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Kartierung der Streuobstbestände am Steinenberg - Hochschule ...

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Möglichkeiten <strong>der</strong> Pflege des Obstbaumbestandes <strong>der</strong> Streuobstwiese<br />

11. Ausblick<br />

Anhand <strong>der</strong> ausgewerteten Daten ist zu erkennen, dass viele <strong>der</strong> Obstbäume<br />

ungepflegt sind und aus obstbaufachlicher Sicht dringend geschnitten werden<br />

müssten. Da die Anzahl <strong>der</strong> überalterten und offensichtlich erkrankten Bäume recht<br />

hoch ist, sollten ebenfalls Bäume nachgepflanzt werden (mindestens zwei Prozent<br />

des Baumbestandes pro Jahr).<br />

Das Schneiden eines älteren, ungepflegten Baumes würde laut fachlicher Angabe<br />

ca. 2 Stunden dauern (abhängig von Größe, Pflegezustand, Stabilität des Baumes).<br />

Der Lohn für Landschaftsgärtner beträgt mindestens 11 € /Std.- die seitens einer<br />

Firma in Rechnung gestellte Summe dürfte weitaus höher liegen (mindestens 25 €).<br />

Die Kosten für das Schneiden eines Baumes könnten folglich mindestens (bei<br />

entsprechendem Fachpersonal) bei 50 €/ Baum liegen. Da relativ viele Bäume<br />

geschnitten werden müssten und das alle 2 Jahre nötig wäre, ist die dafür nötige<br />

Summe recht hoch.<br />

Überlegung<br />

Der Obstbaumschnitt ist, so war es jedenfalls in <strong>der</strong> Literatur oft zu lesen, dazu da<br />

um den Baum produktiver und stabiler werden zu lassen. Auf den meisten Streuobstwiesen,<br />

und dazu gehört <strong>der</strong> <strong>Steinenberg</strong>, wird aber das Obst kaum noch genutzt.<br />

Der Trend zum Rückgang <strong>der</strong> Nutzung wird sich in den nächsten Jahren noch<br />

verstärken. Deshalb ist es fraglich, warum die Produktivität noch durch zusätzliches,<br />

kostenintensives Schneiden gesteigert werden soll, wenn es an Absatzmöglichkeiten<br />

mangelt.<br />

Der Obstbaumschnitt ist oftmals nötig, da <strong>der</strong> Baum schon vom Jugendalter her<br />

geschnitten und somit unnatürlich (instabil) erzogen wurde. Je<strong>der</strong> Schnitt ist eine<br />

massive Verletzung des Baumes und d<strong>am</strong>it Eintrittspforte für Pilze, Feuerbrand usw.<br />

Ein von Jugend an normal (d.h. nicht geschnittener) erzogener Baum ist ohne Schnitt<br />

stabil (siehe Wildapfel, Speierling). Die Alternative wäre nun Bäume nicht mehr zu<br />

schneiden und die zu pflanzenden Bäume ohne Schnitt zu erziehen. Dafür müssten<br />

allerdings Bäume selbst nachgezogen werden. D<strong>am</strong>it könnten zusätzlich die alten<br />

Sorten durch Veredeln erhalten bleiben (eventuell Versuchsfläche anlegen). Nach<br />

Saat und Veredlung werden die Bäume nicht mehr geschnitten und erhalten somit<br />

eine gesunde, natürliche und d<strong>am</strong>it stabilere Form. Die Äste behalten ihre Elastizität<br />

und können sich bei großer Belastung (viele Früchte) <strong>am</strong> Boden abstützen. Wenn die<br />

Bäume nicht mehr geschnitten werden, tragen sie weniger Früchte. Dieses dürfte bei<br />

<strong>der</strong> mangelnden Nutzung des Obstes keine Rolle spielen.<br />

Angesichts <strong>der</strong> vielen, dringend nötigen Arbeiten (Entbuschen, Erhaltung Kalk-<br />

Magerrasen, notwendige <strong>Kartierung</strong>en usw.) ist es nötig nach preiswerten<br />

alternativen Möglichkeiten <strong>der</strong> Pflege zu suchen. Diese Empfehlungen sind äußerst<br />

interessant und könnten deshalb auf einer Probefläche durchaus probiert werden.<br />

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