Das Buch - 10 Jahre AG (PDF) - Académie Galan

Die Hütte
Dies spiegeln auch meine dort entstandenen Objekte wieder:
Es besteht ein eigenartiges Verhältnis zwischen der so lapidaren
Form einer Behausung und Bereichen, die aus dem
Nutzen auszubrechen versuchen in ein ästhetisches Vorgehen.
Dabei wirken diese Ausbruchsversuche wie Schnörkel
auf der Oberfläche eines viel kühleren sich entziehenden
Objektes:
- Ein Fußboden aus Dielen, bei dem sich einem Brett, das
längs aus einem Baumstamm gesägt ist mit seinen unregelmäßigen
Rändern, jeweils links und rechts ein Brett künstlich
anpasst, so dass eine Fläche entsteht mit parallel meandernden
Fugen zwischen den Brettern.
- Das Pflanzen eines Baumes in der Hütte, eine bedeutungsgeladene
Geste zum Verhältnis Kultur - Natur, gleichzeitig aber ein Experiment,
mit einem aufwendig ausgeführten Wasserauffang und -zufuhr in das
Innere der Hütte. Der Baum steht unter einem Glasdach, im Fußboden
befindet sich nur eine kleine Öffnung für den Stamm. Damit die Hütte
nicht gesprengt wird, muss der Baum regelmäßig beschnitten werden.
Eine Konfliktsituation die erst in einer Dimension von vielen Jahren
richtig aktuell wird.
Diese Hütte will ein Haus sein, ist aber doch nur das Modell, ein nicht
ganzjährig und für jedes Wetter taugliches „Spielzeug“, eher nach der
Art einer Laube in einer Gartenkolonie.
Boden, M.Fesca Photo: C. Fichtner
Galan 56