01.12.2012 Aufrufe

Exkursionen für Biologieunterricht und Umwelterziehung

Exkursionen für Biologieunterricht und Umwelterziehung

Exkursionen für Biologieunterricht und Umwelterziehung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

In einem städtischen Ballungsgebiet wie Hamburg sind die Erlebnis-, Planungs- <strong>und</strong> Handlungsbereiche<br />

der <strong>Umwelterziehung</strong> in besonderem Maße stadtökologisch bestimmt. Das Interesse richtet<br />

sich auf stadtökologische Kreisläufe, auf die Besonderheiten von Verdichtungsräumen <strong>und</strong> auf ihre<br />

Belastungs- <strong>und</strong> Gefährdungspotenziale.<br />

In einem großstädtisch geprägten Ballungsraum gelten die ökologischen Fragen vorwiegend den<br />

anthropogenen Veränderungen im Boden, im Wasser <strong>und</strong> in der Luft sowie deren Auswirkungen. Für<br />

die großstädtische Pflanzen- <strong>und</strong> Tierwelt ist eine Verarmung der Arten <strong>und</strong> ökologischer Gruppen zur<br />

Stadtmitte hin <strong>und</strong> der Zuzug standortfremder Arten charakteristisch. Im Hinblick auf den Menschen<br />

interessieren die möglichen Gefährdungen der körperlichen <strong>und</strong> seelischen Ges<strong>und</strong>heit.<br />

Die Aufmerksamkeit richtet sich auf Stadtbiotope <strong>und</strong> Kleinstandorte, biotische Aspekte wie Blühtermine<br />

<strong>und</strong> Artenspektrum, Industriedichte <strong>und</strong> Emissionen, Verkehrsbelastung <strong>und</strong> Immissionen,<br />

Anteile versiegelter <strong>und</strong> überbauter Flächen, Grade <strong>und</strong> Formen der Naturentfremdung, Folgen des<br />

Erholungs- <strong>und</strong> Freizeitdrucks auf naturnahe Räume. Die praktischen Möglichkeiten, der Verarmung<br />

<strong>und</strong> Instabilität großstädtischer Lebensgemeinschaften entgegenzuwirken, können am Beispiel von<br />

Vegetationsinseln gezeigt <strong>und</strong> genutzt werden, z. B. in Grünanlagen, Hinterhöfen <strong>und</strong> Gärten, auf<br />

Schulhöfen, an Straßensäumen, Bahnanlagen <strong>und</strong> Kanälen, auf Mülldeponien <strong>und</strong> Brachflächen. Am<br />

Hamburger Beispiel können die Wasserversorgung <strong>und</strong> -entsorgung, die Müll- <strong>und</strong> Schadstoffbeseitigung,<br />

der Lärmschutz u. ä. unter ökologischem Aspekt behandelt werden.<br />

Es können, an solchen Beispielen Zugänge zu allgemeineren Fragen eröffnet, Gelegenheiten zur<br />

kritischen Überprüfung eigenen Verhaltens genutzt <strong>und</strong> Alternativen <strong>für</strong> das Handeln aufgezeigt<br />

werden.<br />

Günter Wölk<br />

Hamburg 1986<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!