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TG-Report 4 / 2007 als pdf-Datei (ca - TG Biberach

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Aus der Sonne tauchen wir ein in graue<br />

Zuckerwatte, die zunehmend die Flugkabine<br />

verdunkelt. Regen schlägt gegen<br />

die Kabinenfenster, kurze Blicke auf endloses<br />

Dunkelgrün, dazwischen werden<br />

Wasserflächen, niedrige Birken sichtbar,<br />

die Maschine hüpft durch luftige Löcher -<br />

es wird ruhig in der vollbesetzten Maschine.<br />

Erst <strong>als</strong> die Bremsen energisch durchgreifen<br />

und wir vor dem niedrigen Flughafengebäude<br />

in den strömenden Regen<br />

entlassen werden, schwillt das Tornedal-<br />

Schwedisch um uns herum wieder an.<br />

Jetzt ist es zu spät: das Abenteuer nimmt<br />

seinen unerbittlichen Lauf.<br />

Ein Taxi bringt uns mitsamt 120 kg Gepäck<br />

zum Campingplatz, wo wir uns tapfer<br />

fürs Zelten entscheiden: die alternative<br />

Hütte bleibt einem wirklichen Notfall<br />

vorbehalten. Wir kaufen viele Kilo Lebensmittel<br />

ein und trösten uns mit einem lekkeren<br />

Abendessen im Restaurant: Lachs<br />

aus dem Torneälven. Noch ein Rundgang<br />

durch die regengraue, trostlose Stadt, der<br />

man den Niedergang der Erzpreise in den<br />

letzten Jahrzehnten deutlich ansieht.<br />

Dann wiegt uns das Regengetrommel in<br />

einen unruhigen Schlaf.<br />

Donnerstag, sieben Uhr, sieben Grad,<br />

aber der Regen hat aufgehört und es<br />

scheint langsam aufzureißen. Der Luftdruck<br />

steigt auf 1002 hPa, der Wind weht<br />

aus NW mit 3-4. Wir frühstücken und pakken.<br />

Dann schnell noch Dschungelöl,<br />

Moskitohut, Tarp und Benzin für den<br />

Campingkocher beschafft und ab geht’s<br />

ins alte Lappendorf Jukkasjärvi. Vom berühmten<br />

„Icehotel“ sehen wir lediglich die<br />

blechernen Hallen der Eisfabrik. Viel mehr<br />

interessiert uns der Wasserstand. Ob der<br />

Fluss Hochwasser hat, wie der Taxifahrer<br />

angedeutet hat, lässt sich am Einsatzpunkt<br />

leider nicht abschätzen. Also Boote<br />

aufpumpen, beladen, vespern, umziehen<br />

und um 14 Uhr legen wir ungeduldig<br />

ab!<br />

Der Nordwestwind nimmt zu, drückt auf<br />

die hoch beladenen Boote, so dass wir<br />

manchmal zu zweit auf einer Seite paddeln<br />

müssen. Auch Hans hat im Einer ordentlich<br />

zu kämpfen.<br />

Nach drei Stunden überraschend starke<br />

Strömung. Zunächst leichter Schwall,<br />

dann links großes Rauschen, sieht flach<br />

aus, weiter vorne rauscht es auch und wir<br />

kämpfen uns ans Ufer zur Besichtigung.<br />

Das muss die angekündigte Dreier-Stelle<br />

sein, endlich können wir einschätzen,<br />

welche Schwierigkeiten auf uns zukommen<br />

werden. Aber zunächst heißt es anlanden,<br />

was angesichts zahlreicher Steine<br />

gar nicht so einfach ist. Also parken<br />

wir 100 m vom Ufer entfernt und stacksen<br />

zwischen glitschigen Steinen zum Ufer.<br />

Nachdem wir uns 200 m durchs Unterholz<br />

gekämpft haben, taucht ein Pfad auf.<br />

Und inzwischen haben uns auch die Moskitos<br />

gewittert: schnell das Mückenöl raus!<br />

Links scheint die Einfahrt zu<br />

steinig, Mitte und rechts ist<br />

die Stelle gut fahrbar und etwas<br />

leichter <strong>als</strong> erwartet.<br />

Gott sei Dank <strong>als</strong>o kein<br />

Hochwasser – Erleichterung<br />

macht sich breit! Zuerst fährt<br />

Hans, erwischt die richtige<br />

Wasserzunge, verschwindet<br />

hinter einer kleinen Insel, einige<br />

Schrecksekunden,<br />

dann taucht er auf und genießt<br />

den Schwall auf hohen<br />

Wellen. Wir müssen nur 2-3

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