Das Buch - 10 Jahre AG (PDF) - Académie Galan
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und über sie kommen, durch sie hindurchgehen, sie passieren und<br />
ihretwegen passieren mag. Ein Akt der Freiheit, der dank ihrer sich<br />
ereignete, in dem enthalten wäre und in das einträte, was man Kunst<br />
nennt, dank des performativen Aktes. Ein Performativ und kein Konstativ.<br />
Einem Denken, bei dem es sich um keine bloße Vermittlung und<br />
Produktion von Wissen, oder Vorführung von Können, sondern um<br />
das stattfindende Ereignis handelt, das unbedingte Ins-Werk-setzen<br />
dieses Prinzips. Jeder Performativ bringt etwas hervor und zeitigt ein<br />
Ereignis.(JD)“<br />
Wirklich können kann man in der Kunst nur das, was man nicht kann.<br />
Also nicht das, was man auf direktem Weg gelernt hat, allenfalls das,<br />
was man hätte lernen können, dann aber ohnehin nicht mehr anwenden<br />
kann, weil man den Umweg über sich selbst genommen hat.<br />
So gesehen ist Kunst als Erfahrung zuerst psychologisch: <strong>Das</strong> meiste<br />
riecht zu sehr nach sich selbst und muss sich erst verlieren, um<br />
es selbst zu sein. <strong>Das</strong>selbe erfordert etwas anderes als sich selber.<br />
„AR:Ich ist ein anderer.“<br />
Jedoch schon der z.B. materiell dingliche Bildträger eines Kunstwerkes,<br />
wenn es ihn gibt, möchte ein Bildobjekt in einem Zustand der<br />
Ruhe und still gestellten Zeit festhalten, gefangen nehmen, mumifizieren.<br />
Sobald er sein Begehren hat erfüllen können, wird es indes<br />
durch die betrachtende Auslegung dazu getrieben, sich zu bewegen,<br />
zu blicken, zu sprechen, sich aufzulösen, sich selbst zu wiederholen.<br />
<strong>Das</strong> Bild, hier gemeint als Kunstwerk, „...ist daher die Schnittfläche<br />
zweier Bedürfnisse: des Triebes (zur Wiederholung, Losbindung, Ausuferung)<br />
und des Begehrens (der Fixierung, Verdinglichung, Abtötung<br />
der Lebensform, Zerstörung).(M)“<br />
Wir sehen nur das, was uns anblickt. Und können dann solchem Blick<br />
gegenüber, wenn er eine gewisse Ausdehnung in der Zeit/mit der Zeit<br />
<strong>Galan</strong> 16