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Wolfgang Wildgen - Fachbereich 10 - Universität Bremen

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8.3.2. Niederdeutsches Liedgut und niederdeutsche Tänze im Musikunterricht<br />

Unter dem Titel „Sing man to!“ lernten die Kinder Lieder, wie „Snack<br />

maal Platt“, „Plattdüütsch snacken, Plattdüütsch singen, sünd un blieft<br />

twee schöne Dingen“, „Katt un Kater“, „Porgenvergnögen“, „De Maand,<br />

de steiht an `n Heben“, „Veeruntwintig lüttje Döörn“, „Laat us juchen,<br />

laat us sing“ (Lasst uns froh und munter sein), „Ower Johr ook wedder“<br />

(Alle Jahre wieder), „Von Heben hooch“, „Miene Möhl door baben op `n<br />

Barg woll steiht“ und noch sechs weitere, wie „Mit de Föten geiht dat<br />

trapp, trapp, trapp“, „Gah von mi“, „Dat geiht nix ower de Gemütlichkeit“,<br />

„O, Hannes , wat `n Hoot“, „Wenn wi in `n Sommer maal in Holland<br />

sünd“ un „Bohnenpott“. Die letzten sechs Lieder wurden unter dem<br />

Titel „Ringelreihn un Danz op de Deel“ in der Aula zu niederdeutschen<br />

Tänzen mit vorgegebenen Schritten, Touren und Folgen weiter erarbeitet,<br />

indem die Tanzanweisungen schritt- und griffweise so lange vor- und<br />

nachgemacht wurden, bis sie automatisiert waren und mühelos die Kehrreime<br />

mitgesungen werden konnten.<br />

8.3.3. Plattdeutsche Werkstatt im Werkunterricht<br />

Unter dem Titel „Balkenwark for `n Buernhuus“ lief der Renner für die<br />

Drittklässler. Der eigentlichen Tätigkeit an der Werkbank ging der Besuch<br />

einer Bauernhausanlage und das genaue Betrachten eines maßstabsgetreuen,<br />

teilgenauen Modells voraus. Da der Nachbau eines ganzen<br />

Hau-ses innerhalb eines Schuljahres nicht zu schaffen sein würde, einigte<br />

man sich auf die Anfertigung der Vorderwand, der eigentlichen Ansicht<br />

des Niedersächsischen Bauernhauses.<br />

Im Werkraum wurde die Tätigkeit als die Arbeit in einer erlebten<br />

plattdeutschen Zimmerei nachgespielt. Die Erklärung des Aufrisses, die<br />

Auftragsvergabe der verschiedenen Gewerke an die einzelnen Kinder, die<br />

Aufforderungen, Werkzeug herbeizuholen, Arbeitsanweisungen und Korrekturvorschläge<br />

wurden in niederdeutscher Sprache gegeben. Mit „Snäcken“,<br />

den witzigen Aussprüchen der Zimmerleute, wie „Passt op `n<br />

Hunnenhoor“ oder „Dreemaal afsaagt un jummer noch to kort“, wurden<br />

bei passender Gelegenheit sowohl gute als auch Fehlleistungen<br />

kommentiert.<br />

Das richtige Zusammenstecken aller angefertigten Teile am Ende des<br />

Zuschnittes und Abrichtens galt als bestandene „Gesellenprüfung“ und<br />

wurde mit einem Zertifikat dokumentiert. Das abschließende Richtfest

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