Seite 32chenasyl gewähren. ~hnlich wie für die Tamilen,regt sich jetzt die Solidarität für die Kurden.Ab Mitte der Soer Jahre wird eine europäischeGeheimpolitik der Innen- und Polizeiministerbetrieben, in verschiedenen Zusammenschlüssen.Einer davon ist die sogenannte TRE-VI-Gruppe: Sie umfaßt die Innen- und Justiz- .ministerien der EG-Staaten, als Beobachterauch einige Länder außer halb der EG. Die ursprünglicheAufgabenstellung, die "Bekämpfungdes Terrorismus, Extremismus, Radikalismusund internationale Gewalt" wurde umden Bereich Einwanderungs- und Asylpolitikerweitert. Die sogenannte Schengener Gruppebildet sich aus dem harten Kern der nördlichenEG, Länder, die dem laxen Süden zutiefst mißtrauen.Die sogenannten Gerzensee-Nachfolgekonferenzenumfassen den Chefbeamtenkreisaus ganz Europa und einigen Ilberseelandern.Diese europäische Geheimpolitik entbehrtjeglicher legalen Basis. Selbst Forderungenvon Institutionen wie dem EuropäischenParlament, das sich entschieden für eine anderePolitik aussprach {Bericht von Heinz Oskar, Vetter} wurden nicht einmal beantwortet .. Gelingt es nicht, dagegen ein europäisches Gegengewichtzu schaffen, droht das vielbesungeneEuropa 1992 zu einer Neuauflage MetternichscherPolizeistaatpolitik und einer "HeiligenAllianz" nach innen zu werden.Aus einem Artikel in "Le Monde" vom <strong>12</strong>.März 89 geht hervor, wie sich die Innenministerder EG-Länder ihre zukünftige Sicherheitspolitikvorstellen. Anläßlich ihrer Sitzungam 9. März in Sevilla, beschlossen sie die Harmonisierungder Grenzkontrollen nach außen,die Ausarbeitung einer gemeinsamen Asylpolitikund eine aufeinander abgestimmte Praxisder Ausstellung von Visa und langfristig eineAngleichung der Strafgesetzgebung. Zu diesemZweck wird ein ständiges Büro geschaffen,das zu einem späteren Zeitpunkt auch 'über eine europäische Datenbank verfügensoll. Gegen den Versuch, eine "europäische Polizeieinheit"zu schaffen, gibt es vorläufignoch Widerstand aus Großbritannien. Konntesich die BRD in letzter Zeit stets auf Nachbarnberufen, "die ja zu den gleichen Maßnahmengefunden haben", werde~jetzt neue Initiativenergriffen: Die geplante Anderung des Auslän- ..derrechts in der BRD soll dazu dienen, europaweitdenkbar schlechteste Bedingungen fürImmigranten und Flüchtlinge zu schaffen, diedann den anderen Ländern aufgezwungen werdensollen. Wie sieht es heute aus? Heute wirdversucht, die Asylsuchenden und Immigrantenin zwei Kategorien zu trennen: EinerseitsWirtschaftsflüchtlinge, andererseits "Terrori-sten". Die ersteren werden mit allen Mittelnaus Europa vertrieben (juristische Schritte biszur Zuhilfenahme xenophober Propaganda},die als politisch gefährlich Eingestuften werdenmit allen Mitteln des Staatsschutzarsenalsbekämpft.Anlaßlieh eines Staatsbesuches des za ir i-sehen Diktators Mobutu in der Schweiz, kam eszu einem Gespräch zwischen dem FlüchtlingsdelegiertenPeter Arbenz und einem SicherheitsberaterMobutus. Daraufhin wurde dasMitglied der zairischen Exilregierung MatthieuMusey mit seiner Familie durch eine quasimilitärisch organisierte Ausschaffung gegenalle Widerstände aus der Bevölkerung direktnach Zaire ausgeflogen. Es ging den Behördendarum, die Solidarit'ätsbewegung für dieDemonstration in Karlsruhe gegen das von derBundesanwaltschaft als "Terroristenprozeß"deklarierte Verfahren gegen 20 Kurden.Flüchtlinge zu brüskieren und in die Resignationzu treiben, andererseits wollte man Mobutu,der Milliarden auf Schweizer Bankkontenangehäuft hat, einen Dienst erweisen. Nachdem Sturz der Polizei- und JustizministerinElisabeth Kopp kritisierte die Geschäftsprüfungskommissiondie Handlungsweise von PeterArbenz in den Fällen Musey und Masa. DieSuspendierung des Flüchtlingsdelegierten undallgemein die Aufhebung dieser Funktion istim Moment in öffentlicher Diskussion. Derzairische Flüchtling Alfonse Masa wurde aufInitiative des Flüchtlingsdelegierten währendWochen in Abschiebehaft gefangen gehalten,wofür es zu diesem Zeitpunkt keine gesetzlicheGrundlage gab. Auf die Intervention derAnwälte hin, beschaffte sich Peter ArbenzRückendeckung durch. die Bundesanwaltschaft,die Masa im nachhinein zum Sicher-J
Seite 33heitsrisiko erklärte. Gründe dafür wurden keineangegeben. Auf öffentlichen Druck hinkonnten Masa und seine Familie schlußendlichin ein Drittland ihrer Wahl ausreisen.Charakteristisch für das Vorgehen derSchweizer Bundesanwaltschaft - der "Dunkel-.karnmer der Nation" - ist die Berufung auf dasSicherheitsrisiko für den Staat, damit könnenalle Verteidigungsmöglichkeiten des Betroffenenausgeschaltet werden. Die Vorwürfe werdengeheimgehalten und sind damit keiner demokratischenKontrolle unterworfen. DasStaatsgeheim-nis ist ein Feind der Demokratie.Was unter diesem Deckmantel geschieht, kannnicht nur das wehrloseste Mitglied der Gesellschaft-den Flüchtling - treffen, sondern jedenkritischen Bürger. Das sollten wir uns stetsvor Augen halten. Wenn wir den Wehrlosenverteidigen, verteidigen wir uns selbst ..In der BRD sind es die Kurden, die der Inquisitionzum Opfer fallen sollen. GeneralbundesanwaltRebmann hat Anklage gegen 16 Kurdenerhoben. Die meisten von ihnen sind seit Anfang1988 in Untersuchungshaft, gestützt aufden <strong>12</strong>9 a. Dazu ist zu bemerken, daß der <strong>12</strong>9 aeindeutig dem europäischen rechtlichen Mindeststandardwiderspricht. Für den zu erwartendenProzeß, soll in Düsseldorf ein eigenesGerichtsgebäude für 4,5 Millionen Mark gebautwerden - aus Sicherheitsgründen. Worumgeht es dabei? Der gesamte Widerstand derKurden soll kriminalisiert werden. Wir müssenhier der deutschen Justiz das Recht absprechen,über eine kurdische Befreiungsbewegungzu urteilen und diese als Terroristen abzu-stempeln. Den älteren Mitbürgern, die hier zugegensind, muß ich sicherlich nicht in Erinnerungrufen, daß während der Naziherrschaftalle Widerstandsgruppen als Terroristen bezeichnetwurden. Heute jährt sich das Giftgasmassakerin Halabja (Irakisch-Kurdistan). Warumdieses Schweigen? Unter diesem Titel findetheute -eine Demonstration in Bern statt.Jeder der schweigt, ist mitschuldig. Unsererechtsstaatliehen Demokratien haben allenGrund zu schweigen. Und die Inquisition, auchdie sogenannt rechtsstaatliche, sollte ein füralle Mal ins Mittelalter zurückverbannt werden.Werden wir der Schaffung der, "FestungEuropa" tatenlos zusehen, oder werden' auchwir uns über die Grenzen hinwegsetzen und ungeachtetideologischer Meinungsverschiedenheiteneinen gemeinsamen Weg finden?Michael Rössler ist stellvertretender Generalsekretärdes C.E.D.R.I. (InternationalesKomitee zur Verteidigung der Flüchtlingeund Immigranten) mit Sitz in der Schweiz,in Basel. Das C.E.D.R.I. vereinigt Mitgliederaus allen Kontinenten und sieht seinemomentanen Arbeitsschwerpunkte im Widerstandgegen· die "Festung Europa" zurAbschottung gegen Flüchtlinge. Bereits1982 organisierte C.E.D.R.I. die Reise einer.internationalen Untersuchungskommissionin Sammellager Bayerns und Baden- Württembergs.Der Vortrag wurde am 18.03.89bei dem "Hearing gegen Sammellager undZAST-Neubau" in Karlsruhe gehalten.L"Stop der Militärhilfe für die Türkei". Allein seit dem Putsch 1980 flossen mehr als 2,5 Mrd. DMMilitärhilfe aus der BRD an das türkische Regime.
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