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Das Buch - 10 Jahre AG (PDF) - Académie Galan

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STEFAN GOEBEL<br />

„Bist Du im Sommer wieder dort?“<br />

Im Rahmen des Projektes „<strong>Das</strong> Laotische Dorf“ entstand im Sommer<br />

2001 die Idee am Hang des kleinen Tales der <strong>Académie</strong> <strong>Galan</strong> einen<br />

Turm zu realisieren. Ausschlaggebend für die Ortswahl war das freie<br />

Gelände in der Umgebung mit den Möglichkeiten der Erweiterung und<br />

Ausdehnung und die Entfernung zu den anderen Objekten im Tal, um<br />

die Grenzen des zukünftigen Dorfes zu erweitern.<br />

Der Turm sollte aus dem vorhandenen Lehm des Ortes entstehen und<br />

durch ein Holzskelett gestützt werden. Da die Planung und Realisierung<br />

von einer Person durchführbar sein sollte, ist aus der anfänglichen<br />

Idee ein Projekt entstanden, das sich über die Sommermonate<br />

der letzten sechs <strong>Jahre</strong> erstreckte.<br />

Während dieser Zeit wurde klar, dass es nicht um eine Fertigstellung<br />

eines Objektes gehen konnte, sondern eher um einen kontinuierlichen<br />

Prozess der Aneignung und um eine Auseinandersetzung mit den Bedingungen<br />

des eigenen künstlerischen Tuns. Die Vorstellung an etwas<br />

zu bauen, was kein absehbares Ende hatte, sondern ins Offene immer<br />

weiter wachsen und wuchern konnte wurde zur Antriebsfeder des ganzen<br />

Projektes.<br />

Die Verknüpfung der eigenen Lebenszeit mit einem Vorhaben, was<br />

an einem fernen Ort im periodischen Wechsel zwischen Atelier und<br />

grüner Wiese stattfand wurde immer deutlicher. Die Kuhweide in einem<br />

südfranzösischen Dorf transformierte sich zu einem großen Experimentierfeld<br />

im Freien mit der Möglichkeit dauerhaft Spuren zu<br />

hinterlassen oder sie zu verwischen. Ein Experimentierfeld ohne Konventionen<br />

oder Verweise auf die Kunst, konnte die Befragung nach<br />

den Bedingungen der künstlerischen Arbeit vielleicht am genauesten<br />

ermöglichen.<br />

Durch die Möglichkeit über einen unbestimmten Zeitraum eine Idee zu<br />

pflanzen und sie wachsen zu lassen wurde die Pflege und Fürsorge<br />

für das Begonnene ein neuer Aspekt der Arbeit. Kann man Verantwortung<br />

übernehmen für eine Idee, die über einen langen Zeitraum<br />

gedehnt wurde und wird sie das aushalten? Kann man durch den jährlichen<br />

Wechsel zwischen Anwesenheit und Abwesenheit Zeit gewinnen?<br />

Ergeben die zusammengefügten Scherben ein Gefäß? Was ist

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