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Kartierung der Streuobstbestände am Steinenberg - Hochschule ...

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6.6 Die Pflaume / Zwetschge<br />

Die spätreifen Arten brauchen einen langen und warmen Herbst, um eine gute<br />

Qualität zu erreichen. Die Hauszwetschge dagegen liefert auch in klimatisch raueren<br />

Lagen eine sehr hohe Qualität, was ein großer Vorteil gegenüber an<strong>der</strong>en Sorten ist<br />

und somit teilweise ihre große Bedeutung erklärt. Auf weniger geeigneten Standort,<br />

kann mit <strong>der</strong> optimalen Auswahl <strong>der</strong> Sorten-Unterlagen-Kombination darauf reagiert<br />

werden. Momentan jedoch ist die Resistenz gegenüber <strong>der</strong> Scharkakrankheit <strong>der</strong> <strong>am</strong><br />

meisten den Anbau einschränkende Faktor.<br />

Krankheiten<br />

Hier soll nur die Scharkakrankheit näher erläutert werden. Die Krankheit ist eine<br />

Viruskrankheit, die Schäden an Blättern, Früchten und <strong>der</strong> Rinde verursacht. Ober-<br />

und unterirdische Pflanzenteile sind durch den Befall stark in ihrer Vitalität<br />

geschwächt. Symptome sind helle, olivgrüne Ringe und Flecken an den Blättern<br />

welche Ende Juni / Anfang Juli sichtbar werden. Erkrankte Bäume werfen ihre<br />

Früchte bereits vor <strong>der</strong> Reifezeit ab. Das Fruchtfleisch bekommt pockenartige ring-<br />

und linienförmige Einsenkungen, was sich bei anfälligen Sorten über die ges<strong>am</strong>te<br />

Frucht ausbreiten kann. Vor allem die Verwertung <strong>der</strong> Früchte wird stark eingeschränkt,<br />

da das Fruchtfleisch gummiartig hart und ungenießbar wird. Durch einen<br />

Befall können Ertragseinbußen bis zu 100 Prozent entstehen. Es gibt Sorten, bei<br />

denen nur die Blätter o<strong>der</strong> nur die Früchten befallen werden. Bei vielen Sorten<br />

werden sowohl Frucht als auch Blatt befallen.<br />

Die direkte Bekämpfung dieses Virus ist nicht möglich. Eine Alternative ist die<br />

Auspflanzung von Sorten, bei denen nur die Blätter befallen werden. Diese<br />

Maßnahmen sind umstritten, da die Krankheit erhalten bleibt. Eine an<strong>der</strong>e<br />

Möglichkeit ist die Auspflanzung von resistenten Sorten. Unter diesen sind viele,<br />

fälschlicherweise als min<strong>der</strong>wertig betrachtete, „bunte“ Sorten. Aus den erläuterten<br />

Gründen ist <strong>der</strong> Erhalt dieser Sorten enorm wichtig. Da <strong>der</strong> Virus durch Blattläuse<br />

übertragen wird, ist die Bekämpfung <strong>der</strong> Läuse die einzige Möglichkeit <strong>der</strong><br />

Vorbeugung. Am wichtigsten ist es die Verbreitung <strong>der</strong> Krankheit einzudämmen.<br />

Deshalb sollten erkrankte Zwetschgen, Pfirsiche und Aprikosen entfernt werden.<br />

Weiterhin sollten Schlehen im Umkreis von 800 m um die Zwetschge entfernen<br />

werden. Schlehen erkranken oftmals selbst und beherbergen viele Blattläuse. Bei <strong>der</strong><br />

Neupflanzung von Zwetschgen ist es unerlässlich nur garantiert gesundes Pflanzschulmaterial<br />

zu verwenden. Beson<strong>der</strong>s in den ersten sieben Jahren sollten<br />

regelmäßige Kontrollen durchgeführt werden, da Zwetschgen in dieser Zeit<br />

beson<strong>der</strong>s anfällig sind.<br />

Sorten mit geringer Scharkaanfälligkeit sind:<br />

• Cacanska najbolia (Cacansker Beste)<br />

• Kirkes Zwetschge (blauviolette Reneklode), Bluefre, Mirabelle von Nancy<br />

• Ortenauer (Synonyme : „Borsumer“, „Kruft II“, „Johannisberg II“)<br />

• President, Ruth Gerster (keine Fruchtsymptome), Silvia, St. Hubertus, Valor<br />

• Hanita (auf <strong>Steinenberg</strong> vorhanden), Elena, Katinka, Top<br />

• Tophit, Topper, Topking, Presenta, Jojo (gilt als absolut Scharka-resistent)<br />

• Pillnitzer Neuzüchtungen wie Gräfin Cosel, Graf Bühl und Pillnitzer Mirabelle<br />

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