 0316/681192, F. 0316/681192-85<br />
vertrieb@brolli.com, www.brolli.com<br />
Textile<br />
Versorgungssysteme