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Schizophrenie - verstehen, behandeln, bewältigen - Therapie ... - ACC

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DR. MED. SAMUEL PFEIFER: SCHIZOPHRENIESonderformenImmer wieder trifft man Zustandsbilder, diein manchen Anteilen nicht dem klassischenKonzept entsprechen. Wenn diese als Einheitgefasst werden, so spricht man auch von einemKonstrukt. Folgende Begriffe sind besondershäufig:Spät-<strong>Schizophrenie</strong>Obwohl eine <strong>Schizophrenie</strong> in der Regel vordem 45. Altersjahr auftritt, lassen sich immerwieder Fälle beobachten, wo die schwere Veränderungim Sinne einer <strong>Schizophrenie</strong> erst nachdieser Grenze auftritt. Diese muss allerdingsvon wahnhaften Entwicklungen im Alter abgegrenztwerden, wo sich gehäuft organische Ursachenfinden.PfropfschizophrenieEs handelt sich um schizophrene Symptome,die bei einer vorbestehenden psychoorganischenKrankheit bzw. Hirnschädigung auftreten.Die schizophrene Symptomatik pfropftsich gleichsam auf die organische Störung auf.Der Begriff galt lange als veraltet, wurde aberkürzlich wieder aufgegriffen.Zoenästhetische<strong>Schizophrenie</strong>Im Vordergrund stehen körperliche Beschwerden,wie etwa seltsame und rasch wechselndeSchmerzen, Taubheitsgefüh-le, Elektrisierungs-und Hitzegefühle. Typische Aussage:«Es ist ein ständiges Reissen in allen Nerven,das brennt und elektrisiert, dabei verliert manden Verstand.»SchizotypePersönlichkeitsstörungDurchgängiges Muster von Eigentümlichkeitenin Vorstellungen, äusserer Erscheinungund Verhalten, sowie Mängel in zwischenmenschlichenBeziehungen. Häufig: Beziehungsideen(aber kein Beziehungswahn); extremesoziale Ängstlichkeit; seltsame magische Vorstellungen;ungewöhnliche Wahrnehmungen;Verhalten und äussere Erscheinung wirken oftseltsam oder exzentrisch; keine engen Freundeoder Vertraute; eigenartige Sprache (z.B. verarmt,weitschweifig, vage oder übermässig abstrakt);inadäquater Affekt, oft spröde und unnahbar;Argwohn oder paranoide Vorstellungen.<strong>Schizophrenie</strong> und ZwangsstörungIn etwa 5 Prozent der <strong>Schizophrenie</strong>-Krankenbeobachtet man eindrückliche Zwangssymptome(z.B. Waschzwang). Oft ist es schwierig,zwischen Zwangsgedanken und der Reaktionauf Halluzinationen zu unterscheiden. PsychologischeTests haben deutliche kognitive Defizitegezeigt. Insgesamt ist das Vorhandenseinausgeprägter Zwangssymptome ein Hinweisauf eine schlechtere Prognose, häufig mit einer<strong>Therapie</strong>resistenz auf Antipsychotika. Immerhinkann die Kombination von Antipsychotika mitAnafranil eindrückliche Besserungen bewirken.Manchmal kann aber das Antidepressivum diePsychoseschwelle erniedrigen.14

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