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Rundbrief 2/2004 - Verband für sozial-kulturelle Arbeit eV ...

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Leben in Nachbarschaft bis ins hohe AlterCommunity Care in einem urbanen Wohnquartier- Projektskizze -Kurzfassung des Projekts:Die Gesellschaften in allen westlichen Industrienationen werden älter.Die hier vorgelegte Projektskizze beschreibt eine humane Strategie, wie ein Gemeinwesendurch die Nutzung nachbarschaftlicher Netze und ein intelligentes Care - Management indie Lage versetzt wird, seine älteren Mitbürger - auch in existenziell schwierigen Lebenslagen- zu integrieren und die Übersiedlung in Pflegeeinrichtungen zu verhindern. NachbarschaftlicheNetze bedeuten die Einbeziehung unentgeltlicher und geringfügig bezahlternachbarschaftlicher Hilfeleistungen, Care - Management bedeutet in diesem Projekt di<strong>eV</strong>ernetzung vorhandener Ressourcen und die Entwicklung neuer selbst organisierter HilfeundPflegeeinheiten.Das Projekt ist so angelegt, dass alle Altersgruppen von diesem Prozess profitieren könnenund dass sich letztendlich ein neues Bewusstsein von Altern und Nachbarschaft entwickelnkann. Last but not least wird deutlich werden, wie Community Care Selbstorganisation undbürgerschaftliches Engagement innerhalb eines Gemeinwesens befördern kann.Zukunftsweisend ist dabei die enge Kooperation mit einer Wohnungsbaugesellschaft undeiner Vielzahl von Services.Geplanter Projektbeginn: Frühjahr 2005Projektende: Frühjahr 2008, erste Evaluation Mitte 2006Projektpartner: <strong>Verband</strong> für <strong>sozial</strong>-<strong>kulturelle</strong> <strong>Arbeit</strong> e.V. - Freunde alter Menschen e.V.Übersicht:I. ProblembeschreibungII. Ziele, Prinzipien und EssentialsIII. BausteineIV. Organisation und KooperationI. ProblembeschreibungI.1. Die Situation älterer Menschen inurbanen GemeinwesenImmer mehr Menschen wollen dort alt werden, wo sieschon lange wohnen.Obwohl wünschenswert und nachvollziehbar, birgt der Wunsch,im vertrauten Wohnquartier alt zu werden, eine Reihe von Risiken.Bereits heute erhält ein großer Teil der Älteren keine Unterstützungsleistungen(mehr) von Familie, Freunden oder nachbarschaftlichemUmfeld - ein Trend, der durch die Zunahme vonSingle-Haushalten in die Zukunft verlängert und verstärkt wird.Durch den Ausbau ambulanter Pflegedienste konnte zwar die Zeitzu Hause erheblich verlängert werden, bei komplexen Problemlagen(z.B. einer demenziellen Erkrankung des alten Menschen)bleibt jedoch oft als scheinbar einzige Möglichkeit die Übersiedlungin ein Pflegeheim.I.2. Die Infrastruktur ist nicht altenfreundlichDie Ursachen für diesen vermeintlichen Automatismus liegen aufvielen Ebenen:Wohnungen, die nicht (mehr) bedarfsgerecht sind, ein ausgedünntesDienstleistungsangebot und eine zunehmend anonymeNachbarschaftsstruktur verstärken Tendenzen zur Abhängigkeitvon professionellen Hilfesystemen bei gleichzeitigem Verlust vonMöglichkeiten der selbst bestimmten Lebensführung. Der betroffenealte Mensch und sein Umfeld sehen unter diesen Umständenhäufig keine andere Lösung als den Umzug in eine Institution.Gewünscht ist dieser Umzug in den meisten Fällen nicht.I.3. Die Nachbarschaft ist überfordertNachbarschaftliche und familiale Hilfeleistungen, die durchaushäufiger vorkommen als gemeinhin angenommen, können aufDauer nur tragfähig bleiben, wenn keine Abhängigkeiten entstehenund die Last der Verantwortung nicht allein auf den Schulterneiniger weniger ruht. Das gilt sowohl für die Familienmitglieder(meist Ehepartner oder Töchter/Schwiegertöchter) als auch für dieNachbarschaft.In Kombination mit einem verlässlichen professionellen Hintergrundsystemist und bleibt familiale und nachbarschaftliche Hilfe(nicht nur) für alte Menschen eine tragende Säule im Gemeinwesen.I.4. Neue Akteure sind gefragtBis in die Gegenwart gelten Problemlagen alter Menschen alseine Sache, um die sich die Familie oder die Wohlfahrt kümmert.Wir haben schon festgestellt, dass beide damit längst überfordertsind. Die Wohnungswirtschaft - die den größten Teil der alten16

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