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Exkursionen für Biologieunterricht und Umwelterziehung

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Allgemeine Gr<strong>und</strong>sätze einer solchen <strong>Umwelterziehung</strong> sind:<br />

- Zu einem menschenwürdigen Leben gehören der Erhalt einer vielfältigen natürlichen Umwelt <strong>und</strong><br />

der Naturgüter. Eingriffe, die zum Aussterben von Arten <strong>und</strong> zum Raubbau an natürlichen<br />

Rohstoffen führen, sind nicht länger vertretbar.<br />

- Leben ist gefährdet durch die Anhäufung von z. T. über Jahrtausende wirksamen Abfällen. Die<br />

nachfolgenden Generationen dürfen nicht mit Abfallwirkungen der vorangehenden belastet<br />

werden.<br />

- Weder in einem ökologischen noch einem ökonomischen System ist unbegrenztes Wachstum<br />

möglich. Wachstum darf nicht das dominierende Ziel unserer Lebens- <strong>und</strong> Wirtschaftsplanung<br />

sein.<br />

- Die <strong>für</strong> Zwecke der Produktion, Distribution, Kommunikation <strong>und</strong> des Konsums u. a. eingesetzten<br />

technischen Verfahren dürfen die ökologischen <strong>und</strong> damit auch ökonomischen Gr<strong>und</strong>voraussetzungen<br />

künftiger Generationen nicht gefährden. Bei allen technischen Verfahren sind deren<br />

Auswirkungen auf Natur <strong>und</strong> Gesellschaft mit zu berücksichtigen.<br />

Im Engagement vieler Menschen <strong>für</strong> eine bessere Umwelt wird eine Neuorientierung sichtbar. Viele<br />

Menschen wollen die Welt als Ganzheit sehen. Sie empfinden sich <strong>und</strong> alle Menschen als Bestandteil<br />

dieses Ganzen. Und sie wollen lernen, ihre Aufgaben im rechten Verständnis eines solchen Zusammenhangs<br />

zu erkennen <strong>und</strong> Verantwortung zu tragen. Solche Bereitschaft eröffnet den Angehörigen<br />

der jungen Generation neue Lebens- <strong>und</strong> Sinnperspektiven.<br />

II. Gr<strong>und</strong>sätze <strong>für</strong> die <strong>Umwelterziehung</strong> an den Schulen<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage der bisherigen Erfahrungen <strong>und</strong> Diskussionen lassen sich folgende didaktische<br />

Gr<strong>und</strong>sätze aufstellen, an denen sich die <strong>Umwelterziehung</strong> in den Schulen orientieren soll:<br />

- Umwelt ist zunächst <strong>und</strong> in erster Linie die nahe persönliche Umgebung jedes einzelnen <strong>und</strong> der<br />

Gemeinschaften, in denen er lebt. Interesse <strong>und</strong> Sorge <strong>für</strong> diese vertraute Umwelt stehen im<br />

Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Ohne solche örtliche Beziehung ist <strong>Umwelterziehung</strong>, die sich <strong>für</strong><br />

alle Menschen <strong>und</strong> <strong>für</strong> die Erde als Ganzes verantwortlich weiß, nicht glaubwürdig.<br />

- Das Interesse an der Erhaltung der Vielfalt der Arten beruht auf der Kenntnis dieser Arten <strong>und</strong><br />

ihrer Lebensvoraussetzungen. Den Kindern können schon von frühem Alter an auf anschauliche<br />

Weise Kenntnisse der heimischen Tiere <strong>und</strong> Pflanzen <strong>und</strong> ihrer Lebensweise vermittelt werden.<br />

Auch mit der Beschaffenheit <strong>und</strong> den ökologischen Besonderheiten ihrer Umgebung können sie<br />

vertraut gemacht werden.<br />

- <strong>Umwelterziehung</strong> bewährt sich im Alltagshandeln <strong>und</strong> in den täglichen Lebenssituationen. Die<br />

Schüler sind besonders in ihrer Rolle als Verbraucher <strong>und</strong> als Verkehrsteilnehmer betroffen <strong>und</strong><br />

herausgefordert. Der Unterricht knüpft daran an <strong>und</strong> fördert ein verantwortungsbewusstes<br />

Konsum- <strong>und</strong> Verkehrsverhalten. Die Lehrer wirken als Vorbild.<br />

- <strong>Umwelterziehung</strong> ist auf das Tun <strong>und</strong> Lassen der Menschen gerichtet. Sie bevorzugt deshalb<br />

Aufgaben <strong>und</strong> Methoden, die das Handeln <strong>und</strong> die Verhaltensweisen betreffen <strong>und</strong> Handlungsbereitschaft<br />

fördern.<br />

- Die Sorge <strong>für</strong> die Erhaltung der Umwelt gilt der Zukunft. Der Unterricht darf deshalb nicht nur auf<br />

bekannte, wiederkehrende Situationen vorbereiten, sondern muss die Schüler daran gewöhnen, in<br />

neuen Situationen neue Wege zu suchen <strong>und</strong> Unvorhersehbarem wie Unvorhersagbarem nicht<br />

resignierend zu begegnen.<br />

- <strong>Umwelterziehung</strong> folgt einem offenen Konzept, das Fragestellungen, Lösungswege <strong>und</strong> Antworten<br />

nicht vorab festlegt. Das entspricht auch den <strong>für</strong> die Hamburger Rahmenpläne üblichen Gr<strong>und</strong>sätzen.<br />

- Umweltprobleme sind aus der Sicht einer einzelnen Fachwissenschaft oder nur eines Unterrichtsfaches<br />

nicht angemessen zu verstehen. Ihre Behandlung erfordert die Mitwirkung verschiedener<br />

Fächer, fächerübergreifende Formen des Unterrichts <strong>und</strong> eine Koordination der Fachlehrpläne.<br />

Betroffen <strong>und</strong> auf Kooperation angewiesen sind vor allem die Lehrer der Fächer Biologie, Chemie,<br />

Physik, Erdk<strong>und</strong>e, Arbeitslehre, Politik, Gemeinschaftsk<strong>und</strong>e, Religion <strong>und</strong> Ethik.<br />

- Die fächerübergreifende <strong>und</strong> die stark handlungsorientierte Arbeitsweise eines der <strong>Umwelterziehung</strong><br />

dienenden Unterrichts lässt sich besonders in Form von Projekten, im projektorientierten<br />

Unterricht <strong>und</strong> mit den Methoden der Fallstudie <strong>und</strong> des Planspiels realisieren.<br />

- Der Unterricht stellt hohe Anforderungen an die Flexibilität der Unterrichtsorganisation <strong>und</strong> an die<br />

Kooperation der sehr unterschiedlich ausgebildeten <strong>und</strong> eingesetzten Lehrer.<br />

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