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Hochschule Darmstadt - Fundraising & Sozialmarketing!

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2.4.1 Der Spendenmarkt<br />

Es gibt unterschiedliche Messmethoden und Definitionen, mit denen das<br />

Spendenaufkommen innerhalb Deutschlands geschätzt wird (vgl. Deutscher <strong>Fundraising</strong><br />

Verband 2010b). Eine bedeutende Rolle kommt hier der Gesellschaft für<br />

Konsumforschung (GFK) zu, da sie aufgrund ihrer Vorgehensweise das repräsentativste<br />

Ergebnis erzielt. Sie untersucht mit Hilfe eines Verbraucherpanels eine Stichprobe von<br />

10.000 Personen, welche die in Privathaushalten lebende deutsche Bevölkerung ab 10<br />

Jahren repräsentiert (vgl. GfK Panel Services Deutschland 2010a). Im Auftrag des<br />

Deutschen Spendenrats analysiert die GFK in der Studie „Bilanz des Helfens“ regelmäßig<br />

den Spendenmarkt. So wird innerhalb der GfK CharityScope erfasst, wer wie viel Geld-,<br />

Sach- und Zeitspenden an gemeinnützige Organisationen, Hilfsorganisationen,<br />

Wohltätigkeitsorganisationen und Kirchen abgegeben hat. Ausgenommen sind hier<br />

Erbschaften, Unternehmensspenden (vgl. GfK Panel Services Deutschland 2010b),<br />

Spenden an politische Parteien und politische Organisationen sowie Mitgliedsbeiträge<br />

(vgl. Gfk Panel Services Deutschland o.J: 8). Die Studie für 2009 ergab, dass die<br />

Spendenbereitschaft der Deutschen gegenüber 2008 um drei Prozent auf circa 2,1<br />

Milliarden Euro zurück gegangen ist. Für Hilfsorganisationen, gemeinnützige<br />

Organisationen und Kirchen wurden rund 65 Millionen weniger als im Vorjahr gespendet.<br />

Insbesondere im ersten Halbjahr war das Spendenaufkommen rückläufig, während es in<br />

der zweiten Jahreshälfte wieder anstieg. Auslöser hierfür waren vor allem<br />

Naturkatastrophen in Südostasien, wie das Erbeben auf Sumatra und der Wirbelsturm auf<br />

den Philippinen. Am meisten spenden nach wie vor Personen ab 60 Jahren, sie machen<br />

über die Hälfte des Spendenvolumens privater Spender aus (vgl. GfK Panel Services<br />

Deutschland 2010b).<br />

Der 15. Spendenmonitor des Marktforschungsinstituts tns infratest, in dessen Rahmen<br />

4.000 Bundesbürger über Zufallsauswahl nach einem Random-Route-Verfahren befragt<br />

wurden, ermittelte, dass in Deutschland von Oktober 2008 bis Oktober 2009 circa 25<br />

Millionen Menschen rund 2,9 Milliarden Euro an gemeinnützige Organisationen gespendet<br />

haben. Im Vergleich zu den Jahren 2007 und 2008 sank die Spenderquote, allerdings<br />

fielen die Pro-Kopf-Spenden höher aus. Dies liegt darin begründet, dass der Anteil<br />

mittlerer Spenden zwischen 25 und 250 Euro zurück gegangen ist, während der Anteil<br />

kleiner Spenden stabil blieb und die Großspenden pro Person größer ausfielen (vgl. tns-<br />

infratest 2009: 10). Zu den fünf hauptbegünstigten Bereichen, für die im Jahr 2009<br />

gespendet wurde, zählten mit 29 Prozent die Behindertenhilfe, mit 26 Prozent die Kinder-<br />

und Jugendhilfe und mit 24 Prozent die Kirche. Sowohl für die Sofort- und Nothilfe als<br />

auch für die Entwicklungshilfe wurden jeweils 22 Prozent gespendet (vgl. tns-infratest<br />

2009: 8).<br />

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