Hochschule Darmstadt - Fundraising & Sozialmarketing!
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nie an die Organisation gespendet haben. Hinzu kommt, dass bei der Not- und<br />
Katastrophenhilfe die Förderer oder potenziellen Spender im Schnitt deutlich jünger sind<br />
als jene, die für andere Zwecke spenden. Hier bietet sich für NPOs die Chance, sie gezielt<br />
anzusprechen, um sie möglicherweise doch längerfristig an sich zu binden (vgl.<br />
Ayoub/Barthen 2008: 315). Laut Haibach sind persönliche Wertvorstellungen,<br />
Zugehörigkeitsgefühle, Einflussnahme auf das politische Geschehen, Steigerung des<br />
Selbstwertgefühls und das Beruhigen des eigenen schlechten Gewissens weitere<br />
ausschlaggebende Faktoren für die Spendenbereitschaft von Förderern. Zudem können<br />
materielle Vorteile wie Steuerersparnis einen gewissen Anreiz bieten, bei denen es sich in<br />
der Regel jedoch selten um das Hauptmotiv handelt (vgl. Haibach 2006b: 134f). Auch<br />
Luthe betont, dass niemand völlig uneigennützig handelt und es auch beim Spenden<br />
immer um einen Tauschprozess geht, bei dem Geben und Nehmen in einem<br />
angemessenen Verhältnis zueinander stehen müssen (vgl. Luthe 1999: 12).<br />
Wie essentiell die Bedürfnisse des Spenders sind, hat <strong>Fundraising</strong> Experte Burnett, der<br />
den Begriff „Relationship <strong>Fundraising</strong>“ prägte, bereits früh erkannt (vgl. Fischer/Neumann<br />
2003: 23). Er weist darauf hin, dass beim <strong>Fundraising</strong> die Beziehung zum Förderer im<br />
Mittelpunkt stehen sollte und daher alle Aktivitäten dafür sorgen müssen, dass sich der<br />
Spender wichtig und wertgeschätzt fühlt (vgl. Burnett 2002: 38). Aus wirtschaftlicher<br />
Sicht ist es für NPOs zudem wesentlich kostengünstiger, einen langfristigen Spender an<br />
die Organisation zu binden als neue Förderer zu gewinnen (vgl. Hohn 2008: 4). Es kann<br />
bis zu sieben Mal teurer sein einen neuen Spender zu werben, als einen bestehenden<br />
Förderer erneut zu einer Spende zu bewegen (vgl. Fischer/Neumann 2003: 13).<br />
2.6 Transparenz von NPOs<br />
Ein wesentlicher Aspekt, der dazu führt, ob jemand anlassbezogen oder auch regelmäßig<br />
spendet, liegt im transparenten Verhalten einer Hilfsorganisation. Die<br />
PricewaterhouseCoopers-Befragung brachte zum Vorschein, dass für 74 Prozent der<br />
Befragten die öffentliche Rechenschaft über Einnahmen und Ausgaben das wichtigste<br />
Kriterium ist, um sich ein Bild über die Vertrauenswürdigkeit einer karitativen Einrichtung<br />
machen zu können. 67 Prozent erwarten zudem, dass die Organisationen von sich aus<br />
öffentlich über Projekte und Aktivitäten berichten (vgl. PricewaterhouseCoopers 2008:<br />
19). Drei von vier ehemaligen Spendern spenden nicht mehr, da sie sich unsicher sind,<br />
ob das Geld auch für den Zweck verwendet wird, dem es zukommen soll (vgl.<br />
PricewaterhouseCoopers 2008: 17). Trotz dieser Skepsis wird nichtstaatlichen NPOs<br />
tendenziell mehr Vertrauen entgegengebracht als Wirtschaftsunternehmen oder<br />
staatlichen Organisationen (vgl. Edelman-Newsroom 2009). Spender reagieren daher<br />
umso erschütterter, wenn die Veruntreuung von Spendengeldern ans Licht kommt, was<br />
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