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Hochschule Darmstadt - Fundraising & Sozialmarketing!

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2.4.2 Online-Spenden<br />

Im deutschen Spendenmarkt nimmt der Anteil an Online-Spenden langsam aber<br />

kontinuierlich einen immer größeren Stellenwert ein. Angemerkt sei an dieser Stelle, dass<br />

hierbei kein „Online-Banking“ gemeint ist, sondern Spenden, die über ein Online-<br />

Formular auf der Website getätigt werden. Nach Urselmann liegt der Anteil der online<br />

geworbenen Spenden bei den meisten NPOs noch unter einem Prozent der<br />

Gesamtspendeneinnahmen. Die Hauptursache sieht er darin, dass ein großer Teil der<br />

älteren Generation, die eine höhere Spendenbereitschaft als die jüngere Altersklasse<br />

mitbringt, über keinen Internetzugang verfügt. Ergänzend merkt Urselmann jedoch an,<br />

dass der Anteil an Online-Spenden in den Bereichen Kinderpatenschaften und<br />

Katastrophenhilfe weitaus größer als der anderer NPOs ist (vgl. Urselmann 2007: 134f).<br />

Laut Viest generieren große karitative Organisationen mittlerweile rund sieben Prozent<br />

der gesamten Spendeneinnahmen durch Online-<strong>Fundraising</strong> (vgl. Viest 2008: 475).<br />

Nach einer Umfrage von 2009, die vom Hightech-Verband BITKOM in Kooperation mit<br />

dem Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführt wurde, ist die Anzahl an Online-<br />

Spenden stark gestiegen. Die Ergebnisse zeigen, dass 13 Prozent aller Spenden derzeit<br />

elektronisch getätigt werden, 6 Prozent über das Telefon, 7 Prozent via Internet. Dass die<br />

klassischen Zahlungsmethoden noch überwiegen, wird auch hier in der Altersstruktur der<br />

Spender gesehen: 72 Prozent über 60-Jährigen Teilnehmer haben im Jahr 2008 oder<br />

2009 für einen guten Zweck gespendet, davon nur drei Prozent über das Internet oder<br />

Telefon. Von den 18- bis 29-Jährigen haben 43 Prozent gespendet. Für die Untersuchung<br />

wurden 1.000 repräsentative Leute befragt (vgl. Bitkom 2009a). Wird online gespendet,<br />

fällt der gespendete Betrag im Gegensatz zu anderen Spendenkanälen oft höher aus. Von<br />

Januar bis September 2006 war die durchschnittliche Online-Spende mit 61,34 Euro fast<br />

dreimal so hoch wie die Durchschnittspende von 23,26 Euro (vgl. GfK Panel Services<br />

Deutschland 2006: 20). Urselmann vermutet als Ursache dafür, dass Internet-Nutzer<br />

überdurchschnittlich gut ausgebildet sind und somit ein überdurchschnittliches Gehalt<br />

beziehen (vgl. Urselmann 2007: 159).<br />

In den USA hat Online-<strong>Fundraising</strong> eine weitaus größere Relevanz als in Deutschland. So<br />

lag beispielsweise der Anteil an Online-Spenden, der dem Amerikanischen Roten Kreuz in<br />

Zusammenhang mit der Tsunami-Katastrophe im Jahr 2004 zufloss, bei 26 Prozent. Für<br />

die Opfer des Hurrikan „Katrina“ 2005 wurde mit 53 Prozent sogar über die Hälfte online<br />

gespendet (vgl. Urselmann 2007: 135f). In der eNonprofit Benchmarks Study von 2009<br />

wurde ermittelt, dass sich die durchschnittliche Online-Spende im Jahr 2008 auf 71 US-<br />

Dollar belief. Dies war zwar eine Verminderung gegenüber dem Vorjahr um 15 Dollar,<br />

dafür wuchs die Anzahl der Online-Spenden um 43 Prozent. Nur drei Prozent dieser<br />

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