Seite 42Sanitäre Mißstände - Ursacheepidi m ischer Ausbrei tunginfektiöser KrankheitenNeben den äußerst beengten Wohnverhältnissenstellen die völlig unzureichenden hygienischenBegebenheiten im Lager krankheitsauslösendeoder -begünstigende Faktoren dar.Zwangsläufig anfallender Abfall, Schmutz undEssensreste werden nicht korrekt entsorgt. Inden spärlich möblierten Zimmern können Kleidung,Gebrauchsgegenstände, sowie Nahrungs-. und Körperpflegemittel nur aufs Engste deponiertwerden. In Zimmern mit vorhandenenWaschmöglichkeiten erfolgt Nahrungszubereitungund Körperpflege mehrerer Menschen oftgleichzeitig.Die zentralen Sanitäranlagen sind quantitativmeist unterdimensioniert. Durch die Vielzahlihrer Benutzer treten Defekte auf, derenBehebung oft über Gebühr lange dauert:Waschbecken verstopfen, Toiletten laufenüber, Duschen führen nur kaltes oder heißesWasser. Um als Fremder in einer Sammelunterkunftdie Toiletten zu finden, braucht ersich nur auf seinen Geruchssinn zu verlassen.In den sanitären Mißständen liegen wohl auchdie Hau tursachen der eidemischen Ausbreitunginfektiöser Darm- und Lebererkrankungen.Am a älliKleinkinder und va llem Säuglinge. Die Häufigkeitauftretender Durchfal erkrankungenführen im Verbund mit Fehlernährung undnicht zu gewährleistender Pflege zu erhöhterAnfälligkeit für andere Krankheiten wie Infek- -tionen der Atemwege und der Haut. Auf längereSicht kann es sogar zur körperlichen undgeistigen Mangelentwicklung der Kinder kommen.Mehrmalige Krankenhausaufenthalte imersten Lebensjahr sind daher an der Tagesordnung.Besonders beschämend sind die baulichenMängel in den Unterkünften. Auch sie habengravierende Folgen auf Wohlbefinden und Gesundheitder Bewohner. Feuchte Wände m'tSchimmelbildung, sogar Ungeziefer, fehlendeög JC eit der Temperaturregulierung in denRäumen und Pilzbefall in unzureichend gepflegtenDusch- und Waschräumen stellen keineBesonderheiten dar. Hier liegen die Brutstättenfür Infektionen der Luftwege sowiebakterieller und mykotischer Hauterkrankungen.Entsprechend dimensionierte und eingerichteteRäumlichkeiten für S ie - d.Sporraknvitätender Kinder aber auch Spielplätze außera der Unter ünfte sind noch immer nichtdie Norm. Abgesehen von geistiger Immobilitätprovoziert dieser Mangel auf lange Zeitauch motorische Inaktivität mit den Folgenstatischer Fehlentwicklung des Skelettsystems.Sanitäranlagenin der ZAST Karlsruhe.
Seite 43Selbst strenge Sicherheitsvorschriften , fürGebäude, in denen sich eine Vielzahl von Menschenaufhalten wie Hotels, Krankenhäuser,Schulen etc. werden oft mit Wissen und stillerDuldung der Behörden nicht eingehalten. Feuerlöschersind unzureichend vorhanden, auchschon mal funktionsunfähig. Fluchtwege beiBränden unzureichend und Telefonkontaktesehr erschwert. In Berlin drohte die für Unterbringungzuständige Sozialstadträtin einesBerliner Bezirkes mit sofortiger Schließungeines Sammellagers für mehr als 1000 Personen,falls die zuständige Baubehörde, nachFestsetzung einer gerichtlich verfügten Frist,nicht endlich Brandschutztüren und -wände anwichtigen Stellen des Gebäudes installierenwürde. Dem vorausgegangen war ein Kompetenzstreitverschiedener Behörden, der längerals ein halbes Jahr dauerte.und nicht etwa Ausdruck von Undankbarkeit.Daß in Lagern mit Sammelverpflegung auchGeld an der Not der Menschen verdient wird,steht auf einem anderen Blatt. Die Grenzenzur Kriminalität wurden dann erreicht, wennverdo e e....L.ehens,!n,j,tte,LmitllheLS,du:.ittelJeJlloder sogar . efälschtem Verfallsdatumarige--Mangelernährung durchGemeinschaftsverpflegungDaß man noch immer nicht in den roßdisionierten amme unterkünften die Voraussetzunen für eigene Nahrungsmittelbeschaffungun -zu ereltung ermöglic t nat .ste t 0eine gezie te erwei erung eines der stärkstene üdnisse de sc e dar. Dies kommtverordnetem Hunger bedenklich nahe und istbesonders verwerflich. Nicht die Einsicht derVerantwortlichen in die Notwendigkeit, sonderndas kollektive Aufbegehren der Flüchtlingebis hin zum Hungerstreik, die Solidaritätdeutscher Flüchtlingsinitiativen und der permanenteProtest von Kirchen und Wohlfahrtsverbandenerzwang in Berlin die Selbstverpflegungder Asylbewerber in allen Sammelunterkünftenbis auf das einzige Sarnmellager fürNeuankömmlinge.Nicht nur bei Kindern kommt es, vor allem inUnterkünften mit Sammelverpflegung (Großküchenessenauf qualitativ niedrigem Niveau),auch zu Fehl- und Mangelernährung.Es ist wohlfür jedermann nachvollziehbar, daß man aufDauer das nicht mehr ißt, was einem nichtschmeckt oder sogar zuwider ist. Kalorischausgewogene und nach ernährungswissenschaftlichenErkenntnissen zubereitete Nahrunganzubieten, ohne auf gravierende, vor allemethnisch bedingte GeschmacksunterschiedeRücksicht zu nehmen, führte in Berlin dazu,daß Flüchtlinge ihr äußerst knapp bemessenesTaschengeld nur für für sie genießbare Nahrungausgaben, Tauschgeschäfte mit Lebensmitteltätigten oder sogar bettelten. So beschämenddiese Vorgänge waren, waren sie,docli auch Zeichen des Überlebenstrainings"Die Rückkehrwilligkeit der Asylbewerber istmit allen Mitteln zu fördern und zu steigern."liefert wurden. Der Tatbestand der Körperverletzungwäre wohl spätestens dann erfüllt gewesen,wäre es dadurch zu Lebensmittelvergiftungengekommen. In Berlin brachte man e~ ,kurz nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl~ar fertig, statt wie bisher üblich H-Milchund Konservengemüse, nun hoch-radioaktivverseuchte' frisc e ' C I und Frischgh!llÜS~~anzubieten, was sonst nicht absetzbar gewesenwä e,In den meisten mir bekannten SammelunterkünftenBerlins stellte bis zum Zeitpunkt derEigenversorgung der Flüchtlinge die Durch-'führung einer "rztlich verordneten Diät dieBeteiligten vor unüberwin are c wierig eiten.Für etliche Sto f echset- und andere'Krankheiten ist eine sgez' ische Diät una -ain arer Bestandteil der Thera[2ie. Diabetesmellitus, Ma en- und Darmkrankheiten sowielere - nd Blutho d ckerksankungen kJ.men bei tls.yjs'uchettd bäuflg~r-v.Q a4-s-i,m,Durchschnitt de.r de cb,en_ße.v.öl.k~(}t:-uf.lgre-Nicht nur, daß die, im Lager bestehenden Lebensbedingungenunter Umständen auslösendfür die Mehrzahl dieser Krankheiten sind, derSozialhilfeträger also Mitverursacher ist" verweigerteben dieser immer noch häufig dieTherapie. Entweder wird die finanzielle Mehrbelastungeiner Diät abgelehnt, oder es bestehenüberhaupt keine Voraussetzungen derDiätzubereitung. In Sammellagern mit kompletterVollverpflegung ist dies von vornherein
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