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Schizophrenie - verstehen, behandeln, bewältigen - Therapie ... - ACC

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DR. MED. SAMUEL PFEIFER: SCHIZOPHRENIENicht-Wollen-KönnenAls Aussenstehender ist man versucht, <strong>Schizophrenie</strong>krankezu drängen, wenigstensminime Aktivitäten zu entwickeln (Aufstehen,die Medikamente regelmässig zu nehmen, zurArbeit gehen, sich an Regeln halten).Dies ist aber im akuten Schub für die Betroffenennicht mehr möglich. Sie leiden untereinem Nicht-Wollen-Können. Bei der psychotischenAmbivalenz stehen die gegensätzlichenGefühle und Strebungen weitgehend be-ziehungslos nebeneinander. Lachen und Weinen,Liebe und Hass, Wollen und Nicht-Wollen,Angst und Glück bestehen nebeneinander.In ihrem gleichzeitigen Auftreten blockierensie sich gegenseitig, ohne dass die Kranken sichdessen bewusst sind. Damit wird das Nicht-Wollen-Können zum Hindernis für Behandlungund Rehabilitation.BasisstörungenIm Bemühen, das subjektive Erleben von <strong>Schizophrenie</strong>krankenbesser zu erfassen wurdenverschiedene Fragebogen aufgebaut, die diesermöglichen sollen. Wohl das umfassendsteKonzept wurde von Huber und Süllwold inForm des Frankfurter Beschwer defragebogensentwickelt. In 98 Fragen bzw. Feststellungen«Meine Gedanken sind öfter so aufdringlich,als ob etwas laut denkt in mir» (DE)«Zeitweise kann ich nicht reagieren und musseinfach abwarten, bis es wieder geht» (KO)«Manchmal stoppe ich mitten in einer Bewegungund überlege, wie es weitergeht»(MO)«Manchmal kommt es mir vor, als ob derBoden, auf dem ich gehe, sich hebt oderkrümmt» (WAK)«Ganz normale Nebengeräusche, die ich frühernicht beachtet habe, lenken mich jetztübermässig ab» (REI)werden die auf Seite 5 beschriebenen Störungendetailliert in Worte gefasst. Huber und Süllwoldsprechen bei den Störungen des Denkens,der Gefühle und des Ich-Erlebens von schizophrenenBasis störun gen. Diese werden in zehnKategorien eingeteilt:1. KO = Verlust der Kontrolle (Selbstverfügbarkeit)2. WAS = Wahrnehmung (sensorische Irritation)3. WAK = Wahrnehmung komplex4. SP = Sprache5. DE = Denken6. GED = Gedächtnis7. MO = Motorik8. AU = Automatismenverlust9. AN = Anhedonie und Angst10. REI = ReizüberflutungANMERKUNG:In der Internationalen Literatur ist von «kognitiven Störungen»die Rede.Literatur:Süllwold L & Huber G: Schizophrene Basisstörungen, Springer1986.11

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