Seite 44unmöglich. Dadurch sind schon Blutzuckerkrankein lebensgefährliche Krisen geraten.Mehr Fehl- und Frühgeburtenbei AsylsuchendenSpielende Kinder in der ZAST Karlsruhe.Die vielfältigen Restriktionen, die unsereGesellschaft für Asylsuchende bereithält,stellen Schwangere zunehmend vor die Frage,ob sie überhaupt noch ihre Schwangerschaftaustragen sollten.Das Versagen der Beratungsstellenist vorprogrammiert, da sie keinerleiEinfluß auf die Lebenssituation und der Lebensplanungder Schwangeren nehmen können,und die fragwürdigen Hilfsprogramme wie"Stiftung für Mutter und Kind" greifen erstrecht nicht, da finanzielle Hilfen den Asylsuchendennur selten und völlig unzureichend gewährtwerden. Entsprechende Hinweise durchHeimleitung und Arzte bleiben fast immer aus.Über die Häufigkeit von AIDS-, GonorrhoeundSyphiliserkrankungen liegen mir keine Informationenvor. Die betreuenden Dienste inden Sammelunterkünften stehen jedoch vorden P üble n der erwerbsmäßi en Prostitutionas lsuchender Frauen, auch junger Manner,un damit aucn erpotentiefIen Ge a rer Übertragung derartiger Krankheiten innerhalbder Unterkünfte. Die kostenlose Ausgabevon Kondomen an Asylsuchende im Sinneeiner Krankheitsprophylaxe ist jedoch nochimmer Utopie.
Seite 45ttPsychosomatische Störungen alsFolge des LagerlebensNicht nur unter den in der klassischen Medizinals somatisch begriffenen Krankheiten wird inden Unterkünften gelitten, viel mehr noch unterden vielfachen psychischen Störungen, dieauch Krankheitscharakter annehmen können.Schon unter den Ursachen, die zur Flucht führtenund den Bedingungen, unter denen sie erfolgte,finden sich viele traumatisierende Faktoren.Ichnenne nur die existentielle Angst vorVerfolgung, . den Verlust des Lebensmittelpunktes,die aufgegebenen Lebensziele und dieIdentitätsbrüche durch Haft und Folter. Siesind schwelende Wunden, mit denen Asylsuchendezu uns kommen.1!.esondere Zuwendung und Verständnis, Hi -festellun _ bis hin Zu s chotherage t' s h n. aßnah _ e u e'e Um _ebunK. die derartverletzte Menschen Zonen der, Ruhe gönnt,wären unabding ar. Statt essen geraten sienach i rer An l;Int In einen Teu eIs reis, aerneue Angste sc äfft und zu einer Potenzierun '.der Verunsic erung fü rt. Seine S t" .ßen Arbeitsyex ot, Ausb' du gS'lerbot,verbot Verbot der Familienzusam en ü -rung, Verbot olitisc er Betätigung, zuneh-,mend ri i e s Igewährun~ ze' li nichtü ersc au are Duldun .uncLdrobeudf hscie-.1!!lg..Erlebt und erlitten wird das alles in der Isolationder Sammelunterkünfte. Die über einennicht bestimmbaren Zeitraum zu ertragendeSituation im Lager führt sehr schnell und fastausnahmslos zum lähmenden Gefühl des Ausgeliefertseins.Der nach Art eines Gnadenerlasseszugestandene Lebensraum geht mit demVerlust eigenbestimmter Freiräume und Hand-Ilungsmöglichkeiten einher. Der kommunikativeMensch, aktiv und phantasiebegabt - sonsthätte er wohl auch nicht seine Flucht vorbereitenund durchführen können - durchläuft unterdem Einfluß äußerster Reglementierung seinesLebens-im Lager zwar noch.Phasen des Aufbegehrens,aber nach mehreren Monaten zeigtdie einsetzende Frustration über .die Vergeblichkeitaktiven Einwirkens auf tagerleitung,Betreuungspersonal und Behörden Wirkung.Der Wunsch nach Kommunikation läßt nach,Kontakte zu Mitmenschen verflachen, und etlichebegeben sich in eine selbst gewählte Isolation.Selbst die Suche nach "Sündenböcken"wird aufgegeben, nur noch Familie, persönlicherBesitz und das zugewiesene privatissimumwie Bett, Schrank und Stuhl werden verteidigt.Eine' depressive Grundstimmungmacht sich breit, die in ihrer extremen Aus-"Die Situation im Lager führt zum lähmendenGefühl des Ausgeliefertseins .."wirkung in suizidalen Handlungen endet .Innerhalb dieser phasenhaften Entwicklungkommt es zu einem Komplex psychosomatischerStörungen. Abgesehen von schwerenSchlafstörungen gehen funktionelle Magenbeschwerdenund Appetitlosigkeit bei vielenMännern mitsteigendem Kaffee- und Zigarettenkonsumeinher. Es kommt zur Fehlernährungund Untergewichtigkeit. Suchen sie beiintensiver Symptomatik Arzte auf, mündet dieTherapie - nach meist überflüssiger apparativerGroßdiagnostik- in kurzfristigen Verabreichungenlindernder Medikamente.Aber auch Symptome, die durch schwere bedrohlicheorganische Erkrankungen hervorge-'rufen werden können, werden immer wiederbeobachtet. Der häufige Dauerkopfschmerzbei Asylsuchenden muß zwangsläufig nach vielenRichtungen abgeklärt werden. Stenokardien(Herzschrnerzen) können nicht nur funktionell,sondern auch organisch bedingt sein;ebenso die häufigen pathologischen Veränderungender Blutdruckverhältnisse. Ohne l)ntersuchungenMenstruationsanomalien als primärpsychosomatisch zu erklären, wäre einKunstfehler. Eigene Erfahrungen und diejenigenvieler Kollegen bestätigen in hohem Maß,wie selten jedoch diese Symptome Ausdruck
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