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Kartierung der Streuobstbestände am Steinenberg - Hochschule ...

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7. Ökologische Beson<strong>der</strong>heiten<br />

7.1 Wiesentypen auf <strong>der</strong> Streuobstwiese<br />

7. Ökologische Beson<strong>der</strong>heiten<br />

Nach den angetroffenen Pflanzen lassen sich zwei Wiesentypen unterscheiden<br />

1. Kalk-Magerwiese (Mäh<strong>der</strong>, Verband Mesobromion)<br />

2. Glatthafer-Wiese (Frischwiesen, Ordnung Arrhenatheretalia)<br />

7.1.1 Kalk-Magerwiese<br />

Als typische Vertreter <strong>der</strong> Kalk-Magerwiesen wurden folgende Pflanzen gefunden:<br />

• Bienenragewurz<br />

• Mückenhendelwurz<br />

• Aufrechte Trespe<br />

• Genfer Günsel<br />

• Helmknabenkraut<br />

• Bocksriemenzunge<br />

• Knäulglockenblume<br />

• Hornklee<br />

Die Kalk-Magerwiese tritt an einigen Stellen als Orchideen-Kalkmagerwiese auf,<br />

welche durch das Vorkommen <strong>der</strong> Bocksriemenzunge gekennzeichnet ist. Zwischen<br />

<strong>der</strong> Kalk-Magerwiese und <strong>der</strong> Glatthafer-Wiese gibt es viele floristische Übergänge.<br />

Glatthafer-Wiesen können durchaus auf denselben Standorten wachsen wie Kalk-<br />

Magerwiesen. Wie <strong>der</strong> N<strong>am</strong>e schon sagt, sind Kalk-Magerwiesen eher Zeiger von<br />

mageren Standorten, was sich aber durch Düngung zu Gunsten <strong>der</strong> Glatthafer-Wiese<br />

verän<strong>der</strong>n kann. Die Düngung, o<strong>der</strong> generell Eutrophierung, kann daher kommen,<br />

dass die Wiese als Streuobstwiese genutzt wird und teilweise gepflegt und<br />

bewirtschaftet wird. Kalk-Magerwiesen wachsen auf potentiellen Waldstandorten,<br />

weshalb die Wiese nur durch Mahd und/o<strong>der</strong> Beweidung erhalten werden kann. Im<br />

oberen Bereich <strong>der</strong> Streuobstwiese (Sukzession) ist dies deutlich zu erkennen.<br />

Dieser Wiesentyp ist von einem starken Rückgang betroffen. R. GRADMANN schrieb<br />

1950, dass in <strong>der</strong> Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts zwei Drittel <strong>der</strong> Wiesen <strong>der</strong> Schwäbischen<br />

Alb Kalk-Magerwiesen waren. Bereits in <strong>der</strong> Zeit nach dem 2. Weltkrieg war<br />

die Anzahl dieses Wiesentyps auf ein Zehntel zus<strong>am</strong>mengeschmolzen. Sie wurden<br />

entwe<strong>der</strong> aufgeforstet o<strong>der</strong> durch Düngung zu ertragreicheren Glatthafer-Wiesen<br />

umgewandelt. Dies unterstreicht die Schutzwürdigkeit des Wiesentyps, zumal Kalk-<br />

Magerwiesen eine große Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren beherbergen. Darunter<br />

befinden sich auch einige gefährdete und bedrohte Arten. Da Kalk-Magerwiesen<br />

nicht als Naturschutzgebiete ausgewiesen werden, ist <strong>der</strong> Schutz dieser Wiesen,<br />

beispielsweise auf Streuobstwiesen, umso wichtiger.<br />

Wissenswerte Beson<strong>der</strong>heiten<br />

Dieser Wiesentyp bietet Lebensraum für den selten gewordenen Segelfalter. Die<br />

Raupe des Falters lebt <strong>am</strong> Rand <strong>der</strong> Wiese auf schütteren Schlehen. Diese Schlehen<br />

sollten deshalb bei Pflegeinsätzen stehen bleiben. Das wie<strong>der</strong>um könnte einen<br />

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