Das Buch - 10 Jahre AG (PDF) - Académie Galan

Ähnlich wie bei Schmidts Fischerhütte spielen in Christine Hoffmanns Stock-Schatten-Hütte aus dem Jahr
2001 die durch die Zeit, Wind und Wetter verursachten Veränderungen eine in die Arbeit eingerechnete
Rolle. Bleiben und Vergehen sind Thema, Flusssteine in Reihe in Beton gelegt bilden das feste beständige
Fundament, auf das eine Stabhütte aus Ästen der nahen Bäume gesetzt wurde. So war die Hütte eher eine
Zeichnung im Raum als bewohnbar, eher auf der Suche nach der Idee einer Hütte, als einen festen Ort zum
Bleiben zu schaffen. Möglicherweise fixierte die Stabhütte auch nur einen Ort, der blieb, nachdem die Äste
der Hütte sich im Wetter aufgelöst hatten und der über das Fundament an sich erinnert. An diesem hängt
noch die Idee einer Hütte über den Steinen.
Ebenfalls wie eine Zeichnung im Raum wirkt die Stehhütte von Judith Günzl aus dem Jahr 2000. Die
Konstruktion ist aus stabiler Eiche und auf Dauer gemacht. Auch bei dieser Hütte scheint es um einen Ort
zu gehen, der sich über die Arbeit erschafft. Allerdings in diesem Fall nicht in der Form der Erinnerung an
eine Hütte, vielleicht eher als persönliche Spur, Symbol für die Künstlerin selbst. Die Höhe der schlanken
Hütte ist an ihrem Körpermaß orientiert, ohne Dach und Wände schützt sie nicht und trägt auch nicht ohne
Boden. Sie steht wie ein Zeichen der Gegenwart der Künstlerin in der Landschaft.
Stehhütte,Judith Günzl Photo: U. Seifert
Galan 102