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Jahresbericht - TEGEWA eV

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Im Mai 2006 gab es aus Nordrhein-<br />

Westfalen vermehrt Negativ-Schlagzeilen<br />

zu perfluorierten Verbindungen.<br />

Anlass waren in sauerländischen Oberflächengewässern<br />

nachgewiesene, deutlich<br />

zu hohe Gehalte von Perfluortensiden<br />

(PFT). Heute ist bekannt, dass die Ursache<br />

hierfür ein illegal entsorgtes Abfallgemisch<br />

war, das in Müllverbrennungsanlagen<br />

beseitigt werden sollte, stattdessen jedoch<br />

als „Biodünger“ auf landwirtschaftlich<br />

genutzte Flächen aufgebracht wurde.<br />

Dadurch wurde das PFT in den Untergrund<br />

ausgewaschen. Um die Ursache aufzuklären<br />

und um zu überprüfen, ob auch an<br />

anderen Standorten vergleichbare<br />

Probleme auftreten, haben die Behörden<br />

in Nordrhein-Westfalen die Abläufe aller<br />

Kläranlagen überprüfen lassen. Es stellte<br />

sich heraus, dass erhöhte PFT-Gehalte<br />

nicht flächendeckend nachgewiesen werden<br />

konnten, jedoch wurde eine Reihe von<br />

Standorten identifiziert, bei denen die PFT-<br />

Konzentration deutlich über der ubiquitären<br />

Hintergrundkonzentration lag. An den<br />

meisten dieser Standorte ist die Galvanikindustrie<br />

tätig, die zur Vermeidung von<br />

Sprühnebeln am Arbeitsplatz Perfluortenside<br />

einsetzt. Betroffen sind jedoch auch<br />

einige wenige Textilveredlungsunternehmen,<br />

die Fluorcarbonharze verwenden.<br />

Die <strong>TEGEWA</strong>-Mitgliedsfirmen garantieren<br />

zwar niedrigste Restgehalte von perfluorierten<br />

Tensiden, diese können jedoch bei<br />

unbefangenem Umgang zu erhöhten<br />

Abwasserbelastungen beitragen.<br />

Perfluorierte Verbindungen<br />

in der Diskussion<br />

Die Industrieverbände, einschließlich<br />

<strong>TEGEWA</strong>, haben im Mai 2007 mit dem<br />

Umweltministerium in NRW vereinbart,<br />

dass sie betroffene Unternehmen beraten<br />

und ihnen Maßnahmen empfehlen, wenn<br />

die Trinkwassergewinnung oder Flora und<br />

Fauna in den Oberflächengewässern an<br />

den betreffenden Standorten gefährdet<br />

wird.<br />

Beeinflusst von der Situation in NRW hat<br />

die Europäische Union im Dezember 2006<br />

die Verwendung des perfluorierten Tensids<br />

Perfluoroktansulfonsäure (PFOS) auf wenige<br />

Anwendungen in der Galvanikindustrie<br />

beschränkt.<br />

Parallel dazu gab es falsche und Irritationen<br />

hervorrufende Pressemeldungen, die<br />

beispielsweise behaupteten, dass eine<br />

fett- oder wasserabweisende Beschichtung<br />

von Kleidung oder Haushaltsgeräten nun<br />

nicht mehr möglich sei. <strong>TEGEWA</strong> gab daraufhin<br />

am 30. Oktober 2006 eine Presseerklärung<br />

mit dem Titel „Wasserabweisende<br />

Textilbeschichtung von PFOS-Verbot<br />

nicht betroffen“ ab, in der klargestellt<br />

wurde, dass die wasser- und ölabweisende<br />

Beschichtung nicht mit PFOS, sondern mit<br />

fluorierten Polymeren (Fluorcarbonharzen)<br />

erreicht wird.<br />

Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes<br />

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