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Wolfgang Wildgen - Fachbereich 10 - Universität Bremen

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48<br />

Borgfeld—Lilienthal, Worpswede (Teufelsmoor) exemplarisch zu<br />

untersuchen.<br />

3.2.1. Phonologie der Vokale<br />

Die Vokale der deutschen Varietäten werden generell je nach Position<br />

verschieden realisiert, d.h. sie sind durch phonotaktische Positionen bedingt.<br />

Man muss betonte von unbetonten Silben, offene von geschlossenen<br />

Silben, Anlaut (Antaxe) von Inlaut (Intaxe) und Auslaut (Abtaxe)<br />

unterscheiden. Das zentrale Phonemsystem des Deutschen wird meist<br />

anhand der betonten Silben erstellt. Die Geometrie des Grundsystems<br />

lässt sich am „norddeutschen Vokalsystem“ (vgl. Ternes, 1999: 95)<br />

ablesen. Es enthält drei Stufen: geschlossen/halbgeschlossen/offen; drei<br />

Klassen: vorne gerundet/vorne ungerundet/hinten und hat die Form eines<br />

Dreiecks. Generell wird zwischen kurzen und langen Vokalen<br />

unterschieden, wobei die Kürze/Länge die Qualität der Vokale<br />

systematisch verändert.<br />

i y<br />

e ø<br />

a<br />

Abbildung 6: Die Geometrie des norddeutschen Vokalsystems<br />

Für die folgenden Darstellungen werden wir diese Parameter zu Grunde<br />

legen und eventuell modifizieren; dies bedeutet nicht, dass das „norddeutsche<br />

Vokalsystem“ eine Bezugsgröße ist, lediglich der Typus der<br />

phonetischen Beschreibung wird als Starthypothese übernommen.<br />

Betrachten wir das von Stellmacher (1973) in Osterholz-Scharmbeck<br />

festgestellte System, so fügt es sich in dieses Schema ein mit dem kleinen<br />

Unterschied, dass nach Stellmacher (1983: 254) das /a:/ nur als Ergebnis<br />

sekundärer Dehnung vereinzelt auftritt; Beispiel: /va:n/ = wachsen. Gegenüber<br />

dem Hochdeutschen fehlt (wie beim „norddeutschen Vokalsystem“)<br />

die Opposition /e:/-/�:/ . Diphthonge treten nach Stellmacher im<br />

o<br />

u

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