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Rundbrief 2/2004 - Verband für sozial-kulturelle Arbeit eV ...

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• Die Einrichtungen gewinnen an Bekanntheit und erreicheneine bessere Auslastung ihrer Angebote• Sie können sich gegenüber öffentlichen Zuwendungsgebernals innovative Partner profilieren• Sie gewinnen Zugang zu potenziellen Sponsoren auchfür die eigene EinrichtungIn der Auftaktveranstaltung zur Einrichtung der Kiez-AktivKassenwurden folgende Vorschläge für die Öffentlichkeitsarbeit derGast- bzw. Trägerorganisationen gesammelt:• Öffentliche Einladung zur Start- Veranstaltung durchPlakataushang sowie Verteilung und Auslage von Programmflyernim Stadtteil• Gezielte Ansprache von Einzelpersonen• Gezielte Information von Multiplikatoren in örtlichenGremien wie Elternvertretungen, Mieterberatungen,Interessensverbänden von Gewerbetreibenden• Nutzung öffentlicher Veranstaltungen (Podiumsdiskussionen,Straßenfeste etc.)Die Kiezaktivkasse bekannt machenInteressierte Bürgerinnen und Bürger bekommen vor allem überpersönliche Ansprache den entscheidenden Anstoß zur Mitarbeitin der KiezAktivKasse. Dennoch macht eine breite Öffentlichkeitsarbeitzur Werbung für die Mitarbeit Sinn, denn dadurch wirdgleichzeitig über die Möglichkeit informiert, dass Förderanträgebei der Jury gestellt werden können.Außerdem zeigen Erfahrungen aus dem professionellen PR-Geschäft,dass eine Ansprache über mehrere Kanäle und Medieninsgesamt immer den besten Erfolg bringt.Die Jury zusammenstellenDie Zusammenstellung der Förderjury ist eine besonders sensiblePhase bei der Einrichtung der KiezAktivKasse. Einerseits solltendie Kassenaktiven möglichst den Querschnitt der Bevölkerung imEinzugsgebiet abbilden.Andererseits muss auch auf eine arbeitsfähige Größe geachtetwerden, bei der vielleicht nicht jede Interessensgruppe Berücksichtigungfindet. Insbesondere in multikulturell geprägten Stadtteilenist dies nicht immer eine leichte Aufgabe. Sie setzt voraus,dass die Verantwortlichen der Trägerorganisation mit den <strong>sozial</strong>enNetzwerken und Organisationen im Stadtteil vertraut sind. Inbenachteiligten Quartieren kann es vorkommen, dass Anwohnerzögern, Verantwortung für die Verteilung von aus ihrer Sicht „großenSummen“ zu übernehmen. Hier können Finanzerfahrene dazubeitragen, die Hemmschwellen zu senken.Die meisten Kiezaktivkassen haben mit einer Größe von 5-7 Jurymitgliederngute Erfahrungen gemacht. Weniger sollten es nichtsein, weil immer damit gerechnet werden muss, dass einzelneJurymitglieder nicht alle Entscheidungstermine wahrnehmenkönnen. Auch hat es sich als sinnvoll erwiesen, dass sowohl „lokalesUrgestein“ als auch mehr und weniger frisch Zugezogene inder Jury vertreten sind.Grundsätzlich hat es sich als problematisch erwiesen, wennJurymitglieder selber auch Förderanträge stellen. Um Interessenskonflikteoder gar eine dauerhaft belastete <strong>Arbeit</strong>satmosphäre zuvermeiden haben einzelne KiezAktivKassen sich von vornhereineinstimmig für eine Geschäftsordnung entschieden, die Stimmenthaltungvorsieht, wenn persönliche Interessen mit Vorhabenverknüpft sind, für die ein Förderantrag gestellt wurde.Am meisten Erfolg bei der Drittmittelakquise hatten solche Akteure,die nicht nur von einem konkreten Projekt überzeugt warenund dies auch mit Selbstbewusstsein nach außen vertreten konnten,sondern für die Projekte auch Rückendeckung von örtlichenEntscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung bekamen.Entscheidend war aber vor allem, dass die geförderten Vorhaben,für den Stadtteil eine besondere Bedeutung hatten und vonvielen Akteuren mitgetragen wurden Werbung zur Verstärkungeiner „anonymen“ KiezAktivkasse hatte meist weniger Erfolg alsdie Werbung zur Ko-Finanzierung eines konkreten Vorhabens,wie beispielsweise die Finanzierung von Bodenschwellen zurVerkehrsberuhigung einer Wohnstraße.Drittmittel akquirierenAuch die begrenzten Mittel einer KiezAktivKasse können nachsorgfältiger Prüfung und Vergabe große Wirkungen im Stadtteilentfalten. Insbesondere dann, wenn es gelingt, das vorhandeneKapital der KiezAktivKasse durch Einwerbung von Drittmittelnaufzustocken. Erfahrungsgemäß ist die Bereitschaft zu ergänzenderFörderung besonders groß, weil durch die bereits vorhandeneKapitalbasis ein gewisser Erfolg bereits garantiert ist, an demSpendenwillige auch mit kleinen zusätzlichen Beträgen in vollemUmfang beteiligt sind.Im Übrigen gelten für Drittmittelakquise die gleichen Prinzipienwie für jede erfolgreiche Werbung um Unterstützung und Spenden:Es gilt vom Kleinen ins Große zu gehen, vom Bekannten zumUnbekannten. Von der Werbung im Freundes- und Bekanntenkreisüber die Ansprache lokaler Gewerbetreibender bis hin zur Unterstützungdurch Presse und Medien.Förderkriterien entwickelnSoll eine KiezAktivKasse als „Förderinstanz“ dauerhaft etabliertwerden, ist eine Festlegung von Förderkriterien unabdingbar. Jestärker sich die Anträge häufen, desto deutlicher wird das allenBeteiligten: Wird jeweils erst im Nachhinein oder im Einzelfallentschieden, so kann es zum Eindruck von Intransparenz oder garWillkür kommen.Deshalb macht es Sinn, frühzeitig wenigstens einen Kriterienkatalogoder eine Prioritätenliste zu erstellen, die zumindest eine grobeOrientierung für Entscheidungen bieten, ohne eine inhaltlicheDiskussion im Einzelfall ersetzen zu können.Kriterien könne beispielsweise sein:• Das Vorhaben soll generationsübergreifenden Charakterhaben• Das Vorhaben soll einen hohen Beteilungseffekt haben• Die Ergebnisse des Vorhabens sollen allgemein öffentlichzugänglich sein• Es soll erkennbar sein, dass Eigenarbeit bzw. Eigenmittelin das Vorhaben einfließenAus grundsätzlichen Erwägungen wird empfohlen, auf dieFörderung von Vorhaben zu verzichten, bei denen der Eindrucküberwiegt, dass es sich um eine Ersatzfinanzierung nach Mittelkürzungenfür eine öffentliche oder öffentlich geförderte Einrichtunghandelt.Vor Beginn der Antragsprüfung stellten die meisten Förderrjuryseine Geschäftsordnung auf, die nur wenige Punkte umfasst. Sowurden beispielsweise Beschlüsse zu Antragsrecht und Grundsätzebeim Abstimmungsverhalten der Jury-Mitglieder festgelegtoder Termine für die Abstimmung über Anträge verabredet. DifferenzierteFörderkriterien wurden zunächst von den wenigsten Jurysaufgestellt. In der ersten Förderperiode war die KiezAktivKassenur wenig bekannt und es gab deshalb oft gerade genug Anträge,über die überhaupt entschieden werden konnte. Entsprechenddrehten sich die Diskussionen in der Jury dann meist eher um dieFrage der Förderhöhe, als um die grundsätzliche Förderwürdigkeitder beantragten Vorhaben.Wie weit geht mein Kiez?Im Zusammenhang mit Förderkriterien stellt sich auch die Frage,in welchem räumlichen Wirkungsbereich sich die KiezAktivKassebewegen soll.Die Diskussion um die Wahrnehmung von Grenzen des Stadtteilshat jedoch nicht nur die Funktion, ein weiteres Förderkriteriumaufzustellen, sondern auch: unterschiedliche Sichtweisen auf13

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