Ubungszlele und Lerninhalte - Edudoc
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- Miterschlie6ung von besonderen Berufs- <strong>und</strong> Tätigkeits-<br />
feldern für Behinderte <strong>und</strong> Benachteiligte zwedcs Schaf-<br />
fung differenzierterer Angebote auf dem Arbeitsmarkt<br />
- wissenschaftstheoretische Einflußnahme aus empiri-<br />
schen Erfahrungen auf die Fachhochschulausbildung -<br />
Schwerpunkt Integrationshilfe<br />
- Aufbau katamnestischer Untersuchungsreihen, also<br />
Längsschnittuntersuchungen hinsichtlich der in Beruf <strong>und</strong><br />
Arbeit eingegliederten Behinderten, Lernschwachen <strong>und</strong> be-<br />
nachteiligten Jugendlichen.<br />
7. Konzeptionsauftrag<br />
Hierunter möchte ich einen bildungs- UM rechtspolitischen,<br />
Gtztlich gesellschaftspolitischen Auftrag der sozialpädago-<br />
gischen Jugendbenifshilfe verstehen: vor allem im Rahmen<br />
der Berufsbildungsreform müßte die bisher nahezu chan-<br />
cenlose, aber zahlenmäßig stark zunehmende Gruppe der<br />
Jugendlichen durch einen entsprechenden <strong>und</strong> unüberhör-<br />
baren Beitrag auch der Verantwortlichen der Jugendhilfe<br />
in das Bewußtsein der breiten Uffentlichkeit, der Fach-<br />
institutionen <strong>und</strong> der Gesetzgebungsorgane gehoben wer-<br />
den. Dabei darf keine Sonderausbildung für diese jungen<br />
Menschen zu fordern sein; sondern es mü6te darauf hin-<br />
gewirkt werden, dai3 unter Einbau von Durchlässigkeits-<br />
stufen <strong>und</strong> Nutzung der Jugendberufshilfepräsenzen so ei-<br />
ne Art ,,Zweiter Bildungsweg für Behinderte <strong>und</strong> Benach-<br />
teiligte" entwickelt wird, der zuletzt mit gleichen Bildungs-<br />
abschlüssen wie bei ,,normalen" Jugendlichen oder auch<br />
Erwachsenen endet. Die Erfahrungen der bisherigen be-<br />
rufsvorbereitenden Maßnahmen, vor allem der Träger in<br />
der B<strong>und</strong>esarbeitsgemeinschaft Jugendaufbauwerk, sollten<br />
hierbei entscheidend verwertet werden. Es wäre durchaus<br />
einmal einer Verfassungssünde wert, ohne Rücksicht auf<br />
umstrittene B<strong>und</strong>es- oder Länderkompetenz gerade in die-<br />
*em Bereich zu einem befreienden gesetzgeberischen<br />
Ourchstoû für die stets zu kurz kommende Gruppe dieser<br />
.vergessenen Generation" zu gelangen. Dies gehört zu-<br />
mindest einmal in die wegen ganz anderer Probleme he¡&<br />
gelaufene Diskussion um ein neues Bemfsbildungsgesetz<br />
hineingeworfen.<br />
Aurblldr<br />
Noch manches mü6te in diesem Zusammenhang angespro-<br />
chen werden; so z. B. das Verhältnis der in Betracht kom-<br />
menden Kostenträger zueinander (nach dem neuen Reha-<br />
18<br />
bilitationsgesetz sind ja die mehr klinlsch-medizinischen<br />
Krankenversidierungsleistungen mit den berufsfördernden<br />
Renten- <strong>und</strong> Versicherungs- bzw. Versorgungsleistungen<br />
verklammert worden; das BSHG wird dadurch .noch sub-<br />
sidiärer"). Aber auch die Kostenträgerrolle der Arbeitsver-<br />
waltung, der ministeriellen Sonder- <strong>und</strong> Modellfonds u. a. m.<br />
bedürfte genauerer Betrachtung.<br />
Dann wäre sicherlich noch einmal ausdrücklich darauf hin-<br />
zuweisen, daß die Jugendhilfe, insonderheit die sozial-<br />
pädagogische Jugendberufshilfe, bei allen ihren Aktivi-<br />
täten <strong>und</strong> Angeboten stets den gesellschaftspolitischen<br />
Aspekt maßnahmeübergreifend zu verfolgen hat: Xnde-<br />
rung der Lebensbedingungen, die zu Behinderung, Lern-<br />
schwäche, sozialer Benachteiligung führen (man mache<br />
sich nur einmal rein vom Kosten-Nutzen-Standpunkt klar,<br />
was an berufsfördernden Hilfen mit 40.000 DM geleistet<br />
werden könnte, nämlich dem Betrag, der für eine einzige<br />
medizinische Drogenentziehung von 6 Monaten aufgewen-<br />
det werden muß!).<br />
Dies wäre gewissermaßen die eigentliche politische Kom-<br />
ponente des Themas. Gerade Sozialarbeit hat im Bereich<br />
des Veränderbaren einen nicht gering zu veranschlagenden<br />
Stellenwert, ihre präventive Kraft <strong>und</strong> Uffentlichkeitsarbeit<br />
müßten nur verstärkt oder gar erneuert werden.<br />
Schließlich ist alles - <strong>und</strong> zwar für alle - ein Lernprozeß;<br />
wir stehen mitten darinnen <strong>und</strong> haben besonders für die<br />
junge Generation, <strong>und</strong> darunter auch für die Vergessenen<br />
<strong>und</strong> Verkümmernden, nach neuen Lernorten zu suchen.<br />
Und vom ,,Lernen" ist auch die Rede bei Bert Brecht in sei-<br />
nem ,,Lob des Lernens", 1927, das als fast seherische Mah-<br />
nung hoffentlich Eingang in die Sozialliteratur gef<strong>und</strong>en<br />
hat:<br />
,,Lerne, Mann im Asyl1<br />
Lerne, Mann im Gefängnis1<br />
Lerne, Frau in der Küche!<br />
Lerne, Sechzigjährigel<br />
Du must die Führung übernehmen1<br />
Suche die Schule auf, Obdachloser!<br />
Verschaffe dir Wissen, Frierender!<br />
Lerne, Arbeitsloser, du hast jetzt Zelt1<br />
Lerne, Kind!<br />
Hungriger, greif' nach dem Buch: es ist eine Waffe . . .<br />
La6 dir nichts einreden, sieh selber nach!<br />
Prüfe die Rechnung, du mu6t sie bezahlen!'