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Rundbrief 2/2004 - Verband für sozial-kulturelle Arbeit eV ...

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Pflegedienste, Therapeuten, Frisöre, Wäschereien, Bäckereien etc.müssen mit einbezogen werden, wenn integrative Versorgungfunktionieren soll.Es soll möglich werden:* Möglichst viele Bedürfnisse „vor Ort“ befriedigen zukönnen* Bei Hilfebedarf ein wohnortnahes Angebot zur Verfügungzur Verfügung zu habenDiese Ziele einer „altenfreundlichen“ Gestaltung des Wohnumfeldeskommen auch allen anderen Generationen zu Gute. Es gilt derGrundsatz:Plane (sorge) für die Jungen - und du schließt die Alten ausPlane (sorge) für die Alten - und du schließt die Jungen einII.2.2. KleinräumigkeitGemeinsam mit ansässigen Mietern, Angehörigen der Älterenund kooperierenden Dienstleistern und Institutionen sollenWohnungsbaugesellschaft und NachbarschaftseinrichtungenInfrastrukturbedingungen schaffen, die ein Verbleiben im Wohnquartierin (fast) jeder Lebenslage ermöglichen.Dazu gehören:* Überblick verschaffen über Bedürfnis- und Problemlagen(besonders) der älteren Mieter. Hierbei ist die kostenneutraleBeteiligung von Universitäten und Fachhochschulenzu prüfen* Unkomplizierte Erreichbarkeit eines „Hilfelotsen“ beiaktuellen Problemen* Etablierung/Intensivierung von Nachbarschaftshilfe undhierfür notwendiger Strukturen* Sensibilisierung der Nachbarschaft für ProblemlagenÄlterer* Werbung und Begleitung von Freiwilligen/Ehrenamtlichen* Generationsübergreifende Mieterbeteiligung* Verfügbarkeit von Dienstleistungen, die geringere Mobilitätund Unterstützungsbedarf von Mietern berücksichtigen.Dies sind vorrangig ältere Menschen, aber auchBehinderte, Akutkranke, Mütter mit Kleinkindern, Grundschulkinderetc.* Barrierefreie, kommunikationsfördernde Gestaltung desUmfeldes.* Einrichtung einer Beratungsstelle in der Nachbarschaftseinrichtung* Realisierung von barrierefreien Wohnungen durch kostenträgerfinanzierteMaßnahmen - auch jenseits vonDIN 18025.Ein „sorgendes“ Gemeinwesen kommt über kurz oder lang an diesenKomponenten nicht vorbei. Welche der genannten Maßnahmenvordringlich realisiert werden sollen, sollte sich zum einen anden Bedürfnissen (vor allem) der älteren Mieter orientieren.II.2.3. SelbstorganisationWie die voran gegangenen Kapitel schon anzeigten, sollen diemeisten Maßnahmen von Betroffenen, Familienmitgliedern undNachbarn (mit) getragen werden. Wir haben (aus Erfahrung!) großesVertrauen in das Selbsthilfe- und Selbstorganisationspotenzial.Es bedarf aber häufig einer ordnenden Instanz, die das Engagementin Erfolg versprechende Aktionen führt. Dies ist die vorrangigeAufgabe der Projektpartner. Begleitend braucht es eine guteÖffentlichkeitsarbeit und Nachbarschaft stiftende „Events“. Wiedies im Einzelnen geschehen soll, ist im nächsten Kapitel beschrieben,in dem die einzelnen Bausteine vorgestellt werden.III. Bausteine von Community CareIII.1. Zentrale Anlaufstelle („Hilfelotse“) undTreffpunkt für ÄltereDie zentrale Komponente der altenfreundlichen Gestaltung einesWohnquartiers ist eine zentrale Anlaufstelle, die sich grundsätzlicherst einmal für Alles zuständig fühlt, d.h. jeden Unterstützungsbedarferfasst, bei Bedarf weitervermittelt und jeden eingeleitetenProzess bis zur Lösung im Auge behält und begleitet. Es ist sinnvoll,dass diese Anlaufstelle an eine bestehende Nachbarschaftseinrichtung„angedockt“ wird, weil diese alle Bewohner/innen desStadtteils im Blick hat und deswegen in besonderem Maße dafürgeeignet ist, integrativ zu wirken.Die Nachbarschaftseinrichtung kann die Bedingungen erfüllen,dass die Anlaufstelle* wohnortnah angelegt ist, so dass sie von Ratsuchenden,Nachbarn und Angehörigen schnell erreicht werdenkann* Vertrautheit ausstrahlt und Sicherheit vermittelt* niedrigschwellig ist, d.h. auch von Menschen in Anspruchgenommen werden kann, die keine speziellenZugangsvoraussetzungen haben.Die Nachbarschaftseinrichtung ist als kiezbezogener Treffpunktbesonders für mobilitätseingeschränkte Menschen eine Möglichkeit,„unter Menschen zu kommen“. Die Einrichtung muss sich aufdie besonderen Bedürfnisse dieser älteren Menschen einstellenund in ihrer Öffentlichkeitsarbeit um diese Besuchergruppebesonders werben, um ihrer neuen Zusatzfunktion gerecht zuwerden. Die Gestaltung von „Events“, die der Einbeziehung dieserZielgruppe in nachbarschaftliche Bezüge dienen, ist ein wichtigerBestandteil der „Werbestrategie“. Solche Veranstaltungen, die nebenihrer Funktion als Kommunikationsgelegenheit auch als Frühwarnsystemfür sich anbahnende Problemlagen genutzt werdenkönnen, brauchen eine sorgfältige Planung und eine durchdachteTransportlogistik. Nachbarschaftseinrichtungen und die Freundealter Menschen e.V. können ihre langjährigen Erfahrungen aufdiesem Gebiet einbringen und bringen gute Voraussetzungen füreinen erfolgreichen Verlauf des Vorhabens mit.Zusammengefasst übernimmt die Anlaufstelle folgendeFunktionen:* Koordinierungsstelle für Unterstützungs- und Sorgebedarf* Grundsätzliche Zuständigkeit „für Alles“* Kommunikationsort für alle Menschen im Wohnumfeld* Stützpunkt für beteiligte (Pflege-)Dienstleister* Während der Dienstzeiten Zielort für Notrufe, eventuellSchlüsseldepot* Koordinierungsstelle für freiwillige (nachbarschaftliche)HilfeleistungenIII.2. Einbindung externer ServicesDie Fortführung eines autonomen Daseins in der eigenen Wohnungscheitert bei vielen älteren Menschen an der Nicht-Erreichbarkeitalltäglicher Dienstleistungen.Ob Einkauf, Wäschepflege oder notwendige Behördengänge: essind häufig die „Kleinigkeiten“, die in ihrer Summe den Entschlusszum Verlassen des vertrauten Wohnumfeldes herbeiführen.Eine bewährte Strategie, diesen Prozess zu verhindern oder zumindestzu verzögern, ist die Einbindung verschiedenster Services,die die benötigten Leistungen am Wohnort erbringen.Beispiele hierfür sind:18

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