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Rundbrief 2/2004 - Verband für sozial-kulturelle Arbeit eV ...

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Veranstaltungsanlage 100.000 Menschen aufmarschiert. In derVorweihnachtszeit entsteht hier ein riesiger Markt. Vis a vis daskonservative Burgtheater, welches großzügige staatliche Subventionengenießt. Nach dem Theatergenuß schreitet man über dielinke prunkvollen Feststiege hinab direkt zum Cafe Landtmannüber einem das Deckengemälde Gustav Klimts „ Vor dem Theaterin Taormina „An den Redoutensälen vorbei unter einer riesigen Kuppel hindurchist am Ende des nächsten Durchganges der Eingang zurSpanischen Reitschule. Der Lipizzaner Stall befindet sich in einemRenaissensgebäude. Bei einem Großbrand im Redoutensaal imJahr 1922 wurden die Pferde von Passanten in Sicherheit gebracht.Dem Ring entlang folgt die Unversität - die früheste Gründung1365 im heutigen deutschen Sprachraum -, deren Komplex andieser Stelle 1883 fertiggestellt wurde.Durch den Volksgarten spazieren wir Richtung Hofburg vorbei amBundeskanzleramt genannt Ballhausplatz. Im LeopoldinischenTrakt der Hofburg residiert heute der Bundespräsident. Bei derVereidigung einer Bundesregierung mußten die neuen Ministerschon einmal die Kellerverbindung zwischen Bundeskanzleramtund Präsidialamt wählen, weil Demonstranten den offiziellenZugang blockiert hatten.Wir wenden uns über den Heldenplatz der neuen Hofburg zu. Vonhier aus hat Hitler seine Rede nach dem Einmarsch gehalten. Nachneueren Recherchen hat niemand außer ihm an dieser Veranstaltungteilgenommen.Dort sind die Waffensammlung, die Sammlung alter Musikinstrumente,dasEphesosmuseum untergebracht. Im linken Bereich fanden dieOPEC und OECD Sitzungen statt.Ein weiterer Blick über die Schulter der Geschichte im imposantenHalbrund der neuen Hofburg :Die Monarchie hat 90 % der geführten Krieg verloren und deshalbden Spruch geschöpft :Glückliches Österreich - heirate !Wir wenden uns nun der alten Hofburg zu, tauchen ein in diezahllosen Durchgänge, schlendern an der Burgkapelle MariaeHimmelfahrt vorbei, wo die Haydn-,Mozart-oder Schubert-Messender Sängerknaben zelebriert werden, zum Schweizer Hof, dessenName herrührt von den Söldnern der Schweizer Wachsoldatengarde.Die Schatzkammer, die weltweit bedeutendste Sammlungihrer Art mit dem einzigenFast unversehrt erhaltenen Kronschatz des Mittelalters, lassen wirlinks liegen. Der Teil der geistlichen Schatzkammer assoziiert denAusspruch des kürzlich verstorbenen Kardinal König, dass er derKardinal der Katholiken sei aber nicht der Österreicher.Die Hofburg war die Winterresidenz und das Schloß Schönbrunnder Sommersitz der Könige.Während der Bombardierungen des II. Weltkrieges wurde ein Drittelder Innenstadt zerstört. Wien wurde 1945 von der roten Armeebefreit, die Russen nahmen viele Industrieanlagen mit nach Hause.Im Jahr 1955 wurde der Österreichische Staatsvertrag zwischenÖsterreich und den vier Besatzungsmächten im Schloß Belvedereunterzeichnet. Inhalt : Souveränität und immerwährende Neutralität.Wir passieren den schönsten Platz Wiens : auf dem Josefsplatzstehen die Paläste der wohlhabendstenFamilien der Stadt mit einer Quadriga über der Nationalbibliothek( www.onb.ac.at ) , die den Platz beherrscht. Der AugustinerStraße folgen wir bis zur Abertina. Das Gebäude mit Seidentapeten,Blattgold und Intarsienböden, mit barocken Kabinetten undklassizistischen Prunkräumen, Hollein Dachsegel und Rolltreppenbeheimatet unter anderem eine der drei weltweit bedeutendstenSammlungen an Handzeichnungen und Druckgrafiken.Auf einer der Eingangstreppen nimmt der gesamte Berliner ChorPlatz für eine Pause und ein Gesamtbild. An der Rückfront derStaatsoper, am Hotel Sacher vorbei machen wir uns nun auf denWeg zum Stephansplatz, dem Ziel unseres Spazierganges. Ab 1792wurde der dortige Platz neu geschaffen nachdem der Friedhofdort aufgelassen und alle Häuser rundherum abgerissen wurden.Eine Folge der Pestepidemie. Der Stephansdom ist mit seinemdritten gotischen Bau - begonnen 1304, einem Südturm mit 136,5m aus dem Jahr 1433 und fertiggestellt 1455 - erhalten gebliebenunter erheblichen Renovierungsmühen bis 1966 nach einemBrand im letzten Kriegsjahr 1945.Der Stadtführer Marko Iljic wird mit großem Applaus verabschiedet.Der Heurigenabend wird dem Chor spendiert durch die StadtWien. Angeregt durch eine weitere Chorprobe am Nachmittag,den faszinierenden Stadtspaziergang, diverse Sitzungen in denunnachahmlichen Kaffeehäusern fahren die Gäste mit der Bahnhinaus in ein Lokal, welches sicher nicht vielen Touristen bekanntist. Der Wein , das Essen, die bisweilen schräge bis bittersüßeSchrammelmusik regen zunächst die Teilnehmer des WienerHilfswerk Chores und dann den Friedenauer Konzertchor zuspontanen, geschulten Gesangsdarbietungen an. Die sind so gut,das Gäste von Nachbarveranstaltungen sich blicken lassen nachdem Verklingen der letzten Töne und mit feuchten Augen vondem gehörten Liedgut schwärmen. Da sind viele Funken übergesprungen.Renate Wilkening, Harald Hübner22

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