Ubungszlele und Lerninhalte - Edudoc
Ubungszlele und Lerninhalte - Edudoc
Ubungszlele und Lerninhalte - Edudoc
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
gerer <strong>und</strong> älterer Geschwister aufgegriffen werden <strong>und</strong><br />
Oberzeugungsarbeit, wie Hilfestellungen bei den Eltern, er-<br />
folgt. Die Ehgliederungsförderung auf der Basis des Bun-<br />
desjugendplanes ist im gegenwärtig gezogenen Rahmen<br />
damit formal wie tatsächlich Überfordert.<br />
Die in Erwartung stehende <strong>und</strong> fristenmäBig auf 4 Jahre<br />
bestehende Aussiedlungsaktion sollte zumal angesichts der<br />
oben dargestellten Konditionserschwernisse für die Bun-<br />
desregierung Anlaß sein, ein Förderungssystem zu schaf-<br />
fen, das durch familienbezogene Jugend- <strong>und</strong> Sozialarbeit<br />
mit Aussiedlern den Eingliederungsprozeß menschlich wirk-<br />
sam stützt <strong>und</strong> voranbringt. Eine Plattform dafür bieten die<br />
bereits vorhandenen Eingliederungsaktivitäten der Jugend-<br />
Jzialarbeit. Sie bedarf des Ausbaus durch die Ermögli-<br />
chung flankierender Eingliederungsanstrengungen für Kin-<br />
der <strong>und</strong> Erwachsene. Dafür sollten neben den Verbänden<br />
der Jugendsozialarbeit die Verbände der freien Wohlfahrts-<br />
pflege (in Sonderheit auch das Deutsche Rote Kreuz, des-<br />
sen Name für Spätaussiedler besondere Vertrauens- <strong>und</strong><br />
Kreditwürdigkeit besitzt), die Jugendverbände <strong>und</strong> die so-<br />
zialen Dienste der Gemeinden unverzüglich instandgesetzt<br />
werden. Der B<strong>und</strong>esregierung kommt hierfür entschieden<br />
eine Initiativfunktion zu, für die Finanzierung ist eine Mit-<br />
beteiligung von Ländern <strong>und</strong> Kommunen geboten.<br />
Nach der Entscheidung - Forderungen<br />
Der Wille, das Verhältnis mit Polen positiv zu gestalten <strong>und</strong><br />
den Deutschen in Polen die Ausreise zu ermöglichen, wenn<br />
diese es wollen, bedingt, auch in der B<strong>und</strong>esrepublik Aus-<br />
gangspositionen zu schaffen, die Notlagen, Randgruppen-<br />
bildung <strong>und</strong> sozialen Abstieg der Zuwanderer ausschlie-<br />
9en.<br />
Das Interesse der Uffentlichkeit, das bisher den Deutschen<br />
in Polen galt, mUß cich nunmehr den Deutschen aus Polen<br />
in der BRD zuwenden <strong>und</strong> deren Problemen in unserer Ge-<br />
sellschaft. Alle Kräfte der öffentlichen Meinungsbildung sind<br />
dazu aufgerufen, diese Wendung des Blickes zu bewirken.<br />
Eingliederungshilfen sind allen Angehörigen der zuwan-<br />
dernden Gruppe zu gewähren: Kindern, Jugendlichen, jun-<br />
gen Erwachsenen, Eltern, Erwachsenen überhaupt.<br />
Schwerpunkte der Aufgabe sind:<br />
a) sprachliche Eingliederung<br />
b) schulische Eingliederung<br />
c) berufliche Eingliederung<br />
d) gesellschaftliche Eingliederung<br />
Konkrete Forderungen zur Verbesserung der Integration<br />
von Spätaussiedlern sind:<br />
44<br />
zu a) Sprachliche Eingliederung<br />
1. Die Förderschulen mit Internatsunterbringung bieten ein<br />
Instrumentarium, das - sofort einsetzbar - durch Intensiv-<br />
Deutschkurse Sprachkenntnisse sofort vermitteln kann. Da-<br />
zu bedarf es der Ausstattung mit modernen Lehr- <strong>und</strong> Lern-<br />
mitteln, von technischen Mittlern sowie einer Oberarbeitung<br />
des Lehrstoffes, um die Zeiten in den Internaten so kurz wie<br />
möglich zu halten. Die Internate brauchen eine zeitgemäße<br />
Hausordnung <strong>und</strong> Formen demokratischer Mitbestimmung<br />
- schon um diese einzuüben.<br />
Die baldige Wiedereingliederung in die Familie ist anzu-<br />
streben, da dort gesellschaftliche Integration besser zu för-<br />
dern ist als in ghettoartigen Internaten.<br />
Eine Befreiung der Familie von der Kostenbeteiligung in<br />
den ersten drei Jahren muß durchgesetzt werden, da an<br />
dieser Bedingung des öfteren ein Schulbesuch scheitert.<br />
2. Ausbau eines zusätzlichen <strong>und</strong> ergänzenden Sprachför-<br />
derungsangebotes vor Ort:<br />
Für schulpflichtige Kinder ist am Wohnort eine Förder-<br />
klasse an der Örtlichen Schule zu begründen. Hierdurch wird<br />
die Trennung von der Familie vermieden <strong>und</strong> die gesell-<br />
schaftliche Eingliederung am neuen Wohnort gefördert.<br />
Für nicht mehr schulpflichtige Jugendliche <strong>und</strong> junge Er-<br />
wachsene ist Sprachförderung in Örtlichen Sprachinstituten<br />
in Form von Intensivsprachkursen anzubieten.<br />
Sprach- <strong>und</strong> Einführungskurse sowie Abendförderschulen<br />
sind an wohngebietsnahen Lernorten einzurichten. Diese<br />
Kurse sind kostenlos anzubieten <strong>und</strong> orientiert an den ak-<br />
tuellen Fragen der Teilnehmer zu gestalten.<br />
Zusätzlich wird ein Funkkolleg ,,Deutsch für Deutsche" mit<br />
den entsprechenden Materialien wie bei den anderen Kol-<br />
legreihen gefordert. Ein Eingliederungskurs in den Abend-<br />
programmen des Fernsehens würde als Unterstützung der<br />
Übrigen Bemühungen wirken.<br />
Zu b) Schulische Eingliederung<br />
1. Schnellstmögliche Eingliederung in die Jahrgangsklas-<br />
sen durch Anerkennung der bisherigen Bildungsgänge muß<br />
sichergestellt sein. Nach intensiver Sprachförderung sollte<br />
sie unverzüglich erfolgen.<br />
2. Hausaufgabenhilfen sollen an wohngebietsnahen Orten<br />
gewährt werden.<br />
3. Förderstufen für Schüler, bei denen punktuell Nachhol-<br />
bedarf besteht, müssen eingerichtet werden. Bis zum An-<br />
schluß an das Klassenniveau dürfen Zensuren nicht die<br />
Versetzung <strong>und</strong> weitere Förderung bestimmen.