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Ubungszlele und Lerninhalte - Edudoc

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chen, 2/5 sind Hauptschulabschließer <strong>und</strong> I/4 ist Ausbildungs-<br />

abbrecher. Nur I/IO kommt aus Sonderschulen.<br />

Die B<strong>und</strong>esregierung <strong>und</strong> die Länder sind bemüht, das<br />

Heer der rd. 80.000 einzudämmen, die jährlich neu in unge-<br />

lernte Tätigkeiten gehen oder arbeitslos werden. Da bei<br />

diesen Jugendlichen die Gründe für das Fehlen eines Aus-<br />

bildungsvertrages sehr verschiedene sind, muß auch die<br />

Palette der zu treffenden Maßnahmen breit angelegt sein -<br />

wie z. B. verstärkte Bildungs- <strong>und</strong> Berufsberatung, Förde-<br />

rung Überbetrieblicher Lehrgänge, Förderung von Modell-<br />

versuchen im Rahmen des Berufsgr<strong>und</strong>bildungsjahres,<br />

Förderung von berufsvorbereitenden Maßnahmen <strong>und</strong> Er-<br />

la0 geeigneter Ausbildungsordnungen. Nur kann kein Zwei-<br />

fel bestehen, daß für diese Gruppe der Jungarbeiter Re-<br />

gelungen nach § 48 des BBiG oder Q 42 b der HwO nicht<br />

möglich sind.<br />

Behindertengruppen<br />

Wie groß ist nun der Kreis der Behinderten, die auf die<br />

Hilfe von Rehabilitationseinrichtungen angewiesen sind?<br />

Eine Schätzung lautet, daß auf 10.000 Kinder im schulpflichtigen<br />

Alter 1 Blinder, 4 Sehbehinderte, 6 Gehörlose,<br />

15 Schwerhörige, 60 Körperbehinderte, 150 Sprachbehinderte<br />

<strong>und</strong> 250 Geistig-Behinderte entfallen.<br />

Dabei ist zu beachten, daß sich besonders die anteilmäßig<br />

großen Behindertengruppen (Sprachbehinderte <strong>und</strong> geistig<br />

Behinderte) einer trennscharfen Definition gegenüber<br />

Nichtbehinderten nicht unterziehen lassen. Daraus <strong>und</strong> aus<br />

der Aufzählung der Behinderten wird zweierlei deutlich:<br />

a) behinderungsspezifische Bildung <strong>und</strong> damit auch Berufsbildung<br />

hat nach Art <strong>und</strong> Schwere der Behinderung zu<br />

variieren,<br />

b) eine Definition von spezifischer Behinderung in Abgrenzung<br />

zum ,,Normalen" ist vielfach nicht ohne Untersuchung<br />

des Einzelfalles zu erreichen.<br />

Leistungen von B<strong>und</strong>, Ländern <strong>und</strong> anderen Trägern<br />

Für die sozialliberale B<strong>und</strong>esregierung war es bei ihrem<br />

Antritt 1969 unbestrittene Tatsache, daß die Zahl der Aus-<br />

bildungsplätze für Behinderte, die Zahl der behinderten-<br />

gerechten Ausbildungsplätze also, bei weitem nicht aus-<br />

reichte. Neben der Ausweitung von B<strong>und</strong>esmitteln für den<br />

gesamten Bereich der Förderung von beruflichen Rehabili-<br />

tationseinrichtungen - noch 1967 betrugen die B<strong>und</strong>esmit-<br />

tel weniger als 1 Mio DM, bereits im Jahre 1970 wurden<br />

sie auf 15 Mio DM <strong>und</strong> 1971 auf 39 Mio DM gesteigert -<br />

ergab sich für uns auch die Notwendigkeit von neuen ge-<br />

setzgeberischen Maßnahmen. Diese waren allerdings nicht<br />

nur auf dem bildungspolitischen, sondern auch auf dem<br />

sozial- <strong>und</strong> arbeitsmarktpolitischen Sektor zu treffen. Hin-<br />

zu kommen Maßnahmen der Länder, wie sonderpädagogi-<br />

sche Maßnahmen zur Förderung bis zum Ende der Schul-<br />

pflicht, berufsvorbereitende Maßnahmen sowie Maßnahmen<br />

bezüglich der beruflichen Bildung in den Berufsschulen.<br />

Eine Gesamtschau müBte also auch die Aktivitäten <strong>und</strong> Mit-<br />

tel des B<strong>und</strong>esministeriums für Arbeit <strong>und</strong> Sozialordnung,<br />

2<br />

der B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit, der Sozialversicherungstrãger<br />

<strong>und</strong> der Länder miteinbeziehen.<br />

Das 1970 im Frühjahr verkündete ,,Aktionsprogramm zur<br />

Förderung der Rehabilitation der Behinderten" richtete sich<br />

erstmals auf eine b<strong>und</strong>esweite Planung von Einrichtungen<br />

der Rehabilitation. Hierzu gehören vor allem Berufsförderungswerke,<br />

Berufsbildungswerke, Zentren für spezielle<br />

medizinische <strong>und</strong> berufliche Rehabilitationsmaßnahmen,<br />

Werkstätten für Behinderte.<br />

Zu Beginn des ,,Aktionsprogrammes Rehabilitation" existierten<br />

1971 in den für die berufliche Erstausbildung besonders<br />

interessierenden Berufsbildungswerken <strong>und</strong> Be<br />

rufsförderungswerken etwa 3.000 Ausbildungsplätze unter<br />

der Regie verschiedener Träger. Im Rahmen des Aktionsprogrammes<br />

waren bis 1975 5 zusätzliche Berufsbildungswerke<br />

mit weiteren 1.500 Ausbildungsplätzen erstellt, 5 Berufsbildungswerke<br />

befinden sich augenblicklich noch im<br />

Ausbau. Es ist geplant, bis 1978 das Ziel von insgesamt<br />

7.000 zusätzlichen Ausbildungsplätzen b<strong>und</strong>esweit in 20 Berufsbildungswerken<br />

zu erreichen. So jedenfalls wurde es<br />

im ,,Stufenplan zu den Schwerpunkten der beruflichen Bildung"<br />

von der B<strong>und</strong>-Länder-Kommission für Bildungsplanung<br />

im Juni 1975 beschlossen. Die Erstellungskosten für<br />

diese 7.000 Plätze werden sich bis 1978 auf insgesamt 91,5<br />

Mio DM belaufen. Es handelt sich dabei um Mittel außerhalb<br />

des Bildungshaushalts. Ein geplanter weiterer Ausbau<br />

bis zu 20.000 Plätzen im Endstadium wird nicht Überstürzt<br />

vorgenommen werden, einmal aus Gründen der uns<br />

allen bekannten angestrengten Haushaltsiage bei B<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

Ländern, zum anderen aber deshalb, weil das Angebot<br />

sich erst langsam eine Nachfrage schaffen muß.<br />

Schwierigkeiten bei Ausblldungsplatzsuche <strong>und</strong> Ausbiidungsabschlu6<br />

Niemand wird jedoch ernsthaft den Bedarf an solchen Ausbildungsplätzen<br />

bezweifeln können. Eine sehr beredte<br />

Sprache für diesen Bedarf sprechen auch die Ergebnisse<br />

einer vom B<strong>und</strong>esministerium für Arbeit <strong>und</strong> Sozialordnung<br />

<strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit in Auftrag gegebenen<br />

,,Untersuchung über den Ausbildungs- <strong>und</strong> Berufsverlauf<br />

behinderter Jugendlicher" durch das Institut für Freie Berufe<br />

an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg,<br />

deren Ergebnisbericht jüngst vorgelegt wurde. Demnach<br />

fanden von 100 im Jahre 1968 schulentlassenen Behinderten<br />

zwar 92 eine Anstellung, jedoch nur 60 direkt im<br />

Anschluß an die Schule.<br />

Noch bedrückender wird nach dieser Untersuchung das Bild<br />

für die berufliche Ausbildung Behinderter: Nur knapp die<br />

Hälfte der eingestellten Behinderten, Ca. 45 v. H. aller Behinderten,<br />

finden einen Ausbildungsplatz für den gewünschten<br />

Beruf; von ihnen wiederum nur 60 %, d. h. 27 v. H. aller<br />

Behinderten, absolvieren eine Abschlußprüfung - aber nur<br />

20 v. H. aller Behinderten absolvieren die Abschlußprüfung<br />

eines anerkannten Ausbildungsberufes. Die größten Schwierigkeiten<br />

bei der Stellensuche nach der Schule haben die<br />

Körperbehinderten, die Blinden <strong>und</strong> die Sehbehinderten.

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